NPD Hessen: Abwärts!

Kevin S. 24.10.2008 22:17 Themen: Antifa
Ein kritischer Beitrag zur "Personalpolitik" der hessischen NPD
Die hessische NPD ist von schweren Image- und Personalproblemen geplagt. Die Rate, mit der es mit den Mitgliedern nach unten geht, erinnert an gewisse deutsche Flugzeuge, die einem heute noch in Blitzkrieg-Reportagen im Fernsehen begegnen. Die Inkompetenz von führenden Kadern spielt dabei offensichtlich die entscheidende Rolle: Der (ehem.) 1. Vorsitzende Marcel Wöll sitzt wegen Volksverhetzung im Gefängnis und erwartet dort bereits den nächsten Prozess wegen versuchten Totschlags. Der 2. Vorsitzende, Mario Matthes, ist auf dem besten Weg, seinem Kameraden dort Gesellschaft zu leisten. Kevin Schnippkoweit ist ihm dabei schon einen Schritt vorraus – der Drahtzieher der „Volksfront Medien“ ist wegen versuchten Mordes in Untersuchungshaft und nur seine umfangreichen Geständnisse setzten die Anklage auf versuchten Totschlag herab (was bald weitere „Ausfälle“ bedingen dürfte). Vor wenigen Wochen hat Phillip John den Ausstieg aus der rechten Szene gewagt, obwohl er bis zuletzt als überzeugter Nazi galt. Der stellvertretende 2. Vorsitzende in Hessen ist wegen Diebstahles vorbestraft und ja, selbst der Verteidiger der oben erwähnten Nazis, Dirk Waldschmidt, steht z.Z. wegen Amtsmissbrauch und dem Verhindern der Aufklärung einer Straftat vor Gericht. Das alles geschieht vor dem Hintergrund einer völlig leeren Parteikasse. Die letzte Veranstaltung der NPD, bei der ein Dutzend eigens herangekarrte Nazis stundenlang im Regen auf einer Verkehrsinsel ausharren durften, ist schon Monate her. Dennoch scheinen die erwähnten Kader immernoch die unhinterfragten „Führer“ der Bewegung zu sein – obwohl es den Kameraden langsam wirklich zu peinlich werden müsste…

Beispiel Matthes: Der Führungskader und baldiger ex-Student wurde im August zu 11 Monaten Freiheitsstrafe und 100 Sozialstunden verurteilt, weil er Anfangs des Jahres einen Kommolitonen auf dem Mainzer Campus schwer verletzt hat. Die Beweise lagen derart gegen ihn, das er nichteinmal ein persönliches Erscheinen vor Gericht oder eine Verteidigungsrede für notwendig hielt. Wer glaubt, das er nun im Berufungsverfahren irgendwelche Chancen auf ein besseres Urteil hätte - ist zumindest in der richtigen Partei gelandet. Die Anwaltskosten des Opfers belaufen sich bis jetzt auf ca. knapp 900 Euro. Dazu kommen noch die Gerichtskosten, weitere 900 Euro Geldstrafe wegen Beleidigung und geschätzte 3500 Euro für Krankenhausrechnungen. Die Mindestforderung für ein Schmerzensgeld liegt für die vorliegenden Verletzungen normalerweise bei 5000 Euro (Ob Waldschmidt seinem Vorgesetzten dafür ebenfalls eine Rechnung schreibt, ist der Phantasie eines/r jedem/n einzelnen überlassen). Diese Kosten vermehren sich natürlich für jedes angestrenge Revisionsverfahren. Und die Rechnung muss, nicht zu vergessen, doppelt genommen werden, da Matthes schon im Dezember einen vergleichbaren Prozess in einer anderen Strafsache hat. Man kann sich leicht vorstellen, das er dies sicherlich nicht aus der eigenen Tasche zahlen wird. Anscheinend ist es in der NPD völlig normal, das sich die Parteibonzen aus der sowieso schon angeschlagenen Parteikasse bedienen, selbst wenn es nur darum geht, den Verantwortlichen einige Monate oder Wochen länger in Freiheit zu verschaffen - hat doch spätestens der Prozess von Marcel Wöll bewiesen, das permanente Revisionsverfahren keine Erfolge erbringen…Zumindest können sich die NPD-Wähler nun sicher sein, wo ihre Mitgliedsbeiträge landen!

Nicht vergessen: Wahltag ist Zahltag!
Für die Naziszene in Hessen sieht es nicht gut aus: Das Blood&Honour Forum wurde gehackt, Razzien im Schwalm-Eder Kreis und bei der Heimattreuen deutschen Jugend, die halbe Führungsriege ist im Knast oder fängt an zu denken. Ein singender Kevin Schnippkoweit und ein toter Jörg Haider ergänzen das Bild. Es stellt sich die Frage, wielange sich die NPD-Mitglieder und „ „Autonome“ Nationalisten“ eine solche Führung noch leisten können und wann Leute wie Matthes vom Vorsitz zurück in die Stiefel-Fraktion abkommandiert werden, wo sie hingehören…
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Ergänzungen

Stimmt leider

Kevin S. 25.10.2008 - 11:51
Das stimmt leider, nur weil der Kopf fehlt bedeutet das nicht, das die NPD nicht weiter gefährlich ist. Aber wenn es 4,5,6 Köpfe sind, die fehlen, kann das auch anders ausgehen :)Besoners bei Matthes ist das so, da der Wanderkader überall Organisationen gründet welche dann sofort eingehen, sobald er nicht mehr da ist (wie die "Kameradschaft Mainz-Bingen" nach seinem Umzug nach Niedernhausen.

Einen weiteren toten Nazi (wie soll ich das jetzt gendern?) habe ich übrigens vergessen: Anett Schulze ist auch gestorben. Also wieder eine weniger!

Nix Totschlag...

Karl Hesselbach 25.10.2008 - 16:12
Wie u.a. die Rundschau berichtet ( http://www.fr-online.de/frankfurt_und_hessen/nachrichten/hessen/?em_cnt=1618200&) wird Klein Kevin nicht wegen versuchten Totschlags, sondern jetzt lediglich noch wegen gefährlicher KV angeklagt. Wie ich meine braunblinden Hessenrichter so kenne, wird daraus wahrscheinlich irgendwie noch ´ne Sachbeschädigung -der Klappspaten soll ´ne Delle haben, die Glasflasche hätte putt gehen können-, die Kleine und ihr Bruder interessieren net sonderlich; ´ne Bewährungsstrafe würde mich net überraschen. Hatte bestimmt auch ´ne schwere Kindheit, der Kevin, Hamster tot und so. Die Mittäter kommen ja auch nur wegen Sachbeschädigung vor´n Kadi, is doch alles net so schlimm, kann ja mal passieren...
...ich glaube eher an die Unschuld einer Hure
als an die Gerechtigkeit der deutschen Justiz !

unvollständig

asdf 26.10.2008 - 01:47
Der Artikel ist wirklich grauenhaft, inhaltlich falsch und journalistisch fürchterlich. Marcel Wöll ist übrigens nicht im Gefängnis. Er ist noch nicht rechtskräftig verurteilt, da das Verfahren vor der nächsthöheren Instanz neu verhandelt wird. Und die letzte Veranstaltung - sie war zwar von sogenannten "Freien Kräften" angemeldet worden, aber dennoch von der NPD unterstützt - liegt nicht Monate, sondern nur 2 Wochen zurück.

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