Moshwear als Mogelpackung

Red.Staff Medienlandschaft 19.10.2008 01:30 Themen: Antifa
Unter dem Decknamen "ANTIFAshion" adden sie Antifas um durch ihre MySpaceseiten und Bestellungen an Adressen und Namen von Linken zu kommen!
Der Magdeburger Neonazi Matthias Dolge versucht sich erneut als Selbstständiger. Dolge gehört zum engen Kreis der rechten Szene Magdeburgs. So ist er der 1. Vorsitzende des rechtsextremen Vereins „Sport- und Freizeittreff e.V.“, jenem Verein, der bis Mitte 2007 den lokalen Nazi-Club „Standarte26“ angemietet hat und nach dessen Kündigung im Jahr 2008 erneut versuchte einen Neonazitreffpunkt in der Sieverstorstraße in Magdeburg zu etablieren. Zudem ist Dolge seit langen Jahren politisch in der extremen Rechten aktiv, war Mitglied der ehemaligen Kameradschaft „Festungsstadt Magdeburg“, fährt zu überregionalen Demonstrationen und stellt sich auch als Ordner zur Verfügung. Darüber hinaus ist er Anmelder der Homepage des rechten Magdeburger NS-Hardcore Labels „Untiltheendrecord“ bzw. „Sunsetmailorder“. Auf diesem Label veröffentlicht der Neonazi Christopher Heyer, Frontmann der NS-Hardcoreband „Daily Broken Dream“ (ehemals „Race Riot“) die CD´s der Band, führt darüber hinaus im eigenen Onlineshop aber ein großes Angebot an Rechtsrock-CD´s und selbst gelayouteten T-Shirts, über Anstecker bis hin zu Szenezeitschriften . Vor allem das breite Spektrum an Merchandise nationaler und internationaler NS-Hardcorebands, wie „H8Machine“, „Path Of Resistance“, „SPQR“ oder „Eternal Bleeding“, wie auch die jüngste hauseigene Produktion des Sampler „Hardcore until the end“ lässt den Versand für viele Rechtsextreme attraktiv erscheinen.
Nun will anscheinend auch Matthias Dolge vom zunehmenden Boom der rechten Hardcoreszene profitieren. Der 26-Jährige versucht im Internet über die Seite www.moshwear.de Kleidung zu verkaufen, die ganz dem Lifestyle des emanzipatorischen Hardcore entspricht. So zieren die Shirts eine Schrift im klassischen Banderole-Stil, ein unauffälliges Logo und eine kleine Schwalbe. Lediglich die schwarz-weiß-rote Farbgebung der Schwalbe lässt auf den politischen Hintergrund schließen. Dolge versucht hier, was die Journalisten Jan Raabe und Christian Dornbusch zuletzt „Übergänge schaffen“ genannt haben. Es soll Kleidung verkauft werden, die allein aufgrund ihres Stils für gewöhnliche Hardcorefans attraktiv ist. Ziel ist es nicht mit offenen Parolen abschreckend zu wirken, sondern durch diese Übergänge „auch ins Gespräch über Politk“ zu kommen, wie es Maik von der Magdeburger Band „Daily Broken Dream“ in einem Interview erklärte. Dass diese Strategie des zum Teil undurchsichtigen Verwirrspiels durchaus erfolgreich ist, zeigt in Blick in die myspace-Freundesliste von moshwear: Hier finden sich neben lokalen Rechtsextremen und Rechtsrockbands wie „Painfull Life“ oder „Fearrainsdown“, leider auch linke Musiker wie „Madcap“, „Albino“ und „Holger Burner“, ebenso wie die Punkband „Slime“. Ein Grund mehr auf den politischen Hintergrund des Vertriebs aufmerksam zu machen.


Ein Dank an das Antifa Infoportal Magdeburg für den Hinweis!
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Ergänzungen

bonjour tristesse

aus MD 19.10.2008 - 03:21
wenn leute wie "Albino", "Madcap", "Holger Burner" sich in Freundeskreislisten von Nazis wieder finden ist das auf jeden Fall ein Problem mit dem umgegangen werden muss... egal ob das a.i.p. den text selbst verfasst hat oder nicht... Das politische Aktionsfeld des lyrischen Wiederstands dürfte sich diesbezüglich 120% ANTIFA definieren... und in Magdeburg haben die Nazis schon einige seltsamen Wege versucht um AntiAntifa-Scheißarbeit zu betreiben (Den Versuch mit nationalem Anarchismus oder Punks anquatschen um Gemeinsamkeiten zu suchen um besser gegen antifaschistische Strukturen handeln zu können gab es schon vor Jahren)...also, Dinge vielleicht einmal zu viel ernst nehmen als einen Toten zu viel betrauern zu müssen...
In der SchwarzRoten Fahne wird nie ein Hakenkreuz stehen, AntiAntifa verpiss dich...

...

so weit so gut 19.10.2008 - 03:28
Der Typ rechts neben Dolge könnte doch glatt mal Knape sein. Die alte Koksnase ist aber nur noch besoffen und steht seinen Kameraden im Ernstfall eher im Weg als zur Seite. Hinter ihm stehen sie aber trotzdem, genauso wie hinterm Tresen beim Burger King.

egal

anna 19.10.2008 - 12:26
die Seite ist anscheinend off-line!

Alles gelöscht!

antifa b 19.10.2008 - 12:43
Jap, Profile und Domain sind gelöscht, 1 Tag und das Ding hat sich erledigt! Klasse Sache!

Übrigends ist es natürlich ein Sicherheitsrisiko, auf so Seiten zu sein, aber der Nazityp hat zunächst ganz bewusst antifaschistische Künstler, Vertriebe uä. angeschrieben um dann mit etwas "antifaschistischer Credibility" an andere Leute ranzukommen. So eine Täuschung ist strukturell aber nicht abhängig von einem speziellen Medium und ist überall möglich. Das man aber im allgemeinen vorsichtig sein sollte ist klar. Leuten aber pauschal eine Profilneurose zu unterstelen ist anmaßend, wenn auch in einigen Fällen nicht auszuschließen.

Moshwear Clothing ist nicht Moshwear

xedgex 19.10.2008 - 13:23
Die beiden Sachen haben nichtsmiteinander zu tun. Die Seite die Offline ist, war der Nazimist, der Rest ist was komplett anderes. Lustig nur das sogar der Name geklaut war...manmanman! Nazis und Kreativität!

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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doppel — posting

Das Problem — ...

so ist das — popelgang

@popelgang — ----

Danke an AIP — Steffen J.