OD: DNA-Ralley in Bad Oldesloe

keine 45 Zeichen 04.11.2008 23:47 Themen: Antifa Repression Ökologie
Unter dem Vorwand, einer Person DNA-Material abzunehmen, verschaften sich heute Beamte des Staatsschutzes Zutritt zur Wohnung eines Antifa- und Umweltaktivisten Aktivisten. Da die Beamten die angetroffene männlich definierte Person nie nach ihrem Namen, Ausweis oder Personalien fragten, sondern von Anfang an fälschlicherweise annahmen, den Betroffenen der Körperzellen-Schnitzeljagt vor sich zu haben, nahmen sie den Falschen mit.
Sturmklingeln an der Haustür. Die Mittagsstunde ist gerade vorbei. H. Geht die Treppe hinab,öffnet die Tür. Zwei Personen, ein Mann, eine Frau. Ein weiterer Mann ist schon auf dem Parkplatz an der Rückseite aufgefallen: „Moin!“ Die beiden vor der Tür schauen sich an. „Und sie sind?“ fragt die Kriminalkommisarin. Scheiße. Zivi-Bullen! Keine Ahnung, was die wollen, aber erst mal Tür zu! Doch soweit schafft es H gar nicht, denn der Beamte vertritt mit seinem Fuß die Tür. Gut, dann bleibt die erst mal offen. „Wir haben hier einen Gerichtsbeschluss gegen sie. Endnahmen von DNA-Material“. “Nehmen sie den Fuss aus meiner Tür!“ Natürlich nimmt der Cop seinen Fuss nicht aus der Tür.

Die Situation eskaliert, als H. sich weigert, freiwillig mitzukommen. H. führt aus, dass er sich eine horizontale Gesellschaft wünsche, in der alle Menschen den gleichen Zugang zu gesellschaftlichen Ressourcen haben. Es also keine Gesetze gäbe, auf deren Grundlage priviligierte Minderheiten bewaffnete Schläger_Innentruppen, wie Polizeieinheiten es sind, mobilisieren können, um z.B. Atomkraftwerke, Genfelder oder Nazi-Infostände gegen den Willen der vor Ort Betroffenen durchsetzen zu können. Deshalb müssten die konkreten Beamten keine Angst vor ihm haben, denn es ginge ihm nicht darum, konkreten Menschen zu schaden, sondern darum, die dahinter stehenden gesellschaftlichen Strukturen aufzuzeigen. Er werde also selber keine Gewalt gegen sie anwenden, aber auch nicht freiwillig mitkommen. „Wenn sie mich haben wollen, kann ich das nicht ändern. Aber ich kann mich so verhalten, dass das zwischen uns bestehende Zwangsverhältnis für alle offensichtlich wird!“

Daraufhin wird er von zwei Uniformierten aus der Wohnung getragen. Der Staatsschutzbeamte ist während dieser Zeit damit beschäftigt, eine weitere Mitbewohner vom Fotografieren abzuhalten, was dieser ebenfalls mit körperlicher Gewalt unterbindet. Vor der Wohnung auf dem Boden liegend, durch den zweiten Staatsschützer, der gerade H. das Handgelenk verdreht, gehalten, durchsuchen die beiden Uniformierten den am Boden liegenden nach gefährlichen Gegenständen. Dabei finden sie die Geldbörse des Misshandelten. Erst jetzt kommt einerm Polizisten die Idee, die Personalien ihres Opfers zu überprüfen. „Oh, das ist ja gar nicht Herr K.!“

Tja. Überaschung. Nach etwas Ratlosigkeit unter den Cops und etwas verbalem Geplänkel zogen die Cops ohne einen zweiten Versuch zu unternehmen, unverrichteter Dinge wieder ab.

Wir freuen uns schon auf die Fortsetzung der Oldesloer DNA-Ralley!
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Ergänzungen

wann war was!?

tjajaja 05.11.2008 - 10:32
kann mal bitte jemand angeben, um welchen tag und etwa uhrzeit es sich bei dem vorfall handelt?!

Frage:

Kasimir 05.11.2008 - 13:06
Wegen welchem Vorwurf wollten sie die DNA Probe nehmen?

Vorwurf ist unklar

weniger als 45 Zeichen 05.11.2008 - 14:38
Der Vorwurf ist unklar. Die Cpos hatten einen gerichtsbeschluss des Amtsgerichtes Rostock im Verfahren VS...blabla....bei der Person eine DNA-probe zu nehmen...

Wir arbeiten dran, die Akten dazu zu sehen...

Presseinfo

gefunden 05.11.2008 - 17:33
Sehr geehrte Damen und Herren,
wir möchten Sie recht herzlich zur Oldesloer DNA-Ralley einladen, die heute begann. Bisher treten zwei Teams gegeneinander an. Auf der einen Seite die Staatsschutzbeamten des Lübecker K5, auf der anderen Seite eine politisch aktive Wohngemeinschaft, die sich u.a im Antifa-und Umweltschutzbereich engagiert.

Aber nun zu den Spielregeln: Ausrichter der Veranstaltung ist das Amtsgericht Rostock, das von einen unserer Mitbewohner eine DNA-Probe nehmen möchte. Dies im Zweifelsfall mit Gewalt durchzusetzen, ist die Aufgabe der Polizei. Unsere Aufgabe ist es, auf bunte kreative und subversive Weise zu verhindern, dass diese Schikane gegen einen sich im Antifaschismus engagierenden Jugendlichen durchgeführt werden kann. Denn bei DNA-Proben und generell der Arbeit des Staatsschutzes geht es sehr wenig um das Verhindern von Verbrechen. Vielmehr ist der Staatschutz eine Abteilung, die extra dafür da ist, politisch aktive Menschen einzuschüchtern.

Drastisch ausgedrückt: Der Staatsschutz soll dafür sorgen, dass alles so bleibt wie es bisher war. Wer sich gegen Atomkraftwerke und faschistiode Strukturen in der Politik wehrt, gerät damit fast zwangsläufig ins Visier einer politischen Polizei wie dem Staatsschutz. Es ist also nicht nur Jan gemeint, sondern wir alle. Deshalb spielen wir selbstverständlich auch alle mit bei der DNA-Ralley.

Wenn sie mehr über den Ausgang der ersten Runde der Oldesloer DNA-Ralley wissen wollen:
 http://de.indymedia.org/2008/11/231310.shtml

Wir halten Sie gerne weiter auf demLlaufenden.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 6 Kommentare an

jojo — autonome antifa pussemuckel vorstadtkids

Datum und Zeit — Egal

Vattenfall-Transporter explodiert — http://www.abendblatt.de/

versteh einer — die modz

warum? @mods — egal