HH: Ladenschluß für 'Brevik'

altmeister 23.10.2008 14:38 Themen: Antifa
Der 'Thor Steinar' Laden 'Brevik' in der Hambuger Innenstadt muss schließen. Das der Faschistenausrüster es überhaupt so schnell muss, ist den vielfältigen Aktivitäten von Antifaschisten_Innen geschuldet, die zunächst spontan vor Ort waren, bis dann das Hamburger Bündnis gegen Rechts die täglichen Kundgebungen organisierte.
Zum offiziell angekündigten Ladenschluss von 'Brevik' ist eine größere Kundgebung in der Innenstadt (25.10. ab 15:00, Mönkebergbrunnen) angemeldet. Dabei ist festzuhalten, die Angabe, dass vom 26.10. an Schluss ist, stammt von der Protex GmbH die den Laden betreibt. Sollte der Laden dann noch da sein, so geht der Protest natürlich weiter.

Zu den Summen die an Protex (Uwe Meusel), als Betreiber des Ladens geflossen sein sollen, gibt es offiziell keine Zahlen. Die Angabe der "Hamburger Morgenpost" basiert der Summe nach wohl auf einer Hochschätzung einer früheren Angabe Uwe Meusels. Generell sei festgehalten, das dieses Ladenlokal mit zwei festangestellten Verkäufern einen Jahresumsatz von mehr als €160.000+ genrieren muß um in die Nähe einer roten Null zu kommen. Der Mietvertrag soll über fünf Jahre abgeschlossen worden sein. Fünf mal die genannte Zahl das wären das auch die achthunderttausend, nichts genaues weiss man nicht.
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Ergänzungen

die kurzgeschichte "Brevik" in Hamburg

antifa-blogger 23.10.2008 - 21:35
einige artikel zum thema findet Ihr u.a. auf  http://antifa-aktionen.blogspot.com/2008/09/thor-steinar-in-der-hamburger.html .

stay tuned - keep on rockin´!

Abpfiff

Schiri 23.10.2008 - 21:45
Was für ein grandioser Erfolg. Unschuldige Ladenbesitzer bedrängt und genötigt, sich tagelang zum Affen gemacht und im Endeffekt das genaue Gegenteil erreicht.

EIn interessierte breite Masse FÜR den Laden, Umsätze die steil nach oben zeigen, eine Werbung die mit Geld nicht zu bezahlen ist und unzählige Lacher.

Dazu diverse Körperverletzungen und andere Straftaten. Hamburg ist stolz auf euch.... *rolleyes*

NAZILÄDEN SCHLIESSEN!

antifa.sozialbetrug 25.10.2008 - 15:10
Aufgrund der vielfältigen Proteste muss der Naziladen „Thor Steinar“
(genauer: die Firma „Protex“) die HSH Nordbank Passage zum 31.10.2008
verlassen.

Wir möchten mit allen, die dazu beigetragen haben, dass der Naziladen
"Thor Steinar" wieder ausziehen muss, feiern, informieren und noch einmal
kräftig gemeinsam "Tschüss" sagen mit Musik, mit Reden und Informationen
und kulturellen Überraschungen.

Kommt daher zur großen Abschlusskundgebung
am Sa., d. 25. Oktober 2008, 15-20 Uhr
„Tschüss Thor Steinar – Schöner Leben ohne Naziläden!“
Spitalerstr./Mönckebrunnen, vor der HSH Nordbank Passage
+ KULTUR + INFORMATION + PARTY +

Laut Pressemitteilung der HSH Nordbank kam es zu dieser kurzfristigen
Einigung aufgrund der „präkeren Sicherheitslage“ in der Umgebung des
Ladengeschäftes. Eine Auszugsprämie soll nicht gezahlt worden sein.

Das große Interesse der PassantInnen an den antifaschistischen Infoständen
und die Presseresonanz hat gezeigt, dass ein Großteil der Hamburgerinnen
und Hamburger keinen Naziladen in der Hamburger City haben möchte, und
dass keiner möchte, dass sich in der Nähe vom Rathaus ein Neonazitreff
etabliert.

Nur durch den gemeinsamen Protest aus den verschiedenen Spektren konnte es
gelingen, den Preis für die HSH Nordbank so hochzuhalten, dass sie
gezwungen war, schnellstens zu handeln. Gemeinsamer Widerstand lohnt sich
also immer!

Die Kehrseite unseres Erfolges ist aber auch, dass die Fa. Protex bzw. der
Geschäftsführer Uwe Meusel mit einem dicken Geldpaket Hamburg verlässt.
Die Morgenpost berichtete von 800.000,- Euro. Wenn es uns nur möglich ist,
durch Druck den Vermieter zu veranlassen, das Mietverhältnis mit Naziläden
über eine hohe Ablösesumme zu beenden, kann dieses auch als Taktik von der
Fa. Protex - und wie die Naziläden alle heißen - benutzt werden. Wir
hätten hier also ein ähnliches Problem wie bei den Immobilienkäufen des
Neonazis Jürgen Rieger.

Unsere Proteste haben aber auch gezeigt, dass es ein Bedürfnis nach
Aufklärung über die Marke „Thor Steinar“ gibt. „Thor Steinar“ ist eben
keine unpolitische Mode, sondern ein Teil der neofaschistischen Bewegung.
Jede öffentliche Diskussion um die NS- und Wehrmachtssymboliken bei der
Kleidermarke „Thor Steinar“ erschwert es daher dieser Marke, sich
ungehindert in weiten Teilen der Gesellschaft als Mode-Marke
durchzusetzen. Jeder Protest gegen jeden „Thor Steinar“-Laden ist daher
richtig und wichtig.

Ein weiteres Problem sehen wir in dem Umgang der Polizeikräfte mit den
Protestierenden. Bekannt sind 69 Platzverweise sowie zwei Festnahmen,
wovon einer über Nacht im Knast bleiben musste. Gleichzeitig eskortierte
die Polizei potentielle Käufer von „Thor Steinar“ Kleidung in die Passage.
Hier stellt sich wieder einmal die Frage, was denn „Zivilcourage gegen
Rechts“ heißen soll, wenn schon beginnender Protest stark reglementiert
wird.

Trotz alledem: Wir haben es gut gemacht und richtig und sagen „Tschüss
Thor Steinar“

Anstatt der Demonstration am 1. November wird das Hamburger Bündnis gegen
Rechts, am Sa. d. 25.10. ab 15 Uhr eine große Abschlusskundgebung vor der
HSH Nordbank Passage veranstalten.

Sollte die Firma Protex doch erst am 31.10. ausziehen, gehen die täglichen
Kundgebungen bis zum Auszug weiter.

 http://antifasozialbetrug.siteboard.de/antifasozialbetrug-about51-90.html

taz

taz 27.10.2008 - 14:09
Abschied ohne Tränen
300 Demonstranten feiern die Schließung des Thor-Steinar-Ladens in der HSH Nordbank-Passage. Sie fordern das Geldinstitut auf offenzulegen, wie viel Geld für die Vertragsauflösung geflossen ist

VON UTA GENSICHEN

Bei einer Kundgebung vor der HSH Nordbank-Passage am Gerhart-Hauptmann-Platz haben am Sonnabend rund 300 Menschen die bevorstehende Schließung des Thor-Steinar-Ladens "Brevik" begrüßt. Das umstrittene Bekleidungsgeschäft verlässt zum 31. Oktober die Einkaufsmeile in der Innenstadt. Wochenlang hatten Gegner der unter Rechtsextremen beliebten Kleidungsmarke vor dem Gebäude demonstriert, um den Betreiber der Passage zur Auflösung des Mietverhältnisses zu bewegen.
Campact
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Trotz dieses Erfolges verlangt das Hamburger Bündnis gegen Rechts weitere Schritte der HSH Nordbank. "Bewegung kostet Geld", sagte Birgit Wulf am Sonnabend über die vergangenen Aktionen. Deshalb forderte sie von dem Geldinstitut, an die "antifaschistische Bewegung" den gleichen Betrag zu zahlen, wie ihn die Betreiber des Thor-Steinar-Geschäftes für die Vertragsauflösung bekommen hätten.

Ginge es nach der Antifa, dürften derartige Läden keinen einzigen Cent erhalten: "Naziläden rausjagen statt rauskaufen", lautete die Forderung, die die Demonstranten auf schwarzen Bannern den in der Überzahl anwesenden Polizisten entgegenstreckten. Karl Koch, Pressesprecher der Hamburger Antifa-Gruppe "a(2)", kritisierte, dass die Bank sich nicht offen zu den Umständen der Kündigung geäußert hat. "Ein derart untransparentes Vorgehen darf keine Schule machen", rügte Koch.

Wie die HSH Nordbank versichert, hat es keine Auszugsprämie gegeben. Lediglich "entstandene Kosten" seien der Firma Protex GmbH erstattet worden. Gerüchten aus der linken Szene zufolge soll eine Auslösesumme in Höhe von rund 800.000 Euro an den Geschäftsführer des Thor-Steinar-Ladens gezahlt worden sein.

Die Veranstalter der Kundgebung hoffen nun, dass mit der Schließung ein Stein ins Rollen kommt. "Das ist der Auftakt zu einer größeren Schließungswelle", hofft Ruth Stiasny-Seligmann vom Hamburger Bündnis gegen Rechts. Seit mehreren Jahren würden Läden in ganz Deutschland eröffnen, die ausschließlich die Szene-Marke Thor Steinar vertreiben.

Neu daran sei, dass die Betreiber ihre Geschäfte bewusst in zentralen Einkaufslagen platzierten. Weg vom Schmuddelimage der Naziläden, hin zu mehr Kundenverkehr - so sehe die neue Strategie des rechten Kaufmanns aus. "Unser Erfolg ist es, das wir das skandalisiert haben, bevor der Gewöhnungseffekt eintritt", sagte Stiasny-Seligmann über die Demonstrationen gegen das Hamburger Geschäft "Brevik".

Diese medienwirksame Skandalisierung schadet dem Ruf der HSH Nordbank auch in ihrem Kerngeschäft. So verfügt die NPD bei dem Geldinstitut über ein Konto, das auf Flyern mit fremdenfeindlichen Parolen als Spendenkonto angegeben wird. Alle Versuche der Bank, den unbeliebten Kunden per Gerichtsurteil abzuschütteln, sind bisher gescheitert.


AUS DEM REGAL GENOMMEN

Protest hat offenbar im Stadtteil Bergedorf den Verkauf von Thor-Steinar-Produkten bendet: Gut ein halbes Jahr lang habe dort ein Tätowiergeschäft Bekleidung der Szenemarke angeboten, berichtet das Antifaschistische Bündnis Bergedorf. Weiterhin lagen demnach Artikel von "Walhalla Germany" und "Pro Violence" in den Regalen. Vergangene Woche fragte das Antifa-Bündnis beim Geschäftsinhaber nach. "Wir wussten nicht, was das für Marken sind", sagte die Frau des Betreibers auf taz-Anfrage. Über Herkunft und Hintergrund der Produkte hätten sie beide nie nachgedacht. Außerdem: "Die Sachen sind ja nicht verboten." Von den Auseinandersetzungen um den Thor-Steinar-Laden in der Hamburger Innenstadt habe man nichts mitbekommen: "Wir interessieren uns nicht so für Politik", sagt die Frau, versichert aber: "Nein wirklich, wir sind keine Rassisten, und mit Nazis haben wir nicht zu tun." Ausländer seien im Geschäft stets bedient worden. Nach dem Hinweis von der Antifa haben sich die Ladenbetreiber von der Polizei beraten lassen. "Wir haben", sagt die Frau, "die Marken gleich aus dem Angebot genommen." AS

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Nazis in Leipzig — smash it!