Massenproteste und Nazi-Riots in Italien
Seit Tagen gibt es in Italien Massenproteste mit bis zu 200.000 Demonstranten und Streiks im Bildungssektor. Eine Großdemonstration in Rom wurde heute von Nazis angegriffen, die sich mit Stangen bewaffnet hatten. In Mailand/ Lambrate besetzten Studierende die Gleise des Bahnhofs.
see
http://www.kurier.at/nachrichten/251514.php
http://roma.repubblica.it/multimedia/home/3466932/1/35
http://www.corriere.it/gallery/Cronache/vuoto.shtml?2008/10_Ottobre/protesta_studenti/3&1
http://www.repubblica.it/2006/05/gallerie/scuola/pinocchio-scontri/1.html
http://www.corriere.it/vivimilano/cronache/articoli/2008/10_Ottobre/29/studenti_milano_cortei_gemini_centro_dario_fo.shtml
http://www.corriere.it/cronache/08_ottobre_22/multimedia_proteste_scuola_07474d36-a068-11dd-bdbb-00144f02aabc.shtml
Roms Innenstadt wurde zum Schlachtfeld
In Italien demonstrierten Studenten gegen die von der Regierung verabschiedete Schulreform. 87.000 Lehrstellen wackeln.
Trotz heftigen Studentendemonstrationen in allen größeren Städten Italiens hat die Regierung am Mittwoch eine umstrittene Schulreform verabschiedet, die die Streichung von 133.00 Stellen vorsieht. Die von Unterrichtsministerin Mariastella Gelmini verfasste Reform wurde wie erwartet vom Senat gebilligt. Da die Reform bereits am 9. Oktober von der Abgeordnetenkammer abgesegnet worden war, kann sie jetzt in Kraft treten.
Die umstrittene Reform sieht die Streichung von 87.000 Lehrerstellen und 44.500 Jobs im administrativen Schulbereich innerhalb der nächsten drei Jahre vor, was dem Staat Einsparungen im Wert von sieben Prozent der jährlichen Ausgaben für die Schulen bescheren soll. Berlusconi will außerdem das Budget der Universitäten kürzen. Zudem sollen Schüler künftig wegen schlechten Benehmens durchfallen können. Volksschüler sollen fünf Jahre lang vom gleichen Lehrer unterrichtet werden und Schuluniformen tragen.
Fleiß und Qualität
"Jetzt können wir die italienische Schule reformieren. Wir kehren zu einem Schulsystem zurück, in dem Ernsthaftigkeit, Fleiß und gutes Benehmen im Vordergrund stehen", betonte Unterrichtsministerin Gelmini. In wenigen Tagen werde sie auch einen Plan zur Reform des Universitätssystems vorlegen. Sie dankte der Mitte-Rechts-Allianz, die sie im Parlament unterstützt habe. "Das Problem der italienischen Schule ist, dass sie immer weniger erzieht und immer mehr zu einem Ort geworden ist, in dem man auch ohne viel zu tun ein Gehalt bezieht. Man muss wieder Fleiß und Qualität in den Vordergrund stellen, dafür muss man jedoch unnötige Ausgaben kürzen", meinte Gelmini.
Rechtsextreme lösten Krawalle aus
Gegen die Schulreform demonstrierten Studenten und Schüler in ganz Italien. Es kam zu regelrechten Krawallen. Eine Gruppe rechtsextremer Studenten versuchte die Führung eines Demonstrantenzugs zu übernehmen. Dabei kam es zu Krawallen mit linken Studenten, die die Piazza Navona, einen der schönsten Plätze Roms, in ein Schlachtfeld verwandelten. 20 Studenten wurden festgenommen.
Studenten warfen die Stühle und Tische einiger Lokale auf dem Platz gegen andere Jugendliche, die sich mit Knüppeln wehrten. Die Polizei versuchte, die rivalisierenden Studentengruppen zu trennen. Dabei wurden mehrere Jugendliche und ein Polizeibeamter verletzt. Nach Angaben der Studentenverbände versammelten sich über 50.000 Demonstranten auf der Piazza Navona. Bei einer Demonstration in Mailand kam es zu Auseinandersetzungen zwischen Jugendlichen und der Polizei, nachdem einige Studenten Knallkörper auf die Sicherheitskräfte geworfen hatten.
Generalstreik
Am Donnerstag ist ein Generalstreik im italienischen Schulwesen gegen die Bildungsreform geplant. Mehrere Kundgebungen wurden in den Großstädten angekündigt. "Premierminister Berlusconi will mit seiner skandalösen Reform das öffentliche Schulsystem zugunsten des privaten Bildungswesens verarmen", so ein Studentensprecher. Laut einer Umfrage teilt die Hälfte der Italiener die Ansichten der demonstrierenden Studenten.
http://www.kurier.at/nachrichten/251514.php
http://roma.repubblica.it/multimedia/home/3466932/1/35
http://www.corriere.it/gallery/Cronache/vuoto.shtml?2008/10_Ottobre/protesta_studenti/3&1
http://www.repubblica.it/2006/05/gallerie/scuola/pinocchio-scontri/1.html
http://www.corriere.it/vivimilano/cronache/articoli/2008/10_Ottobre/29/studenti_milano_cortei_gemini_centro_dario_fo.shtml
http://www.corriere.it/cronache/08_ottobre_22/multimedia_proteste_scuola_07474d36-a068-11dd-bdbb-00144f02aabc.shtml
Roms Innenstadt wurde zum Schlachtfeld
In Italien demonstrierten Studenten gegen die von der Regierung verabschiedete Schulreform. 87.000 Lehrstellen wackeln.
Trotz heftigen Studentendemonstrationen in allen größeren Städten Italiens hat die Regierung am Mittwoch eine umstrittene Schulreform verabschiedet, die die Streichung von 133.00 Stellen vorsieht. Die von Unterrichtsministerin Mariastella Gelmini verfasste Reform wurde wie erwartet vom Senat gebilligt. Da die Reform bereits am 9. Oktober von der Abgeordnetenkammer abgesegnet worden war, kann sie jetzt in Kraft treten.
Die umstrittene Reform sieht die Streichung von 87.000 Lehrerstellen und 44.500 Jobs im administrativen Schulbereich innerhalb der nächsten drei Jahre vor, was dem Staat Einsparungen im Wert von sieben Prozent der jährlichen Ausgaben für die Schulen bescheren soll. Berlusconi will außerdem das Budget der Universitäten kürzen. Zudem sollen Schüler künftig wegen schlechten Benehmens durchfallen können. Volksschüler sollen fünf Jahre lang vom gleichen Lehrer unterrichtet werden und Schuluniformen tragen.
Fleiß und Qualität
"Jetzt können wir die italienische Schule reformieren. Wir kehren zu einem Schulsystem zurück, in dem Ernsthaftigkeit, Fleiß und gutes Benehmen im Vordergrund stehen", betonte Unterrichtsministerin Gelmini. In wenigen Tagen werde sie auch einen Plan zur Reform des Universitätssystems vorlegen. Sie dankte der Mitte-Rechts-Allianz, die sie im Parlament unterstützt habe. "Das Problem der italienischen Schule ist, dass sie immer weniger erzieht und immer mehr zu einem Ort geworden ist, in dem man auch ohne viel zu tun ein Gehalt bezieht. Man muss wieder Fleiß und Qualität in den Vordergrund stellen, dafür muss man jedoch unnötige Ausgaben kürzen", meinte Gelmini.
Rechtsextreme lösten Krawalle aus
Gegen die Schulreform demonstrierten Studenten und Schüler in ganz Italien. Es kam zu regelrechten Krawallen. Eine Gruppe rechtsextremer Studenten versuchte die Führung eines Demonstrantenzugs zu übernehmen. Dabei kam es zu Krawallen mit linken Studenten, die die Piazza Navona, einen der schönsten Plätze Roms, in ein Schlachtfeld verwandelten. 20 Studenten wurden festgenommen.
Studenten warfen die Stühle und Tische einiger Lokale auf dem Platz gegen andere Jugendliche, die sich mit Knüppeln wehrten. Die Polizei versuchte, die rivalisierenden Studentengruppen zu trennen. Dabei wurden mehrere Jugendliche und ein Polizeibeamter verletzt. Nach Angaben der Studentenverbände versammelten sich über 50.000 Demonstranten auf der Piazza Navona. Bei einer Demonstration in Mailand kam es zu Auseinandersetzungen zwischen Jugendlichen und der Polizei, nachdem einige Studenten Knallkörper auf die Sicherheitskräfte geworfen hatten.
Generalstreik
Am Donnerstag ist ein Generalstreik im italienischen Schulwesen gegen die Bildungsreform geplant. Mehrere Kundgebungen wurden in den Großstädten angekündigt. "Premierminister Berlusconi will mit seiner skandalösen Reform das öffentliche Schulsystem zugunsten des privaten Bildungswesens verarmen", so ein Studentensprecher. Laut einer Umfrage teilt die Hälfte der Italiener die Ansichten der demonstrierenden Studenten.
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(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
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Ergänzungen
Blocco Studentesco?
Würde sehr nahe liegen, aber kann es wer bestätigen?
Italien: Generalstreik gegen Bildungsreform
Seit Wochen gehen Schüler, Studenten, Eltern, Lehrer und Professoren gegen die Bildungsreform der Regierung auf die Straße. Demonstrationen, öffentliche Versammlungen und Besetzungen von Schulen und Fakultäten reißen nicht ab. Bis in den tiefen Süden, in kleine, verschlafene Provinzstädtchen hat sich die Protestbewegung ausgebreitet.
Seit dem 1. Oktober sollen laut Innenministerium 300 Demonstrationen stattgefunden haben und aktuell sollen 150 Schulen und 20 Fakultäten besetzt sein. Das scheint aber stark untertrieben. Nach Informationen der Protestbewegung sollen allein in Neapel 60 höhere Schulen besetzt worden sein, in der Region Kampanien 120.
http://www.wsws.org/de/2008/okt2008/ital-o30.shtml
Erinnert an Genua
noch ein bericht
http://de.indymedia.org/2008/10/230812.shtml
DIe italienischen Comrads haben gut reagiert
Neofaschisten versuchen seit Beginn der riesigen Protestwelle ein Stück vom Kuchen zu ergattern, durch Beteiligung an Besetzungen, Streiks, Demonstrationen.
Was in Rom passiert ist, war super, weil der Faschomob Kontra bekommen hat.
Nächstes mal werden sie sich überlegen, ob sie weiterhin so offensiv auftreten wollen.
Und die Medien werden sicherlich nicht über die "gewalttätigen Linken" und harmlosen Rechten reden, da der linke Angriff reine Selbstverteidigung war. Hast du das Video gesehen?
Blocco Studentesco
Der Angriff der Antifas war auf jeden Fall notwendig um diese vermeintliche Einheit zu zerstören. Die Studentenproteste müssen links bleiben, der Kampf darum ist gestern losgegangen.
Solidarität ?
Ich wollte fragen ob sich in deutschen Städten ein oder verschiende Netzwerke oder Gruppen gebildet haben, die sich solidarisch mit den italienischen Studierenden zeigen und u.U (Spontan)Demos organisiert haben?
Danke!
Viele Grüße
Be (Tübingen)
Ergänzende Angaben
Auf diesem Video vom Anfang der Woche sieht man ganz gut wer die Proteste angeführt hat > http://www.youtube.com/watch?v=QKwpqxI3d-8
Gestern am 29.10. versuchten die bekennden Faschisten vom Blocco Studentesco und Casapound wieder die Spitze der Demo zu stellen, inklusive eigenem Lautsprecherwaagen.
Antifaschisten und Kommunisten die bereits Anfang der Woche auf die Rolle der Faschisten bei den Protesten hingewiesen haben zeigten den Faschisten dann am 29.10. das sie nicht erwünscht sind und ihnen keine Gelegenheit mehr gegeben wird die Proteste für sich zu vereinnahmen.
Die Faschisten scheinen wohl mit Konfrontationen gerechnet zu haben, was unschwer an der Bewaffnung und Defensivbewaffnung in Form von Helmen zu erkennen ist.
Rund 20 der 30 - 40 Faschisten von Casapound und Blocco Studentesco wurden von der Polizei in Gewahrsam genommen.
Fotos von der Auseinandersetzung:
http://roma.repubblica.it/multimedia/home/3466932/1
Video vom Nazi-Stress
http://roma.repubblica.it/multimedia/home/3468128
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
Das kann ja heiter werden — Reisender
Helme — Gino Ginelli