Naziladen in Berlin-Tegel

Eine Dokumentation


------------

Pressemitteilung der Antifaschistischen Initiative
Reinickendorf [AIR]
Vom 16.09.08


+++ Sammlerladen in Berlin-Tegel vertreibt rechtsextreme Propaganda +++

Wie sich nun herausstellte existiert schon seit 2005
das Geschäft „Sammelsurium – Figuren Shop - Collect“
in der Brunowstraße 55 in Berlin-Tegel, welches
eindeutig rechtsextreme Utensilien verkauft. Es ist
unklar wie lang dieser Laden schon entsprechende
Produkte für Neonazis führt. Zu dem Sortiment des
Ladens gehören ebenso Reichskriegsfahnen wie T-Shirts
von rechtsextremen Bands wie z.B. „Landser“ sowie
Adolf Hitler Büsten, welche offen im Laden stehen
u.v.m. Zu dem Zeitpunkt der Recherche war ein Großteil
jener Waren offen auf dem Bürgersteig vor dem Laden
ausgestellt. (siehe Fotos)
Besonders Absurd scheint ein Hinweiszettel bei den zu
verkaufenden T-Shirts auf dem darauf hingewiesen wird,
dass manche Shirts strafbar nach §86a (Verwenden von
Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen) sind.
Auf der Homepage des Geschäftes (www.sammel-welt.com)
posiert Geschäftsinhaber Peter Winkler aus Hermsdorf
vor einer Kaiserreichfahne mit Eisernem Kreuz.

Maximilian Braun von der Antifaschistischen Initiative
Reinickendorf dazu:

“Nach dem in der Grauzone agierenden „Doorbreaker“ in
den Borsighallen, welcher schon mal „No-Go-Area
Tegel“-Shirts verkauft befindet sich nun auch ein
astreiner Naziladen in Tegel. Es liegt nun an allen
demokratischen und antifaschistischen Kräften das
Problem des zunehmenden Rechtsextremismus in
Reinickendorf ernst zu nehmen. So gab es dieses Jahr
bereits zwei gewaltsame Überfälle auf Antifaschisten
im Bezirk (siehe Chronik:
www.air.antifa.de/Chronik_08.html), sowie zahlreiche
Propagandadelikte. Neonazis und ihre Strukturen müssen
ernst genommen und bekämpft werden. Naziladen in Tegel
Dichtmachen!“

Maximilian Braun
Antifaschistische Initiative Reinickendorf
Berlin, 16.09.08


------------------

BERLINER MORGENPOST
Hitlerbüste in der Auslage: Polizei ermittelt
Mittwoch, 17. September 2008 01:47

Die Polizei ermittelt derzeit gegen den Inhaber eines Geschäftes in der Brunowstraße in Reinickendorf. Der Betreiber des Ladens soll Utensilien mit rechtsextremem Symbolen verkaufen. Aufmerksam wurden die Behörden durch eine Sachbeschädigung an der Ladenfassade.
Unbekannte Täter hatten vor wenigen Tagen das Schaufenster eingeschlagen und die Eingangstür beschädigt. Die Polizei schließt einen politischen Hintergrund nicht aus. Grund hierfür sind die rechtsradikalen Symbole auf einigen Gegenständen in der Auslage.

"Es handelt sich grundsätzlich um einen Trödelladen mit allerlei Kram. Darunter sind aber auch Möbel und andere Sachen aus dem Dritten Reich", sagte eine Sprecherin der Polizei. Der Inhaber des Geschäfts, der seine Ware auch über das Internet vertreibt, war gestern nicht zu einer Stellungnahme zu erreichen.
Auf seiner Homepage heißt es: "Unser Warenangebot besteht hauptsächlich aus Figuren und figurenähnlichen Dingen, Automodelle (...) und was sonst noch alt ist."
Der Antifaschistischen Initiative Reinickendorf (AIR) ist das Geschäft ebenfalls bekannt. Mitglieder hatten sich dort umgesehen und berichten "von Hitler-Büsten, die wir gesehen haben. Außerdem gab es T-Shirts mit dem Aufdruck rechts-radikaler Bands", sagte Maximilian Braun von der AIR.