Neofaschisten greifen italienische Studentenproteste an (VIDEO)
Neofaschistische Schlägertrupps haben am Vormittag in Rom die Studentenproteste angegriffen- es kam zu schweren Auseinandersetzungen auf der Piazza Navona.
Seit Wochen demonstrieren in Italien Schüler und Studenten gegen die geplante Schulreform der Bildungsministerin Gelmini, die private Schulen mit öffentlichen Schulen gleichsetzen und dabei u.a. das Budget der öffentlichen Schulsysteme um 8 Milliarden Euro kürzen soll.
Es kam in allen größeren italienischen Städten zu Demonstrationen, Schul- und Institutsbesetzungen. Hierbei hat zum ersten Mal auch die neofaschistische Rechte versucht eine Rolle zu spielen.
Dies ist den Organisationen Blocco Studentesco und Azione Giovani zum Teil auch gelungen- so wurden in einigen stark rechtsgerichteten römischen Vierteln Schulen unter ihrer Leitung besetzt, und auch im traditionell linken Turin versuchten sie durch eine Institutsbesetzung sich im Rampenlicht der Protestbewegung zu profilieren.
Hierbei geht es den Neofaschisten vor allem darum, den Protest als von linken Kräften ferngesteuert darzustellen und ihre eigenen irrigen Positionen, wie getrennte Klassen für ausländische Schüler, oder die Räumung aller kollektiven Universitätsfreiräume, durch das Medienecho voranzubringen.
Die Infiltration der Berichterstattung ist ihnen vor allem durch die Einzigartigkeit ihres Vorgehens gelungen, da es bis jetzt nie eine nennenswerte neofaschistische Beteiligung an Schul- oder Sozialprotesten gab.
Den Kadern der diversen Organisationen wurde dabei in den italienischen Medien Raum gegeben, um sich als der studentischen Linken gleichberechtigte politische Kraft darzustellen- ein eindeutiges Indiz des Zerfalls des bürgerlichen Antifaschismus, der in Italien die letzten Jahre traurige Wirklichkeit geworden ist.
Doch jetzt ist es zur offenen Auseinandersetzung zwischen den Studenten und neofaschistischen Schlägertrupps gekommen- wie zu erwarten, in der Hauptstadt Rom. Brennpunkt des militanten Rechtsextremismus.
Studentische- und Schülergruppen haben angesichts der drohenden Ratifizierung des Gesetzes bereits seit geraumer das Gebäude des italienischen Senats, der zweiten Kammer des Parlaments, mit einer großen Kundgebung belagert.
Diese Kundgebung war heute vormittag, nach der Bekanntgabe des erfolgten Beschlusses, auf mehrere tausend Schüler und Studenten angewachsen.
Gegen Mittag versuchte sich ein Lautsprecherwagen der neofaschistischen Gruppe Blocco Studentesco mit Gewalt in die vorderen Reihen der Kundgebung einzufügen.
Jugendliche und Studenten wurden mit Latten, Helmen und Gürtelschnallen geschlagen, es gab mehrere schwere Verletzte.
Durch die militante Gegenwehr anwesender Antifaschisten konnten die neofaschistischen Schläger jedoch am Rande der Kundgebung gestellt und zurückgeschlagen werden- begünstigt durch das Eingreifen der bis zu diesem Zeitpunkt desinteressierten Polizei.
Ein gutes Video der Auseinandersetzung findet sich hier :
http://tv.repubblica.it/copertina/scuola-scontri-a-piazza-navona/25719?video
Dabei ist zu beobachten, wie die Faschisten sich mit Axtstielen und Gürtelschnallen auf die anwesende Kundgebung stürzen, von den Antifas angegriffen und von der Polizei verhaftet bzw. wegeskortiert werden.
Dass die Polizei erst bei dem Gegenangriff der Antifas einschreitet, spiegelt die traurige Realität der extrem rechtsgerichteten Polizeiführung Roms wieder.
Fotos der Auseinandersetzungen:
http://lastampa.it/multimedia/multimedia.asp?p=1&pm=1&IDmsezione=9&IDalbum=13252&tipo=FOTOGALLERY#mpos
http://www.corriere.it/gallery/Cronache/vuoto.shtml?2008/10_Ottobre/protesta_studenti/4&1
Offene Konflikte dieser Art sind eine Rückkehr zu den Zuständen der 70er Jahre, als linke Demonstrationen immer wieder Ziel faschistische Angriffe wurden und es am Rande der studentischen Mobilisierungen zu einer Reihe von Morden und Bombenanschlägen kam.
Es bleibt nur zu hoffen dass sich jetzt in der Studentenbewegung eine Bewusstseinsänderung abspielen wird und es zu einer Renaissance massiver antifaschistischer Militanz kommt.
Es kam in allen größeren italienischen Städten zu Demonstrationen, Schul- und Institutsbesetzungen. Hierbei hat zum ersten Mal auch die neofaschistische Rechte versucht eine Rolle zu spielen.
Dies ist den Organisationen Blocco Studentesco und Azione Giovani zum Teil auch gelungen- so wurden in einigen stark rechtsgerichteten römischen Vierteln Schulen unter ihrer Leitung besetzt, und auch im traditionell linken Turin versuchten sie durch eine Institutsbesetzung sich im Rampenlicht der Protestbewegung zu profilieren.
Hierbei geht es den Neofaschisten vor allem darum, den Protest als von linken Kräften ferngesteuert darzustellen und ihre eigenen irrigen Positionen, wie getrennte Klassen für ausländische Schüler, oder die Räumung aller kollektiven Universitätsfreiräume, durch das Medienecho voranzubringen.
Die Infiltration der Berichterstattung ist ihnen vor allem durch die Einzigartigkeit ihres Vorgehens gelungen, da es bis jetzt nie eine nennenswerte neofaschistische Beteiligung an Schul- oder Sozialprotesten gab.
Den Kadern der diversen Organisationen wurde dabei in den italienischen Medien Raum gegeben, um sich als der studentischen Linken gleichberechtigte politische Kraft darzustellen- ein eindeutiges Indiz des Zerfalls des bürgerlichen Antifaschismus, der in Italien die letzten Jahre traurige Wirklichkeit geworden ist.
Doch jetzt ist es zur offenen Auseinandersetzung zwischen den Studenten und neofaschistischen Schlägertrupps gekommen- wie zu erwarten, in der Hauptstadt Rom. Brennpunkt des militanten Rechtsextremismus.
Studentische- und Schülergruppen haben angesichts der drohenden Ratifizierung des Gesetzes bereits seit geraumer das Gebäude des italienischen Senats, der zweiten Kammer des Parlaments, mit einer großen Kundgebung belagert.
Diese Kundgebung war heute vormittag, nach der Bekanntgabe des erfolgten Beschlusses, auf mehrere tausend Schüler und Studenten angewachsen.
Gegen Mittag versuchte sich ein Lautsprecherwagen der neofaschistischen Gruppe Blocco Studentesco mit Gewalt in die vorderen Reihen der Kundgebung einzufügen.
Jugendliche und Studenten wurden mit Latten, Helmen und Gürtelschnallen geschlagen, es gab mehrere schwere Verletzte.
Durch die militante Gegenwehr anwesender Antifaschisten konnten die neofaschistischen Schläger jedoch am Rande der Kundgebung gestellt und zurückgeschlagen werden- begünstigt durch das Eingreifen der bis zu diesem Zeitpunkt desinteressierten Polizei.
Ein gutes Video der Auseinandersetzung findet sich hier :
http://tv.repubblica.it/copertina/scuola-scontri-a-piazza-navona/25719?video
Dabei ist zu beobachten, wie die Faschisten sich mit Axtstielen und Gürtelschnallen auf die anwesende Kundgebung stürzen, von den Antifas angegriffen und von der Polizei verhaftet bzw. wegeskortiert werden.
Dass die Polizei erst bei dem Gegenangriff der Antifas einschreitet, spiegelt die traurige Realität der extrem rechtsgerichteten Polizeiführung Roms wieder.
Fotos der Auseinandersetzungen:
http://lastampa.it/multimedia/multimedia.asp?p=1&pm=1&IDmsezione=9&IDalbum=13252&tipo=FOTOGALLERY#mpos
http://www.corriere.it/gallery/Cronache/vuoto.shtml?2008/10_Ottobre/protesta_studenti/4&1
Offene Konflikte dieser Art sind eine Rückkehr zu den Zuständen der 70er Jahre, als linke Demonstrationen immer wieder Ziel faschistische Angriffe wurden und es am Rande der studentischen Mobilisierungen zu einer Reihe von Morden und Bombenanschlägen kam.
Es bleibt nur zu hoffen dass sich jetzt in der Studentenbewegung eine Bewusstseinsänderung abspielen wird und es zu einer Renaissance massiver antifaschistischer Militanz kommt.
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(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
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Ergänzungen
für dich 0425
soweit wie das video es nun hergibt scheinen sich die studenten ganz gut zur wehr gesetzt zu haben.
solidarische grüße nach italien
---
@0425
Hab da mal ne Frage??
Oder sind die gerade erst mit dem Moped angekommen?
Über weitere Infos wäre ich sehr erfreut.
Ergänzung/eigener Artikel
Doch während des Aufzugs, der auf dem Piazza Esedra(2) startete, gab es einige Spannungsmomente, “Das ist die Demo der Schulen der 4. Gemeinde und wir wollen nicht instrumentalisiert werden, erklärt eine Studentin, nachdem Jungendliche des “Blocco studentesco” [der Studentische Block, eine Bewegung die Casa Pound (3) nahesteht] versucht haben an der Spitze des Aufzugs ihre Transparente anzubringen. In der via Cavour verließen Schülergruppen die Demonstration, da sie nicht mit ihnen demonstrieren wollten. Unione degli Studenti(4) [Vereinigung der Studenten] klagt an:”Sie haben Duce, duce”” skandiert.
Aber die Anhänger der rechten Bewegung erklären:”Das war kein Aufzug vom Blocco studentesco, sondern von allen Schülern und Studenten. Es gab keine “Duce”-Rufe, so wie es keine politischen Symbole gab. Die Trennung erfolgte, als einige externe Teilnehmer eine kleiner Gruppe der Demo daran gehindert hatten bis zum Senat weiterzumarschieren”.
Vor dem Bildungsministerium haben 2.000 Schüler, aus verschiedenen Oberschulen der 4. Gemeinde protestiert, zusammen mit weiteren Delegationen aus Schulen vom Stadtviertel EUR.
Die Proteste breiteten sich auch in den Schulen aus, die Zahl der besetzen Schulen in Rom stieg von vier auf nun zwölf an. In weiteren drei wird auch ohne Besetzung protestiert. “Das Ziel ist die Uneinigkeit mit den Maßnahmen von Ministerin Gelmini und Minister Tremonti zu zeigen”, schreiben die Schüler vom Institut Giulio Cesare. Die Demonstration wird bis Donnerstag andauern, die Schüler versichern “sie wird konstruktiv sein, wir werden die Wände putzen und defekte Sachen reparieren”.
“Es wurde für die Selbstverwaltung gestimmt – erklärte die Schulleiterin Carla Sbrana – doch heute [gestern, den 28. Oktober] hat eine Gruppe auf antidemokratischer Weise eine andere Entscheidung gefällt.
Am Nachmittag wurden zwei Jugendliche, die die Oberschule Tasso besuchen, vor dem Giulio Cesare, so Unione degli studenti, “ von zwei rechtsextremen Militanten überfallen”.
Ein Freund der beiden Schüler schildert den Vorfall folgendermaßen:”Zwei Jungen vom Blocco studentesco haben die Schüler mit Tritten und einem Helm geschlagen, dabei haben sie “Infami ve la faremo pagare.” [Verräter (der Begriff “Infame”wird sehr oft von Rechtsextremen sowie von Fussballultras verwendet), ihr werdet es teuer bezahlen] gerufen. Grund des Überfalls war die Tatsache, dass die zwei Schüler gegen die Übernahme der Führung des Aufzuges durch Blocco studentesco protestierten”.
Blocco studentesco behauptet hingegen “mit dem Vorfall vor dem Institut Giulio Cesare nichts zu tun [zu haben]”.
1 http://maps.google.it/maps?q=piazza+navona+roma&ie=UTF8&oe=utf-8&client=firefoxa&
ll=41.899378,12.473162&spn=0.003881,0.007918&t=h&z=17
2 http://maps.google.it/maps?
f=q&hl=it&geocode=&q=+piazza+Esedra+roma&sll=41.899378,12.473162&sspn=0.003881,0.007918&ie=UTF8&
ll=41.903363,12.496068&spn=0.007762,0.015836&t=h&z=16&g=piazza+Esedra+roma&iwloc=addr
3 http://it.wikipedia.org/wiki/Casapound Ein von Rechtsextremen besetztes Haus
mehr dazu auch http://www.nadir.org/nadir/periodika/aib/archiv/79/50.php
4 http://www.unionedeglistudenti.it/
Ich bitte die Autoren des oberen Artikels, sich mit mir in Kontakt zu setzen, damit wir nicht parallel eigene Texte zum selben Ereignis schreiben, sondern miteinander arbeiten oder zumindest nicht gegeneinander.
Eskalation der 60/70iger
Nur der Anfang
Ein erstes Häufchen, schlecht organisiert und mit Schiss bis zur Halskrause.
Als die die ersten Gegeneinschläge abkriegen, sind gleich ihre Freunde und Helfer da (in Zivil, schnell nen blaues Helmchen übergestülpt, heißt, die waren vorher schon da).
Dann gibt's 'n bisschen Popohaue und sie werden nett in den Wagen abgeführt.
Schaut euch nur mal an, wie soft die Cops mit denen umgehen, als sie sie haben und denkt an den G8 u.a. Ereignisse, wie sie mit Linken umgehen.
Wenn man dann noch die von der Polizei gedeckten Faschoangriffe in Griechenland von vor ein paar Wochen im Hinterkopf hat, ist klar, wohin die Reise geht, und dass die Analyse der Autorin/des Autors, dass hier abgesprochen bis direkt gesteuert wurden, absolut ins Schwarze trifft!!
@schlaegerei
Nix für ungut, ich will die Bullen ja nicht in Schutz nehmen, aber nach Durchsicht des Film- und Fotomaterials schien es mir, als hätten auch die Cops den "braunen Helden" nen ordentlichen Tollschock verpasst.
Schätze, im Zuge der sich verschärfenden Krise der kapitalistischen Produktionsweise werden wir uns in ganz Europa auf eine "Strategie der Spannung" (siehe Gladio) einstellen müssen.
Wenn ich den sportlich interessierten Genossinnen und Genossen einen Rat mit auf den Weg geben darf...
Kampfkunst- und Selbstverteidigungstraining sind ne feine Sache. Aber die Bilder und Videos zeigen ganz deutlich, daß man/frau auch das taktische Verhalten als Gruppe bei Massenschlägereien intensiv trainieren muss. Da nützt der schönste Dan-Grad nix, wenn die Verteidigungs-/Angriffstechniken in solchen Situationen nicht in eine Gruppentaktik integrieren werden können.
Organisiert euch, bildet Banden.
JustMy2Cent
"Die Unseren"
"Es ist ungefähr Mittag, etwa 20 Schwarzhelme werden in den Auseinandersetzungen von den anderen isoliert. Um sich mit den Kameraden wieder zu vereinigen, gehen sie seitlich aus Piazza Navona heraus. Sie durchqueren, Schlagstöcke in der Hand, ungestört den Polizeicordon und kommen durch die Via Agonale wieder auf den Platz zurück. Ich beschließe ihnen zu folgen, werde aber von einem Polizisten angehalten. "Wo gehen Sie hin?" Ich werde mir bewusst, dass ich keinen Schlagstock bei mir habe und damit verdächtig bin. Während er meinen Journalistenausweis kontrolliert bemerke ich, dass gerade eben zwanzig vorbeigegangen sind. Der Witz des Polizisten ist denkwürdig: "Wir haben sie nicht bemerkt."
Aus der Gruppe der Beamten kommt ein Signal. Ein Polizist zu einem anderen: "Die Scheißkommunisten kommen an" [gemeint ist der Demo-Zug von Studenten der Uni Sapienza und einiger Leute von Sozialzentren]. Der andere antwortet: "Dann gehen wir auf den Platz, um die Unseren zu schützen?" "Ja, aber nicht gleich." Der Vizepolizeichef kommt vorbei: "Wenig Geschwätz, Visiere runter."
Übersetzung in aller Eile, Zeit für mehr fehlt. Das ganze ist von vorn bis hinten haarsträubend:
http://www.repubblica.it/2008/10/sezioni/scuola_e_universita/servizi/scuola-2009-4/camion-spranghe/camion-spranghe.html
@schlecht gemacht
No Comment
http://www.youtube.com/watch?v=cva-ULB1EPM&feature=channel
Übersetzung des Interviews
Könnte das vll jemand übersetzen ? Wäre super
Augenzeugenbreichte auf italienisch
provokateure?
sieht ganz so aus als hätten die nazis schützenhilfe von den bullen erhalten...
alerta antifascista!
Video + Interviews
http://de.indymedia.org/2008/10/230812.shtml
Die Polizei guckt zu
Dies hat trotz der Ankündigung der Regierung, die Polizei in die besetzten Schulen und Universitäten zu schicken und die protestierenden Studenten anzuzeigen, hunderttausende auf die Straße getrieben: Studenten, Lehrer, Schüler und Professoren die unabhängig von ihrer politischen Überzeugung gegen eine Ressourcenkürzung demonstrieren. Eine Kürzung, die selbst vom Dekan der Università La Sapienza als „Mord an Universität und Forschung“ definiert wurde.
Einer der renommiertesten italienischen Journalisten Curzio Maltese berichtet in La Repubblica vom 30.10.2008: am vorigen Donnerstag in Rom ist der Protest blutig verlaufen. Daran sind laut den Polizisten „diese Arschlöcher der Kommunisten“, „die Linken“ schuld. Als der Polizeichef merkt, dass Journalisten da sind – bestreitet er, eine Minute zuvor behauptet zu haben, die die Krawalle wollen, seien „die Linken“. Eine Technik der Verleugnung des Offensichtlichen, die er von seinem Vorgesetzten Berlusconi gelernt haben mag. Wenige Schritte von ihm entfernt schlägt eine Gruppe von ungefähr sechzig vermummten Leuten mit in der italienischen Flagge umwickelten Stöcken wahllos zu. Sie umringen einen Abiturienten und schlagen ihn zusammen. Die Polizei steht tatenlos daneben. Sie schreien „Duce, duce!“ und als sie nicht durchkommen, können sie ungestört die Polizeikette durchqueren um durch eine Seitenstraße wieder auf die Piazza Navona zurückzukommen. Der Journalist Maltese wird dagegen angehalten, auf Nachfrage behauptet ein Polizist, man hätte die bewaffnete Gruppe von Rechten gerade nicht bemerkt. Die Beamten rufen sich zu „Gehen wir dann „Unsere“ auf dem Platz beschützen?“ „Ja, aber nicht sofort“. Als die Menge auf die gewaltbereite Gruppe zugeht und die Tische und Stühle einer Bar gegen sie schmeißt, reagiert die Polizei nicht. Erst nach fünf Minuten heftiger Auseinandersetzungen greift sie ein und bildet eine Schutzkette um die vermummten Rechten. Ein Student wird auf den Nacken geschlagen und muss ins Krankenhaus, die friedliche Demonstration zieht sich zurück.
Der italienische Journalist berichtet wie ein Student der Physik erklärte: "Ich glaube, es ist zu Ende, heute ist es vorbei. Wenn nicht heute, morgen. Es bringt nichts friedliche Proteste zu organisieren, dir gute Ideen einfallen zu lassen, der Unterricht in den Straßen, die Fackelzüge, die „Sit-ins“. Es bringt nichts, die politische Instrumentalisierung abzulehnen, über konkrete Probleme nachzudenken. Heute Abend wird die Tageschau nur über die Auseinandersetzungen berichten, schon bald wird sich die Idee durchsetzen, dass die Studenten sowieso nur Chaos machen wollen. Es ist die Cossiga-Methode. Die legen uns gerade rein ".
Die Regierung scheint sich tatsächlich für die vom Senator auf Lebenszeit Francesco Cossiga vorgeschlagene Strategie entschieden zu haben. In dem Interview von Cangini im „Quotidiano Nazionale“ hatte er am 23.10.2008 erklärt: “Der Innenminister Maroni sollte das machen, was ich gemacht habe, als ich Innenminister war (…) Agents provocateurs die zu allem bereit sind in die Bewegung infiltrieren und zehn Tage lang zuzulassen, dass die Demonstranten die Städte zerstören. Erst dann, mit dem gewonnenen Konsens der Bevölkerung, werden die Sirenen der Krankenwagen die Sirene der Polizei übertönen. Die Polizei sollte die Demonstranten gnadenlos zusammenschlagen und alle ins Krankenhaus schicken. Alle blutig schlagen, auch die Lehrer die sie anfeuern. Vielleicht die Älteren nicht, aber die jungen Lehrerinnen, ja".
Der friedliche und legitime Protest wird nach den Attacken der Vermummten blutig niedergeschlagen und als eine Aktion von krawalllustigen „Kommunisten“ dargestellt. Eine Strategie die in diesem Land der gelenkten Medien sehr gut gelingt. So kann sich die Bildungsministerin Mariastella Gelmini auf die „zustimmende stille Mehrheit“ berufen, die vielleicht noch nicht verstanden hat, dass es um einen weiteren Schritt in die Perspektivlosigkeit der eigenen Kinder geht und nicht um die Agitationen einiger weniger Linken.
Ika Dano
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
schlaegerei — 0425
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Traurig ... — klaus
mal wieder die deutschen medien — me