Kriegsdenkmal pink angemalt

Hannes Kawumski 19.11.2008 00:26 Themen: Militarismus
Wie schon heute die taz-bremen und der Weser-Kurier berichteten, habe unbekannte scheinbar am Wochenende Bremens größstes Soldaten-Denkmal von innen fast komplett pink angemalt. Bis heute Abend war die Farbe zumindest noch am ansonsten finsteren Backsteinbau, den die Nazis in den 30er Jahren errichten ließen. Laut taz, bei der scheinbar ein BekennerInnenschreiben eingegangen ist, sollte damit wohl ein Zeichen gegen Militarismus gesetzt werden. Auf dem Boden im hinteren Bereich des Bau steht auch "Soldaten sind Mörder" und "NATO versenken", was wohl eine Anspielung auf den NATO-Gipfel am 3./4. April in Strassbourg ist.
Das Gemäuer selbst ist rund und hat einen Durchmesser von 40-50m. Der innere Bereich, sowie ein Betonklotz an dem besonders reaktionäre Gruppen am sogennanten "Volkstrauertag" gerne mal einen Kranz hinlegten, sind komplett angemalt. Dies verleiht dem Denkmal einen ganz anderen Charakter. Leider war es mir erst möglich heute bei Dunkelheit dort hin zu gehen, so dass die pinke Farbe auf den Fotos nicht so gut zu erkennen ist, wie es z.B. in Bremens Tageszeitung "Weser Kurier" vom 18.11. zu sehen war.
Das Denkmal war in der Vergangenheit schon öfter Ziel von Protest. Zuletzt forderte das Bremer Friedensforum am 1.9. dort die Errichtung eines Denkmals für den unbekannten Deserteur.
Da auch Angela Merkel sich "vor all denen, die in diesen Einsätzen für unsere Sicherheit schwere Verwundungen erlitten oder gar ihr Leben gelassen haben" verneigen möchte (siehe  http://www.bundesregierung.de/Content/DE/Rede/2008/11/2008-11-10-rede-merkel-nato.html) scheint es angezeigt zu sein, das Heldengedenken wieder verschärft anzugreifen.
Bleibt zu hoffen, dass dies für die Mobilisierung gegen den NATO-Gipfel im April nur ein Anfangspunkt war.
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Ergänzungen

Demonstration gegen Rechts am 29. November

http://www.heimatspiegel.de 19.11.2008 - 09:31
Im März 2007 musste die Langenhorner Kneipe "Midgard" wegen Verstößen gegen das Jugendschutzgesetz schließen. Das "Midgard" war sowohl bei Langenhorner, Niendorfer als auch bei Norderstedter Neonazis ein beliebter Anlauf- und Treffpunkt. Doch die Situation hat sich seit der Schließung keinesfalls beruhigt. Vor allem am U-Bahnhof Langenhorner Markt soll es immer mehr gewalttätige Übergriffe von Rechtsradikalen auf Menschen gegeben haben, die nicht in deren Weltbild passen. Seit Anfang des Jahres soll es dabei bereits mehrfach zu ernsten Verletzungen der Opfer gekommen sein. Auch zur Hilfe eilende Bürger wurden angegriffen und verletzt. Die Täter waren dabei meist in Kleingruppen unterwegs und bewusst darauf aus, eine Hetzjagd zu veranstalten. Ähnliches hört man auch aus Bramfeld, Ohlsdorf und anderen Stadtteilen. Im Oktober waren außerdem NPD-Flugblätter aufgetaucht, die sich gegen eine angebliche "Überfremdung" in Hamburg richten. Aus diesem Grund haben das "Hamburger Bündnis gegen Rechts", die "Linke" Hamburg-Nord und verschiedene autonome Gruppen zu einer Demonstration aufgerufen, die am Sonnabend, dem 29. November, um 13 Uhr am U-Bahnhof Langenhorner Markt beginnen und über Tangstedter Landstraße und Erdkampsweg zum U- und S-Bahnhof Ohlsdorf führen soll.

Soldaten sind beides

blub 19.11.2008 - 10:27
Klar sind Soldaten Täter, im Bezug auf die Menschen die sie erschießen. Sie sind aber auch Opfer im Bezug auf die die sie für Volk und Rasse in den Tod schicken. Das Problem an Kriegerdenkmälern ist NICHT das man natürlich auch um jeden Soldaten, jede Soldatin traurig sein kann, sondern das damit der Tod von SoldatInnen glorifiziert werden soll um neue Kriege zu rechtfertigen.

Kriegerdenkmäler, feierliche Beisetzungen sind die Events die sich wirklich gegen alle SoldatInnen richten. Der Veränderung oder Zerstörung von Kriegsdenkmälern ist (oder sollte zumindest sein) tiefst humanistisch, da sie sich gegen jetzige und zukünftige Kriege im Namen der Herrschenden richtet.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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stylisch — acab

Alle — Soldaten

Demo gegen rechten Handel — http://www.taz.de

@blub — Dein Name

toll — Maggus