Neapel: Rassistische Mafia-Morde an Migranten

Alessandra Perutini (Bologna / Berlin) 05.10.2008 21:07 Themen: Antirassismus Weltweit
Es war Donnerstag, der 18. September 2008, als nach Einbruch der Dunkelheit ein mit vier Männern besetzter Wagen vor der Schneiderei "Ob-Ob Exotic Fashions" in der Kleinstadt Castelvolturno nördlich von Neapel hielt. Was dann geschah, mutet wie eine Szene aus einem Horrorfilm an: Mit Schnellfeuergewehren schossen die als Polizisten verkleideten Täter wahllos auf alle dunkelhäutigen Menschen, die sich irgendwie in der Nähe des Tatorts aufhielten. Einziges Kriterium der Täter: Die schwarze Hautfarbe ihrer Opfer.
Neben den beiden Betreibern der Schneiderei traf es einen Mann, der in der Nähe der Werkstatt in seinem Wagen saß, die anderen drei Toten waren zufällige Passanten. Einzige Gemeinsamkeit der Opfer: Alle sechs stammten aus Afrika, alle sechs waren Schwarze.
Von den mehr als 30 weißen PassantInnen in unmittelbarer Umgebung des Tatorts wurde kein einziger verletzt.

Fest stand nach der Tat nur, dass der Mord die Handschrift des Casalesi-Clans trägt, der nördlich von Neapel das Sagen hat und als derzeit mächtigste Camorra-Familie gilt. Beleg hierfür sind eingravierte Schriftzüge in den Patronenhülsen, die ein Erkennungszeichen dieses Clans sind.

Unklar ist nur der unmittelbare Auslöser für das Massaker. Zwar verkündete die Berlusconi-Regierung eilig, dass die Camorra "offenbar nur einige afrikanische Drogendealer bestrafen" wollte. Die Lebensläufe der Toten liefern für diese These aber keinerlei Anhaltspunkte.

Indessen gibt es starke Hinweise auf einen rassistischen Hintergrund des Verbrechens. In der multikulturellen Stadt Castelvolturno leben offiziell 25.000 EinwohnerInnen, davon 2000 gemeldete AfrikanerInnen. Hinzu kommen noch schätzungsweise 12.000 aus Afrika stammende Menschen die als illegalisierte "Papierlose" in Castelvolturno eine neue Heimat gefunden haben.

Doch bereits seit längerem vergiftet zunehmende rassistische Hetze die einst so friedliche Stimmung in der Stadt. Galt Castelvolturno noch vor zehn Jahren als Hochburg der Linken, so holte bei den Parlamentswahlen vom 14. April 2008 die neofaschistische "Forza Nuova" (FN) erschreckende 87,9% der Wählerstimmen und erreichte hier ihr mit Abstand bestes Ergebnis in ganz Italien (Landesdurchschnitt 0,7%). Der örtliche Vorsitzende der FN, Massimiliano Cedelli, zählt seit Jahren zu den widerlichsten Hetzern gegen ein friedliches Zusammenleben der verschiedenen Ethnien in Castelvolturno. Cedelli vertritt als Rechtsanwalt regelmäßig mutmaßliche Angehörige des Casalesi-Clans vor Gericht. Es gilt als offenes Geheimnis, dass er beste Beziehungen zu führenden Köpfen der Camorra in Neapel unterhält.
Das alles stützt den Verdacht, dass in diesem Fall nicht "geschäftliche", sondern vor allem rassistische Motive ausschlaggebend für die Morde waren!

Dass Polizei und Berlusconi-Regierung die sechs Opfer sofort als Kriminelle hinstellten, löste erbitterte Reaktionen unter den afrikanischen MigrantInnen in Castelvolturno aus. Mehrere tausend von ihnen zogen in einem wütenden Protestzug durch die Stadt, zündeten Autos an, schlugen Schaufenster ein und skandierten antiitalienische Parolen. Einige hundert errichteten am folgenden Abend brennende Barrikaden. Ihre eher hilflos wirkenden Slogans lauteten z. B. "Italien ist rassistisch!" und "Italiener sind dreckige Bastarde!".
Mit diesem etwas ziellosen Protest erreichten sie zumindest eines: Die Medien nahmen sich endlich des Falls an. Und auch die Polizei hat jetzt Kreide gefressen: Vielleicht habe die Camorra bloß einen der sechs Toten im Visier gehabt, vielleicht aber habe sie aber auch nur mal "den Fremden eine Lektion erteilen wollen". Mit solchen und ähnlich lapidaren Aussagen ist das Thema für die Behörden inzwischen als erledigt abgetan.

Dass jetzt zusätzlich 500 Polizisten und Soldaten in die Stadt und die umliegende Provinz Caserta entsandt wurden, soll wohl wenigstens den vagen Anschein erwecken, der Staat würde eine wirksame Kontrolle über das Gebiet rund um Castelvolturno ausüben können.

Tatsächlich gehen die Übergriffe aber seit zwei Wochen ungehindert weiter. Erst in der Nacht zum 4. Oktober 2008 gaben Unbekannte mehrere Schüsse durch die Scheiben einer afrikanischen Teestube ab und verletzten einen Gast schwer; zur gleichen Zeit flog ein Sprengsatz in eine von Afrikanern betriebene Autowerkstatt die jedoch glücklicherweise zum Tatzeitpunkt menschenleer war.

Mehrfach wurden über Nacht dutzende von lebensgroßen Strohpuppen, die ganz offensichtlich schwarze Menschen darstellten, an Laternen im Stadtgebiet aufgeknüpft oder verstümmelt und mit Folterspuren versehen vor den Wohnungen afrikanischer Familien abgelegt. Allein am Morgen des 29. September wurden über 200 solcher Puppen gefunden die zum Teil mit den Namen ganzer Familien beschriftet waren. Zeugen für diese Vorgänge hat es keine gegeben, niemand unter den Einwohnern der Stadt will etwas bemerkt haben ...

Prominente VertreterInnen der afrikanischen Community sind so massiv eingeschüchtert und teils sogar offen mit dem Tod bedroht worden, dass der anfängliche Protest gegen die Übergriffe inzwischen völlig zum Erliegen gekommen ist. Was in Castelvolturno derzeit herrscht ist nackte Angst und stumme Verzweiflung!

Hatte die italienische und internationale Presse unmittelbar nach den Morden vom 18. September noch breit und ausführlich über den Fall berichtet, so begnügt sich die einheimische Presse inzwischen mit vierzeiligen Randnotizen auf den hinteren Seiten. Die internationale (darunter auch die deutsche) Presse nimmt überhaupt keine Notiz mehr von den grauenhaften Zuständen in Castelvolturno.

Ich hoffe, dass wenigstens dieser Beitrag für Indymedia-Germany bei den politisch fortschrittlichen Menschen in Deutschland für ein wenig Anteilnahme und Solidarität mit den bedrohten Menschen in Castelvolturno beitragen kann. Die Öffentlichkeit muss aufmerksam werden auf das, was hier geschieht!



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Nachtrag:

Heute, am 5. Oktober 2008, hat es landesweite Protestdemonstrationen gegen die rassistischen Übergriffe in Castelvolturno gegeben. In ganz Italien gingen dazu insgesamt weniger als 10.000 Menschen auf die Straße, hier in Bologna waren es weniger als 500. Ein Armutszeugnis für Italien und auch für Europa. Ist die breite Masse der Bevölkerung schon so abgestumpft?
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Ergänzungen

Anm. zum Nachtrag

Tute Bianchi 05.10.2008 - 21:33
10.000 Menschen sind für Italien sehr viel. Die Zeiten der Hunderttausenden die zivilen Ungehorsam üben, der Millionen die demonstrieren, der Ungehorsamen, der Generalstreiks, der Sozialen Zentren und so weiter, ist lange vorbei. Schon unter der letzten Berlusconi-Regierung sorgten die Kriminalisierung, die tausende ohne Prozess eingesperrten und die Morde für einen enormen Druck auf die Bewegungen. Die Prodibewegung spaltete die Reste der Bewegungen. Und nicht vergessen darf man, daß die Massenmedien des Landes seit knapp einem Jahrzehnt in der Hand von Berlusconi sind, der brutaler und offener faschistisch Politik macht als damals. Die Bewegungen sind verschwunden. Wenn sich heute in diesem Land wieder 10.000 Menschen auf die Straße treuen, dann ist das eine sehr positive Überraschung und macht Hoffnung: vielleicht wird es in Italien irgendwann wieder soziale Bewegungen geben.

Tausende bei Demonstration gegen Rassismus

http://derstandard.at 05.10.2008 - 22:02
Kundgebungen in Rom und Caserta - Gewalt gegen Migranten ist in den vergangenen Wochen eskaliert - Präsident Napolitano über zunehmenden Rassismus in Europa besorgt

Rom - Nach den gewaltsamen und zum Teil tödlichen Angriffen auf Ausländer haben in Italien tausende Menschen gegen Rassismus demonstriert. Bei einer Kundgebung in der Nähe des Kolosseums in Rom erinnerten am Samstag Hunderte chinesische Demonstranten an einen 36-jährigen Landsmann, der in der italienischen Hauptstadt am Donnerstag von Jugendlichen attackiert worden war.

Demonstrationen auch in Caserta

Zudem hielten Demonstranten Fotos von sechs afrikanischen Einwanderern hoch, die Mitte September von bewaffneten Mafia-Mitgliedern in Castel Volturno bei Neapel getötet worden waren. Nach Angaben der Nachrichtenagentur ANSA protestierten auch in Caserta in der Nähe von Castel Volturno rund 5.000 Menschen gegen ausländerfeindliche Gewalt.

Italiens Präsident Giorgio Napolitano äußerte bei einem Treffen mit Papst Benedikt XVI. seine Besorgnis über den zunehmenden Rassismus in Italien und Europa.

"Weißer" Opfermythos in Castel Volturno

Mendé 05.10.2008 - 23:30
Neulich gab's einen Bericht über diese Mafiamorde im ARD-Auslandsjournal.

Danach braut sich vor Ort gerade neuer Ärger zusammen:

Diverse aufgebrachte "weiße" Einwohner von Castel Volturno regten sich vor der Kamera wie bestellt fürchterlich darüber auf, daß den Behörden die 40-50 Mafiaopfer jedes Jahr angeblich vollkommen egal seien, solange die Toten "nur" Italiener wären. Italiener seien im heutigen Italien Menschen zweiter Klasse.

Auch der im Artikel erwähnte Fascho-Chef und Mafia-Anwalt Chedelli durfte sich medial so richtig populistisch breitmachen. Er fabulierte mit großer Erregung darüber, daß, wenn sechs "dreckige Nigger" (er benutzte laut TV-Sprecher diese Formulierung) getötet würden, der Staat gleich hunderte zusätzliche Polizisten, Soldaten und Staatsanwälte schicke; seien die Opfer jedoch "brave italienische Bürger" so geschähe gar nichts und die Opfer der Mafia würden alleingelassen.

Es ist - vorsichtig formuliert - schon ziemlich dreist, wenn sich ausgerechnet jemand über Mafia-Morde entrüstet, der gleichzeitig innigste Freundschaften zu den Auftraggebern genau dieser Morde unterhält.
Die Leute im Ort scheint das aber nicht zu stören. Nach jedem zweiten Satz frenetischer Beifall der umstehenden Meute für das korrupte Faschistenschwein!

Die Black People, die das TV-Team zu interwieven versuchte, wirkten alle ängstlich und eingeschüchtert, keiner wollte etwas zu den Vorfällen sagen: "no comment! no comment!" - sie werden wohl leider ihre guten Gründe haben!



Faschismus auf dem Vormarsch

Ergänzer 05.10.2008 - 23:30
Hier ein Artikel aus dem österreichischen Standard vom 26.9.2008.
Er soll den skizzierten Paradigmenwechsel in Italien unterstreichen.

Faschismus auf dem Vormarsch
Nach den Fußballern Di Canio und Buffon bekennt sich nun auch AC Milan-Tormann Abbiati als Anhänger des Rechtsextremismus
Rom - Der italienische Fußball-Internationale Christian Abbiati hat sich in einem Interview mit "Sport Week" dazu bekannt, mit dem Faschismus zu sympathisieren. Gewisse Werte sind für ihn "kein Tabu", wird der Tormann des AC Milan in der wöchentlichen Beilage der "Gazetta dello Sport" zitiert.

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bezahlte Einschaltung "Ich bin ein Mann der rechten Seite. Ich teile gewisse Werte des Faschismus: Vaterland, Gesellschaftsordnung, Respekt gegenüber der katholischen Religion", erklärte der 31-Jährige, stellte aber gleichzeitig klar: "Ich verwerfe seine Fehler: Die Allianz mit Hitler und den Einzug in den Krieg. Aber man sollte damit aufhören, den Faschismus als Tabuthema anzusehen." "Ich bewundere die Fähigkeit des Faschismus, den Bürgern Ordnung und Sicherheit zu garantieren", sagte Abbiati, seit 1998 Tormann der Rosso-Neri.

Faschisten-Gruß im Olympiastadion

Vor Abbiati sympathisierten bereits einige andere italienische Fußballprofis mit Rechts-Extremismus. Ex-Lazio-Kapitän Paolo di Canio sorgte mt seinem Faschisten-Gruß im Olympiastadion in Rom für einen Skandal. Erst kürzlich sorgte Alberto Aquilani, Mittelfeldspieler der AS Roma, für Aufregung, als er zugegeben hatte, ein Foto von Benito Mussolini zu besitzen.

Auch Gianluigi Buffon, Torhüter-Idol Italiens und Alexander Manningers Kollege bei Juventus Turin, ist wegen angeblicher rechtsextremistischer Sympathien unter Beschuss geraten. Als er 2000 bei AC Parma spielte, zeigte er ein T-Shirt mit dem faschistischen Spruch "Gehenkt sei, wer aufgibt." Dafür landete er vor der Disziplinarkommission des Sportverbands. Nach dem WM-Titel 2006 zeigte er den Spruchband eines Tifoso, auf dem ein keltisches Kreuz und die Schrift stand: "Stolz Italiener zu sein." (APA/AFP)


G8 2009: Abschluß in Neapel?

... 06.10.2008 - 08:57
G8 2009 - Abschlussveranstaltung in Neapel nur mit Zustimmung von G8-Mitgliedern und Sicherheitskräften

G8, Bertolaso schließt große Abschlussveranstaltung in Neapel nicht aus. Berlusconi würde sich freuen

Rom, 22. August 2008 – Der G8 in Neapel? “Der Ministerpräsident wird der glücklichste Mann im ganzen Land sein, wenn er erfährt, dass der G8 auf La Maddalena stattfindet”. Dennoch “liegt ihm viel daran, dass Neapel eine Neulancierung als touristisches Ziel und bezüglich des Images, das wegen der Mülltragödie stark angeschlagen ist, erfahren könne, und er überlegt, etwas für die kampanische Hauptstadt zu tun”.
Bild: Neapel

Kurzum, Der Gedanke, dass der G8 auf La Maddalena beginnen könnte, um, etwa mit einem großen Abschlussevent, in Neapel zu enden, kann nicht ausgeschlossen werden”. Das teilte der Chef des Zivilschutzes , und kommissarischer Beauftragter für den G8 nächsten Jahres in Italien, Guido Bertolaso, dem Sender ‘Radiouno’ mit.

Bertolaso erklärte, dass “man darüber mit den Sichrheitskräften im Gespräch” ist, dass es “ein Sicherheitsproblem” gibt, und dass die Zustimmung “der anderen Länder” nötig ist. “Momentan ist es nur ein Traum, der in einer gigantischen, die Neulancierung von La Maddalena betreffenden Herausforderung eingebettet ist”, präzisierte Bertolaso.

In Sachen La Maddalena, versicherte Bertolaso in Erwiderng der Polemiken bezüglich der Auswirkungen der zur Beherbergung der acht Großen beschlossenen Maßnahmen auf die Umwelt: “Wir sind nicht nur in Hinblick auf den G8, der dann dicht macht und von dannen zieht, im Begriff, etwas zu schaffen”. Vielmehr “nehmen wir eine Neuaufwertung des Territoriums vor, wodurch wir eines der schönsten und attraktivsten touristischen Ziele in der Mittelmeerregion schaffen”. Der G8-Kommissar erklärte schließlich, dass es “eine Investition zugunsten der örtlichen Bevölkerungsgruppen, der Umwelt und des Images des Landes sein wird”, eine Investition, die “ohne den G8 niemals verwirklicht worden wäre”

Url der Originalmeldung:  http://www.dire.it/DIRE-POLITICO/g8_bertolaso.php?c=13427&m=9&l=it
Source: dire.it, Nachrichtenagentur aus Rom

Bilder von die Demos

gegen alle faschismus , imperialismus ,.. 06.10.2008 - 11:52
Am Samstag wurde in Caserta, Roma, Ancona und Parma Demos organiziert gegen letzten rassistiser angreifen .

Demo von Caserta ( Napoli ) Gegen Rassismus und Camorra

Mehr als 10.000 personen demostriren


 http://napoli.indymedia.org/node/5595

 http://napoli.indymedia.org/node/5594

 http://napoli.indymedia.org/node/5574

 http://napoli.indymedia.org/node/5576

 http://www.globalproject.info/gal-17150.html

Demo von Roma

 http://roma.indymedia.org/node/5030

 http://roma.indymedia.org/node/5029

 http://www.flickr.com/photos/_mikro_/sets/72157607756831160/

Video ,nach 5 Sekunde die Werbung anfang die video

 http://tv.repubblica.it/copertina/In-piazza-a-Roma:-No-al-razzismo/24825?video

Parma

1000 demostriren

 http://www.globalproject.info/gal-17139.html

Ancona

2000 demostriren

 http://www.globalproject.info/gal-17158.html


Schwere Krawalle vor Neapels Mülldeponie

http://www.oe24.at 06.10.2008 - 16:45
Die Müllentsorgung in Neapel sorgt für Streit: 30 Personen wurden bei Krawallen vor einer Deponie verhaftet.

30 Personen sind am Montag im Zusammenhang mit Krawallen vor einer umstrittenen Mülldeponie bei Neapel festgenommen worden. Verhaftet wurden einige Lokalpolitiker sowie Mitglieder radikaler Gruppierungen, die für Vandalenakte im Frühjahr verantwortlich gemacht werden. Autos und Busse waren damals in Brand gesetzt worden, es gab mehrere verletzte Polizisten. Zu den festgenommenen Politikern zählt auch ein neapolitanischer Gemeinderat.

Ministerpräsident Silvio Berlusconi hat eine Reihe von Maßnahmen angekündigt, um die Müllentsorgung wieder in Gang zu bringen, nachdem sich der Unrat monatelang auf den Straßen der Region Kampanien getürmt hatte. Anrainer hatten die Zufahrten zu den Deponien blockiert, da sie diese in ihrem Umkreis überhaupt nicht haben wollten oder deren Ausweitung ablehnten. Inzwischen ist der Müll zwar von den Straßen verschwunden. Berlusconi hat jedoch eingeräumt, dass es etwa drei Jahre dauern werde, bevor das Problem endgültig gelöst werden könne.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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Vielen Dank für den Beitrag — Azzoncao, ein Polit-Cafè

Anm. zur Anm. zum Nachtrag — Lotta continua