Massive rassistische Krawalle in Tschechien

give the fascist man a... 18.11.2008 09:13 Themen: Antifa Antirassismus Weltweit
Etwa Tausend tschechische Nazis versuchten wiederholt am Montag den 17.11.2008 eine vorwiegend von Roma bewohnte Siedlung in Litvinov-Janov im tschechischen Erzgebirge zu stürmen. Dabei kam es zu Szenen, wie bei den deutschen Pogromen anfang der 90er in Hoyerswerda und Rostock-Lichtenhagen. In der tschechischen Presse wird von den schwersten Ausschreitungen seit dem IWF-Gipfel 2000 in Prag geschrieben.
Bereits am Mittag des 18. Oktober versuchten ca. 250 Nazis nach einer Wahlkampfveranstaltung der neonazistischen "Arbeiterpartei" (DS)) in Litvinov in den überwiegend von Roma bewohnten Stadtteil Janov einzumarschieren. Die Neonazis wollten nach eigener Aussage in diesem Stadtteil für "Ruhe" und "Ordnung" sorgen und lieferten sich unter Beifall von Hunderten Schaulustigen und aktiver Unterstützung von Einwohnern Litvinovs stundenlange wilde Straßenschlachten mit einer völlig überforderten Polizei, die versuchte den nicht angemeldeten Aufzug zu stoppen. Erst am späten Nachmittag gelang es der Polizei die Angreifer zurück zu treiben. Einen ausführlichen Bericht gibt es auf netzgegennazis.com

Die Nazis kündigten danach an am 17. November wieder in die Stadt kommen zu wollen. Zynischerweise meldete die "Arbeiterpartei" eine Kundgebung unter dem Motto "Schluß mit den Samthandschuhen" an. Neonazis aus ganz Tschechien und wohl auch aus Deutschland mobilisierten zu der Aktion. Nachdem sich auf der Kundgebung in Litvinov erst etwa 500 Nazis versammelt hatten und sich von rassistischen Reden aufputschen ließen, versuchten diese, wie erwartet, mittags wieder in die von den Roma bewohnte Plattenbausiedlung im Ortsteil Janov zu ziehen. Unabhängige Beobachter sprechen von etwa 1000 Teilnehmern auf die der Zug anwuchs. Schon während der Demonstration sind Journalisten und Polizisten mit Steinen, Brandsätzen und Tränengasgranaten angegriffen worden. Erst als die Demonstration in Janov eintraf, versuchte die Polizei den braunen Einmarsch zu stoppen. Obwohl die Polizei nach der massiven Kritik am letzten Polizeieinsatz diesmal mit 1000 Beamten vor Ort war, hatte sie die Lage kaum unter Kontrolle und musste sich weitgehend auf die Absicherung der Siedlung beschränken. In der Folge kam es wieder zu stundenlangen schweren Straßenschlachten, bei der die Polizei Wasserwerfer und Tränengas einsetzte, aber ab und zu auch zurückweichen musste. Dabei wurden auch Polizeiautos angezündet. Erst in den Abendstunden beruhigte sich die Lage langsam wieder, als die Nazis anfingen abzureisen. In Presseberichten ist von bürgerkriegsähnlichen Zuständen sowie von 7 verletzten Demonstranten und 7 verletzten Polizisten die Rede. Lediglich 15 Nazis konnten fest genommen werden.

Bericht auf tschechisch mit Bildern und Video
gute Bildergalerie
Meldung des östereichischen Standard
englischer Bericht eines tschechischen Newsportal
Bilder
tschechischer Sammelblog zum Thema
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Ergänzungen

Tschechische Neonazis auch in Deutschland

maria 18.11.2008 - 09:24
Tschechische und deutsche Nazis sind vor allem in der grenznahen Region gut vernetzt. Teilweise besser als die eigentlich internationalistischen Antifas. Bei sämtlichen Großveranstaltungen der Neonazis in Deutschland sind Nazis aus Tschechien mit dabei. Wie zum Beispiel Wunsiedel, Fest der Völker und dem 13. Februar in Dresden.

Auch dieses Jahr werden zum 13. Februar wieder einige Tausend Nazis in Dresden erwartet. Es tut sich aber auch von antifaschistischer Seite aus wieder eniges. Ob bürgernah, antideutsch oder einfach nur Antifa diesmal ist für jeden was dabei.

 http://dresden1302.noblogs.org
 http://venceremos.antifa.net/13februar/2009/index.htm

am Sachsentag auch

antifa 18.11.2008 - 09:46
Zum Sachsentag in Dresden im Juni waren auch tschechische Nazis angereist, und haben einen tschechischen Journalisten angegriffen.
 http://npd-blog.info/?p=1847

BBC-Bericht & Video

Entdinglichung 18.11.2008 - 10:40
 http://news.bbc.co.uk/1/hi/world/europe/7734494.stm ... ansonsten ist darauf hinzuweisen, dass der tschechische Staat auch massiv mitdiskriminiert, so sind viele Schulen faktisch segregiert:  http://www.errc.org/cikk.php?cikk=2992

der standard

vorm bezahlarchiv retter 18.11.2008 - 13:14
14 Verletzte bei rechtsextremen Marsch auf Roma-Viertel
Fünfhundert Anhänger der ultrarecchten Arbeitberpartei in Litvinov aufmarschiert

Litvinov - In Tschechien sind bei Ausschreitungen am Rande einer rechtsextremen Demonstration mindestens 14 Menschen verletzt worden. Wie ein Fotograf der Nachrichtenagentur AFP berichtete, hatten sich in der Stadt Litvinov im Norden des Landes am Montagnachmittag rund 500 Anhänger der ultrarechten Arbeiterpartei versammelt, um in ein Roma-Viertel zu marschieren.

Nach mehreren rassistischen Reden griffen die Demonstranten demnach die rund tausend Polizisten an, die den Weg zur Siedlung der Roma abgesperrt hatten. Dem AFP-Fotografen zufolge warfen sie mit Brandsätzen und Pflastersteinen und setzten einen Polizeiwagen in Brand. Die Polizei setzte Wasserwerfer und Tränengas ein.

Wie die Nachrichtenagentur CTK unter Berufung auf die örtliche Polizei meldete, wurden bei den Ausschreitungen sieben Demonstranten und sieben Polizisten verletzt. 15 Demonstranten wurden demnach in Gewahrsam genommen. (APA)

17. November 2008, 22:31
 http://derstandard.at/?url=/?id=1226396989546

weiteres Video

antifa 18.11.2008 - 13:28
Video bei Spiegel-Online:
 http://www.spiegel.de/video/video-40857.html

Wieso werden eigentlich die Roma entwaffnet, die hätten doch nur ihr Haus verteidigt, wenn die Polizei es nicht mehr unter Kontrolle gebracht hätte.

nachgeschaut

out 18.11.2008 - 15:01
muss darauf hingewiesen das der typ, der hier von den bullen kontrolliert wird:
 http://mostecky.denik.cz/multimedia/galerie/795507.html
der selbe zu sein scheint der hier beim steineschmeissen auftaucht:
 http://zpravy.idnes.cz/foto.asp?r=domaci&c=A081117_113603_domaci_klu
...
solidarität!

was

war 18.11.2008 - 16:33
denn der anlass für die krawalle? ich kann leider kein tschechisch, deshalb hilft mir das video da auch nicht weiter. hat mal jemand infos dazu?

vermutlich kein konkreter Anlass

antifa 18.11.2008 - 16:58
Einen konkreten Anlass wirds wahrscheinlich nicht geben. Die tschechischen Nazis machen schon lange mobil gegen die Roma-Minderheit in Tschechien. Das ist wahrscheinlich nur ein vorläufiger Höhpunkt ihrer Kampagne. In diesem Artikel in der Süddeutschen steht ein bißchen was dazu.

 http://www.sueddeutsche.de/politik/168/305138/text/

Teilweise schaffen sie es mit ihren Aktionen auch den eh schon diskriminierenden Diskurs in der tschechischen Gesellschaft weiter zu verschärfen.
 http://derstandard.at/?id=3400261

Wahrscheinlich wird man jetzt wohl auch verstärkt eine Lösung des Roma-Problems, statt des Naziproblems fordern.

Kritik an Polizeiführung

antifa 18.11.2008 - 17:36

17November

der liebe Staat 18.11.2008 - 17:41
Der 17. November ist ein tchechischer Gedenktag.
Am 17.November 1939 schlossen die Nazis die Universitäten des Landes:  http://www.spiegel.de/video/video-40857.html
Erschreckend ist auch die Stellungnahme der Polizei:
"Die waffen waren sowohl in den Autos der Extremisten sowie in denen der Roma"
Da haben wir also wieder die beiden Randgruppen die sich nur auf die Schnauze hauen wollen und da müssen wa dann ja auch gegen beide Vorgehen...ekelig!
Gibt es Schätzungen ob, und wenn wieviele, Nazis aus anderen Ländern daran beteiligt waren?

Bilder auf AFP

Leser 18.11.2008 - 17:46
Nach mehreren rassistischen Reden griffen die Demonstranten demnach die rund tausend Polizisten an, die den Weg zur Siedlung der Roma abgesperrt hatten. Dem AFP-Fotografen zufolge warfen sie mit Brandsätzen und Pflastersteinen und setzten einen Polizeiwagen in Brand. Die Polizei setzte Wasserwerfer und Tränengas ein.

Wie die Nachrichtenagentur CTK unter Berufung auf die örtliche Polizei meldete, wurden bei den Ausschreitungen sieben Demonstranten und sieben Polizisten verletzt. 15 Demonstranten wurden demnach in Gewahrsam genommen.

Kritik an tschechischer Polizei

http://www.swr.de 18.11.2008 - 18:15
''Rechtsradikale haben zu viel Spielraum''

Hat die tschechische Polizei die Neonazis unterschätzt? In der Kleinstadt Litvínov lieferten sich gestern hunderte Rechtsradikale Straßenschlachten mit der Polizei. Sie waren während einer genehmigten Demonstration von der Route abgewichen und versuchten, in ein Roma-Viertel einzudringen.

Von Peter Hornung, ARD-Hörfunkstudio Prag

Litvínov gestern Nachmittag, eine Kleinstadt an der Grenze zu Sachsen. Hunderte Rechtsradikale lieferten sich hier Straßenschlachten mit der tschechischen Polizei. Brandsätze wurden geworfen und Pflastersteine. Offenbar verließen die Neonazis die Strecke einer genehmigten Demonstration, so berichtet es der Chef der Bezirkspolizei. Sie wollten zu einem Roma-Viertel, ''um dort alte Rechnungen zu begleichen.'' Das genau jedoch versuchte die tschechische Polizei zu verhindern. Tausend Beamte mit schwerer Schutzausrüstung, ein Hubschrauber, Wasserwerfer. Trotzdem dauerte es fast zwei Stunden, bis die Lage unter Kontrolle war. Insgesamt gab es 14 Verletzte, 15 Strafanzeigen und drei Festnahmen.
Schwere Vorwürfe an die Polizei

Die Polizei habe schwere Versäumnisse begangen, schreibt heute die tschechische Tageszeitung Pravo. Nachdem es vor vier Wochen schon einen kleineren Aufmarsch an gleicher Stelle gegeben habe, hätte man wissen können, was passiert, so die Zeitung.

Ond?ej Cakl von der Bürgerinitiative ''Toleranz und bürgerliche Gesellschaft'' war selbst in Litvínov. Auch er macht der Polizei heftige Vorwürfe: ''Unsere Bürgerinitiative ist davon überzeugt, dass die Polizei gleich am Anfang alles hätte auflösen sollen'', sagt er. Die Neonazis hätten schon in ihren Internet-Aufrufen klar gemacht, dass sie bewaffnet sein würden. ''Dass sie Barrikaden bauen wollen und zu weiterer Gewalt aufrufen. Das allein schon ist gesetzeswidrig'', so Cakl.
''Nicht nur schwarz angezogene Jungs''

Offenbar stießen die Neonazis bei einem Teil der Bevölkerung auf Unterstützung. Die da demonstrierten, das seien ''nicht nur schwarz angezogene Jungs'', sagt eine Frau in die Kamera, sondern auch ''anständig arbeitende Bürger.'' Die rechtsextreme Arbeiterpartei macht sich wohl mit Erfolg einen Konflikt um angeblich kriminelle Roma zunutze, den auch ein bemühter Bürgermeister bislang nicht in den Griff bekommen konnte.

Deutsche Neonazis wurden in Litvínov gestern übrigens nicht gesichtet - obwohl bekannt ist, dass Rechtsextremisten beider Seiten enge Kontakte pflegen. Was jenseits der Grenze vor sich geht, nimmt man auf jeden Fall auch in Sachsen wahr. Auf einer Internetseite deutscher Neonazis heißt es zynisch, anders als in Deutschland werde ihresgleichen in Litvínov ''von der Bevölkerung herzlichst begrüßt''.

Videos und Audiobeitrag

http://www.tagesschau.de 18.11.2008 - 18:39

Nazis aus Deutschland

antifa 18.11.2008 - 19:08
@17. November
Es waren auch Nazis aus Deutschland da. Einige aus dem Spektrum der autonomen Nationalisten. Ist natürlich in dem Mob dann schwer zu unterscheiden, wer wo herkommt. Aber es waren auch ab und an deutsche Stimmen zu hören. Soweit man das sagen kann, waren es aber nur sehr wenige deutsche Nazis, sonst wäre das sicher auch den Journalisten mehr aufgefallen.

Deutsche Mobilisierung zu den Pogromen

Antifa (a)R 18.11.2008 - 20:15
Die deutsche Mobilisierung zu den Pogromen in Tschechien lief über "syndikat-z". Dies ist eine deutschsprachige Internet-site, die seit 3 Wochen bestückt ist. Die site existiert schon länger. Sie ist der deutsche Ableger von "zentropa.info" und die Verlängerung in die osteuropäischen Staaten.
"zentropa.info" ist eine nationalrevolutionär-faschistische site, die seit Mitte Mai 2006 existiert. Sie wird vor allem von Italienern und Franzosen bestückt. Beste Zusammenarbeit besteht nach: Spanien, Portugal, Belgien, Holland, Schweden, Griechenland, Hongkong und Kanada. Und selbstverständlich auch nach Deutschland. Hier zu den ANs aus NRW.
"zentropa.info" verfügt über ein (mehr oder weniger)angeschlossenes faschistisches Internet-Radio: Radio Bandiera Nera und eine große Blog-Community.
Auf der "syndikat-z" site gibt es diverse links, viele nach Osteuropa. Viele links der Mutter-site "zentropa.info" sind aber nur dort einzusehen.


O-ton zur Mobilisierung nach Tschechien:

" Totale Mobilmachung - 17. November, auf nach Litvinov!
Samstag 15 November 2008

Zum Wahltag, den 18. Oktober kam es in Litvinov zu schweren Zusammenstössen mit Polizei und Zigeunern, wir berichteten. Nicht weit von Litvinov entfernt, in der Stadt Rakovnik, wurde Kamerad Jan Stričko am 25. Oktober von einem Zigeuner durch einen Messerstich ins Herz getötet. Für den 17. November wurde eine Demonstration in Litvinov angemeldet. Es wird davon abgeraten mit dem PKW direkt zum Treffpunkt zu fahren oder Fahrzeuge im Bereich der Innenstadt zu parken. Kameraden die aus dem Ausland anreisen, melden sich zwecks Infos zur Anreise bitte beim Narodni Odpor. Jan Stričko Presente!"

Foto der Nazimobilisierung auf "syndikat-z" ist angehängt.

Artikel in der Süddeutschen

antifa 19.11.2008 - 06:17
Rechtsradikale in Tschechien
Höhepunkt der Provokation

Tschechien erlebt die schlimmsten rechtsradikalen Ausschreitungen seit Jahren. Erstmals kam es nun in der Stadt Litvinov zu schweren Schlägereien mit der Polizei.
Von Klaus Brill
 http://www.sueddeutsche.de/politik/509/338356/text/

Artikel zu Diskrimierung der Roma

antifa 19.11.2008 - 06:30
Im Hamburger Abendblatt wurde ein Artikel zum Thema veröffentlicht, der ein bißchen mehr Hintergrund zu der Stellung der Roma in der tschechischen Gesellschaft beschreibt.

Tschechiens Ultrarechte gegen Roma:
 http://www.abendblatt.de/daten/2008/11/19/974827.html

Re: am Sachsentag auch

Kent Brockman 19.11.2008 - 14:16
Tätlicher Angriff auf tschechischen Journalisten aus NPD-Umfeld? ->  http://www.redok.de/content/view/1173/36/ [06.07.2008]

Litvinov könnte bald überall sein

http://www.taz.de 19.11.2008 - 18:53
Würde es in Tschechien eine Top Ten der hässlichsten und perspektivlosesten Städte geben, wäre Litvínov sicher im oberen Viertel mit dabei. Die Stadt liegt inmitten des nordböhmischen Braunkohlegebiets. Hier ist die Luftverschmutzung so stark, dass überdurchschnittlich viele Babys mit Organschäden geboren werden. Es gibt auch Schönes aus Litvínov - zum Beispiel die Eishockeyspieler, die zu den besten der Welt zählen.

Doch es ist nicht das Hockey, das Litvínov jetzt in die Schlagzeilen gebracht hat. Am Montag gedachte man hier des 19. Jahrestags der "Samtenen Revolution" mit bürgerkriegsähnlichen Ausschreitungen. Die obskure rechtsradikale "Arbeiterpartei" wollte mit Hilfe einer eigens gegründeten "Schutzstaffel" aufräumen in Janov - einem Stadtviertel Litvínovs, das zu rund 50 Prozent von Roma bewohnt ist. Viele von ihnen stehen auch in der Roma-Gesellschaft ganz unten. Meist ist ihre einzige Beziehungsperson außerhalb der Familie der örtliche Wucherer, bei dem sie hoch verschuldet sind. Ein sozialer Brennpunkt und idealer Nährboden für Neonazis also. Die wüteten am Montag zwei Stunden in Janov. Es gab 16 Verletzte und 14 Anzeigen wegen Landfriedensbruchs.

Und die Einsicht, dass es endlich Zeit geworden ist, den Anfängen zu wehren. "Heute ist es Litvínov, morgen Chanov, dann Zizkov", warnt der Extremismusforscher Miroslav Mares. Innenminister Ivan Langer hofft nun mit einem Verbot der "Arbeiterpartei" den Neonazis Einhalt zu gebieten. "Da können sie sich ja selbst denken, was wir in so einem Fall machen werden", belächelt der Chef der "Arbeiterpartei" Tomás Vandos diese Pläne.

Was ein Parteiverbot bringen soll, fragen sich auch viele Beobachter der tschechischen Radikalenszene. Sind es doch weniger die Krawalle der Neonazis, die zumindest den aufgeklärten Teil der tschechischen Gesellschaft schaudern lassen. Sondern die Reaktionen der weißen Anwohner Janovs während der Straßenschlacht. "Gebts den schwarzen Schweinen", feuerten sie die Neonazis an und gaben ihnen Steine. "Wieso schützt ihr die Zigeuner? Uns solltet ihr vor ihnen schützen", riefen sie und beklatschten die Schläger.

"Das Problem ist ein soziales", meint Miroslav Broz von der Stiftung "Mensch in Not". Denn das tschechische Prekariat besteht größtenteils aus Roma. Die Romapolitik bisheriger tschechischer Regierungen scheint sich nach dem tschechischen Sprichwort gerichtet zu haben: "Was das Auge nicht sieht, tut dem Herzen nicht weh." Auch in Janov gibt es keine sozialen Programme, die versuchen würden, die Roma in die Gesellschaft zu integrieren. Bleiben derartige Integrationsversuche weiter aus, fürchten viele Beobachter wie Miroslav Mares, wird Litvínov bald überall sein.

Verherrlichung des Pogroms

Antifa (a)R 20.11.2008 - 19:22
auf Zentropa findet man auf deren site. Wir hängen mal ein Bild, das die gepostet haben an.
Hier auch noch mal der link auf die Nazisside, wo ihr mehr von deren Propaganda, Fotos usw. sehen könnt: www.revoluce.delnickelisty.cz

Rechtsradikale formieren sich neu

http://www.pragerzeitung.cz/ 29.11.2008 - 02:33
Es waren die schwersten Krawalle seit vielen Jahren. Im nordböhmischen Litvínov herrschten am 17. November, dem 19. Jahrestag der Sanften Revolution, der offiziell als „Tag der Freiheit und Demokratie“ begangen wird, bürgerkriegsähnliche Zustände. Vorausgegangen war eine angemeldete Veranstaltung der rechtsradikalen Arbeiterpartei (Dělnická strana – DS). An der Aktion nahmen zudem Mitglieder des neonazistischen „Nationalen Widerstandes“ (Národní odpor) teil. Unter dem Beifall einiger Anwohner wurde zur „Säuberung“ des Stadtteils Janov aufgerufen. Dort leben zahlreiche Roma, häufig am Rand der Gesellschaft. Ein sozialer Brennpunkt also und ein idealer Nährboden für Neonazis.

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Alles nur heiße Luft — Beobachter 2

Sorry — Beobachter2