21 griechische Knäste in Aufruhr!

solidarität mit griechischen gefangenen! 20.11.2008 15:08
Internationaler Aufruf für Solidaritäts-Aktionen betreffend dem Kampf der Gefangenen
Am 3. November verweigerten ca. 3000 griechische Knast-Insassen, zu den Mahlzeiten zu erscheinen, und innerhalb der drei nachfolgenden Tage erreichte die Zahl derjenigen, die den Mahlzeiten fern blieben, gar 8000 (griechische Gefängnisse zählen zur Zeit 14000 Insassen).
Am 7. November sind 5600 Gefangene – verteilt in 21 Knästen und über ganz griechenland – in den Hungerstreik getreten – in der mittlerweile dritten Woche ist ihre Zahl auf beinahe 7000 angestiegen. Desweiteren haben sich 17 kurdische Hungerstreikende im Gefängnis von Trikala sowie drei im Gefängnis von Amfissa ihre Münder zugenäht – mit Nadel und Faden.
Seit dem 15. November befinden sich ausserdem 10 Gefangene des Malandrino-Gefängnisses zusätzlich im Durststreik.
30 Gefangene vom Gefängnis in Larissa wurden ins Spital eingeliefert. Ihnen wurden Infusionen verabreicht und danach wurden sie zurück in den Knast gebracht. Mit ca. gleich vielen Gefangenen vom Patras-Gefängnis passierte dasselbe. Weiter wurden 4 Frauen des Eleonas-Knastes aufgrund von Blutungen ins Spital gebracht, eine von ihnen ist noch immer dort für weitere Tests. Am Dienstag wurden auch zwei Männer und eine Frau des Diavata-Gefängnisses ins Spital gebracht, wovon der eine Mann noch nicht zurück ins Gefängnis entlassen wurde.
Die dritte Phase des Streiks steht noch aus, und diese bedeutet Aufstände innerhalb der Knäste, Gewalt innerhalb und ausserhalb der Mauern.

Die Erhebungen in einem Grossteil der griechischen Gefängnisse sind das Resultat der staatlichen Gleichgültigkeit gegenüber den 16 Forderungen, welche die Gefangenen inklusive einer Deadline – dem 1. November - an ihn und seine BeschützerInnen gestellt haben, nachdem sie sich landesweit organisiert hatten. Die Forderungen beziehen sich auf die Verhältnisse, unter denen die Gefangenen zu existieren gezwungen werden. Bisher verhielten sich der Staat arrogant und die Massenmedien stumm.

Deshalb wird ab dem 20. November aufgerufen zu
Internationalen Aktionen der Solidaritaet mit dem Kampf der Tausenden von griechischen Gefangenen! ٭



٭ In griechenland und einigen anderen europäischen Ländern gab es in den vergangenen Tagen bereits Aktionen in Solidarität mit dem Kampf der Gefangenen.
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Ergänzungen

Aktionstag gegen Repression

Antifa 20.11.2008 - 18:00
Das Bündnis für die Einstellung des § 129a-Verfahrens und mehrere Linksradikale Gruppen rufen zu einem Aktionstag am 13.Dezember im Zusammenhang mit dem mg-Prozess auf. Auf verschiedenste Weise soll an diesem dezentralen bundesweiten Aktionstag am 13. Dezember 2008 gegen Repression agiert werden. Anlass dafür ist der aktuell stattfindende § 129-Prozess gegen Axel, Florian und Oliver, drei linke Aktivisten aus Berlin. "Wir würden uns freuen, wenn wir an diesem Tag gemeinsam in verschiedenen Städten gegen staatliche Repression auf die Straße gehen würden. Schließlich betrifft diese uns alle, wie unter anderem das derzeit laufende Verfahren in Berlin zeigt. Im Rahmen mehrerer § 129-Verfahren wurden in den letzten Monaten und Jahren Teile bundesweiter linker Strukturen ausgespäht. Informationen zum Prozess und zum Aktionstag unter :  http://www.einstellung.so36.net

13.Dezember | Aktionstag zum mg-Prozess | Überall

Termine Berlin
12.12.2008 | Demonstration | Kottbusser Tor | 19 Uhr
12.12.2008 | Solitresen zum Prozess | Schnarup-Thumpy | Scharnweberstr.38 | 22.30 Uhr
13.12.2008 | Block auf der Free-Mumia-Demonstration | Oranienplatz | 13.30 Uhr

Erfolg ! : Griechische Regierung gibt nach

Free all prisoners 20.11.2008 - 19:40
Die griechische Regierung gibt nach :

Gefängnisnotstand in Athen: 6.000 Häftlinge entlassen
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Zur Entlastung der überfüllten Gefängnisse will die griechische Regierung in den kommenden Monaten etwa die Hälfte der Häftlinge entlassen. Das gab Justizminister Sotiris Hatzigakis heute bekannt. "Wir entlassen rund 6.000 Menschen. Es ist, als ob wir auf einmal drei Gefängnisse schließen", sagte der Minister der griechischen Presse.

Proteste gegen überfüllte Zellen
Vorangegangen waren heftige Proteste der landesweit 12.315 Häftlinge. Tausende waren in den vergangenen drei Wochen zeitweise in den Hungerstreik getreten. Sieben von ihnen nähten sich sogar mit Nadel und Faden den Mund zu. Die griechischen Gefängnisse sind auf rund 5.500 Häftlinge ausgelegt. Alle Zellen sind seit Jahren restlos überfüllt.

Wie der Justizminister weiter mitteilte, sollen sofort rund 1.500 Menschen entlassen werden, die sich in Untersuchungshaft befinden. Die Zeit der U-Haft werde von bisher höchstens 18 auf zwölf Monate gesenkt. Das gelte jedoch nicht für Schwerstverbrechen wie Mord. Stufenweise sollen weitere 4.500 Häftlinge entlassen werden, indem die meisten Haftstrafen bis zu fünf Jahren in Geldstrafen umgewandelt werden. Die Beschlüsse müssen noch vom griechischen Parlament gebilligt werden.

die 16 Forderungen der Gefangenen

Entdinglichung 20.11.2008 - 20:27
die 16 Forderungen der Gefangenen, Quelle:  http://libcom.org/news/5000-prisoners-hunger-strike-across-greece-demand-reforms-11112008 ... für eine Gesellschaft ohne Knäste!

1. Abolition of disciplinary charges. Modification of the Penitentiary Code's articles 68, 69, 70, 71. In any case, the disciplinary charges must be removed after served, and not accumulated nor taken into consideration when it comes to days off, work, education and discharge under conditions after they are served.
2. Reduction of the sentence limit for discharge under conditions, from 3/5 to the 3/7 of the sentence time. Immediate abolishment of the anti-constitutional treaty that increased up to the 4/5 of crimes related to drugs.
3. Once and for all 3 year reduction of all prices, to make easier the relieve of over-crowding of prisons. Rejection of the new Panoptic prisons, built isolated from the urban social body.
4. Abolition of all juvenile prisons. Adoption of open structures to take care of and protect the teenagers and youth.
5. Reduction of sentence limit of 25 years of continuous detention. Reduction of the minimum detention time to be discharged under conditions to 12 years from 16 that it is today, according to european legislature.
6. Immediate and without exceptions application of days-off, suspensions, and other benefits of the law, reduction of the minimal sentence time limits. Increase the number of days-off to 60 for those that have a right to 5 days and to 96 for those with a right to 8.
7. To end the over-use of pre-trial detentions and reduce the time limit to 12 months.
8. The para-judicial racket is known for its hysteria of the last 8 years, leading to revengeful killing sentences. We as for proportionate sentences and wide application of the measure of suspension and discharge under conditions.
9. Full, permanent and 24 hour medical treatment and respect to the patients. Creation and improvement of adequate hygiene spaces (baths and toilets). Immediate integration of the Korydallos prison psychiatric and medical clinic to the National Health System, with new aisles for women and juveniles, that lack now. Immediate transportation of patients to public hospitals with ambulances and not in police vehicles, tied up with their hands behind their back.
10. To be provided the right in beneficial work payment, education, second chance schools, technical workshops and participation in diverse similar programmes, to all prisoners proportionate and without any discrimination. To be given educational days-off, for all prisoners, that meet with the criteria and terms to study outside prison and for all levels of education and technical skills learning. Substantial amplification of withdrawal projects to all prisons.
11. Abolition of the prison no-go zone. Free access for social and political institutions, Lawyers Associations, Hellenic Medical Association and EINAP, organizations for human rights, NGOs and international organizations. Free circulation of political and educative press, with no exceptions.
12. Alternative forms of detention, amplification of agricultural prisons and of the institution of semi-free sentence as well as community service.
13. Amplification of the institution of free visits in humane conditions with respect to the personality and dignity of the prisoners and the visitors. Private place to meet with our companion.
14. Work and access to creative activities for all of us. Beneficial account of days of work in the sentence.
15. Right to selection of serving the sentence in their country of origin, for the prisoners from other countries, once and if they wish.
16. Humane transport conditions with improvement of the room in the preposterous transportation means of the greek police. More stops, improvement of the detention room in the miserable "Metagogon" 'transfer prison' and faster transfer to the destination prisons.

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