Berliner Schulstreik & Sachschaden

thinktank 13.11.2008 00:33 Themen: Antifa Bildung Repression Soziale Kämpfe
eine realistische betrachtung der vorfälle beim berliner schulstreik in der humbold-uni
Am gestrigen mittwoch haben in berlin etwa 8000 schüler und studierende für bessere bildung demonstriert. während einer zwischenkundgebung stürmten unterschiedlichen angaben zufolge 1000 bis 2000 demoteilnehmer das hauptgebäude der humbold-universität, besetzten das erdgeschoss und die erste etage.

im erdgeschoss hängt seit einigen wochen eine ausstellung zu jüdischen unternehmen während der ns-zeit. die ausstellung wurde im laufe der besetzung beschädigt, nicht zerstört.
in anbetracht der tatsache, dass binne weniger sekunden und minuten mehrere hundert menschen in die vorhalle des hauptgebäudes strömten, ist ziemlich sicher davon aus zu gehen, dass diese sich nicht mit den inhalten der ausstellungstafeln auseinandersetzten, weshalb eine politische motivation der beschädigung weitestgehend aus zu schließen ist.
und auch im bewusstsein dessen, dass nun die moral-aufschreier noch lauter werden, so ist die beschädigung der tafeln im wesentlichen als kollateralschaden der stürmung des gebäudes zu betrachten.

die weitergehende stürmung der hörsäle in der 1.etage ist in anbetracht dessen, dass dort massig manager bankierten und dass es gerade die wirtschaft ist, die der freien und kritischen wissenschaft der universitäten schwersten schaden zu fügt, als vollkommen in ordnung zu bezeichnen.

das anzünden von papier hingegen und missbrauchen von feuerlöschern gilt es zu kritisieren.
kommt also alle mal langsam wieder zurück auf den boden der tatsachen und zum wesentlich, statt die antisemitischen schlägerhorden ausmachen zu wollen, die es dort nicht gab und die (mal wieder) ganz eurer wilden phantasie entspringen.
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Ergänzungen

bla

... 13.11.2008 - 06:40
"die weitergehende stürmung der hörsäle in der 1.etage ist in anbetracht dessen, dass dort massig manager bankierten und dass es gerade die wirtschaft ist, die der freien und kritischen wissenschaft der universitäten schwersten schaden zu fügt, als vollkommen in ordnung zu bezeichnen."

- Und die Manager im Hörsal sind diejenigen, die für unsere Misere verantwortlich sind? Du personifizierst die gesamtgesellschaftlichen Kapitalverhältnisse auf einen passenden Sündenbock - strukturell ist der Antisemitismus nicht weit, zumal es nicht die Schuld der Manager ist - gibt es überhaupt "die" Manager?

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Indy-Prolet 13.11.2008 - 07:59

unklar!!

studentin 13.11.2008 - 12:32
Ich kann es einfach nicht glauben, was ich hier an Kommentaren lese. Ich habe heute Abend mit einer mit einer Bekannten gesprochen, die an der HU arbeitet und sie hat mir genau das geschildert, was in diesem Artikel beschrieben wurde. Nein, es wurde eben nicht nur mit Klopapier geworfen! Es wurden Büsten von Balkonen geschmissen, es wurde massive Gewalt angewendet, es wurden Türen eingetreten. Die Ausstellung im Foyer war so baschädigt, die Leute, die sie gemacht haben, haben geheult. Es wurde massiver Sachschaden angerichtet. Was hat die Humboldt-Uni und die Lehrkräfte und Studierenden mit dem schlechten Zustand an den Schulen zu tun? Die Unis in Berlin und alle die was mit ihnen zu tun haben leiden genauso unter diesem Scheiß Bildungssystem und den Kürzungen. Wenn sie wütend sind, warum rennen sie nicht ins Ministerium oder ins Rathaus und machen da was kaputt? Und das alles zu rechtfertigen mit ein paar Managern, die da ZUSSAMMEN mit Wirtschaftswissenschaftlern getagt haben, und die man ja personalisiert als böse Verantwortliche Kapitalisten angreifen könne, denkt mal nach, mit wem man sich da gemein macht.

Deutschlandfunk meldet Antisemitsimus

xx 13.11.2008 - 15:44
(also bin nicht in Berlin) was über Deutschlandradio oder Deutschlandfunk? kam war der dramatisch gesprochene Bericht einer Frau aus dem antideutschen Spektrum (jedenfalls kenne ich ihren Namen daher), die wohl freie Mitarbeiterin beim Rundfunk ist. Demnach wurde die Humboldtuni gestürmt, eine jüdische Ausstellung zerstört und es wurden Fenster eingeschlagen. Ich war ziemlich geschockt das zu hören. Der Tenor des berichts war eben: jüdische.., was das gleiche ist wie "jüdische Einrichtung".

Ich muss schon sagen, selbst bei spontanen Aktion muss man genug Gripps haben um so spontan zu sein, dass man erkennt was man in son er Situation tun muss.

Offenbar hatte es die Reporterin gezielt darauf abgesehen den Protest in eine antisemitische Ecke zurücken.

In der Bürgerpress im Westen wurde der Vorfall mit der Ausstellung nicht erwähnt.

was die veranstalter dazu zu sagen haben

schülerin 14.11.2008 - 12:55

ein bärendienst erwiesen !

max 14.11.2008 - 13:37
"Selbst ein Legastheniker müsste anhand der Bilder erkennen, worum es bei dieser Ausstellung geht", sagte Peter-Michael Haeberer, Chef des Landeskriminalamtes. "Wer jetzt versucht, diesen Zwischenfall als allgemeinen Vandalismus zu deklarieren, bedient sich einer billigen Ausrede."

 http://www.welt.de/welt_print/article2721887/Ermittlungen-nach-Randale-an-Humboldt-Uni.html

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 24 Kommentare an

feuerlöscher? — student

Oh well — (muss ausgefüllt werden)

Yeah — Fuck yeah!

@bla — nixe cheffe

Ausstellung — jemand

oh man — DJ Aerox

Antisemitismus ? — Zappa

Na prima — tut nix zur sache

ami rhetorik — georg

Basis-Überbau — Blubb

dumm — a

ab-nach-unten — schüler

WARUM ! — Igor

Manager stürmen — ist nicht "antisemitisch"

@... 13.11.2008 - 06:40 — Exil-Berliner

Mehr Bildung! — XXX

Struktureller Antisemitismus? — AntifascistRuhrpott

Stammtisch-Quatsch — blubb

Im Namen des Klimas! — Da real Adorno