G. D. E. - halten Sie Ihre Goethe Card bereit

Dramatische Postgruppe 05.11.2008 22:52 Themen: Bildung Freiräume
Kleiner Feldversuch im Rahmen des Global Day for Education
Anlässlich des Global Day for Education sahen sich diverse Studierende der "(hier könnte Ihre Werbung stehen) Goethe Universität" Frankfurt mit einer Kontrolle ihrer Zugangsberechtigung zum Campus (Goethe Card) konfrontiert.
Freundliche aber bestimmte "Sicherheitsbeauftragte" überprüften an einem der Zugänge zum Hauptgebäude des Campus Westend (ehemaliges IG Farben Gebäude), ob alle Studierenden die Karte ordnungsgemäß mit sich führen, da ohne Ausweis ein Betreten des Campus in Zukunft nicht mehr gestattet werden könne.

Hintergrund der Aktion ist einerseits die Umstrukturierung des Campus Westend in Folge der Umsiedlung der Fachbereiche Jura und Wirtschaftswissenschaften in die dafür errichteten Neubauten und die damit einhergehende zunehmende (und in Zukunft verstärkt geplante) Überwachung und Kontrolle der Personen auf dem Campus. Andererseits spiegelt eben diese Sicherheitspolitik die verstärkte Ausrichtung der (Stiftungs-)Universität hin zu einem wirtschaftlich orientierten Dienstleistungsunternehmen. So soll zum Beispiel der Zugang zum neu errichteten House of Finance künftig nur mit der entsprechenden Goethe Card möglich sein. Dass in diesem Konzept kein Freiraum für studentische und "nicht rentable" Eigeninitiative vorgesehen ist, versteht sich von selbst.

Die in der fake Aktion kontrollierten Personen wurden außerdem mittels eines Flugblattes auf spezielle Eigenheiten der ach-so-praktischen Goethe Card hingewiesen. (Flyer im Anhang)

Die als Auftakt für eine Reihe kreativer Protestaktionen der Dramatischen Postgruppe gedachte Aktion führte zu einem erstaunlichen Ergebnis: Von ca. 230 kontrollierten Personen fragten genau 2 nach der ganz offentsichtlich fehlenden Autorisierung für die Kontrolle ("Aber wer hat Sie denn eigentlich beauftragt?"). Immerhin gut zwei Dutzend erkundigten sich nach dem Zweck der Kontrolle, gaben sich aber mit der Erklärung "Dies ist eine Routinekontrolle,laut Hausordung dürfen sich hier nur Studierende und Mitarbeiter aufhalten." zufrieden. Der Aussage von Seiten des "Wachpersonals", diese Überprüfungen könnten in Zukunft öfter oder sogar regelmässig ablaufen, begegneten die meisten Kontrollierten indifferent, einige wenige sogar mit vollem Verständnis.
Natürlich lässt sich aus dieser Stichprobe nicht auf eine allgemeine Haltung der Studierenden zum Thema schließen, dennoch gaben uns die Äußerungen (bzw. nicht-Äußerungen) zu denken.

Für eine freie und offene Universität. Reclaim your Campus!

...and the beat goes on

Dramatische Postgruppe ffm
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Ergänzungen

nicht ganz richtig

hofler 08.11.2008 - 04:36
nicht ganz richtig ist die darstellung, dass es nur noch mit karte zutritt gibt. es gibt, stark eingegrenzte, bereiche, die während der öffnungszeiten sehr wohl auch ohne karte betreten werden können.

fehler

blubb 08.11.2008 - 13:12
Wurde im Artikel auch gar nicht behauptet (dass der Zutritt nur noch mit Goethe-Car möglich ist), außer ich habs überlesen. Vielmehr wurde auf die Möglichkeit hingewiesen, das am Campus durchzusetzen. Ein paar Kartenscanner wie in den Gebäuden an den Unieingängen (der Zaun steht ja schon) und fertig ist der überwachte Campus...

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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Super Aktion — egal