Tierfeinde stören Tierbefreiungsdemo Berlin

die Tierfreinde e.V. 20.11.2008 14:35
Für etwa 15 Minuten störte der als besonders gemein eingetragene Verein "Die Tierfreinde e.V." die Tierbefreiungs-Demo in Berlin, die sich gegen die Ausbeutung der Tiere im allgemeinen und den Pelzhandel bei ESCADA im besonderen richtete.

Da wir davon ausgehen, dass wir auf Indymedia viele FreundInnen finden, die unsere Mordlust teilen und es einfach nur total geil finden, Tiere umzubringen, folgt nun ein keliner Bericht der Aktion.
"Mehr Gott, Mehr Staat, Mehr Fleischsalat!"

So skandierten ca. 25 AktivistInnen der Störkommando der Tierfeinde und liefen mit Schildern bewaffnet auf die ca 500 Mensch starke Tierbefreiungsdemo zu (ehrlich, wir haben gezählt und weniger als 450 waren es keinesfalls). Leider stiessen unsere Forderungen nicht allzusehr auf Anerkennung. Dabei wollen wir doch nur wichtige Kulturgüter und Traditionen erhalten: Fleisch essen, Kriege führen, Sklaven halten!
Zum Glück schritt die Polizei schnell ein und schützte uns vor den tierbefreiungs-Gewalttätern, die unsere Gewalt an Tieren verhindern wollen. Unerwarteterweise bekamen wir dann die Möglichkeit, in einen demokratischen Dialog mit dem Mob zu treten und unser Füh... ääääh Sprecher durfte einen Redebeitrag verlesen. Nach dem Redebeitrag verliessen wir recht schnell wieder die Demo, da wir offensichtlich nicht übereinkommen würden.

Unsere Versuche, Tierausbeutung salonfähig zu machen, sind leider gescheitert. Verständnis dafür, dass wir es einfach Geil finden, Tiere zu killen, konnten wir nicht ernten. Wir haben die Hoffnung aber nicht aufgegeben, wer weiß, wann wir uns wiedersehen!

Wer Tiere mag ist Antisemit!!!
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Ergänzungen

überidentifikation

hase max 20.11.2008 - 14:49
Also für die, die es immernoch nicht verstanden haben:
Natürlich war das ganze eine Theateraktion, die zur Demo gehörte. Die Überidentifikation hat den Zweck, Positionen des "gegners" derart zu überspitzen, dass sie ins absurde geführt werden und dadurch negative reaktionen bei aussenstehenden erzeugen. Mensch kennt das z.B. von Castor aktionen ("Strahlentod für alle! Mehr Atommüll!"). Interessanterweise ist es kaum möglich, die gewalttätige Realtität, in der Tiere in dieser Gesellschaft eben, per Persiflage zu überspitzen, da fast jede erdenkliche Praxis traurige Realität und nicht "lustige Übertreibung" ist... Nichts destotrotz ist es umso wichtiger in einer Zeit, in der die linke "szene" primär ein subkulturelles Marginalphänomen der Gesellschaft ist, neue Kommunikationsarten zu entwickeln, die sich nicht an den althergebrachten Verfahrensweisen der Protestpraxis abarbeiten, sondern die Wahrnehmung grade der PassantInnen, die erreicht werdens sollen, erschüttert und zum kritischen Denken anregt.

Wir raten allen politisch wirklich engagierten Linken, sich den Kopf darüber zu zerbrechen, wie theoreitisch und praktisch die Mauer in den Köpfen überwunden werden kann, denn mit den traditionellen Aktiönchen (indymedia ist dafür das beste Archiv...) erreicht mensch so gut wie nichts mehr.

@ Indy: Macht mal ne Kategorie "Tierbefreiung", das nervt langsam
@ Fleischlinke: Ich lege euch die Idee der Tierfeinde ans Herz, doch im Weltall nach neuen Spezies zu suchen, die ihr essen könnt. Auf auf, Baut ne Rakete und ab ins All mit euch, der große Zivilisationsauftrag der Aufklärung fordert es von euch! Natur lässt sich auch ausserhalb der Erde beherrschen!!

TAZ

leserin 20.11.2008 - 14:54
Dazu ein interessanter Artikel aus der TAZ-Berlin, der auch über die o.g. Aktion berichtet:

 http://www.taz.de/regional/berlin/aktuell/artikel/1/demonstranten-gehen-escada-ans-fell/
16.11.2008
Protest gegen Pelzverkäufer
Demonstranten gehen Escada ans Fell

Katzenfell statt Nerzjacke: Mit kreativen Aktionen fordern Tierrechtler
von Escada den Ausstieg aus dem Pelzgeschäft. VON FELIX WERDERMANN

Knut? Diese junge Dame wird sich doch nicht etwa Berlins beliebtesten
Pelzträger um den Hals geschlungen haben? Foto: DPA

"Haben Sie eine Gebrauchtkatze übrig?" Ein Demonstrant in Kuhkostüm
drückt Passanten kleine Zettel in die Hand. Darauf wird nach Katzen
gesucht, "Hauptsache Fell intakt". Ende des Jahres wird der Handel mit
Katzenfell in der EU zwar verboten, dem Aktivisten aber geht es um etwas
anderes: Er möchte den Leuten vor Augen führen, dass sie Haustiere
oftmals anders behandeln als sogenannte Nutztiere, die beispielsweise
für die Pelzproduktion sterben müssen.

Rund 500 Menschen aus ganz Deutschland haben sich am Samstag auf dem
Alexanderplatz versammelt, um gegen den Verkauf von Pelzen im
Luxus-Modegeschäft Escada zu demonstrieren. Sie tragen schwarz-grüne
Fahnen, auf denen in Anlehnung an das Antifa-Logo "Antispeziesistische
Aktion" zu lesen ist. Auf Schildern steht "Kein Mord für Mode".
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Seit etwa einem Jahr läuft die Kampagne gegen Escada schon, immer wieder
ist das Modeunternehmen mit Protesten von Tierfreunden konfrontiert. Die
Pelze werden aber nach wie vor verkauft.

Katrin Weinert hat die Demo vorbereitet und versichert, so lange
weiterzumachen, bis Escada aufgibt. Bei anderen Unternehmen hat das
bereits geklappt: C&A, Karstadt Quelle oder Kaufhof sind in den
vergangenen Jahren wegen der Proteste bereits ausgestiegen.

Die Demonstration richtet sich aber nicht nur gegen den Handel mit
Pelzen, sondern gegen "Tierausbeutung" im Allgemeinen. Die Forderungen
unterschieden sich auch von klassischen Tierschutzpositionen, erklärt
Konrad Eckstein von den Organisatoren. "Uns geht es nicht um größere
Käfige, sondern um die Abschaffung der Tierausbeutungsindustrie." Tiere
dürften nicht aufgrund ihrer Spezieszugehörigkeit als Objekte
menschlicher Interessen betrachtet werden. Stattdessen solle das
Schmerzempfinden und die Leidensfähigkeit stärker beachtet werden. Als
Tierrechtler lehnt Eckstein zum Beispiel auch den Fleischkonsum ab.

Und so kommt es plötzlich zu einer unerwarteten Gegendemo: Vor der
Fischrestaurantkette Nordsee rufen 20 junge Leute: "Mehr Gott, mehr
Staat, mehr Fleischsalat!" Sie tragen Kleidung von den Tierfeinden e. V.
und halten Schilder in die Höhe. "Leichen schmecken besser als Gemüse"
oder: "Tradition erhalten: Fleisch essen, Krieg führen, Sklaven halten".

Ein erboster Tierrechtler reißt ein Plakat ab und wirft es auf den
Boden. Da greift die Polizei ein und schirmt die 20 Menschen von der
Anti-Pelz-Demo ab. Erst nach einigen Lautsprecherdurchsagen wird auch
den Ordnungshütern klar, dass es sich hierbei um eine Satire-Demo
handelt und die Tierfeinde in Wirklichkeit zur Demo gehören.

Ernst wird es für die Polizei erst am Ende der Demonstration - vor der
Escada-Filiale in der Friedrichstraße. Etwa 80 Beamte sorgen dafür, dass
die Demonstrationsteilnehmer nicht den Laden stürmen. "Pelzhandel-Stopp,
Escada-Boykott", rufen die Tierrechtler und können sich freuen, dass sie
mit ihrer Abschlusskundgebung zumindest indirekt dafür sorgen, dass
Escada weniger Pelze verkauft: Der Laden ist über eine Stunde lang
geschlossen. Zum Ende zeigen sich die Demonstranten noch einmal
siegessicher: "Wir kommen wieder, dass ihrs wisst, bis Escada pelzfrei
ist."

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 12 Kommentare an

@cedd — nm

Langweilig — zzzZZZZZ

oh je — ....

Tiere — ...

Die Anti_D's gehen — die Tierrechtler kommen

"Mehr Gott, Mehr Staat, Mehr Fleischsalat!" — Veganer Gulaschkommunist

tolles zitat — von fockin faces

Entlarvend — ...