Castorprotest LG: abgefahrene Polizeiaktion

Am 12. Oktober 08, wurden die Aktivisten bei der Tee-Pause gegen mittenacht gestört. „Personalienkontrolle“ hieß es. Denn wer eine Tee-Pause in der Nähe eines Bahnübergang einlegt, ist ein potenzieller Staatsfeind. Die Schiene ist in Gefahr... Die Frage, ob schwarzer Tee die Substanz der Schiene gefährdet, wollten die Beamten aber nicht beantworten. Es wurde Verstärkung geholt, die Beamten mit Silber und Gold Sternen hatten augenscheinlich langweile in der Nacht. Die Kontrolle verlief aber immerhin freundlich. Für manche unerfahrene Beteiligten, war dies die erste Begegnung mit der Polizei. Sie wunderten sich schon über die große Aufregung wegen... 5 Personen...
2 Tage später leif es ganz anders. Aktivisten hatten sich erneut verabredet. Sie mieden absichtlich Überwachungsposten der Polizei und liefen weit weg von diesen. Sie wollten sich auf die Erkundung neuer Waldwege konzentrieren. Doch es blieb nicht dabei. Als 2 Aktivisten sich am späten Abend ihrem ursprünglichen Ausgangspunkt wieder näherten, entdeckten sie zunächst das Licht eines Polizeifahrzeugs in der Ferne. Dass die Staatsmacht Atomkraftgegner überwacht und in Auge behält.. dass ist irgendwie nicht neu. Aber nach dem Theater, was sich anschließend abspielte, blieben manche Fragen offen: Haben die Polizisten zu viele Spielfilme à la James Bond in ihren langweilen Stunden an der bewachten Brücke gesehen? Oder wollen sie Menschen in Angst versetzen, in der Hoffnung, dass sie sich dann nicht mehr politisch engagieren? Oder haben sie tatsächlich sooo viel Angst vor Atomkraftgegner, dass sie gleich ihre Kontrolle in James Bond Manier durchführen müssen?
Als die 2 Personen sich näherten sprangen nämlich ein Dutzend Beamte – 2 davon in zivil- aus dem stockdunklen Gebüsch heraus und blendeten sie mit Taschenlampen. Sie fragten äußerst aggressiv nach den Personalien eines Aktivists. „Die Dame kennen wir schon“ ergänzten sie, als gefragt wurde warum nur von einer Person die Personalien verlangt werden. Fünf Polizeifahrzeuge standen da. Der Staatsschutz rückte gleich mit einem weiteren Fahrzeug nach.
Die beiden Aktivisten ließen sich hiervon nicht einschüchtern, sie wunderten sich aber schon über diese abgefahrene Polizeiaktion. Verhältnismäßigkeit ist bei der Polizei ein Fremdwort.
Wir sind gespannt auf die nächsten theatralischen Aufführungen der Beamten.

Aktionen wird es auf jeden Fall noch geben. Am Tag X wird eine Mahnwache in Sichtweite der Schiene statt finden und morgen (Mo. 20.10.) treffen sich aktive an der Uni LG (Hörsaal 4) um 19:30, um sich gemeinsam Gedanken über Aktivitäten am Tag X zu machen. Es soll auch für Menschen ohne Erfahrung und oder ohne Bezugsgruppe die Gelegenheit sein, nette Aktionen zu planen und auf die Beine zu stellen. Egal ob an der Strecke oder in der Innenstadt. Mal sehen wie viele Anti-Atombewegte da Lust auf Aktion haben... Am gestrigen Samstag kamen bereits 130 Menschen zu einem Soli-Konzert gegen Castor im Info-Café Anna und Arthur. Am kommenden Samstag gibt es eine Demo in Uelzen und Schnupperklettern gegen Castor in LG (Anmeldung bei liga-tom (ät) gmx . de).
Es gibt Platz für Viele(s)!
Sofortige Stillegung aller Atomanlagen weltweit!

Infos u.a. unter:
 http://www.ligatomanlagen.de/
 http://germany.indymedia.org/2008/10/228538.shtml
 http://www.castor.de/
 http://www.anti-atom-aktuell.de/
 http://www.contratom.de/