Wetzlar: Daniel Cohn-Bendit "an die Wand stellen"
Unter dem Motto "Es geschieht auch vor deiner Tür" fand am Samstag in Wetzlar ein Aufmarsch von Rechtsextremen gegen Kindesmissbrauch statt. Die etwa 350 teilnehmenden Neonazis skandierten dabei Parolen wie "Therapie, die hilft nicht lang, Kinderschänder an den Strang" und proklamierten somit ihre Forderung nach einer Todesstrafe für pädophile Triebtäter.
In Anbetracht der Tatsache, dass vor wenigen Wochen der Rechtsextreme Kevin Schnippkoweit bei einem Überfall auf ein linkes Jugendzeltlager in Hessen ein 13-jähriges Mädchen verprügelt und damit in Lebensgefahr gebracht hat, scheinen derartige Forderungen allerdings eher eine Methode zur Gewinnung einer breiteren Zustimmung in der Öffentlichkeit zu sein. Zudem könnte sich mit dem Fund von kinderpornographischen Schriften in den Räumlichkeiten des sächsischen NPD-Abgeordneten Matthias Paul der Verdacht ergeben, die Nazis würden letztendlich ihren eigenen Tod fordern.
Hauptverantwortlicher für die Demo in Wetzlar war Sascha Söder (Foto), Mitglied der NPD Main-Taunus-Kreis. Dieser verwies in seiner Rede, in der er unter anderem die Vogelfreiheit von Kinderschändern forderte, auf Daniel Cohn-Bendit. Wie in einer Aufzeichnung zu hören, bezeichnete er ihn als "Mitglied einer ganz besonderen Minderheit", worauf er auf seine Bekennung zum Judentum anspielen wollte. Söder zufolge müsse man Leute wie Cohn-Bendit "an die Wand stellen", da sich dieser vor einigen Jahren angeblich positiv über Pädophile geäußert haben soll.
Katinka Poensgen von der IG Metall in Frankfurt bezeichnete die Aussagen von Söder in der "jungen welt" als "billigen Mobilisierungstrick". Tatsächlich sind derartige Verbalinjurien ausschließlich mit den antisemitischen und rassistischen Einstellungen der rechtsextremen Szene und dem Versuch, damit in der Bevölkerung Fuß zu fassen, zu verknüpfen.
Unterdessen gab es bei einem Gros der Medien keinerlei nennenswerte Berichte über den Vorfall - selbst in der Lokalpresse wie der Frankfurter Rundschau kam es zu Verherrlichungstendenzen in Bezug auf die Demonstration.
Hauptverantwortlicher für die Demo in Wetzlar war Sascha Söder (Foto), Mitglied der NPD Main-Taunus-Kreis. Dieser verwies in seiner Rede, in der er unter anderem die Vogelfreiheit von Kinderschändern forderte, auf Daniel Cohn-Bendit. Wie in einer Aufzeichnung zu hören, bezeichnete er ihn als "Mitglied einer ganz besonderen Minderheit", worauf er auf seine Bekennung zum Judentum anspielen wollte. Söder zufolge müsse man Leute wie Cohn-Bendit "an die Wand stellen", da sich dieser vor einigen Jahren angeblich positiv über Pädophile geäußert haben soll.
Katinka Poensgen von der IG Metall in Frankfurt bezeichnete die Aussagen von Söder in der "jungen welt" als "billigen Mobilisierungstrick". Tatsächlich sind derartige Verbalinjurien ausschließlich mit den antisemitischen und rassistischen Einstellungen der rechtsextremen Szene und dem Versuch, damit in der Bevölkerung Fuß zu fassen, zu verknüpfen.
Unterdessen gab es bei einem Gros der Medien keinerlei nennenswerte Berichte über den Vorfall - selbst in der Lokalpresse wie der Frankfurter Rundschau kam es zu Verherrlichungstendenzen in Bezug auf die Demonstration.
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Ergänzungen
cohn-bendit
Also bitte
Als im Jahre 2001 eine politische Kampagne gegen Joschka Fischer, der inzwischen zum deutschen Außenminister avanciert war, gegen das kulturelle Erbe des Mai 1968 inszeniert wurde, wies die Journalistin Bettina Röhl darauf hin, dass eine Passage aus Cohn-Bendits Buch Der große Basar als Sexueller Missbrauch von Kindern gedeutet werden könnte. Cohn-Bendit gab zu, dass der Text schlampig formuliert war und bat darum, ihn im Kontext der sexuellen Revolution der 70er Jahre und der Provokationen dieser Zeit zu verstehen. Weder Eltern noch Kinder des Kinderladens erhoben Beschwerden gegen ihn, und es bildete sich eine Gruppe zu seiner Verteidigung.
DCB
Hier mal der Originalabschnitt, damit sicj jede/r selbst ein Bild machen kann:
"Die Eltern haben mich als Bezugsperson akzeptiert. Ich habe in diesem Kindergarten zwei Jahrelang gearbeitet. Dort waren Kinder zwischen zwei und fünf Jahren - eine fantastische Erfahrung. Wenn wir ein bisschen offen sind, können uns die Kinder sehr helfen, unsere eigenen Reaktionen zu verstehen. Sie haben eine grosse Fähigkeit zu erfassen, was bei den Grossen vor sich geht. (...)"
Nazi-Aufmarsch in Wetzlar: 19 Festnahmen
Insgesamt 300 Rechte zogen am Samstag Nachmittag durch die Wetzlarer Innenstadt, nachdem zunächst Gegendemonstranten ihnen die Route blockiert hatten. Vorwand für den Aufmarsch und neues Thema der Rechten: Mobilmachung gegen Kinderschänder. Auf Plakaten wurde die Forderung nach der Todesstrafe erhoben.
Rund 500 Menschen – darunter 100 vermummte Autonome und Anhänger der Antifa-Bewegung - zeigten vor Ort Flagge gegen den zweistündigen Nazi-Aufmarsch. Die Gegenveranstaltung hatte das "Bündnis gegen Nazis Wetzlar" organisiert, dem unter anderem Mitglieder von Kirchen, Gewerkschaften und Kinderschutzorganisationen angehören.
Ein Großaufgebot der Polizei konnte größere Zwischenfälle vermeiden. "Gewaltbereitschaft war auf beiden Seiten vorhanden", hieß es von der Polizei. Den mehreren hundert Beamten sei es jedoch gelungen, beide Demonstrationen getrennt zu halten. Insgesamt seien 19 Rechtsextreme und Gegendemonstranten unter anderem wegen des Mitführens von Waffen oder verbotenen Abzeichen festgenommen worden. Zwei Einsatzwagen der Polizei wurden durch Fußtritte und Farbbeutelwürfe beschädigt.
hmmm.
Ein guter Text zum Thema ist der von der "Initiative gegen jeden Extremismusbegriff":
http://inex.blogsport.de/2008/09/24/gemeinschaftserlebnis-kindermord/
Wenn wir uns schon als Linke auf die Themen der rechten einlassen, und manchmal müssen wir das, dann sollten wir dabei radikaler sein als der Mainstream, und z.B. Familie nicht einfach als unhinterfragte Gesellschaftliche Instanz ansehen.
DAmit bieten wir dann auch wieder Trollen, die über die böse Vergangenheit von Coh Bendit schwallen, weniger Reibungspunkte.
Und weil wir gerade von Trollen reden - liebe indymods, ich weiss euer job ist undankbar. trotzdem: ellenlange Nazitexte dürfen einfach nicht stehen bleiben.
Verherrlichungstendenzen?
Wetzlar
400 Menschen protestieren gegen Neonazi-Demonstration
Wetzlar/Dillenburg. Rund 400 Menschen haben am Samstag in Wetzlar gegen eine Demonstration von Neonazis protestiert. Insgesamt seien 19 Rechtsextreme und Gegendemonstranten unter anderem wegen des Tragens verbotener Abzeichen festgenommen worden, berichtete die Polizei in Dillenburg. Die etwa 300 Rechtsextremen forderten bei ihrem rund zweistündigen Marsch durch die Wetzlarer Innenstadt auf Plakaten die Todesstrafe für Kinderschänder. "Gewaltbereitschaft war auf beiden Seiten vorhanden", hieß es von der Polizei.
Den mehreren hundert Beamten sei es jedoch gelungen, beide Demonstrationen getrennt zu halten. Die Gegendemonstration wurde vom "Bündnis gegen Nazis Wetzlar" organisiert, dem unter anderem Mitglieder von Kirchen und Kinderschutzorganisationen angehören. (dpa)
GENERVT
Bitte, Bitte liebe Antifa Wipperfürth (wer auch immer ihr seid), informiert euch doch einmal bei lokalen Antifa-Gruppen bevor ihr falsche Dinge über Wetzlar oder die hessische Naziszene in die Welt setzt.
Danke!!!
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
ja und? — Karl
Die Nazis sollten mal ganz still sein — A.M:
@A.M. — Heidi
@heidi — a.m.
Îdiologie mit Scheuklappen — ppp
Nazis versenken, Cohn-Bendit überdenken — (muss ausgefüllt werden)
@(muss ausgefüllt werden) — besserwisser
Bendit war/ist krank - Nazis sind kränker! — Kinder sind der Hammer!
Was soll das? — Die Erkenntnis
inhalt — jo
@(muss ausgefüllt werden) — ----
jaja — jude
thema der nazis? — @hmmm-sager
@thema der Nazis — hmmm-sager
Es gibt eher linke Theorien — n.n.