Gräfenberg: Farbanschlag auf Kriegerdenkmal

antifa 13.11.2008 14:11 Themen: Antifa Militarismus
Anfang der Woche wurde das Gräfenberger Kriegerdenkmal, welches den gefallenen Soldaten beider Weltkriege gedenkt mit rosa Farbe verschönert.
Seit 1999 marschieren Nazis der regionalen NPD und JN in Gräfenberger auf. Ziel ist das Kriegerdenkmal am Michelsberg. Einst eine germanische Opferstätte, ist es heute eine Denkmal für die "Opfer" beider Weltkriege. "Ehre und Dank unseren Kriegern" ist auf einer Bronzetafel zu lesen. Das 8m hohe Kriegerdenkmal ehrt die gefallenen Soldaten des 1. Weltkrieges. Weiter unten befinden sich mehrere Bronzetafeln: "Im 2. Weltkrieg 1939-1945 starben fürs Vaterland". Nachdem die Nazis dieses prunkvolle Kriegerdenkmal für sich entdeckten, kamen sie jährlich zum Volkstrauertag nach Gräfenberg. Anfangs zogen sie noch direkt zum Kriegerdenkmal und hielten dort eine Trauerveranstaltung für ihre "Helden" ab. Daraufhin verpachtete die Stadt das Denkmal an einen Verein. Jedesmal wenn Nazis nach Gräfenberg kommen wird eine Bauzaun um das Kriegerdenkmal aufgestellt. Seither legen sie einmal im Jahr am Fuße des Denkmal einen Kranz zur Ehrung der gefallenen Soldaten nieder. Doch damit nicht genug. Rund 30x marschierten seither die Nazis in dem kleinen Ort Gräfenberg auf. Seit November 2006 wurden aus den jährichen "Heldengedenken" monatliche Aufmärsche. "Der Bauzaun muss weg" oder "Denkmäler sind für alle da" lauten die Parolen der Nazis.

Farbanschlag auf das Kriegerdenkmal
Anfang der Woche wurde das Gräfenberger Kriegerdenkmal von Unbekannten verschönert. Die Bronzetafeln für die gefallenen Soldaten des 2. Weltkrieges ist komplett rosa eingefärbt. Daneben wurde ebenfalls mit rosa Farbe gesprüht: "Nie wieder Krieg!" und "Nazis raus". Auf dem 8m hohen Denkmal für die Soldaten des 1. Weltkrieges sind mehrere rosa Farbflecken sowie an dem unteren Teil der Gedenktafel wurde rote Farbe ausgeschüttet, was wahrscheinlich Blut darstellen soll.

Das Gräfenberger Kriegerdenkmal ehrt die deutschen Soldaten. Doch deutsche Soldaten waren nicht die Opfer des Nationalsozialismus, sie waren die Täter. Mit einem solchen Denkmal werden die Verbrechen des NS relatativiert, die Ermorderung der europäischen Juden und Jüdinnen, die Verfolugng und Vernichtung Andersdenkender und zu "unwerten Leben" erklärter, der Vernichtungskrieg.
Mit den jährlichen Aufmärschen zum Volkstrauertag wollen die Nazis die toten Soldaten ehren und mit der damit einhergehenden Täter-Opfer-Verdrehung versuchen sie einen positiven Bezug auf den NS herzustellen. Das NS-System ist auch heute noch für Alt- und Neonazis ein Vorbild. Der Kampf bis zum Tod dient als Symbol für "deutschen Opfermut" und "deutsche Treue". Doch wir dürfen es nicht zulassen, das deutsche Soldaten als Helden dargestellt werden.
Es wäre Zeit sich zu überlegen eine Denkmal für die Opfer des NS in Gräfenberg zu errichten. Für diejenigen die Widerstand gegen das NS-Regime geleistes haben. Für diejenigen die von den Nazis ermordet und verfolgt wurden. Für diejenigen die desertiert sind und sich nicht an diesem Vernichtungskrieg beteiligen wollten.

Deutsche Täter sind keine Opfer - Schluss mit "Heldengedenken"
Am kommenden Samstag, den 15.11 November wollen NPD und JN zum diesjährigen Volkstrauertag wieder in Gräfenberg aufmarschieren. Der Treffpunkt der Nazis ist ab 12.00 Uhr am Bahnhof.
Kommt alle nach Gräfenberg und lasst uns gemeinsam diesen Naziaufmarsch verhindern.
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Ergänzungen

Dickes Lob, Infos zu Gräfenberg

(muss ausgefüllt werden) 13.11.2008 - 16:04
Vielen Dank den unbekannten Denkmaplpflegern von mir.

Hoffentlich habt ihr den Schandfleck auch mal richtig angepisst und draufgekackt.

Dickes Lob!!!


Nazis raus aus Gräfenberg - und zwar für immer!

Für allen Unwissenden:
Gräfenberg ist ein kleiner Ort nahe Nürnberg, der gut jeden Monat von der NPD und ihren Jungkapos besucht werden darf.
Die Gerichte lassen das jedes mal zu, dass sie deren Marktplatz geistig vollmüllen.
Und die beschränkten Bullen freuen sich auch, dass sie wieder Macht ausüben können.
Die Gräfenberger selbst sind aber sehr antifa-solidarisch, freuen sich immer über deren Unterstützung und hassen die Union, welche sie in den Dreck zieht. DAS sind Bürger!!

so ist es

wurzelsepp 13.11.2008 - 16:33
Da muss ich meinem Vorredner Recht geben.Die Gräfenberger Bevölkerung ist tolerant und loyal gegenüber antifaschistischen Menschen.Aus eigener Erfahrung weiß ich dass einige Aktive sogar die halbe nacht am marktplatz auf Festgenommene gewartet haben um ihnen Essen und Trinken zur Verfügung zu stellen.Ganz anders als in Wunsiedel, wo die Stadt lediglich einmal im Jahr ihre antifaschistische Maske aufsetzt und auf "Gutmensch" macht.

Auf nach Gräfenberg!
NAZIS IN DEN GEP

Bus nach Gräfenberg

rh 13.11.2008 - 22:58
Der Bus fährt am Samstag 15.11. um 10 h früh ab K4 (Ex-KOMM) zur Antifademo nach Gräfenberg und wird pünktlich um 15 h zurück auf der Linken Literaturmesse in Nürnberg sein. Kostet 6 Euro...

nochmal

Loki 14.11.2008 - 07:27
Oh, danke für die Löschung meines Beitrages...

Meine Kritik ist folgende: Ich frage mich, wem diese Aktion nutzen soll. Für das Bürgerforum Gräfenberg und die antifaschistischen Gruppen wird die Situation dadurch nicht leichter. Das war entweder unüberlegter Aktionismus oder perfide Strategie.

Mehr steht schon heute in der aktuellen NN, der Artikel ist leider noch nicht online.

Zweifel an den Hintergründen

Loki 14.11.2008 - 10:42
Es stinkt!

Man stelle sich die Frage: Wem nützt diese Tat?
Der zivilgesellschaftliche Protest der Gräfenbergerinnen und Gräfenberger wird dafür verantwortlich gemacht, es waren ja ganz bestimmt die "Linken Spinner" aus Nürnberg. Nur schwer kann ich mir vorstellen, dass Leute aus Nbg und Fürth, die sonst mit dem Bürgerforum kooperieren so eine unüberlegte Aktion durchführen würden.

Das ganze nützt nur den Rechtsextremisten und solchen Leuten, denen der gemeinsame Protest bürgerlicher und antifaschistischer Gruppen ein Dorn im Auge ist. Das Bürgerforum wird sich durch so eine Aktion aber ganz bestimmt nicht verarschen lassen.

Es gibt nun bestimmt mehrere Möglichkeiten wer dafür verantwortlich ist. Hierzu kann man natürlich nur spekulieren.

Einige Faktoren lassen mich aber grübeln:
Ok, der Autor (ich vernachlässige jetzt mal das Gendern) des Indy-Artikels hat ein enormes Detailwissen von der Tat. Die Person muss vor Ort gewesen sein, denn in sämtlichen Pressemitteilungen waren diese Details noch nicht herausgegeben. Der Autor sieht sich sogar in der Lage die Taten zu interpretieren, "was wahrscheinlich Blut darstellen soll", hier versucht sich also jemand in die Gedankengänge der Verursacher zu versetzen und seine Deutung gleich in die Argumentation einzubauen. Der Autor hat ein großes Wissen von den Aufmarschplänen der Neonazis, von den Gegenkundgebungen der Nürnberger Gruppen und des Bürgerforums hat er keine Ahnung, obwohl schon lange mobilisiert wird und über 2000 Flyer verteilt wurden. Welchen Antifaschisten interessiert denn, dass es sich dabei um eine "germanische Opferstätte" handelt, noch dazu weil das bisher nicht belegt ist und nur in der Argumentation der Rechtsextremisten auftritt? Eigentlich wird im ganzen Artikel nur über die Wertvorstellungen von Neonazis berichtet.

Der geneigte Leser schließe nun folgende Internetseite in seine Überlegungen ein:  http://xxx.ks-hof.com/?p=131 Ja richtig, es handelt sich hierbei um die Homepage des Kameradschaftsbundes Hochfranken. Dieser sieht sich mittlerweile als Koordinierungsinstanz für die regionale extreme Rechte, hier wurde als erstes über den Austritt Fischers aus der NPD berichtet. Nun sollte man die beiden Artikel miteinander vergleichen.

Wer schreibt hier eigentlich von wem ab? Warum enthält der Indy-Artikel sämtliche Bausteine, nur auf "antifa-wording" umgebaut? Warum hat der Artikel den gleichen Aufbau gleiche Zahl von Absätzen mit thematischer Ähnlichkeit? Was sollen diese "germanischen Opferstätten"? Ich bin kein Experte, aber fällt es nicht auf, dass einige Fehler in beiden Artikeln immer bei den selben Konstruktionen auftauchen?

Es stinkt und zwar gewaltig!

Die ganze Aktion hilft nur den Neonazis und den Kritikern des gemeinsamen Protestes gegen die Verherrlichung des Nationalsozialismus. Diese Artikel stammen von einem Autor! Dieser Autor kennt die genaue Tat, er muss vor Ort gewesen sein! Dieser Autor entstammt den verwendeten Symbolen und Worten nach nicht im entferntesten der linken Szene!

Welche Fragen bleiben offen?
Wer hat denn nun das Denkmal beschmiert? Wer will den Gegenprotest denn schwächen?

Anschlag ist Nazi-Hoax?

rh 14.11.2008 - 13:49
In der heutigen NN wird der Gräfenberger Bürgermeister Wolf (FW) dahingehend zitiert, dass er davon ausgeht, dass Nazis hinter der Attacke stecken, die den Eindruck erwecken wollen, die bösen "Nürnberger Antifa" stünden dahinter, um zu spalten...

s. NN:  http://www.nn-online.de/artikel.asp?art=917612&kat=3&man=3

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 6 Kommentare an

Denkmäler — Zappa

Polizei — egal

zweifelhaft — Inge K.

zu loki — egal

hey leute — terzje