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Nazi-Krawalle in Tschechien (nahe Sachsen)

Antifa 19.11.2008 02:15
Hat die tschechische Polizei die Neonazis unterschätzt? In der Kleinstadt Litvínov lieferten sich gestern hunderte Rechtsradikale Straßenschlachten mit der Polizei. Sie waren während einer genehmigten Demonstration von der Route abgewichen und versuchten, in ein Roma-Viertel einzudringen.


Litvínov gestern Nachmittag, eine Kleinstadt an der Grenze zu Sachsen. Hunderte Rechtsradikale lieferten sich hier Straßenschlachten mit der tschechischen Polizei. Brandsätze wurden geworfen und Pflastersteine. Offenbar verließen die Neonazis die Strecke einer genehmigten Demonstration, so berichtet es der Chef der Bezirkspolizei. Sie wollten zu einem Roma-Viertel, "um dort alte Rechnungen zu begleichen." Tausend Beamte mit schwerer Schutzausrüstung, ein Hubschrauber, Wasserwerfer. Trotzdem dauerte es fast zwei Stunden, bis die Lage unter Kontrolle war. Insgesamt gab es 14 Verletzte, 15 Strafanzeigen und drei Festnahmen.

Schwere Vorwürfe an die Polizei

Die Polizei habe schwere Versäumnisse begangen, schreibt heute die tschechische Tageszeitung Pravo. Nachdem es vor vier Wochen schon einen kleineren Aufmarsch an gleicher Stelle gegeben habe, hätte man wissen können, was passiert, so die Zeitung.

Ondřej Cakl von der Bürgerinitiative "Toleranz und bürgerliche Gesellschaft" war selbst in Litvínov. Auch er macht der Polizei heftige Vorwürfe: "Unsere Bürgerinitiative ist davon überzeugt, dass die Polizei gleich am Anfang alles hätte auflösen sollen", sagt er. Die Neonazis hätten schon in ihren Internet-Aufrufen klar gemacht, dass sie bewaffnet sein würden. "Dass sie Barrikaden bauen wollen und zu weiterer Gewalt aufrufen. Das allein schon ist gesetzeswidrig".

Offenbar stießen die Neonazis bei einem Teil der Bevölkerung auf Unterstützung. Die da demonstrierten, das seien "nicht nur schwarz angezogene Jungs", sagt eine Frau in die Kamera, sondern auch "anständig arbeitende Bürger." Die rechtsextreme Arbeiterpartei macht sich wohl mit Erfolg einen Konflikt um angeblich kriminelle Roma zunutze, den auch ein bemühter Bürgermeister bislang nicht in den Griff bekommen konnte.

Deutsche Neonazis wurden in Litvínov gestern nicht gesichtet - obwohl bekannt ist, dass Rechtsextremisten beider Seiten enge Kontakte pflegen. Was jenseits der Grenze vor sich geht, nimmt man auf jeden Fall auch in Sachsen wahr. Auf einer Internetseite deutscher Neonazis heißt es zynisch, anders als in Deutschland werde ihresgleichen in Litvínov "von der Bevölkerung herzlichst begrüßt".







Video von der Tagesschau
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Ergänzungen

Tschechische Antifa hat ebenfalls versagt

KongressteilnehmerIn 19.11.2008 - 06:24
Am Wochenende hat der Referent der tschechischen Antifa beim Siempre Antifascista Kongress noch mit seinen angeblichen Rechercheerfolgen beeindruckt: "Wir haben die Namen, Fotos und Adressen von 2.000 tschechischen und slovakischen Neo-Nazis!"

Dass ein zweites organisiertes Pogrom gegen die Roma innerhalb weniger Wochen geplant ist, darüber wusste er offenbar nichts. Eine schwache Nummer, da es offensichtlich absehbar war.

Wenn die Nazis wieder dort marschieren ist trotzdem internationale Solidarität gefragt. Lasst uns unsere Kontakte nutzen und die tschechischen Antifas unterstützen.

Never Again!

veganxedge 19.11.2008 - 10:54
Da offenbar der Staat nicht gewillt ist diese menschenverachtenden Pogrome, bzw. die Versuche diese durchzuführen im Keim zu ersticken, sollten Antifaschisten. Antirassisten, ja sogar Menschenrechtsorganisationen international sich berufen fühlen diesem Treiben nicht nur zuzusehen, sondern aktiv dem entgegenzuwirken!
Allerdings wären auch mehr Informationen allgemein gefragt, was dort, von wem und warum passiert! Gibt es Informationen dazu wenigstens in englisch?

Never Again!

Bilder aus Litvinov

Harald 19.11.2008 - 14:00
Wie es scheint waren die wahnwitzigen Nordlichter der "recherche-nord" im tschechischen Litvinov vor Ort.
Hier der Link zu Bildern von den Vorgängen in Tschechien:

 http://www.recherche-nord.com/index.php?option=com_content&task=view&id=243&Itemid=42

Wenn Ich mir die Bilders so anschaue scheint es wirklich so..das einzelne Bürger in ihren Fenstern dem aufmarschierenden Mob zugejubelt haben.

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Rostock 92

ich 19.11.2008 - 17:05
Wenn man sich die recherche-nord-Fotos anguckt, bleiben zwei Schlussfolgerungen.
1. Der Black-Block-AN-Style scheint jetztr auch international um sich zu greifen. (Obwohl ja hier schon gesagt wurde, dass dort deutsche Neo-Nazis vor >Ort gewesen sein sollen.)
2. Das Zusammenwirken von militianten Faschos mit einem applaudierenden Bürgermob erinnert ganz fatal an die Bilder aus Rostock-Lichtenhagen und Hoyerswerda von Anfang der 90ger. Wirklich, gruselig!

Rostock-Lichtenhagen

blubb 19.11.2008 - 18:14
Mit dem Unterschied, dass die polnische Polizei zwei Stunden gebraucht hat um die Naziriots zu beenden, die deutsche sich dagegen mehrere Tage Zeit gelassen hat...

Naja, alles nurhalbneu!

veganxedge 19.11.2008 - 22:05
Naja das sich der Style verbreitet hat kann man nur bedingt behaupten. Gab schon immer vermummte Neonazis, selbst in den 80'er Jahren. Jetzt wird es nur unter dem Begriff gehandelt und es kommen einige neue Elemente hinzu. Aber sooo neu ist es nicht, nur halt dieses abgeschaute uniforme schwarz, was tatsächlich eher ein Symbol der autonomen Linken ist, vorallem in Deutschland.

Europaweite Verknüpfung der Faschisten

Antifa Siempre 20.11.2008 - 02:39
Dies sind alles Symptome für die Gefährlichkeit einer Faschistischen Bewegung, welche sich momentan Europaweit organisiert und durch dieser Internationale vernetzung unglaubliche multiplikatoren zu eigen macht.

Eine faschistische Bewegung, welche sich ganz im Gegensatz zu früher, mehr als selbstbewusst auch als "faschsitsich" bezeichnet. Man ist nun voller Stolz Faschsit, hat in " fascimo y libertad" seinen Schlachtruf und in Zentropa und dem Syndikat Z seine Heimat gefunden.

Sollte diesem Trend nicht augenblicklich mit aller zur verfügung stehendr Härte einhalt geboten werden, werden wir spätestens zum 1 Mai in Hannover eine Welle selbsternannter Faschistischer Organisation und Gewalt erleben welche in dieser Form noch nicht da gewesen ist. Denn aus Informationen, welche aus kürzlich geschiedenen der NS Bewegung hervorgeht, findet eine Vernetzung zu Französischen, Italienische, Spanische, Tschechischen und Niederländischen Faschsiten im höchsten Maße ab. Angetrieben durch die neu gruppierte Faschistenbewegung Syndikat Z unter der Federführung des bekennenden Dortmunder Faschisten Steffen Pohl, welcher in Eigenaussage zugibt, sehr gute Beziehungen zum Blocco Studentesca,Casapound der Falagne Espanola und weiteren Organisationen zu haben.

Lasst die Waffen im eigenen Lager endlich ruhen und bereitet euch angemeßen vor. Ich denke nicht zu übertreiben wenn ich sage das etwas wirklich fürchterliches auf uns zu kommt.

Nieder mit dem Feind der Völker
Nieder mit dem Faschismus!