Große Demo und Blockade in Gorleben

X-tausendmal quer 09.11.2008 11:27 Themen: Atom
Riesendemonstration vor dem Zwischenlager in Gorleben und anschließende Sitzblockade vor dem Haupttor des Zwischenlagers.
Große Demonstration und anschließende Blockade vor dem Zwischenlager in Gorleben!

Über 16.000 Menschen waren am gestrigen Samstag auf der Demonstration am Atommüll-Zwischenlager in Gorleben. Damit hat die Anti-Atombewegung beim letzten Castortransport vor der Bundestagswahl gezeigt: Der Protest ist ungebrochen, ein schleichender Ausstieg aus dem Atomausstieg kommt nicht in Frage!

Über 85 Busse aus dem gesamten Bundesgebiet hatten Menschen ins Wendland gebracht. Darunter mehrere Busse von den Atommüll-Standorten Asse, Morsleben und Schacht Konrad, deren Passagiere die Kundgebung im Wendland nutzten, den Endlager-Skandal zu unterstreichen und ihre Forderung nach dem Atomausstieg zu wiederholen.

„Die Anti-Atomsonne lachte nicht nur am Samstag über dem Wendland – die Atomlobby wird sich auch in den nächsten Monaten einen Sonnenbrand holen! Die Kette der Skandale hat die Menschen wachgerüttelt: Gegen das Drama um den absaufenden Atommüllschacht Asse, die Störfälle in den AKWs Krümmel und Brunsbüttel und die unglaublichen Gewinne, die die maroden Atomkraftwerke täglich in die Konzernkassen spülen, kommen die Konzerne auch mit teuren Imagekampagnen nicht an. Es gibt keinen einzigen Ort auf der Welt, an dem Atommüll sicher gelagert werden kann. Es darf nach der Bundestagswahl zu keiner Laufzeitverlängerung kommen.“

Von freier Fahrt für den Castortransport konnte bisher übrigens keine Rede sein. Der Zug blieb kurz vor dem Grenzübergang von Frankreich nach Deutschland stehen, weil sich im baden-württembergischen Wörth drei Menschen an die Gleise gekettet hatten. Die Polizei benötigte 12 Stunden, die Gleise frei und wieder befahrbar zu bekommen.

Als sich gegen 16.00 Uhr die große Demonstration am Zwischenlager auflöste, begannen Aktivistinnen und Aktivisten von X-tausendmal quer ihre gewaltfreie Sitzblockade. Am frühen Abend saßen über 500 Menschen direkt vor dem Tor des Zwischenlagers. Die Blockade dauert an, nach einer ruhigen Nacht verbringen die Blockierenden den Sonntag mit Aktionstrainings, genießen warme Verpflegung der Aktionsunterstützung und harren der Dinge, die da kommen werden.

Die Stimmung bei der Blockade ist entspannt und ruhig. Die Zufahrtswege sind noch alle frei. Kommen ist noch möglich und erwünscht!
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Ergänzungen

2 Videos zur Blockade

graswurzel.tv 09.11.2008 - 14:12
unter: www.graswurzel.tv/castor2008

Gute Stimmung auf der Blockade

Blockade Gorleben 09.11.2008 - 14:47
Heute Mittag sind ca. 700 Leute vor dem Zwischenlager. Es gibt Kulturprogramm und Workshops.

Karte / Transportstrecke

Trainspotter 09.11.2008 - 18:25
(Hm, ich schreib jetzt vielleicht an der falschen Stelle, bitte gegebenfalls verschieben. Danke.)

Wo gibts eine Karte, auf der die verschiedenen möglichen Bahntransportstrecken durch Deutschland eingezeichnet sind? Ich meine nicht diese hier  http://www.contranetz.de/atom/atom/transporte/gorleben/strecken/strecke2.php?castor=2008, sondern eine andere. Ich weiss nicht mehr wo ich sie gesehen hatte. (Und ja, ich weiss, mittlerweile ist der Transport bereits in Lehrte. Ich such trotzdem die Karte...). Danke.

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jo!

Erik 09.11.2008 - 11:33
Die radikale Linke war tot- lang lebe die radikale Linke!

@erik

schnoerkzoergs 09.11.2008 - 13:44
Atomkraftgegner = radikale Linke?

Nur weil Gruene mobilisiert haben und mehr Autionome hingefahren sind, heiszt das nichts.

Breite Anti-Atombewegung aus allen Teilen D.

sellini 09.11.2008 - 15:28
Nein, erik, es geht nicht um ein Links-Rechts-Schema, das ist zu simpel. Die Demonstration von ca. 16.000 Teilnehmern aus allen Teilen der Republik hat gezeigt, dass Atomkraft in der Bevölkerung immr mehr auf Widerstand stößt und nicht so ohne Weiteres akzeptiert wird. Dass Gorleben der falsche Standort ist, zeigt sich daran, dass der heutige Grundwasserspiegel nicht auch der von morgen oder der in 50 oder 100 Jahren sein muss - zumal das Eis am Nord- wie Südpol schneller abschmilzt. Bei Halbwertzeiten von einigen Tausend Jahren sind 100 Jahre nichts. Die Gutachten von heute sind dann Makulatur, wenn sich die Verhältnisse verändert haben werden.