Gorleben - CDU/CSU verdreht Tatsachen

Francis Althoff 17.10.2008 00:30 Themen: Atom
Die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow Dannenberg (BI) wirft der
CDU/CSU Bundestagsfraktion Verantwortungslosigkeit und Verdrehung der
Tatsachen in der Endlagerfrage vor. Die stellvertretende Vorsitzende der
Bundestagsfraktion, Katherina Reiche, und MdB Dr. Maria Flachsbarth
hatten mit der Behauptung "die Endlagerfrage sei lösbar" und "alle bisherigen
Erkenntnisse hätten die Eignung gezeigt" gefordert, den Baustopp in
Gorleben unverzüglich aufzuheben.
"Die Atomlobby verschweigt, dass namhafte mit Untersuchungen
beauftragte Geologen von Anfang an vor einem Atommüll-Endlager im
Gorlebener Salzstock warnten" kontert die BI und listet auf:


Nach Beendigung der Tiefbohrungen hatten sich Mitte der 80er Experten
mehrheitlich vor dem Innenausschuss des Deutschen Bundestages gegen
Gorleben ausgesprochen. Das "Erkundungsrisiko müsse breiter gestreut
werden" war das Fazit der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt, der
Vorläuferbehörde des Bundeamtes für Strahlenschutz. Per Weisung wurden
der Bundesbehörde dann aber andere Standortuntersuchungen untersagt.
1995 untersuchte die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe
(BGR) 41 Salzstöcke in Niedersachsen auf ihre Eignung als Endlager, ohne
Gorleben mit einzubeziehen. Auch nach den Kriterien der BGR wäre
Gorleben ausgeschieden. Im Hinblick auf die Frage nach dem bestmöglichen
Endlager-Salzstock im Sinne des Abschlussberichts aus dem Jahr 2002 des
von der Bundesregierung eingesetzten Arbeitskreises Endlagersuche
schneidet der Salzstock Gorleben ebenfalls ungünstig ab.


Das Pilotprojekt für Gorleben, der Salzstock Asse II bei Wolfenbüttel, säuft
mitsamt 126.000 Atommüllfässern ab. Ob es eine Chance gibt, Teile des
Mülls zu bergen, ist unklar. Wie Gorleben hat der Salzstock Wasserkontakt,
über den radioaktive Isotope ungehindert in die Biosphäre gelangen können. -
Der Salzstock der ehemaligen DDR-Deponie Morsleben droht weiter
einzustürzen und wird verfüllt. Kanzlerin Merkel schlug als damalige
Bundesumweltministerin sämtliche Warnungen der Geologen aus dem
Wind. Im bayrischen Wahlkampf argumentierte die Kanzlerin für ein
Endlager in Gorleben damit, dass sie "keine Lust" habe, mehr Geld
auszugeben.


"Vertrauen herstellen" und "Fragen der Bürger und Fachleute überzeugend
beantworten", wie MdB Reiche und Flachsbarth äußern, sei in diesem
Zusammenhang ein Hohn, fasst ein BI-Sprecher zusammen. "Auch der
erneute Einsatz von rund 17.000 Polizisten, die den nächsten
Castortransport nach Gorleben im November sichern sollen, sind höchstens
ein im Wortsinn "schlagendes Argument", aber kein Beitrag zur
Vertrauensbildung in der Bevölkerung." Der Castortransport in die
oberirdische Leichtbauhalle schaffe nur Druck auf den Gorlebener Salzstock
als Endlager und gehöre abgesagt. Die BI ruft für den 8. November um 13
Uhr unter dem Motto "Atomkraft? Nein Danke! zu einer bundesweiten
Demonstration in Gorleben auf.


Francis Althoff 05841 971875 0170 9394684

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contrAtom 17.10.2008 - 10:08
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verlinker 17.10.2008 - 12:01
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