Metzingen: Barri + brutale Gewahrsamnahme

Augenzeugin 10.11.2008 18:20 Themen: Atom
Am Samstagabend wurde von einer Gruppe von AtomkraftgegnerInnen gegen 18.15 Uhr in Metzingen eine Straßenblockade errichtet. Ich traf eher zufällig auf meinen Heimweg von der Blockade am Tor des Zwischenlagers kommend, dazu.
Zwei große Feuer wurden mit Holz aus dem nahegelegenen Wäldchen entfacht als Zeichen des aktiven Widerstandes. Die Stimmung war gut. Spontan traf die Band E-Egal dazu, es wurde getanzt. AutofahrerInnen, deren Weiterfahrt blockiert war, nahmen die Situation entspannt - es bestand Verständnis. Hin und wieder kreiste ein Hubschrauber der Polizei am Himmel und leuchtete die Gegend aus. Ein Polizeibulli kam und verschwand wieder. Nach ca. einer halben Stunde bunten Treibens rückte die Hamburger Polizei, gewohnt montrös gerüstet mit vier Wasserwerfern, Räumfahrzeugen, Mannschaftsbussen und einem Gefangenentransporter (!)an. Über den Bandbus einer zweiten Band kam der Vorschlag, den Ort nun versammelt zu verlassen und die Arbeit der Polizei zu überlassen. Von einem Konfrontationskurs von Seiten der Blockierenden war nichts zu spüren. Nach Vorwarnungen und Androhungen wurden die Feuer von den Wasserwerfern gelöscht, die Reste zur Seite geschoben.
Die Situation wurde dann zunehmend unübersichtlicher. Von meinem Standpunkt aus konnte ich die Gruppe der AtomkraftgegnerInnen in die Seitenstraße Richtung Camp Metzingen laufen sehen, dicht gefolgt von den Robo-Cops. Dort standen sich die beiden Gruppen gegenüber.
Viel war nicht von der anderen Straßenseite, auf der ich mich befand, zu sehen, doch eines sehr laut zu hören: Eine junge Frau wurde so brutal von der Polizei angegangen, dass sie nur noch laut schreien konnte. Sie wurde isoliert, an einem Polizeibus gedrückt und, umzingelt von ca. acht behelmten Bullen, durchsucht und schließlich mit Kabelbindern gefesselt. Zum Schluss sperrte man sie in eine Zelle des Gefangenentransporters. Eine halbe Stunde später trat die gesammelte Bullenmannschaft die Rückfahrt an.
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Ergänzungen

Es war am Sonntagabend!!!

Augenzeugin 10.11.2008 - 18:43
@ mods, bitte könntet ihr das noch korrigieren?!

Neues vom Gegener

Spion 10.11.2008 - 20:49
Vor dem Einsatz gibt es warme Mahlzeiten aus der Großküche, unterwegs müssen selbst geschmierte Brote, Obst und Schokoriegel reichen, nach dem Einsatz gibt es wieder etwas Warmes. Mehrere Großküchen in den Polizeiunterkünften rund um Gorleben kochen für jeweils 2500 Beamte. Diese essen täglich unter anderem 5500 Brötchen, 500 Kilo Brot, 80 Platten Wurst und 50 Platten Käse.

doch,denen geht es ums gewinnen

egal 10.11.2008 - 23:07
ist doch auch klar wenn man nicht verlieren kann.
selbst die bullengewerkschaft sieht die bullen durch sitzblockaden vorgeführt und das darf sich die bullerei nicht bieten lassen.
im endefeckt werden sie den transport wie eine naziaufmarsch durchprügeln,wenn 10000 bullen nicht reichen werden eben nochmal 10000 bullen rangekarrt.die gibts doch wie sand am meer.
das wird uns aber nicht vom wiederstand abhalten,denn die strukturen der atomindustrie mit sammt den nuklearen waffen sind für eine entwicklung zu einer friedlichen gesellschaft kontrproduktiv.

mehr Bilder von der Barrikade am Sonntagabend

Metzingen 12.11.2008 - 18:55
Anbei noch ein paar weitere Impressionen der Blockade in Metzingen am Sonntagabend.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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Gegen Bullen — Leipig

@beobachter2 — lala

reichts aber — jetz

@troll — troller

eine frage des prinzips... — keinbeobachter

dumme Mitläufer? — Friesheimer

@Q — Friesheimer

@friesheimer — Q