Überflüssige tafeln freudig?!
Was für manche der Beitrag ist, die Welt zu verbessern ist für andere ein nicht-leistbarer Luxus: Überflüssige besuchen Restaurant mit Nachhaltigkeits-Bio-Label und eignen sich diesen Luxus an
Überflüssige tafeln freudig?
Um zu zeigen, wie es aussehen kann, wenn mensch sich Reichtum praktisch aneignet, kehrten am Samstag, den 22.November 2008 ein Dutzend „Überflüssige“ im Oldenburger Edel-Öko-Restaurant „Tafelfreuden“ ein. Sie begannen „Bedarfsgemeinschaften“ mit den anwesenden Gästen zu bilden, bedienten sich von deren Teller und aus deren Gläsern. Auf Diskussionen darüber, dass der Luxus gesund biologisch und nachhaltig leben zu können keine Selbstverständlichkeit ist, wollten sich leider die Wenigsten der Angesprochenen einlassen. Doch so unangenehm es auch sein mag daran erinnert zu werden, dass der eigene Reichtum immer auf der Armut der Anderen gründet, die Überflüssigen sind überall und sie werden sich nicht abspeisen lassen...
Ein netter Abend mit FreundInnen: umsonst
Ein geklautes Kleid: umsonst
Tanzbare Musik aus dem Internet: umsonst
Ein Essen bei Tafelfreuden: unbezahlbar
Wir haben Hunger und Durst und wir wollen tanzen. Wir können und wollen nichts dafür bezahlen. Wir sind von dem gesellschaftlichem Reichtum ausgeschlossen. Wir stehen für Hartz IV-EmpfängerInnen und prekär Beschäftigte, Flüchtlinge, allein erziehende Frauen und Männer, Kranke, Alte; Menschen, die in diesem profitorientiertem, sozial ausgrenzendem System überflüssig gemacht werden.
Doch wir lassen uns nicht mehr abspeisen mit dem abgeschmackten Versprechen künftiger Teilhabe am gesellschaftlichen Reichtum. Wir sind zuversichtlich, uns diesen Reichtum bald gänzlich anzueignen. Und wir fangen jetzt damit an.
Ein Menü bei Tafelfreuden:
Vorspeise:
Herbstsalat mit Knoblauchcroutons und gebackenem Bacon 7,90 €
Hauptspeise:
Rosa gebratene Entenbrust mit Balsamicojus, Orangen-Zucchini-Paprikagemüse und * Schupfnudeln 22,90 €
Dessert: Bayrisch Krem mit Tonka-Bohnen und
Quittenconfit 6,40 €
Getränk: Dornfelder Barrique, Rheinhessen (0,2l) 7,90 €
Summe: 45,10 €
Hartz IV-EmpfängerInnen, Flüchtlinge und viele weitere Menschen werden sich ein solches Menü kaum leisten können.
Der Arbeitlosengeld II-Regelsatz liegt zur Zeit bei 345 € monatlich, wobei 130 € für Lebensmittel und Getränke angedacht sind. Somit hat ein Hartz IV-Empfänger nur 4,30 € am Tag, um sich Essen und Trinken zu kaufen.
Noch weniger Geld steht Flüchtlingen, die in Deutschland Asyl beantragt haben, zur Verfügung. Gerade mal 70% des ALG II-Regelsatzes werden Flüchtlingen zugeteilt, wobei ein Großteil dessen in Gutscheinen und somit nicht frei verfügbar ausgehändigt wird.
Für euch scheint es normal zu sein, in einem Restaurant essen zu gehen; biologisch und nachhaltig ist euer Label, das euch zu individuellen, besseren Menschen macht, die über ihr beruhigtes soziales Gewissen vergessen, dass dieser Lifestyle Ausgrenzungen produziert und die herrschenden Verhältnisse reproduziert.
Gesund - biologisch - nachhaltig: Das ist für viele andere Menschen ein nicht leistbarer Luxus.
Wir fordern, dass Luxus für alle Menschen frei zugänglich ist.
Die Überflüssigen Oldenburg
Um zu zeigen, wie es aussehen kann, wenn mensch sich Reichtum praktisch aneignet, kehrten am Samstag, den 22.November 2008 ein Dutzend „Überflüssige“ im Oldenburger Edel-Öko-Restaurant „Tafelfreuden“ ein. Sie begannen „Bedarfsgemeinschaften“ mit den anwesenden Gästen zu bilden, bedienten sich von deren Teller und aus deren Gläsern. Auf Diskussionen darüber, dass der Luxus gesund biologisch und nachhaltig leben zu können keine Selbstverständlichkeit ist, wollten sich leider die Wenigsten der Angesprochenen einlassen. Doch so unangenehm es auch sein mag daran erinnert zu werden, dass der eigene Reichtum immer auf der Armut der Anderen gründet, die Überflüssigen sind überall und sie werden sich nicht abspeisen lassen...
Ein netter Abend mit FreundInnen: umsonst
Ein geklautes Kleid: umsonst
Tanzbare Musik aus dem Internet: umsonst
Ein Essen bei Tafelfreuden: unbezahlbar
Wir haben Hunger und Durst und wir wollen tanzen. Wir können und wollen nichts dafür bezahlen. Wir sind von dem gesellschaftlichem Reichtum ausgeschlossen. Wir stehen für Hartz IV-EmpfängerInnen und prekär Beschäftigte, Flüchtlinge, allein erziehende Frauen und Männer, Kranke, Alte; Menschen, die in diesem profitorientiertem, sozial ausgrenzendem System überflüssig gemacht werden.
Doch wir lassen uns nicht mehr abspeisen mit dem abgeschmackten Versprechen künftiger Teilhabe am gesellschaftlichen Reichtum. Wir sind zuversichtlich, uns diesen Reichtum bald gänzlich anzueignen. Und wir fangen jetzt damit an.
Ein Menü bei Tafelfreuden:
Vorspeise:
Herbstsalat mit Knoblauchcroutons und gebackenem Bacon 7,90 €
Hauptspeise:
Rosa gebratene Entenbrust mit Balsamicojus, Orangen-Zucchini-Paprikagemüse und * Schupfnudeln 22,90 €
Dessert: Bayrisch Krem mit Tonka-Bohnen und
Quittenconfit 6,40 €
Getränk: Dornfelder Barrique, Rheinhessen (0,2l) 7,90 €
Summe: 45,10 €
Hartz IV-EmpfängerInnen, Flüchtlinge und viele weitere Menschen werden sich ein solches Menü kaum leisten können.
Der Arbeitlosengeld II-Regelsatz liegt zur Zeit bei 345 € monatlich, wobei 130 € für Lebensmittel und Getränke angedacht sind. Somit hat ein Hartz IV-Empfänger nur 4,30 € am Tag, um sich Essen und Trinken zu kaufen.
Noch weniger Geld steht Flüchtlingen, die in Deutschland Asyl beantragt haben, zur Verfügung. Gerade mal 70% des ALG II-Regelsatzes werden Flüchtlingen zugeteilt, wobei ein Großteil dessen in Gutscheinen und somit nicht frei verfügbar ausgehändigt wird.
Für euch scheint es normal zu sein, in einem Restaurant essen zu gehen; biologisch und nachhaltig ist euer Label, das euch zu individuellen, besseren Menschen macht, die über ihr beruhigtes soziales Gewissen vergessen, dass dieser Lifestyle Ausgrenzungen produziert und die herrschenden Verhältnisse reproduziert.
Gesund - biologisch - nachhaltig: Das ist für viele andere Menschen ein nicht leistbarer Luxus.
Wir fordern, dass Luxus für alle Menschen frei zugänglich ist.
Die Überflüssigen Oldenburg
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(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
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Ergänzungen
Hartz IV Kochbuch: in aller Munde!
http://www.indymedia.org/de/2008/11/916629.shtml
Zwei erwerbslose Autoren veröffentlichen ein "Hartz IV Kochbuch". Argumentationshilfe für ALG- II-Regelsatz-Kürzungsabsichten ... Zwei Erwerbslose aus Niedersachsen haben ein "Hartz-IV-Kochbuch" geschrieben und nun ihre dreizig Rezepte vorgestellt. Das kostengünstigste Gericht kostet 2,59 und das Teuerste 5,43 Euro. Die Rezepte sind jeweils für 2 Personen erstellt worden. Das Kochbuch wird u.a. auch in der B(i)l-ö-dzeitung durch einen Artikel beworben. Der Aufhänger: Der Berliner Finanzsenator Thilo Sarrazin hätte mit seinem "Speiseplan" die Idee gebracht. Sarrazin wollte mit seinem Speiseplan deutlich machen, dass der ALG II Regelsatz "zu hoch" sei, denn man könne sich angeblich auch mit weniger Geld "ausreichend" ernähren.
In diesem Kontext betrachtet, ist das Kochbuch ein Farce. Wozu noch ein menschenwürdiges Leben einfordern, wenn man doch mit wenig Geld rund 30 Kochrezepte zubereiten kann, die weniger als fünf Euro kosten? Doch geht es nur um das harte Überleben? Sollen Menschen, die in die Hartz IV Falle geraten sind, zur "Strafe" ständig auf der Suche nach "Angeboten" sein und alle Discounter der Stadt durchqueren?
Sicher kann das Kochbuch auch genutzt werden, um sich Anregungen zu verschaffen. Doch muss es ausgerechnet ein "Hartz IV Kochbuch" sein? Das Kochbuch könnte auch "Kostengünstiges Kochen" heißen. Denn so liefert es in diesem Zusammenhang nur "Munition" für diejenigen, die weiter am Regelsatz nach unten schrauben wollen. Das ist Armen(Ab-)speisung in Reinkultur. (21.11.2008) http://www.gegen-hartz.de/nachrichtenueberhartziv/0344e19b5e0b04904.php
-
Hartz-IV: Erneute Pöbeleien von Sarrazin .... http://www.indymedia.org/de/2008/11/916561.shtml
-
Hartz IV Empfänger sind weniger "Faul" als Andere: http://www.gegen-hartz.de/nachrichtenueberhartziv/0344e19b3f0bf4716.php
Wohnungssuche ....
http://www.indymedia.org/de/2008/11/916629.shtml
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Picture: Thilo's Pizza - "Kakerlake al dente": http://www.indymedia.org/images/2008/11/916630.png
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Ergänze diesen Artikel: .... diese...
diese... 23.Nov.2008 14:13
diese... THILO MÖHRE.... (!)
und nebenlink auch nicht schlecht: (knusper...)
http://www.pom-lit.de/lyrikzeitung/lpoe2008mrz2.html
--
Presse
Hartz-IV-Gegner stürmen in Lokal
Oldenburg/LR - Mit einer ungewöhnlichen Aktion haben Hartz-IV-Gegner am Sonnabend Gäste eines Restaurants an der Alexanderstraße überrascht. Etwa zehn maskierte Frauen und Männer stürmten gegen 21 Uhr ins Lokal, verstreuten Konfetti und aßen von den Tellern der Gäste. Mit der Aktion wollte die Gruppe auf die Situation von Hartz-IV-Empfänger aufmerksam machen. Die Polizei ermittelt wegen Diebstahls.
NWZ, 25.11.2008
Zahltag! XXL in Köln
Vom 01. - 05. Dezember; Spannende Aktionstage gegen ARGE Zeiten!
Permanent verweigerte oder verzögerte Auszahlungen und
Antragsannahmen, Schikanen, Demütigungen und das Ausschnüffeln der
Persönlichkeit und Privatsphäre von Erwerbslosen, so stellt sich die Arbeit der
ARGE für Erwerbslose dar. Dies ist kein Einzelfall, sondern hat System und
das ist der Grund, warum wir uns im Dezember zur Aktion „Zahltag! XXL“
versammeln werden. Schon mehrmals haben „Zahltag-Aktionen“ für Unruhe
bei den ARGEn gesorgt und das Ergebnis war, dass zahlreiche Erwerbslose
ihr Geld bekamen oder andere Anliegen durchsetzen konnten. Unser
Erfolgsgeheimnis ist: Geh nicht alleine zur ARGE!
Was der Zahltag ist, erfahrt Ihr zudem in einem Artikel auf www.germany.indymedia.org
PROGRAMM:
An den Aktionstagen ist zudem ein Infotelefon geschaltet:0160 6896831
(nur an Aktionstagen erreichbar)
- Aktion Zahltag; Gemeinsam wird die Auszahlung verweigerter
Leistungen eingefordert
- Offene Hartz-4 Beratung; Die Vereine „Tacheles“ und „Die KEAs“
bieten aktuelle Informationen zu Hartz-4
- Öffentliche Versammlung & Infos zu Hartz-4, Streiks &
Widerstand gegen Lohn- u. Sozialraub
-Freitag-Abend: Zahltag Party: Ort und Zeit folgen noch!
Achtung: Treffpunkt zu den Aktionen ist über die Woche IMMER die ARGE in der Luxemburger Str. 121 und zwar pünktlich um 08:00 Uhr. Hiernach kann es passieren, dass spontan andere Aktionsorte besucht werden. Wer also zu spät kommt und in der Luxemburger niemanden mehr antrifft, hat die Möglichkeit, sich ab 09:00 Uhr über das Infotelefon unter 0160/6896831 über den aktuellen Ort der Aktionen zu informieren.
www.zahltag-jetzt.org
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
Tafelfreuden für alle
die Armen und die noch Ärmeren
Ich habe gerade, seit dem nine eleven zweitausendundeins, mehr Probleme mit den reichlichen Fördermitteln, die letztlich dazu geführt haben Projekte und Freiräume zu verwirklichen.
Sicherlich spielt das Geld eine große Rolle!!! aber unfrei in Deutschland in irgendeinem Wäldchen gefangen zu sein!!!!! wäre für manche hier der sichere Tod. Selbst reichliche Fördermittel lösen oft kein Problem, weil es immer wieder Menschen gibt die diese Gelder als ihre Möglichkeit sehen und schon vorhandene Projekte vernichten. Also, Fördermittel frei, Geld ist genug da für ALLE. Freiräume vernichten sofort! Für eine Demokratie des Geldes!
Tippfehler
Falsch:
Projekte und Freiräume zu verwirklichen
Muss heißen:
Projekte und Freiräume zu vernichten
ENDLICH!
Ich schreib in nem eigenen Artikel gleich noch mehr dazu.
Danke
daneben
dass das verhältnis zwischen arm und reich auseinanderklafft steht ohne zweifel. und das menschen hunger leiden müssen ist definitiv tragisch.
nur dass dieser weg, das problem zu lösen, der richtige sei, wage ich zu bezweifeln.
besucher eines restaurants konkret zu beschuldigen und in form von direct action richtig schön den abend zu vermiesen finde ich mehr als unangebracht.
tut mir leid.
Differenzierung
Fazit: gute Aktion! Wohlstand für jeden- Bio für jeden!
gute Aktion
der Presse nicht vorher bescheidgesagt? Das würde doch mehr Wirkung solcher Aktionen garantieren...
das haut hin !
Wichtig bei solch einer Aktion ist stets, an eine breite Publizität zu denken. Mögen derlei Aktivitäten daher so umfassend wie möglich an die Öffentlichkeit herangetragen werden, auf dass es einerseits bekannt werde, aber auch um so Nachahmer zu finden.
Weniger lustig und sinnvoll finde ich es allerdings, an den angefressenen Speisen bürgerlicher Leute zu knabbern oder aber zu schlürfen. Hier gilt es rasch zu handeln, also dann zum Teller oder Weinglas zu greifen, wenn das noch nicht von unsauberen Mündern besudelt ist, bei Speisen ist allerdings auch denkbar, dass von Vornherein die unangerührten Teile in Beschlag genommen werden. Ansonsten wünsche ich im Nachhinein sowie in spe, allen Beteiligten einen recht gesegneten Appetit! Abschließend darf ich Speisende fragen, wie denn nun die Reaktion der Gäste ausfiel und wie eigentlich der Gaststättenbesitzer/in reagierte, und trat eigentlich der bürgerliche Zwangsapparat namens Polizei und Staatsanwaltschaft in Erscheinung; das mal klären.
Auch bei Günther Jauch !
zu Gast, es stimmt wie hier schon geschrieben wurde diese Rezepte sind eine
Argumentationshilfe für weitere Kürzungen des Regelsatzes!
O-Ton von Günther Jauch da kann man ja sehr gut davon leben...
Eine große Unverschämtheit wenn dieser Reiche Mensch auch noch zynisch gegen
HartzIV Empfänger hetzt.
Mit Verlaub ein Jauch(e) würde noch nicht mal einen Tag mit dem Regelsatz
auskommen, wenn man ihn mal 2-3 Jahre auf HartzIV setzen würde,würde er wohl
anders denken!
Die beiden Arbeitslosen die auf die Idee mit den Rezepten gekommen sind
haben nur den Politikern einen Bärendienst erwiesen die weitere Kürzungen
im Sozialhaushalt vornehmen wollen.
Sie sollten sich schämen damit auch noch durch diverse Sendungen zu pilgern
und behaupten das Sie gar noch sozial schwachen Menschen Gutes tun wollen.
Sie tun damit nur das Gegenteil.
So so,