Kritische Theorie mit Bertelsmann???

Wiebke Priehn 27.11.2008 00:14 Themen: Bildung
Um „Alternativen zur gegenwärtigen Bildungssituation, insbesondere an den Hochschulen zu diskutieren“ und als „Basis für gemeinsame Zusammenarbeit“ hatte sich das „Heidelberger Forum für kritische Theorie und Wissenschaft“ ausgerechnet einen ehemaligen Mitarbeiter der Bertelsmann Stiftung/Bereich Bildung zu einer „Herbstakademie“ vom 31. Oktober – 02. November 2008 eingeladen und damit den Bock zum Gärtner gemacht. Die Bertelsmann Stiftung, der die Aktienmehrheit an Europas größtem Medien- und Dienstleistungskonzern Bertelsmann gehört, ist seit Mitte der neunziger Jahre eine maßgebliche Akteurin bei der Durchsetzung neoliberaler Reformen in allen wichtigen Politikbereichen, von der Gesundheits-, über die Arbeitsmarktpolitik bis zu Migrations-, EU-, Außen- und Sicherheitspolitik. Besonders erfolgreich war sie dabei bisher im Bildungs-, speziell im Hochschulsektor. (vgl.: Martin Bennhold: Die Bertelsmann Stiftung, das CHE und die Hochschulreform: Politik der ´Reformen´ als Politik der Unterwerfung.  http://www.erzwiss.uni-hamburg.de/Personal/Lohmann/Materialien/bennhold.pdf)
Thema der Veranstaltung war „Theorie und Praxis kritischer Wissenschaften. Grundlagen einer Stiftung für demokratische Bildung“. „Die Tagung fand statt in Kooperation und mit Unterstützung des Komitee für Grundrechte und Demokratie, dem Bund demokratischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler (BdWi), der FSK-Studierendenvertretung der Universität Heidelberg, der Rosa-Luxemburg-Stiftung (Berlin) sowie dem Rosa-Luxemburg-Forum Baden-Württemberg e.V.“
 http://kleinervogel-v.de/forum/index.php?option=com_content&task=view&id=99&Itemid=1

Bei dem fraglichen Referenten handelt es sich um Ekkehard Thümler, Projektleiter an dem an der Uni Heidelberg ansässigen „Centrum für soziale Investitionen“ (CSI). Von 2002 bis 2006 war Thümler Referent im Themenfeld Bildung der Bertelsmann Stiftung und dort beteiligt an der Strategieentwicklung. Später wechselte er zur Vodafone Stiftung ( http://www.csi.uni-hd.de/thuemler.htm), einer Kooperationspartnerin der Bertelsmann Stiftung.
Thümler ist auch nicht der einzige „Bertelsmann“ am CSI. Einer seiner drei Chefs, Volker Then, war ehemals "Projektleiter Geistige Orientierung" (!) der Bertelsmann Stiftung.  http://www.csi.uni-hd.de/then.htm

Das CSI wurde im Juni 2006 gegründet und betreibt „Forschung, Lehre und politische Analyse“ mit dem Gegenstand „privater Beiträge zum Gemeinwohl“. Weitere Tätigkeitsfelder sind „Beratung“ und „Netzwerkarbeit“. Faktisch ist das CSI eine Lobby-Organisation/ein Think-Tank für eine Stifterszene aus Konzernen und superreichen Personen/Familien – angeführt von der Bertelsmann Stiftung. Staatlich subventioniert kann diese Interessengruppe nun dank CSI in ihrem Sinne Forschungen/Studien betreiben, Politikberatung betreiben und WissenschaftlerInnen ausbilden. Die Angliederung an die Universität Heidelberg gibt den Anschein von Unabhängigkeit/Objektivität. Anliegen dieser Lobby ist es, den privaten „Gemeinnützigkeitssektor“ der Öffentlichkeit als Alternative zum Sozialstaat zu präsentieren, und „gemeinnützige“ Organisationen zur möglichst „effizienten“ Übernahme „gemeinwohl“-orienterter Aufgaben zu motivieren.

Dies dient vor allem zwei Zielen:
-Weitere steuerliche Begünstigungen für Superreiche und Konzernerben zwecks „gemeinnützigem“ Engagement = Übertragung von gesellschaftlichen Gestaltungsrechten an die Willkür Privater entsprechend ihrem Geldbeutel - zulasten demokratischer Gestaltungsrechte der breiten Bevölkerung und ihrer verbrieften sozialen Ansprüche an den im Grundgesetz festgeschriebenen Sozialstaat.

-Mobilisierung möglichst umfassender privater Mittel aus der Bevölkerung und deren möglichst effiziente Verwendung für soziale Aufgaben und Aufrechterhaltung einer zur weiteren Kapitalakkumulation notwendigen sozialen Stabilität. Dann können entsprechend weiter Steuern für Superreiche und Konzerne gesenkt werden, das Kapital kann im Unternehmen verbleiben.

Tatsächlich geht es um eine rein privatnützige Umverteilung von Steuermitteln von unten nach oben und um eine Entdemokratisierung und Privatisierung von sozialen und kulturellen Gestaltungsmöglichkeiten und -rechten. Mit „Gemeinwohl“ hat das im Endeffekt nichts zu tun.

Dabei ist das CSI wie das gütersloher CHE („Centrum für Hochschulentwicklung“), das an die Uni München angegliederte „Centrum für angewandte Politikforschung“ (CAP) oder das an der Uni Münster ansässige „Centrum für Krankenhausmanagement“ (CKM) dem Bertelsmann-Netzwerk zuzuordnen und mit diesem vielfältig personell und finanziell verflochten. Alle diese „C“-Institute sind lobbyistisch im wirtschaftlichen Interesse des Bertelsmann-Konzerns, der Eigentümer-Familie Mohn und ihrer Kundschaft, nämlich weiterer Konzerne, Investoren, Familienunternehmen und Milliardärsfamilien, tätig.

Trotz ausführlicher Kritik im Vorfeld ließen sich die VeranstalterInnen der „Herbstakademie“ in ihrer Entscheidung, Thümler als Referenten einzuladen, nicht beirren. Von dem Referenten und seinen Erfahrungen als ehemaliger Mitarbeiter der neoliberalen "Reformwerkstatt" Bertelsmann ( http://www.bertelsmann-stiftung.de/) erhofften sich die VeranstalterInnen Beratung für "erfolgreiche" Stiftungsarbeit, von der wohl das Projekt einer „überregionalen Institution zur Förderung und Etablierung von demokratischer und kritischer Bildung“ profitieren soll.  http://kleinervogel-v.de/forum/index.php?option=com_content&task=view&id=99&Itemid=1

+++Bertelsmann als Geburtshelfer für eine "Bundesstiftung für demokratische Bildung"?

Nichts geringeres als eine "Bundesstiftung für demokratische Bildung (BdB)" schwebt den VeranstalterInnen dabei vor:
 http://kleinervogel-v.de/forum/index2.php?option=com_content&do_pdf=1&id=98

Dabei erhofft sich Mitveranstalter Friedemann Vogel eine breite Beteiligung von Jan Philipp Reemtsma bis reflect!. Gelder sollen auch z. B. von ASten kommen.

Weder die VeranstalterInnen, noch die übrigen Tagungs-Referenten (nur Männer), darunter Wolf-Dieter Narr und Peter Grottian vom Komitee für Grundrechte und Demokratie, äußerten überhaupt Bedenken über die Teilnahme Thümlers. Wolfgang Berger von der Landeszentrale für Politische Bildung, Heidelberg, erwähnte gar in seinem Beitrag mehrere Projekte, die die lpb in Zusammenarbeit mit der Bertelsmann Stiftung, bzw. dem CAP durchführt, z. B. Juniorteam Europa  http://www.juniorteam-europa.de/. Die Kooperation mit Bertelsmann/dem CAP machte er den TagungsteilnehmerInnen jedoch nicht kenntlich, geschweige denn, dass er die europapolitischen Konzepte des CAP ( http://www.cap.uni-muenchen.de/download/2003/2003_cap_szenarien.pdf) kritisiert hätte.

„Ich kenne auch Leute, die zeitweise fürs CHE gearbeitet haben und danach dennoch eine fortschrittliche Hochschulpolitik machten,“ bekundete Torsten Bultmann, Geschäftsführer des sogenannten „Bundes demokratischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler“ und ebenfalls Tagungsreferent, in einer Rundmail im Zuge der Auseinandersetzung im Vorfeld der Tagung. Eine zynische Bemerkung, angesichts der Rolle, die das CHE bei der neoliberalen Transformation des Hochschulwesens einschließlich der Einführung von Studiengebühren und mit Konzernvertretern besetzten Hochschulräten eingenommen hat, und der katastrophalen Folgen dieses Einflusses. Daran mitzuwirken ist für Tosten Bultmann offenbar kein Problem, "danach" (wenn das CHE Studiengebühren dank seiner dienstbaren MitarbeiterInnen erstmal durchgesetzt hat) kann man/frau immer noch eine "fortschrittliche“ Hochschulpolitik „machen“. (Die Frage ist hier dann noch wer die Politik tatsächlich „macht“). Selber schuld, wer sich zeitintensiv an Protesten, Uni-Streiks und Demos oder der Herstellung kritischer Öffentlichkeit beteiligt, anstatt sein Studium durchzuziehen, um sich dann einen gutbezahlten Job bei Bertelsmann zu suchen und später, mit der Bertelsmann Stiftung im ansehnlichen Lebenslauf - sicher ebenfalls nicht für lau - in einer netten "fortschrittlichen" Organisation/Unternehmen (BdWi?) anzuheuern.

Eine kritische Bemerkung über Bertelsmanns Treiben im Hochschulsektor fiel in den auf der Forums-Website dokumentierten Vorträgen der Heidelberger Tagung jedenfalls nicht.

Stattdessen Anbiederung und widerwärtige Schleimerei: Da ist in der Tagungsdokumentation scheißfreundlich von „Bildungsreformbemühungen des CHE“ die Rede. Diese seien ein „in der anschließenden Diskussion unbestrittenes Bespiel [sic] erfolgreicher Bildungsarbeit“, heißt es in der Passage über Thümlers Beitrag. (Unter 5.:  http://kleinervogel-v.de/forum/index.php?option=com_content&task=view&id=99&Itemid=1)

„Miserabel, undemokratisch, katastrophal, antiemanzipatorisch, exklusiv und rein ökonomisch ausgerichtet, sehen die Teilnehmenden der diesjährigen Herbstakademie vom 31.10-02.11.08 in Heidelberg den Zustand der Bildung in Deutschland,“ schrieb das Heidelberger Forum am 26.11.2008 auf  http://de.indymedia.org/2008/11/234033.shtml (Herbstakademie Heidelberg: Bildung auf den Kopf stellen).

Welchen Anteil die „Bildungsreformbemühungen des CHE“, seine „erfolgreiche Bildungsarbeit“ an den aktuellen Zuständen im Bildungswesen haben könnten, war auf der Tagung des Heidelberger Forums für kritische Theorie und Wissenschaft offenbar kein Thema.

Bertelsmann beim Namen nannte überhaupt nur Ekkehard Thümler selbst.

Thümlers Vortrag lautete verschleiernd „Bildungspolitische Stiftungsarbeit - Erfolgsbedingungen aus Sicht von Praxis und Theorie" und folgte zynischerweise auf ein Plenum zu "Theorie: Praxis kritischer Wissenschaften".

Wie zu erwarten, wurde eine kritische Haltung Thümlers gegenüber Bertelsmann aus seinem Vortrag nicht ersichtlich. Vielmehr spielte er zunächst ganz im Interesse der Bertelsmann Stiftung deren Größe und politischen Einfluss herunter. Die Stiftung habe im Vergleich zum Staat kaum Mittel, um diesen wirksam zu beeinflussen. Sich „klein“ zu machen, die eigene Größe zu verschleiern, ist eine PR-Strategie, die auch der Medienkonzern - dazu gehören RTL, Gruner+Jahr (Stern, Spiegel, GEO, FTD...), Random House (weltgrößte Buchverlagsgruppe)... - seit Jahrzehnten „erfolgreich“ anwendet (vgl.: Thomas Lehning: Das Medienhaus, München 2004, S. 11), hatte doch Axel Springer seinerzeit den Bertelsmann-Eigentümer Reinhard Mohn in einem persönlichen Gratulationsschreiben zu dessen wirtschaftlichen Erfolg gewarnt, dass Größe auch Gefahren berge. Reinhard Mohn hatte verstanden. Im Windschatten der bis heute nachwirkenden Anti-Springer-Kampagne hat es der Bertelsmann-Konzern durch geschickte Öffentlichkeitsarbeit („Ich bin nur ein biederer Buchclub.“) geschafft, bisher eine unbekannte Größe zu bleiben.
(vgl.: Bertelsmann und DER SPIEGEL  http://de.indymedia.org/2008/06/220177.shtml)

Auch das Treiben der Bertelsmann Stiftung und die hinter ihr stehenden Interessen sind den meisten Menschen noch unbekannt. Wenn sich die Bertelsmann Stiftung mit KanzlerInnen, MinisterInnen und RegierungsvertreterInnen anderer Staaten trifft, um ihre politischen Forderungen zu präsentieren, z. B. auf dem International Bertelsmann Forum ( http://www.cap-lmu.de/aktuell/events/2006/ibf.php, kritisch:  http://www.nzz.ch/2007/03/30/em/articleEW1KK.html), dann berichten weder die Bertelsmann- noch die sonstigen privaten und öffentlich-rechtlichen Medien, obwohl deren VertreterInnen auf den Treffen persönlich anwesend sind. Von Kritik ganz zu Schweigen. Stattdessen läuft vielleicht eine neue, noch dümmere Doku-Soap oder Reality-Show auf RTL (Dschungelcamp, etc.) an und wird von den etablierten Medien breitgetreten. Dumm regiert sich eben gut.

Ekkehard Thümler gesteht einzig dem am Bertelsmann-Konzernsitz im westfälischen Gütersloh gelegenen „Centrum für Hochschulentwicklung“ (CHE) eine „erfolgreiche“ (weil bereits sichtbar wirkungsvolle) Arbeit zu. Dabei ist das CHE von der Rechtsform her gar keine Stiftung sondern eine gGmbH, eine „gemeinnützige“ (jedenfalls von der zuständigen Finanzbehörde so eingestuft) Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Damit nimmt Thümler vor allem die Bertelsmann Stiftung aus der Schusslinie, die ja maßgeblich verantwortlich für den nun nicht mehr zu leugnenden ( http://www.tagesspiegel.de/zeitung/Sonntag;art2566,2201720) „Erfolg“ des CHEs ist. Es waren die schon vor der Gründung des CHEs bestehenden Verbindungen von Bertelsmann-Eigentümer Reinhard Mohn in die CDU und das Kohl-Regime (Werner Weidenfeld, Horst Teltschik, Kurt Biedenkopf, Elmar Brok...) und gleichzeitig in die SPD (Manfred Lahnstein, Peter Glotz,Karl Otto Pöhl...), sein Agieren im Einverständnis mit hochrangigen europäischen Wirtschaftslobbyverbänden (European Round Table of Industrialists (ERT), European Services Forum, UNICE, etc.) und der Trilateralen Kommission (transatlantische Machtelite), die wesentliche Gleichrichtung zahlreicher weiterer konzernwirtschaftsnaher Einflussgruppen (INSM, Stiftervernband...), sowie das Druckmittel und die Ressourcen des Medienkonzerns, und schließlich die korruptive Wirkung der reichlich fließenden Stiftungsgelder auf den Wissenschaftsbereich, die dem CHE sofort nach seiner Gründung privilegiertes Gehör in der Politik und an vielen Universitäten verschafften.

Am Ende seines Beitrages äußert Thümler die Hoffnung, nach erfolgreicher Stiftungsgründung durch die TagungsteilnehmerInnen von deren Projekt „lernen“ zu können. Auch dies ist eine Strategie von Bertelsmann. In gemeinnützigen Organisationen arbeiten die Aktiven häufig trotz niedriger Bezahlung oder gänzlich unbezahlt mit außergewöhnlichem Engagement und hochmotiviert – etwas, das Bertelsmann auch gerne im eigenen Unternehmen umsetzen möchte (daher die Bertelsmann-Essentials, Präsentation als „gemeinwohlorientiertes Unternehmen“), etc.). Wer intrinsisch motiviert ist, (um der „guten Sache“ willen, und nicht wegen der „externen“ Bezahlung), setzt sich intensiver und unter tiefgreifenderem Einsatz der eigenen Persönlichkeit für ein Ziel ein, und erzielt dabei andere/neue Ergebnisse, die in einem wirtschaftlichen Unternehmen nicht oder nur sehr schwer erzielt werden können. Um von diesem im „Non-Profit-Sektor“ entwickelten Wissen profitieren zu können, versucht Bertelsmann bereits mit dem Reinhard-Mohn-Fellowship AktivistInnen in sein Unternehmen zu locken. Sie erhalten Geld und Einblicke in das Bertelsmann-Unternehmen und müssen im Gegenzug über ihre Arbeit in ihrer eigenen gemeinnützigen Organisation Auskunft geben.

Nun sollen von dieser Heidelberger Tagung verschiedene überregionale, bzw. bundesweite Aktivitäten ausgehen, ein „Bildungsstreik 2009“ und die Gründung einer „überregionalen Institution zur Förderung und Etablierung von demokratischer und kritischer Bildung“.

„Bildungsstreik 2009“
 http://www.derknut.org/files/Einladung_zum_Projekttreffen.pdf
Auf Anregung von Prof. em. Peter Grottian wollen einige TagungsteilnehmerInnen einen „Bildungsstreik 2009“ „initiieren“. Dazu soll vor dem Hintergrund des nächsten Bundestagswahlkampfes von 25.5. -30.5. eine Protestwoche mit Aktionsformen des zivilen Ungehorsams stattfinden und ein breites Bündnis (Gewerkschaften, etc.) gegründet werden. Dabei soll Anschluss an Schülerstreiks gesucht werden. Eine Projektgruppe zur Umsetzung habe sich in Berlin Mitte November bereits gegründet.

Am 5.12 gibt es in Heidelberg ein „theoretisches Input-Seminar“ mit Torsten Bultmann.

„Bundesstiftung für demokratische Bildung (BdB)“?
In einem Tagungsbericht ist von „Bedingungen für die Gründungen einer überregionalen Institution zur Förderung und Etablierung von demokratischer und kritischer Bildung“ die Rede  http://de.indymedia.org/2008/11/234033.shtml.
Eine Broschüre dazu soll Anfang 2009 erscheinen.

Bertelsmann ist in all diesen Planungen bisher nicht als Ziel von Protesten vorgesehen.



+++ Weitere Verflechtungen des CSI mit Bertelsmann (ohne Anspruch auf Vollständigkeit):

Auch ein weiterer Chef von Thümler, CSI-Leiter Andreas Schröeer (Forschungsabteilung), war mal Projektleiter bei der Bertelsmann Stiftung.  http://www.csi.uni-hd.de/schroeer.htm

Die Leitung des CSI, also Then und Schröer, wird in strategischen Fragen vom Kuratorium beraten.

Im Kuratorium des CSI sitzt u. a. Andreas Schlüter, Generalsekretär des Stifterverbandes für die deutsche Wissenschaft. Die Website des Stifterverbades gibt Auskunft über seinen Werdegang: "1988 wurde er Personalreferent und im darauffolgenden Jahr Personalchef der Bertelsmann Industriegruppe. Zusätzlich führte er von 1992 an als kaufmännischer Leiter die Mohndruck Graphischen Betriebe. Von 1995 bis 2000 war Schlüter Erster Geschäftsführer der Bertelsmann Stiftung."  http://www.stifterverband.org/ueber_den_stifterverband/organisation_und_gremien/generalsekretaer/index.html

Das CSI ist Auftragnehmer der Bertelsmann Stiftung:

„2. Wirkungsmessung und EvaluationMethoden der Bewertung gemeinnütziger OrganisationenBertelsmannWie lässt sich die Qualität der Arbeit von Stiftungen oder gemeinnützigen Organisationen bewerten? Eine schwierige Frage ist in diesem Kontext, wie man die Wirkung gemeinnützigen Handelns bestimmen kann (Stichwort 'Social Impact Measurement'). Für die Bertelsmann Stiftung erstellte das CSI einen Bericht, der Ansätze und Verfahren im Umfeld der sozialen Wirkungsmessung zusammenfasst, systematisiert und bewertet. Insbesondere wurde geprüft, inwieweit sich die verfügbaren Verfahren für eine Gesamtbewertung gemeinnütziger Organisationen eignen. Die Bertelsmann Stiftung arbeitet an der Entwicklung von "Themenreports - Empfehlungen für soziale investoren", welche in einzelnen Bereichen gemeinnützigen Engagements potentielle Spender darüber informieren sollen, wo und wie Spenden eine besonders große Wirkung entfalten können.Bertelsmann Stiftung, Gütersloh, www.bertelsmann-stiftung.de“
 http://www.csi.uni-hd.de/beratung_referenzen.htm

Die Bertelsmann Stiftung beteiligt sich an der Finanzierung des Instituts:

"Die Kernfinanzierung des CSI stammt aus Mitteln der Robert Bosch Stiftung, der Fritz Thyssen Stiftung, der Deutsche Bank Stiftung, der gemeinnützigen Hertie Stiftung und der Universität Heidelberg. Darüber hinaus fördern eine Reihe weiterer Stiftungen und Partner einzelne Forschungs- und Beratungsprojekte, darunter die Bertelsmann Stiftung, Gulbenkian, Cariplo, Rijksbanken Jubileumsfonds und der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft."  http://www.csi.uni-heidelberg.de/ueber.htm

Zusätzlich finanziert sich das CSI übrigens dank CHE aus Studiengebühren:
 http://www.csi.uni-heidelberg.de/download/CSI_Paper_dt_download.pdf

"Die Arbeit des CSI wird von verschiedenen Seiten unterstützt. Zusätzlich zum grundständigen Beitrag der Universität Heidelberg kommen Förderbeiträge von Stiftungen, Teilnehmerbeiträge und Studiengebühren, Honorare für Auftragsforschung und Beratungsdienstleistungen. Mittel- bis langfristig strebt das CSI an, Stiftungskapital einzuwerben, das seine Arbeit dauerhaft absichert." (S. 4)
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Ergänzungen

buch zum tehma

buch 27.11.2008 - 17:42

"Netzwerk der Macht - Bertelsmann"


434 Seiten, 15,00 EUR, ISBN 978-3-939864-02-8


 http://www.bdwi.de/show/534636.html

Bewußtseinsdesign im Namen der Exellenz

Mr. Pink 27.11.2008 - 19:01

Bertelsmann und Kritische Theorie hahahahahaha, das ich nicht lache!!!!
Eine super Broschüre, die erklärt wie Bertelsmann in die neoliberale Umstrukturierung von (Hoschul-)Bildung verwickelt ist, heißt“ Bewußtseinsdesign im Namen der Exellenz - Wie man durch die Umstrukturierung der Universitäten das gesellschaftspolitische Bewußtsein der nächsten Generationen plant - Über die gesellschaftspolitischen Ziele
der Bertelsmann-Stiftung“

Zum downloaden auf:  http://www.rewi.hu-berlin.de/AKJ/zeitung/annex/annex1/index.htm

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Falsch — Ernst Leiter