Fotos: Berliner Schulstreik-Demo

Björn Kietzmann 13.11.2008 20:51 Themen: Bildung
Zwischen 8.000 - 10.000 Menschen beteiligten sich am 12. November 2008 an der Berliner Schulstreik Demo. Als der Demonstrationszug am Hauptgebäude der Humboldt Universität vorbeizog stürmten circa 1000-2000 Menschen das Gebäude und besetzten dieses Symbolisch. Vorort wurde eine Wirtschafts-Veranstaltung zu Uni-Patenten im Senatssaal gesprengt. Etwa eine halbe Stunde später wurde das Gebäude verlassen und die Demonstration fortgesetzt. Die im HU Foyer derzeit installierte Ausstellung "Verraten und Verkauft", welche über die Enteignungen jüdische Unternehmen in Berlin (1933-1945) informiert, wurde teilweise beschädigt. Der ReferentInnen Rat der HU, der ebenfalls zur Demonstration aufgerufen hatten, äußerte sein bedauern und bot seine Hilfe und Unterstützung an um die Ausstellung wieder herzustellen. Ob es sich bei der Beschädigung der Ausstellungsstücke um bewusste zerstört handelt oder ob der Sachschaden durch das Reinströmen der vielen Menschen in das Gebäude entstand ist unklar.

Die Fotos findet ihr hier:
 http://www.flickr.com/photos/kietzmann/sets/72157609011048328/
Die Proteste in Berlin waren teil eines bundesweiten dezentralen Schulstreiks. An diesem beteiligten sich mehr als 125.000 Menschen.

Das Foto ist in druckbarer Qualität vorhanden. Wenn ihr Fotos von mir verwendet teilt mir dies bitte mit. Bitte gebt als Bild-Quelle „Björn Kietzmann“ und einen Link zu meinem Foto-Stream an.
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Ergänzungen

Video über die Zerstörung der Ausstellung übe

AntiFa 13.11.2008 - 23:36
Die Teilnehmer der "Schüler"demo zerstörten auch eine Ausstellung über den Holocaust und den 70. Jahrestag der Reichspogromnacht - wahrlich eine Heldentag des fortschrittlichen Antisemitis .... äh Antifaschismus .... hier ein Link zum Videobericht von SPIEGELonline-TV über die revolutionäre Großtat der klassenbewussten "Schüler_innen":

 http://www.fischer24.eu/index.php?site=artikel1&id1=2237

Schwachsinns-Artikel

Unreflektierter Adorno Anhänger 14.11.2008 - 00:36
Wasn quatsch alleine dieser Beitrag darstellt, zeigt der Inhalt dieses Beitrages. Denn es wird mal wieder auf das Foyer reduziert, und nicht mal erwähnt, dass deutlich über tausend SchülerInnen die Managerveranstaltung an der HU verhindert haben. Außerdem hat der bewusste Teil der Studierendenschaft aufmerksam gemacht gegen die Unterstützung durch die Uni für Rüstungswissenschaft.

Manager verhindern?

Einer 14.11.2008 - 02:13
Danke, dass die Managerveranstaltung verhindert wurde! Besonders wichtig, die in einem Video-Beitrag zu sehende Äußerung "A-Anti-Antikapitalista"! Wichtig. Und genau zutreffend! Fast genial! Ich war auf der Demo am 3.10. in Berlin, dort sind zum Ende der Demo (ca. 23.00 h) kurz vor der Oranienstraße "Personen" in einen Kiosk, "Späti", wie auch immer gestürmt, haben in großen Mengen Bier und anderen Alkohol gestohlen. Dies alles und auf Nachfrage mit dem Stichwort "Antikapitalistisch!!". Genauso richtig! Dort trifft man auf das Gespenst Kapitalismus. Dort trifft man es ins Mark! Dreckiger Spätkauf!

Danke! Danke! Danke! Am liebsten hätte ich den jungen "Personen" unter Benutzung des Rohrstocks ihren Arsch versohlt. Sorry für diese konservative Methode des Sanktionierens, aber die Diebe waren vorher schon so antikapitalistisch breit und naiv, dass Reden nicht mehr geholfen hätte.

Kinder, lernt etwas über unsere Staatsordnung. Zum Beispiel in der Uni. Lernt Euch zu verhalten. Ansonsten zerstören demnächst Nazis eine Ausstellung und jeder wird urteilen müssen, es lag nur daran, dass alle Nazis auf einmal reingeströmt sind. Was für ein Sch...! Was für eine Schande.

karl

marx 14.11.2008 - 02:57
besonders amüsant finde ich es, ein transparent mit der aufschrift "marx an die uni" in eine uni zu tragen, deren foyer von einem riesigen marx-zitat in goldgefassten lettern geziert wird...

siehe hier
 http://www.flickr.com/photos/kietzmann/3027126327/in/set-72157609011048328/
und hier
 http://www.flickr.com/photos/kietzmann/3027960134/in/set-72157609011048328/

wie die SA - Schüler zerstören Ausstellung

fischer24Linker 14.11.2008 - 15:52
Antisemitismus: Berliner "Schüler" zerstören in SA-Manier jüdische Ausstellung über den Holocaust. Ein Bericht von SPIEGELonline-TV über den sogenannten "Schulstreik" und eine antisemitische Aktion der sogenannten "Demonstraten", von denen augenscheinlich nicht wenige alkoholisiert waren - oder unter dem Einfluß anderer bewusstseinsverändernder Substanzen.

 http://www.fischer24.eu/index.php?site=artikel1&id1=2237


Manager, Juden und ein SA-Vergleich

ceice 14.11.2008 - 17:41
Schlimmer als der Vorfall in der Humboldt-Uni sind zwei Vergleiche: Erstens, Manager und ihnen nahestehende Politiker vergleichen sich und die Kritik an ihrem Finanzdebakel mit der Judenverfolgung. Erst letzte Woche übten niedersächsische Juden wegen dieser Gleichsetzung von Managern mit Naziopfern harte Kritik an Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff; zweitens, randalierende Schüler in Berlin werden mit der SA gleichgesetzt.

Nun müsste man erst mal fragen ob die Manager die Ausstellung über verfolgte jüdische Unternehmer organisiert haben (das weiß ich nicht)...

Dann müsste man klar stellen: Wer war die SA? Die SA hat keine Universitäten gestürmt. Die SA setzte sich bis 1934 aus Kleinbürgern zusammen (Handwerker, Kleingewerbetreibende, Angestellte) die sich durch Arbeiterklasse und Großindustrie ökonomisch gleichzeitig bedroht sahen. Es stießen dann auch desilusionierte Arbeitslose zur SA.

Der Terror der SA richtete sich vor ihrer politischen Entmachtung 1934 (Röhm-"Putsch") gegen Arbeiterparteien und Gewerkschafter. Die ersten KZ wurden für Sozialdemokraten und Kommunisten eingerichtet. Diese wurden von der SA bewacht.

Es ist ein von bürgerlicher Seite zum Zweck der Diffamierung der Linken genährter Mythos, dass sich ein proletarischer "Volksmob" bei der im Jahr 1938 in vollem Umfang einsetzenden Judenverfolgung spontan an den Juden ausgelassen habe.

Tatsächlich wurde die Verfolgung staatlicherseits und von Funktionsträgern der Nazis systematisch organisiert. Die Judenverfolgung hatte nichts spontanes. Es wurde auch nicht spontan durch einen "Volksmob" geplündert. Die Verwertung jüdischen Eigentums geschah zu finanziellen Gunsten des Staates und wurde von Behörden organisiert. In öffentlichen Versteigerungen konnten sich ALLE Bevölkerungsschichten, soweit sie über entsprechende Mittel verfügten, an jüdischem Eigentum bereichern.

Was die angeblichen Helfershelfer aus dem "Volksmob" angeht lohnt es sich die Artikel zum 9. November in den vielen lokalen Zeitungen zu studieren. Wir können entnehmen: Es waren vor allem Angehörige der gesellschaftlichen Eliten, die am 9. November in Helferfunktionen direkt vor Ort an den Schändungen beteiligt waren, zum Beispiel in dem sie in Uniform Wache standen. Es finden sich unter den unmittelbar an den Schändungen Beteiligten zum Beispiel Studienreferendare, Studenten, angehende Lehrer. Also Leute, die man damals zu den "besseren Kreisen" zählte, die wohl glaubten damit ihre Karriere fördern zu können.

Allein schon deshalb ist ein Vergleich mit den randalierenden Schülern falsch. Oder glaubt jemand dass was in der Humbold-Uni passiert ist, fördere das berufliche Fortkommen?

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