Dank den CASTOR-Polizisten

Freundeskreis für Kernenergie 08.11.2008 11:15 Themen: Atom
Sehr geehrte Damen und Herren,

die Beamtinnen und Beamten der Bundes- und Länderpolizeien leisten einen harten und aufopferungsvollen Dienst, bei dem sie selbst auf ihre Gesundheit keinerlei Rücksicht nehmen.

Wir alle sind darum aufgefordert, ihnen Dank zu sagen! Ein Weg dazu ist die Überreichung der Dankeskarte des Freundeskreises für Kernenergie mit folgendem Text:
Ein herzliches Dankeschön,

Ihnen, verehrte Beamtinnen und Beamte der Bundes- und Länderpolizeien für Ihren harten und aufopferungsvollen Dienst bei der Durchführung der CASTOR-Transportes 2008.

Wir danken Ihnen dafür, daß Sie - wenn auch gezwungenermaßen - Ihr wohlverdientes Wochenende opfern, um unter härtesten Bedingungen - Wind und Wetter ausgesetzt, bei schlechter Verpflegung - unser aller CASTOR-Transport vor jedweder Störung zu bewahren. Unter diesen Bedingungen an Krankmeldung zu denken, wäre nichts weiter als Schwäche, für Sie als deutsche Polizisten selbstverständlich keine Option!

Besonders danken wir Ihnen dafür, daß Sie Ihrem Dienst in direkter Nähe des CASTORs verrichten. Der diesjährige Transport wird gegenüber den vergangenen eine deutlich erhöhte radioaktive Strahlung aufweisen. Diesmal wird der französische Castor-Behälter des Typs "TN 85" zum Einsatz kommen. Polizisten sollen nicht näher als 6,50 Meter an die Behälter herangehen, wer es dienstlich doch muss, wird mit einem Dosimeter ausgestattet. Sicherlich werden sich Situationen nicht vermeiden lassen, in denen auch ohne Dosimeter ein Aufenthalt innerhalb dieses Bereichs unumgänglich ist. Wir wissen, daß Sie ihrer dienstlichen Verantwortung gerecht werden und die damit verbundene Belastung freudig auf sich nehmen werden. Damit erhöhen Sie zwar Ihr Krebsrisiko deutlich; aber Sie leisten so dem Fortschritt der Krebsforschung auch einen wichtigen Dienst, in dem Sie mit Ihrem Körper wertvolle Daten produzieren. Gerade hierfür gilt Ihnen unser ganzer Dank. Sie sehen, CASTOR-Transporte haben für unsere Gesellschaft eine Vielzahl nützlicher Effekte, auch solche, an die zunächst niemand denkt.

Das absaufende Endlager Asse wird aktuell instrumentualisiert, um gegen die sichere Endlagerung von Kernbrennstoffen zu polemisieren. Dabei belegen doch seit Jahrzehnten Gutachten angesehener Wissenschaftler, daß die hohen Anforderungen der Atomindustrie an ein effizientes Endlager dort - wie auch in Morsleben und zukünfig in Gorleben - erfüllt sind. Ihr Einsatz hier vor Ort zeigt, daß Sie sich von derart kleinlichen Einbrüchen von Salzgestein oder -lauge in die Realität nicht beeindrucken lassen und weiterhin - wenn notwendig - mit aller Gewalt für die Umsetzung politischer und wirtschaftlicher Vorgaben sorgen werden. Hierfür gilt Ihnen unser tiefster Dank!

Wir stehen Ihnen gerne für weitere Informationen zur Verfügung: www.castor-stoppen.de

Wir fordern Sie auf: drucken Sie das PDF aus und überreichen Sie die Dankeskarte des Freundeskreises für Kernenergie an die Beamtinnen und Beamte an der CASTOR-Strecke!
Creative Commons-Lizenzvertrag Dieser Inhalt ist unter einer
Creative Commons-Lizenz lizenziert.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

In Gorleben wirds Grün - Blau

http://wendland-net.de 08.11.2008 - 12:37
Freitag Abend begannen als "Laternenumzug" angekündigte Protestaktionen in Metzingen bei Dannenberg zunächst friedlich. Nachdem jedoch in Richtung Göhrde Strohballen brannten und die Bundesstraße 216 für Stunden durch mehrere Hunderte Demonstranten blockiert war, begann die Polizei mit einer harten Räumung.

Die Strohballen wurden durch Polizei-Wasserwerfer gelöscht. Gegen 22:00 Uhr begann die Polizei dann mit der Räumung der Bundesstraße, auf der immer noch rund 200 Demonstranten saßen. Trotz der Anwesenheit von Konfliktmanagern und Seelsorgern vor Ort eskalierte die Situation im Zuge der Räumung.

Nach Polizeiangaben wurden im Zuge der Räumung vier Demonstranten vorläufig festgenommen. Zwei von ihnen wurden nach der erkennungsdienstlichen Behandlung wieder auf freien Fuß belassen. Die beiden anderen Personen verbleiben zunächst in Haft. Nach Polizeiangaben sollen sie Flaschen auf Polizeikräfte geworfen sowie Barrikaden angezündet haben. Außerdem seien sie während der Demonstration vermummt gewesen.

Während des Einsatzes wurde eine Polizeibeamtin leicht verletzt. Ein Dienstfahrzeug, das deutlich als Fahrzeug der vor Ort eingesetzten Konfliktmanager gekennzeichnet war, SOLL nach Polizeiangaben durch Zerstechen zweier Reifen und Einschlagen einer Seitenscheibe erheblich beschädigt worden sein.

Nach Angaben der Sanitäterzentrale der Atomkraftgegner gab es durch den Polizeieinsatz in Metzingen auf Demonstrantenseite vielzählige Verletzungen durch Pfefferspray. Ein Journalist wurde durch eine geworfene Flasche am Kopf getroffen und begab sich am späten Abend noch zur ärztlichen Kontrolle ins Krankenhaus. Die eingesetzten Seelsorger kommentierten die Vorgänge in Metzingen als "nicht wirklich deeskalierende Maßnahme" der Polizei.

Für den heutigen Samstag ist in Gorleben eine große Kundgebung angesagt, zu der sich auch Grüne Parlamentarier aus allen Bundesländern angekündigt haben. Mit über 40 "grünen" Bussen reisen die Politiker am Vormittag in Gorleben. Mit dabei unter anderem Fraktionsvorsitzende Renate Künast, die Europaabgeordneten Rebecca Harms und Cem Özdemir sowie die Bundestagsabgeordnete Bärbel Höhn. Nicht zu vergessen natürlich die gesamte niedersächsische Landtagsfraktion.

Dabei stehen die Versäumnisse und Pannen rund um das Endlager Asse II im Mittelpunkt der Kritik - wie auch die Bundesanstalt für Geowissenschaft und Rohstoffe (GBR), die seinerzeit auch den Salzstock Asse für sicher erklärt hatte. Deswegen übte der niedersächsische Fraktionsvorsitzende der Grünen Stefan Wentzel scharfe Kritik an den aktuellen Stellungnahmen der BGR zur Eignung des Atommülllagers in Gorleben. Stefan Wenzel sieht darin den Anlass "für berechtigte Zweifel an der wissenschaftlichen Seriösität" dieser Bundesbehörde. "Während andere Akteure noch schamhaft von Weitererkundungsprechen, stellt die Behönrde von Wirtschaftsminister Glos schon Blankoschecks aus", sagte der Grünen-Politiker am Mittwoch in Hannover.

Das Endlager-Symposium am letzten Wochenende in Berlin habe in erschreckender Weise deutlich gemacht, dass die Bundesanstalt zu einer Fehleranalyse nicht bereit sei. BGR-Experten hätten Antworten auf diesbezügliche Fragen ebenso verweigert, wie der ehemalige Direktor des Instituts für Tieflagerung, Prof. Kühn. "Bei dem Salzstock in Gorleben scheint es sich um eine ähnliche Tropfsteinhöhle zu handeln, wie bei der Asse", sagte der Grünen-Politiker. Er verwies auf mehrere Expertisen über diesbezügliche
Laugenfunde, Laugeneinschlüsse und Gasblasen in Gorleben.

In Gorleben wird für Sonntag Abend mit der Ankunft des Castorzuges im Verladebahnhof in Dannenberg gerechnet. Am Montag Morgen soll dann der Straßentransport von Dannenberg in das Zwischenlager in Gorleben durchgeführt werden.

Schöne

Ironie, 08.11.2008 - 21:18
die den Kern des Problems trifft. War es nich vor ein paar Jahren schon so, dass eine Einheit, die die Castoren direkt begleitete, sich mehr oder weniger offen beschwerte, weill ihre Geigerzähler unablässig piepten? Verstehe ich recht, dass - lt.Castorticker - bei Messungen durch Aktivisten insbesondere vom 11.Wagen extreme Strahlung ausging?
Wäre sinnvoll, wenn sich hier mal ein echter Experte über die Fakten und "gesetzlichen Bestimmungen" äußern würde. Wenn man hier nun nicht mehr nahe genug für zuverlässige Messungen herankommen können, könnte man ja die französischen Daten interpretieren! Viel Erfolg!

Höhn verhöhnt

Dipl.-Ing. Wilfried Soddemann 09.11.2008 - 08:35
Bärbel Höhn wird in Gorleben beim Castor-Transport wieder einmal als lupenreines Fake auftreten: Anrauschen in dicker Limousine, nach den Journalisten Ausschau halten, sich auf die Gleise setzen und dann von den Freunden und Helfern wegschleppen lassen (ächz), wenn die Bilder im Kasten sind sofort wieder in der dicken Limousine abrauschen. Eine Verhöhnung der wahren Aktivisten, die auf Bärbel Höhn echt und mit Recht stinkesauer sind! Order an Bärbel Höhns Fahrer: "Fahren Sie mich irgendwo hin, ich werde überall gebraucht!" Mitnichten!

Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz e.V.
Vorstand Dipl.-Ing. Wilfried Soddemann

Vielen Dank Herr Soddemann für Ihren Kommenta

AtomkraftgegnerInnen 10.11.2008 - 11:50
Es ist eine bodenlose Frechheit, wie Künast, Özdemir, Harms, Roth und Co die Proteste im
Wendland für ihre Wahlkampf-PR ausnutzen!
Krieg, Uranmunition, Atomkonsens - und dann zurück zur Basis? Für die Medien
posieren und dann mit Hilfe der Uniformierten schnell und diskret aus dem Geschehen
verschwinden…
Werden die Kosten dieser Transporte der „Parteikader“ eigentlich auch in die Kosten des
Polizeieinsatzes berechnet???
Gibt es Hoffnung, dass diese Basis nicht zu verstrahlt von der grünen
Hochglanzwahlpropaganda ist, und endlich etwas gegen ihre machtgeilen Köpfe unternimmt?