Aachen: Antifaschistischer Abendspaziergang

AKantifaAC 27.10.2008 14:08 Themen: Antifa
In Aachen fand am Freitag, am 24. Oktober, ein kleiner aber erfreulicher antifaschistischer Abendspaziergang statt.
Nach wiederholten Auseinandersetzungen zwischen Nazis und AntifaschistInnen im Aachener Kneipenviertel – in der Pontstraße in Folge eines verstärkten öffentlichen Auftretens der örtlichen Neonaziszene, trafen sich Freitag ca. 70 AntifaschistInnen auf dem Aachener Markt um von dort aus durch die Innenstadt zu gehen. Im Anschluss an einen ausgedehnten Spaziergang, an einige weggeschickte Neonazis und an viele Gespräche mit PassantInnen, wurde in der Pontstraße gefeiert. Erfreulich war hier die überwiegend positive Resonanz der anderen BesucherInnen der Kneipenmeile:
„Wenn hier Nazis rumhängen, dann müssen entweder die gehen oder wir. Wer will schon mit denen feiern?“
Dieser Spaziergang wurde zudem dazu genutzt, zu einer antifaschistischen Demonstration gegen einen von Axel Reitz für den 8. November geplanten Naziaufmarsch aufzurufen. Diese wurde zwar zwischenzeitlich vom Aachener Polizeipräsidenten verboten, Reitz kündigte aber bereits den Gang durch die Instanzen an. Ob der faschistische Aufmarsch stattfindet, werden wir wohl erst am Vorabend erfahren. Auch hier, was die Gegenaktivitäten angeht, gab’s fast durchgehend erfreuliche Reaktionen. Von ausgeprägtem Erstaunen „Die wollen in Aachen marschieren?!“ über zuversichtliches Prollen „Das werden wir ja noch sehen“ bis hin zu einem entschlossenen „Wo treffen wir uns, um das zu verhindern?“ gab es viele Statements, die vermuten lassen, dass der Widerstand gegen Reitz&Co. breit, different und entschlossen wird.
Am späteren Abend, so Gerüchten zu Folge, soll es zu einer erneuten Auseinandersetzung mit extrem Rechten gekommen sein. Nachdem ein besonders „mutiger“ (oder auch: größenwahnsinniger) Neonazi, ein langjähriges Mitglied der „AC-Ultras“ einen Menschen versuchte anzugreifen, der mit seinen 30 Freundinnen und Freunden in der Pontstraße feierte, musste besagter Neonazi samt Anhang (es sollen zudem ein Mitglied der AC Ultras Nachwuchsgruppe und der Jugendbeauftragter der NPD Düren Frank Streithoff zugegen gewesen sein) die Flucht ergreifen. Nun, Geschichten werden immer ausgeschmückt. So erzählte mensch sich, dass der NPDler, der im Übrigen auch Mitglied der Kameradschaft Aachener Land ist, „wie eine Gazelle“ über Bierbänke hüpfte, um in einer Pommesbude Zuflucht zu suchen. Wie auch immer die Geschichte mit dem Hüpfer war: Es bleibt abzuwarten, wie lange die Aachener Neonazis an ihrer Erkenntnisresistenz festhalten.

Es gibt keinen Grund gelangweilt zu sein – oder langweilig.
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Ergänzungen

Moschee-Neubau wird von Rechten beobachtet

Antifaschistische Organisation Wipperfürth 27.10.2008 - 15:31
Wie "Radio Aachen" am Morgen berichtete, wird der Neubau der Aachener Yunus-Emre-Moschee an der Stolberger Straße von Rechtsradikalen observiert. Verschiedenen Berichten zufolge will der NPD-Landesverband in Aachen demnach in den nächsten Tagen Stimmung gegen die Moschee machen.

In Aachen leben etwa 12.000 Muslime. Die Gemeinde im Ostviertel trifft sich seit 20 Jahren in einer ehemaligen Tankstelle. Die städtische Politik steht geschlossen zu dem Neubauvorhaben. Selbst die CDU sieht in der Moschee eine Bereicherung des Stadtbildes.

Nur geklaut und so

Ypsilanti 27.10.2008 - 19:24
Das mit der Moschee hat Radio AC nur geklaut. Zu eigenen Recherchen sind die net fähig.

 http://klarmann.blogsport.de/2008/10/26/rechts-npd-will-gegen-moschee-neubau-in-aachen-agitieren/

Pressegericht

A.C.A.B. 27.10.2008 - 19:26
 http://klarmann.blogsport.de/2008/10/27/rechtslinks-wieder-randale-auf-der-kneipenmeile/

Über diesen Verweis/Suchverweis findet man auch alle anderen Vorfälle in der Pontstraße:

 http://klarmann.blogsport.de/index.php?s=pontstraße

Wieder Randale auf der Kneipenmeile

http://www.an-online.de 27.10.2008 - 20:18
In der Aachener Innenstadt kommt es immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen rechten und linken Politaktivisten.

Nun ermittelt die Polizei wegen zweier «bislang undurchsichtigen Vorfälle am Wochenende, bei denen es zu Streitigkeiten und gewalttätigen Übergriffen zwischen Angehörigen der linken und der rechten Szene gekommen war,» so Polizeisprecher Paul Kemen. Hoch her ging es seit Wochen in der Pontstraße, auf dem Markt und am Elisenbrunnen.

Laut Kemen kam es Freitag- und Samstagnacht im Bereich des Marktes zu Polizeieinsätzen. Linke und Rechte seien demnach in Streit geraten und hätten sich dabei «körperlich traktiert».

Dabei seien drei Personen leicht verletzt worden. «Die Polizei hat ein Ermittlungsverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung gegen zum Teil polizeibekannte Jugendliche eingeleitet», sagt Kemen.

Die Geschichte hat ein Vorspiel. Schon während der Fußball-Europameisterschaft (EM) hatten sich Hooligans und Neonazis in der Pontstraße und am Holzgraben an Randale beteiligt.

Die Polizei war mehrfach im Einsatz, um Gewalttaten und Ausschreitungen zu verhindern. Wirte hatten in der Pontstraße Schilder mit der Aufschrift «Nazis sind hier nicht erwünscht» ausgehangen und Sicherheitspersonal sah während der EM nach den Rechten.

Die Neonazis beeindrucke das kaum. Glatzköpfe, «Autonome Nationalisten» - sie sehen aus wie Linksautonome - und Hooligans trafen sich an Wochenenden und nach Heimspielen von Alemannia Aachen weiter in den Kneipen.

Ende September war es dann auf Aachens Kneipenmeile zu einer Schlägerei zwischen rund zehn Neonazis und gut fünf Antifaschisten gekommen. Laut Polizei kam dabei ein Unbeteiligter zu Schaden.

Nach Recherchen der «Nachrichten» trugen indes auch Neonazis und Linke Blessuren davon. Kurz darauf verteilten Neonazis dann NPD-Propaganda auf der Kneipenmeile.

Rechte und Linke trafen auch am ersten Oktoberwochenende aufeinander. Neonazis sollen sogar flüchtende Linke und Punks gejagt haben. Vermutlich dieselben Neonazis griffen in jener Nacht auch eine kleine Gruppe Linker am Holzgraben an.

Während nach Recherchen der «Nachrichten» fünf vermummte Neonazis einen Jugendlichen bis in ein Schnellrestaurant folgten, den Bediensteten drohten und dessen Herausgabe forderten, jagten «Kameraden» andere Linke und warfen Pflastersteinen auf diese.

Linksautonome und Antifaschisten haben via Internet verbreitet, sie hätten am Wochenende mit 70 Personen einen «antifaschistischen Abendspaziergang» unternommen, um Gäste und Wirte in der Pontstraße über das Neonazi-Treiben zu informieren.

In dem anonymen Text nimmt man auch zu einer der Auseinandersetzungen Stellung. Doch während ein NPD-Mitglied schon im Internet schrieb, er und zwei Freunde seien von 20 bis 25 teils bewaffneten Linken attackiert worden, schreiben die Linken, sie seien zuerst attackiert und getreten worden - sie hätten sich nur zur Wehr gesetzt.

...

Anonymous 27.10.2008 - 22:45
Anscheinend waren die Nazis auch danach wieder unterwegs, wahrscheinlich Sonntag, denn heute morgen waren wieder viele Naziaufkleber in der Pontstraße und am Innenring verteilt worden, die dann auch über den Tag wieder entfernt wurden.

"Antifaschistische Aktion Wipperfuerth"

Antifaschist aus Aachen 28.10.2008 - 01:12
Unter der Email-Adresse ao-wipperfuerth hatte sich anoym jemand an Aachener Antifas gewannt, um sich zu beschweren, daß er bei der Anti-Nazi-Demo in Stolberg am 11.10.08 zu Unrecht als Nazi verdächtigt worden sei. In Wirklichkeit sei der aktiver Juso, gegen Nazis aktiv und fühle sich durch eine Gleichsetzung mit Nazis beleidigt. Kann alles so sein, die falsche Verdächtigung wäre dann bedauerlich. Allerdings bleibt durch die anonyme Beschwerde ein gewisses Restmißtrauen. Von den aktiven Jusos aus der Region gab es auf Anfrage bisher auch keine positive Rückmeldung bezüglich jemanden mit der - anonymen - Emailadresse  ao-wipperfuerth@gmx.de als Juso aktiv ist.

@ Antifaschist aus Aachen

Antifaschistische Organisation Wipperfürth 28.10.2008 - 01:52
Leider kann ich nur sagen, dass euer "Restmisstrauen" unbegründet ist. Meine SPD-Aktivitäten beziehen sich auf das Bergische Land und haben mit meinen Aktivitäten gegen Nazis eher gar nichts zu tun. Bei der Demo in Stolberg war ich aus reinem Interesse an den Gegenaktivitäten, und nicht um Antifas "hinterherzuschnüffeln". Anonym will ich vor allem aus dem Grund bleiben, weil ich mich von manchen Vorstellungen der Antifa distanziere. Das rechtfertigt aber nicht, mich gleich in die braune Soße zu schmeißen.
Außerdem: Warum sollte ein Nazi Interesse daran haben, einen Blog zu schreiben, der seine Kameraden denunziert?

Die Pontstraße macht mobil gegen Rechts

http://www.az-web.de 29.10.2008 - 22:22
«Wir wollen dem gegenwärtigen Aktionismus der rechten Szene in und um Aachen nicht tatenlos zusehen», sagt Mathias Dopatka, Vorsitzender der Jusos in Aachen und Sprecher der Aktion «Pontstraße gegen Rechts».

Das ist denn auch der Grund dafür, dass zahlreiche Geschäftsleute und Institutionen der Pontstraße mit einer Veranstaltung der anderen Art junge Menschen erreichen und rechtes Gedankengut bekämpfen wollen. Gerade in der Pontstraße war es jüngst immer wieder zu Zwischenfällen mit Rechtsradikalen gekommen.

«Tagebuch eines Massenmörders»

Auf Einladung des Bündnisses «Pontstraße gegen Rechts» wird der aus zahlreichen TV-Auftritten bekannte Kabarettist Serdar Somuncu am 13. November ab 20 Uhr in der Aula Carolina im Rahmen seines kabarettistischen Programms «Aus dem Tagebuch eines Massenmörders - Mein Kampf» vorlesen. Somuncos Idee basiert darauf, «die faschistische Ideologie dadurch zu entzaubern, dass man sie im Original zitiert», erklärt Dopatka das Konzept der Lesung, in der der Deutsch-Türke Passagen aus Adolf Hitlers «Mein Kampf» zitiert und kabarettistisch kommentiert.

Mit dieser kabarettistischen Lesung zu «Mein Kampf» würde man zwar einen ungewohnten Weg in der Arbeit gegen rechtes Gedankengut einschlagen, aber gerade damit könne man genau die Klientel erreichen, die von den Nationalsozialisten angeworben werden soll, so Dopatka.

Mehr als 30 Gastronomen und Institutionen der Pontstraße fanden die Idee so gut, dass sie sich an der Aktion beteiligen und diese auch finanziell unterstützen. «Ich sehe in dieser Aktion ein ganz hervorragendes Beispiel für die Arbeit gegen Rechts, die langfristig angelegt sein und mit unterschiedlichen Konzepten umgesetzt werden muss», sagt Otmar Steinbicker vom Aachener Friedenspreis, der sich ebenfalls der Aktion angeschlossen hat.

«Da Herr Somunco sich bereit erklärt hat, auf einen Teil seiner Gage zu verzichten, beträgt der Eintritt zu der Veranstaltung nur drei Euro. Wir hoffen darauf, dass wir damit einem breiten Publikum die Teilnahme an der Veranstaltung ermöglichen», so Dopatka.

Karten zu der kabarettistischen Lesung gibt es im Vorverkauf ab sofort im Buchladen «Pontstraße 39».

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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Prügelei nach Konzert "Laut gegen Nazis" — http://www.pz-news.de

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