Berlin-Heinersdorf: Rassistische Hetze floppt

Emanzipative Antifaschistische Gruppe (EAG) 17.10.2008 00:11 Themen: Antifa Antirassismus
Bei den Veranstaltungen am 16. Oktober aus Anlaß der Moscheeeröffnung in Heinersdorf waren die Befürworter der Religionsfreiheit diesmal zahlenmäßig besser vertreten, als die Moscheegegner in den Reihen der rassistischen "interessengemeinschaft pankow-heinersdorfer bürger" (ipahb) - unter ihnen auch rund 20 Neonazis. Die ipahb hatte wegen der geringen Teilnehmer_innenzahl von etwa 150 Menschen die Demonstration zum Rathaus Pankow kurzerhand abgesagt.
Bei den Veranstaltungen am 16. Oktober aus Anlaß der Moscheeeröffnung in Berlin-Heinersdorf waren die Befürworter der Religionsfreiheit diesmal zahlenmäßig besser vertreten, als die Moscheegegner in den Reihen der "interessengemeinschaft pankow-heinersdorfer bürger" (ipahb). Letztere hatte wegen der geringen Teilnehmer_innenzahl von etwa 150 Menschen die geplante Demonstration zum Rathaus Pankow kurzerhand abgesagt und verharrten mit ihrer Gefolgschaft etwa zwei Stunden am Startpunkt, Prenzlauer Promenade Ecke Granitzstraße. Unter die ipahb-Leute hatten sich auch rund 20 organisierte Neonazis aus Pankow und anderen Bezirken gemischt, darunter Andy Fischer, Patrick Kukulies, Mirko Tambach und die NPD-Funktionärin Gesine Hennrich.

Etwas besser sah die Teilnehmer_innenzahl auf Seiten der Gegendemonstranten aus. Rund 150 Menschen beteiligten sich an der Aktion "Ein buntes Band für Vielfalt und Toleranz", eine antirassistische Kundgebung am Garbátyplatz fand mit etwa 100 Teilnehmer statt. Die Polizei war mit etwa 500 Beamten im Einsatz.

Kurz zuvor hatte es ordentlichen Knatsch innerhalb der Pankower CDU gegeben, die in der Moscheefrage massiv gespalten ist. Peter Kurth als Vorsitzender hatte zunächst im Namen seines Kreisverbandes den Aufruf der Initiatoren von "Ein buntes Band für Vielfalt und Toleranz" unterschrieben, zog die Unterstützung nach Absage einer geplanten NPD-Mahnwache durch die Neonazipartei allerdings wieder zurück. Die Moscheegegner um den früheren Pankower CDU-Kreisvorsitzenden René Stadtkewitz reagierten nach Presseberichten, denen zufolge die Partei ihre starre Haltung in Sachen Moschee aufgegeben habe, recht ungehalten und bliesen mit Hilfe der ipahb und der rechten Internetseite Politically Incorrect (PI) zum Gegenangriff. Im Interview mit PI wiederholte Stadtkewitz seine schon gegenüber der extrem rechten Zeitung Junge Freiheit absorbierte Islam-Panikmache und schwafelte einen vermeintlichen Linksruck in der Gesellschaft herbei, der angeblich auch die CDU voll erfaßt habe.

Kleine Randnotiz zum Schluß: Ein Fünkchen Positives hat die umfangreiche Auseinandersetzung des Herrn Stadtkewitz mit dem Islam dann doch. Auf einmal definiert ein CDUler die "Grauen Wölfe" zutreffend als "islamisch faschistisch" - unlängst waren diese bei Teilen seiner Partei noch ein gern-gesehener Bündnispartner. Pack schlägt sich, Pack verträgt sich ...
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Ergänzungen

Für oder gegen? Vielleicht beides?

.:.:. 17.10.2008 - 10:26
An keiner Stelle des Textes und auch in keinem verlinkten Text wird davon geredet, dass FÜR die Moschee demonstriert wurde. Die antirassistischen Proteste richten sich in erster Linie explizit gegen die rassistische Mobilisierung der Heinersdorfer Bürger_innen.
Davon unabhängig wurde sich sogar (teilweise kritisch) mit der Moschee-Gemeinde in Heinersdorf im Speziellen und mit Religion im Allgemeinen auseinandergesetzt.

Ein Beispiel dafür gibts u.A. hier:
 http://pankow.antifa.net/TExte/eag-hdorf.pdf
und hier:
 http://aw.antifa.de/heinersdorf/texte_buendnis_20070122_rosen.html

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 8 Kommentare an

:-) — Bremen

hm? — AFA

@ Peter G. — marco

Religionsfreiheit — Beppo

Neonazis demonstrieren ungestört in Marzahn — http://www.tagesspiegel.de