Castor: Erste Blockaden im Wendland - Polizei

atomgegnerIn 07.11.2008 01:07 Themen: Atom Repression Ökologie
Im Rahmen des Castor-Transportes, der am Wochenende mit hochradioaktivem Atommüll von der Wiederaufbereitungsanlage La Hague ins Zwischenlager nach Gorleben rollen soll, kam es gestern zu ersten Blockaden. Debei wurde eine Anti-Atom-Aktivistin in Lüneburg "zur Gefahrenabwehr" festgenommen.
Aktivisten der Umweltorganisation Robin Wood hatten am Donnerstag Morgen drei Brücken auf der Transportstrecke zwischen Lüneburg und Wendisch Evern besetzt und angekündigt, dort zu bleiben bis der Transport einträfe oder sie von der Polizei geräumt würden. Sie entrollten dreieckige Transparente mit dem Atom-Gefahrensymbol und den Aufschriften "Menschen vergessen Konsequenzen" und "Dicht machen - Nicht schlapp machen vor der Atom-Lobby". Gegen 16:30 räumte die Polizei mit Hilfe von Höhenrettungs-Teams die Blockaden. Dabei wurde eine Aktivistin, im Bezug auf die Gefahrenabwehr, festgenommen. Die Polizei ließ verlauten, dass davon auszugehen sei, dass die Aktivistin, die als "das Eichhörnchen" bekannt ist, weitere Aktionen gegen den Castor-Transport machen würde, da sie dies auch in der Vergangenheit getan hätte. Laut anderen Umweltschützer ist Sie der Polizei schon lange ein Dorn im Auge. Im Jahr zuvor hatten mehrere Sondereinheiten die französische Aktivistin, schon Wochen vor dem Castor-Transport, auf Schritt und Tritt überwacht, da sie immer wieder mit spektakulären Kletter-Aktionen auffällt. Gestern Abend demonstrierten ca. 30 Personen vor der lüneburger Polizeidirektion gegen die Festnahme.Artikel geschenkt vom gegendarstellungen-blog (s.u.)
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Ergänzungen

www.wendland-net.de/ticker

ein Name 07.11.2008 - 01:22
2008-11-06 22:55

Abzug: Blockade in Metzingen beendet

Am späten Abend löste sich die Trecker- und Demonstrantenblockade in Metzingen nach und nach auf. Nachdem es zunächst zu teils heftigen Rangeleien mit der Polizei gekommen war, zogen die Polizeieinheiten letztendlich kommentarlos ab. Die Polizei hatte über Stunden teilweise derbe dafür gesorgt, dass wenigstens eine Fahrbahn frei bleibt. Nachdem dann gegen 22:15 alle Trecker und Demonstranten an die Seite gedrängt worden war, zog die Polizei ohne weitere Ankündigungen kommentarlos ab.

Daraufhin löste sich auch die Demonstration peu ab peu auf. PKWs, Trecker und Demonstranten bilden kurz vor 23:00 Uhr allerdings noch einen Konvoi, der sich Richtung Pudripp bewegt.

Zwischenzeitlich gab es nach Augenzeugenberichten eine wohl etwas heftigere Auseinandersetzung, in deren Verlauf eine Person festgenommen wurde. Ob diese auch verletzt war, konnte nicht beobachtet werden, da die Polizei einen engen Kordon um das "Einsatzgeschehen" gezogen hatte. Es war nur zu erkennen, dass eine Person von Polizisten auf den Boden gedrückt worden war. Etwas Aufregung gab es auch, als ein PKW mit Berliner Kennzeichen laut hupend die Menge passieren wollte. Kurz darauf sah sich der PKW-Fahrer von der Menge umringt. Gerüchte, nachdem es sich bei diesem PKW um eine sogenanntes "Zivi"-Fahrzeug gehandelt haben soll, dessen Fahrer mit voller Absicht in die Menge gefahren sei, haben sich bisher nicht bestätigt.
2008-11-06 22:55

Demo in Hannover !

Sigmar G. 07.11.2008 - 01:40

Demonstration gegen Castortransporte und Laufzeitverlängerungen !
Freitag 07.11.2008 um 17.00 Uhr am Lindener Marktplatz !!!

(mit der Stadtbahn Linie 9, Richtung Empelde)

Solidarität mit Cecile

Fight the Cops 07.11.2008 - 11:11

Kundgebung in Lüneburg:

Freitag, 7.11.2008
18 Uhr vor dem Bahnhof

Castor stoppen! Atomanlagen abschalten! Atomstaat ausrangieren!
Gegen Polizei- und Überwachungsstaat!

Berlin ** Achtet auf Ankündigungen!

LinkradikaleR 07.11.2008 - 11:50
Es ist mal wieder so weit. Weit weg von der heimischen Großstadt rollen Castoren gen Gorleben. Viele BerlinerInnen fahren hin und zeigen, was sie von Atomenergie und -Waffen halten. Aber auch die Berliner Polizei schläft (leider) nicht. Wie formulierte das ein autonomes Autorenkollektiv doch so schön: BerlinerInnen beider Seiten treffen sich im Grünen. Dass grüne Einsatzhundertschaften in unserer Region während des Castor-Einsatzes knapp werden könnten, offenbart sich, wenn mensch die Berliner Zeitung von gestern durchblättert:  http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2008/1106/brandenburg/0036/index.html . Dass politische Intervention auch oder gerade abseits der Castor-Strecke (und damit auch abseits der Bullen-Hundertschaften) erfolgreich sein kann, beweist die hamburger Begleitdemo zum Castor-Transport 2002.

Achtet auf Anküdigungen.
Dieses Wochenende gehört uns.

Zug startet heute abend in La Hague

http://www.news-von-morgen.de 07.11.2008 - 12:35
Der mittlerweile elfte Atommüll-Transport in das niedersächsische Gorleben wird heute Abend in Frankreich starten. Diverse Atomkraftgegner haben eine Vielzahl von Proteste und Blockadeaktionen für den Castor Transport angekündigt, ein Großaufgebot der Polizei soll für Sicherheit an der Strecke sorgen.

Der sogenannte Schienen-Transport mit elf Behältern startet heute Abend nahe der Wiederaufarbeitungsanlage im französischen La Hague. Er soll am morgigen Samstag in Deutschland ankommen. Dann ist im Zwischenlager Gorleben eine große Demonstration mit Atomkraftgegnern aus gesamt Deutschland geplant.

Im deutschen Wendland werden die radioaktiven Behälter mit der strahlenden Fracht auf sogenannten Speziallastwagen umgeladen. Diese Lastwagen bringen den hoch radioaktiven Atommüll, gesichert von einer Vielzahl von Polizisten, ins Zwischenlager nach Gorleben.

Protest gegen Pläne für Atommülllager

http://www.nzz.ch/ 07.11.2008 - 12:42
Protest gegen Pläne für Atommülllager in Nidwalden

Das Komitee für die Mitsprache des Nidwaldner Volkes bei Atomanlagen (MNA) wehrt sich gegen Pläne für ein Atommülllager im Wellenberg. Sie wirft der Nationalen Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle (Nagra) vor, sich nicht an frühere Zusagen zu halten.

Nidwalden habe in den Jahren 1988 bis 2002 in mehreren Abstimmungen demokratisch bestimmt, dass es für ein Endlager nicht zur Verfügung stehe, teilte das Komitee am Donnerstag mit. Nach dem letzten, klaren Entscheid im Jahre 2002 habe die Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle (Nagra) versichert, die Pläne in Nidwalden nicht weiter zu verfolgen. Jetzt sei die Gesellschaft wortbrüchig geworden.

Das MNA ist laut Communiqué aber auch über die Bundesinstanzen ungehalten. Die Behörden hätten es verpasst, das Territorium Schweiz in grundsätzlicher Hinsicht auf die Eignung als Lagerstandort zu prüfen. Bei objektiver Beurteilung müsse der Alpenraum als geologisch junges und erdbebenexponiertes Gebiet a priori ausscheiden.

Am Bund sei offenbar auch vorbei gegangen, dass ein Tunnelbau der Zentralbahn in unmittelbarer Nachbarschaft zum Wellenberg seit Jahren wegen Wassereinbrüchen unvollendet sei. Zudem liege der Wellenberg wenige Kilometer von der Touristikdestination Engelberg entfernt.

Castor-Strecke dicht - 06.11.08

http://www.robinwood.de 07.11.2008 - 12:48
ROBIN WOOD-AktivistInnen seilen sich von Brücken über der Bahnstrecke ab / "Wir bleiben, bis der Castor kommt."
Neun ROBIN WOOD-AktivistInnen haben sich heute morgen von drei Brücken über der Schienenstrecke zwischen Lüneburg und Wendisch Evern abgeseilt. Damit ist die Strecke für den Zug mit den Castoren ab Lüneburg unpassierbar. Die AktivistInnen wollen in ihren Luftsitzen bis zur Ankunft des Castor-Zuges ausharren, wenn sie nicht zuvor geräumt werden. Sie entrollten Transparente mit dem Symbol für Radioaktivität und den Aufschriften "Menschen vergessen Konsequenzen" und "Dicht machen - Nicht schlapp machen vor der Atom-Lobby". Damit protestieren sie gegen den Transport von hochradioaktivem Atommüll nach Gorleben, der voraussichtlich morgen Abend im französischen La Hague starten wird.

Bereits zum elften Mal rollt ein CASTOR-Transport mit gefährlich strahlendem Müll quer durch Deutschland bis ins niedersächsische Gorleben. Dabei gibt es in Gorleben kein Endlager dafür. Die Atommüllbehälter werden dort in einer überirdischen Leichtbauhalle abgestellt, in der bereits 80 Behälter stehen.

Atomlobby und CDU haben sich seit Ende der siebziger Jahre darauf versteift, Gorleben zur Atommüll-Kippe zu machen. Der Standort war aus politischen Gründen gewählt worden, u.a. wegen seiner Nähe zur damaligen innerdeutschen Grenze. Einen Vergleich mit alternativen Standorten hat es - auch unter der rot-grünen Bundesregierung - nie gegeben.

Obwohl Wissenschaftler wie Eckhard Grimmel und Klaus Duphorn früh aufgezeigt hatten, dass der Salzstock aufgrund seiner geologischen Eigenschaften nicht als Endlager geeignet ist, wurde dort weiter geforscht. Inzwischen wurde die Erkundung zwar unterbrochen, spätestens im Jahr 2010 läuft dieses Moratorium aber aus. Bislang sind etwa 1,5 Milliarden Euro in die Erkundung des Salzstocks geflossen. Diese Fehlinvestition dient heute dazu, das Festhalten an Gorleben zu rechtfertigen. So sprach sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) im September dieses Jahres offen für Gorleben aus -- mit der Begründung, sie habe keine Lust, weitere Milliarden auszugeben.

Wie teuer und gefährlich es werden kann, wenn Atommüll fahrlässig an ungeeigneter Stelle abgekippt wird, hätte Angela Merkel spätestens am Beispiel Asse lernen müssen. Im dortigen stillgelegten Salzbergwerk, Pilotprojekt für Gorleben, wurde ab 1967 schwach- und mittelradioaktiver Atommüll gelagert -- angeblich zu Forschungszwecken. Nach nur 40 Jahren droht das Bergwerk einzustürzen und abzusaufen. Die Kosten für die notwendigen Sanierungsarbeiten veranschlagt das Bundesumweltministerium bereits jetzt auf zwei Milliarden Euro. Weitere zwei Milliarden aus Steuermitteln sind bereits in die Stabilisierung des ebenfalls einsturzgefährdeten Atommüll-Lagers Morsleben geflossen.

"Atomstrom ist zu gefährlich und zu teuer und gehört abgeschaltet. Die Konzerne aber wollen ihre Meiler über die nächste Bundestagswahl retten, weiter abkassieren und den Müll möglichst billig in Gorleben versenken. Jetzt gibt es die Chance dazu laut und deutlich Nein zu sagen -- gemeinsam mit Tausenden AtomkraftgegnerInnen, die am Wochenende entlang der CASTOR-Strecke und im Wendland protestieren werden", sagt Dirk Seifert, Energiereferent bei ROBIN WOOD.


Kontakt:
Dirk Seifert, ROBIN WOOD-Energiereferent, Tel. 040 / 380 892 21,  energie@robinwood.de
Ute Bertrand, ROBIN WOOD-Pressesprecherin, Tel. 040 / 380 892 22,  presse@robinwood.de


Aufruf zur Demo in Gorleben am 8. November und weitere Infos unter:
 http://www.robinwood.de/energie

CDU-Expertin kritisiert Grüne

http://www.focus.de/ 07.11.2008 - 17:25
Die CDU-Energieexpertin Katherina Reiche wirft den Grünen wegen geplanter Proteste Populismus vor. Mit ihren Aufrufen zum Protest versuchten die Grünen „den Ausstieg aus der politischen Verantwortung“, erklärte die stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag am Freitag in Berlin. Schließlich habe die Partei mit dem Atomausstieg mit die Grundlagen für die Transporte gelegt. Niemand werde das Recht zur friedlichen Demonstration in Frage stellen, betonte Reiche. „Dass aber die Grünen mit zu den Demonstrationen aufrufen und ´mit gewaltfreien Aktionen den Castor stoppen wollen´“, überrascht schon.“ Dies sei „Populismus pur“(...)

Bericht auf Sat1 gesehen am 6ten November

Svenia 08.11.2008 - 17:37
Gorleben - Castortransport - Atommüll Proteste 2008
 http://de.youtube.com/watch?v=NiKfBrOp-CA

NDR schreibt:

Mediahunter 08.11.2008 - 18:10
(...)Am Freitagabend hatte die Polizei eine Sitzblockade auf einer Bundesstraße im Wendland aufgelöst. Die Beamten waren gegen die rund 300 Demonstranten vorgegangen, nachdem immer wieder Knallkörper, Flaschen und Eier geworfen sowie mehrere Strohballen in Brand gesetzt worden waren. Vier der Atomkraftgegner wurden vorläufig in Gewahrsam genommen. Eine Beamtin wurde während des Einsatzes leicht verletzt. Bei einem Polizeiauto wurden außerdem die Reifen zerstochen und die Scheiben eingeschlagen. Im Laufe des Freitags hatten sich mehr als Tausend Menschen friedlich an Demonstrationen und Mahnwachen in Lüneburg, Hitzacker und Lüchow beteiligt(...)