Rechtes Neofolk-Konzert im Chemnitzer Bunker
„Da hätte ich auch meinen SA-Mantel anziehen können…“
Rechtes Neofolk-Konzert im Chemnitzer Bunker Club organisiert durch den Betreiber des „links-alternativen Schuppen“ Subway to Peter
Rechtes Neofolk-Konzert im Chemnitzer Bunker Club organisiert durch den Betreiber des „links-alternativen Schuppen“ Subway to Peter
„Da hätte ich auch meinen SA-Mantel anziehen können…“¹
Rechtes Neofolk-Konzert im Chemnitzer Bunker Club
Am vergangenen Samstag fand im Bunker Club auf dem Rosenplatz 7 in Chemnitz ein Neofolk-Abend mit den Bands Nebelung, THO-SO-AA, Manblot und Sonne Hagal statt.
Organisiert wurde das Konzert von der einschlägig bekannten Chemnitzer Equinoxe-Organization.
Trotzdessen, dass wir den Eigentümer der Räumlichkeiten, Mario Forberg, mehrfach darauf aufmerksam gemacht hatten, dass es sich dabei um Personen und Gruppen handelt, die Verbindungen in rechtsextreme Kreise aufweisen und offenbar keine Berührungsängste mit den braunen Protagonisten der Schwarzen Szene haben, sah dieser keinen Anlass, die Veranstaltung abzusagen.
Auch die Warnung, dass das Konzert definitiv rechtes bis rechtsextremes Publikum anziehen werde, schien Forberg nicht zu beeindrucken.
Schon ein Blick auf die Kennzeichen der Fahrzeuge, die an diesem Abend nahezu alle Parkmöglichkeiten am Rosenplatz ausfüllten, verriet, dass es sich bei dem Neofolk-Abend, den die Equinoxe-Organization geplant hatte, um eine Szene-Event von überregionaler Bedeutung handelte.
Heckscheiben-Aufkleber mit den Schriftzügen Burzum und Dies Natalis, sowie einige Fischadler-Motive2 ließen zudem schon vorab auf das anwesende Publikum schließen.
Unter nebulösen Darkambient-Klängen aus der Konserve fanden sich bis zum Konzertbeginn eine ganze Menge Besucher im Bunker Club ein.
Neben eher durchschnittlich gekleideten Personen und einer Reihe mehr oder weniger szenetypisch in Schale geworfenen Gothics, bewegten sich im Publikum, wie erwartet, auch einige Herren mit Flecktarnjacken, Bundeswehrmützen und gewichsten Scheitelfrisuren.
Manche Gäste zeigten Aufnäher mit dem Fischadler, der Schwarzen Sonne oder einem Bandlogo von Death In June.
Andere trugen T-Shirts mit einschlägigen Bandlogos oder der Aufschrift „Wotan ist mein Herr und Gott […] Er liegt den Freien, Starken, Kühnen! Den Heldensproß, der kämpft und lacht!“ und ein Konzertbesucher war mit einem olivgrünen Thor Steinar-Shirt bekleidet, auf dem neben dem Markennamen das Sturmgewehr G36 von Heckler & Koch mit der Unterschrift „Hausbesuche“ abgebildet war.
Unter den Anwesenden befand sich außerdem Uwe Nolte vom Hallenser Bandprojekt Orplid, dass zur Speerspitze des rechten Neofolk gezählt wird.
Einige Minuten nach 21.00 Uhr eröffneten schließlich Nebelung mit akustischen Gitarren- und Geigenklängen das Konzert und begeisterten zumindest Teile des Publikums mit Ihren deutschsprachigen Texten, die von Weltschmerz und Naturverbundenheit erzählten.
In heiterer Bierlaune erhoben einige Zuhörer mit einem freundlichen, aber doch formal anmutenden, „Prost, Kamerad!“ das Glas und wendeten sich anschließend wieder der Musik zu.
Der Applaus, den Nebelung für ihre Darbietung ernteten, wurde ab und an durch die „Wie geil!“-Rufe dreier einschlägig gekleideter Herren mit bayrischem Dialekt ergänzt, die sich dabei augenscheinlich köstlich über die offensichtliche Ähnlichkeit dieses Ausrufs mit dem Nazigruß „Sieg Heil!“ amüsierten.
In der anschließenden Umbaupause bot sich die Möglichkeit ein wenig an den Merchandising-Ständen zu stöbern.
Dort wurden neben dem neuen Eis & Licht3-Fanzine Zwielicht auch Tonträger der international bekannten extrem rechten Projekte Death In June, Fire & Ice, NON, Blood Axis und Dernière Volonté angeboten.
Der nachfolgende Auftritt von THO-SO-AA bot dem Publikum düstere elektronische Klangwelten in Kombination mit einer mysteriösen Videoperformance.
Jedoch konnte sich ein Teil der Anwesenden anscheinend nicht wirklich für das Werk des Elektronikers und der Flötistin begeistern und zog es vor den Konzertraum für eine Zigarette zu verlassen.
Doch spätestens beim Auftritt von Manblot, einer Kollaboration der schwedischen Band Solblot mit einem Mitglied von Of The Wand And The Moon, die mit rein akustischen Klängen aufwarteten, war wieder alles in Butter – zumindest im braun-schwarzen Sumpf.
Für den 31. Oktober plant die Equinoxe-Organization schon das nächste Konzert im Bunker Club.
Diesmal soll es eine „Industrialnacht“ mit Propergol, Anenzepahlia, CON-DOM und Herbst9 geben.
Das Publikum bei dieser Veranstaltung wird nicht zuletzt wegen des Line-ups ähnlich gelagert sein, wie am vergangenen Samstag.
Damit bietet Mario Forberg, der neben dem Bunker Club auch das Subway to Peter betreibt, erneut Raum für eine braun-schwarze Mischszene.
Der Neofolk-Abend am 27. September war über dies nicht das erste Mal, dass in den Clubräumen auf dem Rosenplatz kritikwürdige Konzerte veranstaltet wurden.
Seit Jahren finden im Bunker grauzonige Psychobilly-, Oi-, und neuerdings auch Hiphopevents statt.
Die Antwort auf die Frage, wie das zum Image des Subway als „links-alternativer Schuppen“ passt, blieb uns Forberg bisher schuldig.
Unverständlich ist uns außerdem, dass der Subway-Betreiber angesichts dieser Situation in AJZ-Kreisen offensichtlich immer noch mit Samthandschuhen angefasst wird.
Wir werden nicht zulassen, dass sich der Bunker Club durch die Fahrlässigkeit und das Profitstreben Forbergs als Lokalität für politisch grenzwertige Subkultur-Events etabliert.
Antifa heißt Angriff! Auf allen Ebenen, mit allen Mitteln!
Autonomes Aktionskomitee Karl-Marx-Stadt
1 O-Ton eines Konzertbesuchers
2 Adler, der ein Ichthys-Symbol („Christenfisch“) in seinen Klauen hält. Oft als „heidnisches“ Symbol verwendet.
3 Dresdner …label, auf dem u.a. Orplid, Nebelung und Sonne Hagal Tonträger veröffentlicht haben.
Rechtes Neofolk-Konzert im Chemnitzer Bunker Club
Am vergangenen Samstag fand im Bunker Club auf dem Rosenplatz 7 in Chemnitz ein Neofolk-Abend mit den Bands Nebelung, THO-SO-AA, Manblot und Sonne Hagal statt.
Organisiert wurde das Konzert von der einschlägig bekannten Chemnitzer Equinoxe-Organization.
Trotzdessen, dass wir den Eigentümer der Räumlichkeiten, Mario Forberg, mehrfach darauf aufmerksam gemacht hatten, dass es sich dabei um Personen und Gruppen handelt, die Verbindungen in rechtsextreme Kreise aufweisen und offenbar keine Berührungsängste mit den braunen Protagonisten der Schwarzen Szene haben, sah dieser keinen Anlass, die Veranstaltung abzusagen.
Auch die Warnung, dass das Konzert definitiv rechtes bis rechtsextremes Publikum anziehen werde, schien Forberg nicht zu beeindrucken.
Schon ein Blick auf die Kennzeichen der Fahrzeuge, die an diesem Abend nahezu alle Parkmöglichkeiten am Rosenplatz ausfüllten, verriet, dass es sich bei dem Neofolk-Abend, den die Equinoxe-Organization geplant hatte, um eine Szene-Event von überregionaler Bedeutung handelte.
Heckscheiben-Aufkleber mit den Schriftzügen Burzum und Dies Natalis, sowie einige Fischadler-Motive2 ließen zudem schon vorab auf das anwesende Publikum schließen.
Unter nebulösen Darkambient-Klängen aus der Konserve fanden sich bis zum Konzertbeginn eine ganze Menge Besucher im Bunker Club ein.
Neben eher durchschnittlich gekleideten Personen und einer Reihe mehr oder weniger szenetypisch in Schale geworfenen Gothics, bewegten sich im Publikum, wie erwartet, auch einige Herren mit Flecktarnjacken, Bundeswehrmützen und gewichsten Scheitelfrisuren.
Manche Gäste zeigten Aufnäher mit dem Fischadler, der Schwarzen Sonne oder einem Bandlogo von Death In June.
Andere trugen T-Shirts mit einschlägigen Bandlogos oder der Aufschrift „Wotan ist mein Herr und Gott […] Er liegt den Freien, Starken, Kühnen! Den Heldensproß, der kämpft und lacht!“ und ein Konzertbesucher war mit einem olivgrünen Thor Steinar-Shirt bekleidet, auf dem neben dem Markennamen das Sturmgewehr G36 von Heckler & Koch mit der Unterschrift „Hausbesuche“ abgebildet war.
Unter den Anwesenden befand sich außerdem Uwe Nolte vom Hallenser Bandprojekt Orplid, dass zur Speerspitze des rechten Neofolk gezählt wird.
Einige Minuten nach 21.00 Uhr eröffneten schließlich Nebelung mit akustischen Gitarren- und Geigenklängen das Konzert und begeisterten zumindest Teile des Publikums mit Ihren deutschsprachigen Texten, die von Weltschmerz und Naturverbundenheit erzählten.
In heiterer Bierlaune erhoben einige Zuhörer mit einem freundlichen, aber doch formal anmutenden, „Prost, Kamerad!“ das Glas und wendeten sich anschließend wieder der Musik zu.
Der Applaus, den Nebelung für ihre Darbietung ernteten, wurde ab und an durch die „Wie geil!“-Rufe dreier einschlägig gekleideter Herren mit bayrischem Dialekt ergänzt, die sich dabei augenscheinlich köstlich über die offensichtliche Ähnlichkeit dieses Ausrufs mit dem Nazigruß „Sieg Heil!“ amüsierten.
In der anschließenden Umbaupause bot sich die Möglichkeit ein wenig an den Merchandising-Ständen zu stöbern.
Dort wurden neben dem neuen Eis & Licht3-Fanzine Zwielicht auch Tonträger der international bekannten extrem rechten Projekte Death In June, Fire & Ice, NON, Blood Axis und Dernière Volonté angeboten.
Der nachfolgende Auftritt von THO-SO-AA bot dem Publikum düstere elektronische Klangwelten in Kombination mit einer mysteriösen Videoperformance.
Jedoch konnte sich ein Teil der Anwesenden anscheinend nicht wirklich für das Werk des Elektronikers und der Flötistin begeistern und zog es vor den Konzertraum für eine Zigarette zu verlassen.
Doch spätestens beim Auftritt von Manblot, einer Kollaboration der schwedischen Band Solblot mit einem Mitglied von Of The Wand And The Moon, die mit rein akustischen Klängen aufwarteten, war wieder alles in Butter – zumindest im braun-schwarzen Sumpf.
Für den 31. Oktober plant die Equinoxe-Organization schon das nächste Konzert im Bunker Club.
Diesmal soll es eine „Industrialnacht“ mit Propergol, Anenzepahlia, CON-DOM und Herbst9 geben.
Das Publikum bei dieser Veranstaltung wird nicht zuletzt wegen des Line-ups ähnlich gelagert sein, wie am vergangenen Samstag.
Damit bietet Mario Forberg, der neben dem Bunker Club auch das Subway to Peter betreibt, erneut Raum für eine braun-schwarze Mischszene.
Der Neofolk-Abend am 27. September war über dies nicht das erste Mal, dass in den Clubräumen auf dem Rosenplatz kritikwürdige Konzerte veranstaltet wurden.
Seit Jahren finden im Bunker grauzonige Psychobilly-, Oi-, und neuerdings auch Hiphopevents statt.
Die Antwort auf die Frage, wie das zum Image des Subway als „links-alternativer Schuppen“ passt, blieb uns Forberg bisher schuldig.
Unverständlich ist uns außerdem, dass der Subway-Betreiber angesichts dieser Situation in AJZ-Kreisen offensichtlich immer noch mit Samthandschuhen angefasst wird.
Wir werden nicht zulassen, dass sich der Bunker Club durch die Fahrlässigkeit und das Profitstreben Forbergs als Lokalität für politisch grenzwertige Subkultur-Events etabliert.
Antifa heißt Angriff! Auf allen Ebenen, mit allen Mitteln!
Autonomes Aktionskomitee Karl-Marx-Stadt
1 O-Ton eines Konzertbesuchers
2 Adler, der ein Ichthys-Symbol („Christenfisch“) in seinen Klauen hält. Oft als „heidnisches“ Symbol verwendet.
3 Dresdner …label, auf dem u.a. Orplid, Nebelung und Sonne Hagal Tonträger veröffentlicht haben.
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(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
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Ergänzungen
Neofolk, Neue Rechte, Rechtsextreme
Neofolk immer rechts?
Widerstand mit allen Mitteln!
Widerstand mit allen Mitteln heißt m. E. nicht einfach Widerstand mit der Dampframme. Warum die Tür eintreten (und deren Befestigung riskieren), wenn es auch die Klinke tut.
Artikel hat Berechtigung
Schauen wir mal:
"Literarische und dichterische Bezüge tauchen häufig auf. Zu den rezipierten Autoren zählen unter anderem Rainer Maria Rilke, Hermann Hesse, Ernst Jünger, Novalis, Yukio Mishima, Julius Evola, Jean Genet und Stefan George."
http://de.wikipedia.org/wiki/Neofolk
Also zumindest Ernst Jünger, Yukio Mishima, Julius Evola sind Rechte, alle drei waren sogar rechtsextrem, nur Ernst Jünger hat seinen Rechtsextremismus später auf (immernoch widerlichen) Rechtsexzentriker reduziert. Yukio Mishima ist eine Figur, die in Deutschland von der Neuen Rechten, z.B. Thule-Seminar, Junge Freiheit, einer etwas breiteren Schicht bekannt gemacht wurde. 1970 plante er in Japan einen rechten/faschistischen Putsch (so nach der Marke Pinochet), der aber scheiterte. Julius Evola ist der härteste der Bande: Hofphilosoph des "Duce" Benito Mussolini, Kritiker des Faschismus von rechts, SS-Fan, offener Antisemit und "Ariosoph", Leitbild rechtsradikaler Terrorgruppen (Terroranschlag von Bologna usw.) in den 70ern...
Stefan George wurde nach der Machtergreifung der Nazis von Goebbels persönlich die Leitung des Reichskulturamtes angetragen, was dieser ablehnte - der Nationalsozialismus war ihm "zu demokratisch". George war ein ziemlich bekannter Dichter, Antidemokrat, rechter Elitist und extremer Deutschtümler, wahrscheinlich heimlich vom Antisemiten und "Ariosophen" Guido List beeinflußt.
Weiter:
"Verwendung von nordischer bzw. germanischer Symbolik (z. B. Runen), wie sie auch innerhalb der Völkischen Bewegung und nachfolgend den Nationalsozialisten verwendet wurde (u. a. die Wolfsangel). Im Rahmen dieser Symbolik tragen einige Anhänger und Vertreter des Neofolk unter anderem uniformähnliche Kleidungsstücke, Tarnjacken, oder Kleidung im Stil der 1920er und 1930er Jahre. Weitere Kritikpunkte sind die auf dem Sozialdarwinismus beruhenden Äußerungen von Künstlern wie Boyd Rice oder Ian Read, die häufig auftauchende martialische Ästhetik oder die positive Rezeption von Künstlern und Philosophen, die biografische Nähe zum Nationalsozialismus oder Faschismus aufweisen wie Ernst Jünger, Julius Evola oder Leni Riefenstahl. Besondere Faszination übte auch der Gründer der faschistischen "Eisernen Garde" Corneliu Zelea Codreanu aus"
http://de.wikipedia.org/wiki/Neofolk
Das zieht natürlich rechtes Puplikum an und desensibilisiert unpolitische Fans für die Problematik. Corneliu Zelea Codreanu war übrigens extremer Antisemit, ein Vertreter der faschistischen Bewegungen in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen:
-Hitler in Deutschland
-Mussolini in Italien
-Mosley in Großbritannien
-Codreanu und Antonescu in Rumänien
-de Rivera und Franco in Spanien
-Quisling in Norwegen
usw.
http://de.wikipedia.org/wiki/Faschismus_in_Europa_bis_1945
Natürlich hat sich die Szene diversifiziert. Es gibt unpolitische Bands neben rechten Bands, aber diese Durchmischung ist ja gerade gefährlich, weil damit die rechte Szene anschlußfähig wird. Das rechte Blatt "Junge Freiheit" schreibt in der dieswöchigen Ausgabe (JF 41-08) über "Kampf um die kulturelle Hegemonie in gesellschaftlichen Gruppen, Organisationen und Subkulturen, in den Medien und an den Hochschulen", der Chefredakteur Dieter Stein referierte letztens über die Erlangung von "Kampagnenfähigkeit" usw.
Neofolker sind keinesfalls automatisch rechts, aber gewisse Neofolkbands haben einen leichten Drall nach rechts, andere (Death in June, Lady Morphia, Fire & Ice, Sol Invictus) sind eindeutig rechts.
Formal-abstraktes "Recht" ist Unrecht
"Wer Musik verbieten will(und darauf läuft die Intention dieses Artikels hinaus), der sollte sich fragen, ob er nicht vielleicht seinem eigentlichen Feind viel ähnlicher geworden ist, als ihm lieb sein kann."
Wir verbieten auch Mord und Rassismus, doch deswegen sind wir keinesfalls unserem eigentlichen Feind ähnlicher geworden. Im Gegenteil, durch die konkrete Politik sind wir links, dagegen denken die (Rechts-)Bürgerlichen abstrakt und vom materiellen Gegenstand losgelöst, heben zuweilen Objekte als Fetisch über den Menschen, das Subjekt - seien es Fetische aus Stein, sei es Geld, sei es die "Idee von Gott oder Göttern", sei es das vom Menschen geschriebene Gesetz, seien es "konservative Werte" vergangener Generationen... für gewöhnlich gilt: je rechter einer ist, desto fetischistischer wird das Denken.
Nazis zeichnen sich nicht dadurch aus, dass sie bürgerliche Gesetze überwinden, denn das nennt man Anarchismus oder wie du willst... Sie zeichnen sich eher dadurch aus, dass sie die Repressionsmechanismen des bürgerlichen Herrschaftsapparats extrem anwenden und im Sinne der inheränten Logik des Ausbeutersystems sogar noch neue Herrschaftsmechanismen hinzufügen.
Nazis zeichnen sich auch dadurch aus, dass sie das Gesetz abstrakt eben und fetischistisch über die konkreten Bedürfnisse der Menschen stellen. Als ob, nur weils so auf einem Stück Papier ("Gesetz") steht, Unrecht am Menschen plötzlich richtig wird.
Rechtes Denken ist praktisch immer offen (Fall Alte Rechte) oder verdeckt (Fall Neue Rechte) metaphysisch.
Dialektisch zu denken bedeutet dagegen, verkürzt gesprochen, alle gegenseitigen Wechselwirkungen und Außenwirkungen eines gegebenen Gegenstandes zu beachten, und zu schauen welche Veränderungen sie bewirken, und das heißt hier: zu beachten, dass nicht nur "irgendein Konzert" stattfand, sondern ein Konzert welches zumindest für ein teilweise rechtes Publikum in einem angeblichen "linksalternativen Schuppen" gegeben wurde, woran mensch sich stören darf. Es wurde womöglich rechte Propaganda gemacht, die irgendwann dazu führt, dass ein Feind der Rechten angegriffen wird (Linke, Migranten...), oder dass die Rechten wegen immer breiterer Anerkennung Wahlerfolge einfahren, dass "Ausländergesetze" verschärft werden, Asyl verweigert wird, und deswgeen Menschen - GANZ REALE MENSCHEN MIT NAMEN - sterben müssen. Das ist keine Notwendigkeit, aber eine reale Möglichkeit. Wir sagen: Wehret den Anfängen, aber es sind längst keine Anfänge mehr... in Österreich haben die Rechten 30% Stimmen bekommen, in Deutschland mutiert das neurechte Blatt "Junge Freiheit", deren Redakteure heimlich aber nachgewiesen Kontakte zur Neonaziszene pflegen, zur von der "Mitte" anerkannten Wochenzeitung.
Es gibt keine Freiheit auf menschenverachtende Meinungen. Es gibt keine Freiheit zur Ausbeutung von Menschen. Es gibt kein Recht auf Faschismus. Das sind alles Extremfälle aus dem sowieso schon bürgerlichen Gesetzbuch, welches die kapitalistische Produktionsmethode kulturell überbaut (z.T. dialektisch ermöglicht). Das Gesetz wurde geschaffen, damit ein Kapitalist den gesellschaftlich von Vielen produzierten Mehrwert privatistisch also alleine aneignen kann, ausbeuten kann. Das herrschende Recht verabsolutiert irgendwelche Privatprivilegien von Einzelnen gegen die konkreten Bedürfnisse der Mehrheit der Menschen, schreibt die Scheiße in ein Buch, nennt es Recht oder Gesetz und erdreistet sich mit Staatsgewalt Gültigkeit gegen die objektiven Interessen der Massen, für die viele "formalrechtliche" Freiheiten/Möglichkeiten der bürgerlichen Gesellschaft, wegen Geldmangel, im Leben so abstrakt-unrealisiert bleiben wie die "formale Möglichkeit auf einen Lottogewinn". Ich habe die Möglichkeit im Lotto zu gewinnen, werde aber nie gewinnen. Ich besitz pathetisch verherrlichte "bürgerliche Rechte", die aber am nächsten Preisschild enden und die mir in MEINEM LEBEN gar nichts nützen, weil ich keine Kohle hab. Ich scheiße auf die formale "Möglichkeit" im Lotto zu gewinnen, oder auf das bürgerliche Gesetzbuch, mir sind meine realen Bedürfnisse wichtiger! Das ganze formale, abstrakte Rechtssystem der bürgerlichen Gesellschaft deckt immer nur die Gewinner und Ausbeuter, denn nur für diese realisieren sich die Vorteile, für die Mehrheit bleiben sie unrealisiert, die Realität ist dann ggf. die Armut, Elend, oder das Verhungern von Menschen in der 3. Welt, nicht trotz sondern wegen "liberalkapitalistischer und bürgerlicher Freiheiten" aus dem Ausbeutergesetzbuch.
Und genau dies rechte Ausbeutergesetzbuch, Knut, willst du hier für Rechte ins Feld führen, um den Rechten Privilegien einzuräumen?? Nach dem idealistischen Motto: Das Gesetz ist blind (dem Gesetz ist egal, wer ein Konzert veranstaltet), also ist auch die reale Welt schwarz (es hat keine verschiedenen Auswirkungen, ob Nazis Menschen jagen oder Kinder Kekse verkaufen). Oder wie darf ich deine Worte verstehen? Boßes "Verbieten" (übrigens, wir können nix verbieten, nur verhindern) sei schlimmer als die schlimme Tat? Extrembeispiel: Das konkrete Verhindern von Mord schlimmer als Mord, weil Verhindern ja illiberal ist? Und wer Rassismus verbieten will ist demnach ein Faschist oder Rassist? Bei PI und Pro-Partei vielleicht...
schwierige sache
Es gibt immer noch auch heidnische Aktivistis auf unserer Seite und nicht alles was mit Heidentum, Runen o.ä. zu tun hat ist gleich Nazischeiße (ich hoffe von der "aber die Nazis habens verwendet"-Argumentation sind wir seit der Querfront weg). Auch bei diesem Artikel stellen sich mir mal wieder Fragen:
"Heckscheiben-Aufkleber mit den Schriftzügen Burzum und Dies Natalis, sowie einige Fischadler-Motive2 ließen zudem schon vorab auf das anwesende Publikum schließen."
Auf was lassen denn Fischadler- und Dies Natalis-Aufkleber schließen? Letztere kenne ich durch Zufall persönlich und kann versichern das sie keine Nazis sind. Und dieses Adler-Bildchen hat nun wirklich jeder Grufti etc. den die Kirche anstinkt.
"Unter den Anwesenden befand sich außerdem Uwe Nolte vom Hallenser Bandprojekt Orplid, dass zur Speerspitze des rechten Neofolk gezählt wird."
Auch hier muss ich die Stirn runzeln, Orplid die Speerspitze des rechten Neofolk? Also ich habe zwei Alben von denen im Schrank stehen und obwohl ich fast täglich antifaschistische Arbeit leiste habe ich da noch nie was rechtes rausgehört... Hast Du irgendwelche Informationen die mich eines besseren belehren können?
"Literarische und dichterische Bezüge tauchen häufig auf. Zu den rezipierten Autoren zählen unter anderem Rainer Maria Rilke, Hermann Hesse, Ernst Jünger, Novalis, Yukio Mishima, Julius Evola, Jean Genet und Stefan George."
Es sei noch angemerkt das Hesse quasi als Antifaschist angesehen werden kann und selbst George sich in Publikationen gegen das NS-Regime und dessen antisemitische Ideologie aussprach, dem auch eine Menge seiner Dichterkreis-Freunde zum Opfer fielen (trotzdem ist George alles andere als pc).
Zum Schluss sei noch angemerkt, dass die Neofolk-Bewegung vor allem den heidnischen Flügel der frühen Dunkelromantik-Szene verband, ebenso diverse Industrial-Strömungen. In diesen fanden sich anfangs vorallem im Osten Deutschlands Künstler_innen, Querköpfe und Personen aus der herrschaftskritischen DIY-Bewegung. Die rechten haben zwar in der Szene stark an Boden gewonnen, trotzdem wäre es nett wenn linke Menschen nicht wegen Musikgeschmack, Symbolen oder ihrem Glauben diskriminiert werden würden.
Vielleicht wäre es in Zukunft besser Nazis einfach aus dem Saal zu entfernen...
Buchtipp zum Thema
Ich möchte auch nochmal betonen, dass es mir nicht um Kritik des Inhalts geht, mir geht es um die Kritik der Mittel (z.B. diese stupide Kommunikation über gegenseitige Pressemitteilungen), die eine zufriedenstellende Lösung (nämlich dass solche Konzerte nicht stattfinden) eher verhindert als befördert.
Ich habs mir mal angeschaut...
Soweit ich es mitbekommen habe, war der Veranstaler den ganzen Abend vor Ort und es bestand immer noch die Option das Konzert sofort abzusagen, sofern es zu einschlägigen Äußerungen etc. kommen würde. Dies wurde nicht getan und meines Erachtens zu recht.
Ich selber befasse mich eigentlich nicht mit dieser Art von Musik, da sie mir schlichtweg langweilig erscheint, muss aber sagen, dass mich gerade der Auftritt von "THO-SO-AA" stark beeindruckt hat.
Was habe i c h gesehen?
Einen Menschen in bayrischer Tracht mit Gemsbart auf dem Hut, NVA- Uniform, Tarnjacken, Gruftiemädchen, Dreadlocks. Alles in allem eine lustige Kostümmischung, die optisch kaum einer Veranstaltung gerecht wird, deren Sinn und Zweck es ist rechte Propaganda zu verbreiten. Und: Bundeswehrhosen, Tarn und sonstwas sehe ich auch regelmäßig auf Konzerten im AJZ!
Zwei Plattenstände, einer davon, der in der Vergangenheit immer wieder kritisierte Eislichtstand von S. Pockrandt. Auch wenn ich hier jetzt als Unbedarfter auf Kritik stosse:
Internetrecherchen zur Folge hat sich dieser auch gerade aktuell wieder vom Rechtsextremismus offen distanziert und ich konnte auch keine problematischen Inhalte entdecken.
Was mich im Vorfeld irretiert hat war der schon genannte BURZUM- Aufkleber auf einem der Autos, die um den Bunker parkten; jedoch muss ich mir und dem Verfasser des Textes die Frage gefallen lassen: War der Besitzer wirlich Konzertbesucher, oder, da der Rosenplatz ja dann doch "Plattenbauwohngebiet" ist, nicht einfach nur Anwohner? Es würde natürlich so schön passen, aber objektiv betrachtet ist das kein Argument für die Verteufelung der Bands, des Abends, des Inhabers. Musste auch ich mir gewisse Vorurteile eingestehen!
Ich denke, es war für den/ die es interessiert ein netter Abend. Symbolika hin oder her.
Thor Steinar- ich hab sowas nicht gesehen, muss aber nichts heißen.
Für mich zusammengefasst scheint mir "diese Szene" doch wirklich eher mit alldem zu spielen (was durchaus kritikwürdig ist!), aber das Ganze doch mit einer recht kräftigen Prise schwarzen Humors.
Wie gesagt: nicht mein Ding, aber Nazis waren da nun wirklich nicht.
Thomas, Chemnitz
Offener Brief an den Clubbetreiber
Hier zu Ergänzung nochmal der offene Brief an den Betrieber des Bunker Clubs.
Bunker Club
c/o: Mario Forberg
Rosenplatz 7
09126 Chemnitz
Chemnitz, 29.08.2008
Betreff: Neofolk-Konzert am 27. September 2008
Sehr geehrter Herr Forberg,
wie auf der Webseite www.subwaytopeter.de/bunker/ zu lesen ist, soll am 27. September 2008 ein Neofolk-Konzert in Ihren Clubräumen auf dem Rosenplatz 7 stattfinden.
Unter den angekündigten Musikern befinden sich dabei die Band Sonne Hagal aus dem brandenburgischen Rathenow sowie das Bonner Neofolk-Duo Nebelung.
Als Organisator der Veranstaltung tritt die Chemnitzer Equinoxe-Organization auf.
Wir möchten Sie mit diesem offenen Brief darauf aufmerksam machen, dass es sich dabei um Personen bzw. Gruppen handelt, die sich teils eindeutig am rechten Rand der sogenannten Schwarzen Szene bewegen und Sie dazu auffordern, die Veranstaltung aus diesem Grund zu streichen.
Um die politische Brisanz des geplanten Konzerts etwas deutlicher zu machen, zunächst einige Hintergrundinformationen.
Die Equinoxe-Organization ist das Nachfolgeprojekt einer Gruppe von Leuten, die in den 90er Jahren das schwarze Szenemagazin Codex veröffentlichten.
Ein ehemaliges Redaktionsmitglied des Fanzines arbeitete später für die neurechte Dresdner Zeitschrift Hagal.
1994 erschien in der fünften Ausgabe von Codex ein Interview mit dem englischen Musiker Ian Read ( Fire & Ice ). Darin erklärt dieser unter anderem, ein „spinnenartiges Netzwerk von höher stehenden Menschen quer über den Planeten“ aufbauen zu wollen. 1
Read, der durch seine Zusammenarbeit mit Death in June 2 und als Mitglied der Gruppe Sol Invictus
bekannt wurde, gilt heute als einer der Protagonisten der extrem rechten Neofolkszene.
Außerdem waren Mitglieder der Equinoxe-Organization Ende der 90er Jahre auch an der Organisation von Konzerten mit einschlägigen Bands wie Blood Axis, Fire & Ice, Death in June, NON und Der Blutharsch beteiligt.
Die für den 27. September geplante Veranstaltung in Ihren Räumlichkeiten ist ein weiterer Beweis für die braun-schwarze Kontinuität in dieser Gruppierung.
Zwei der insgesamt vier angekündigten Bands – Sonne Hagal und Nebelung – weisen jeweils mehrere Veröffentlichungen beim rechten Szenelabel Eis & Licht auf.
Der in Dresden ansässige Verlag wurde Ende der 90er Jahre von Stephan Pockrandt ins Leben gerufen. Was ihn zu diesem Schritt bewegte, erläutert Pockrandt auf der Homepage des seines Labels: „Als ich 1997 ein Tonband mit den ersten Aufnahmen der Gruppe ORPLID erhielt, stand für mich fest, diese Musik einer größeren Öffentlichkeit zugänglich machen zu müssen.“3
In welchem Bereich sich dieses Projekt weltanschaulich bewegt, zeigte Sänger Uwe Nolte 2007, als er auf einem Neonazikonzert im Saalkreis in einem T-Shirt erschien, auf dem die Aufschrift „Good Night – Left Side“ zu lesen war.4
Bereits neun Jahre zuvor brachten Orplid ihre Sympathie für extrem rechtes Gedankengut zum Ausdruck, indem sie einen Titel zum Sampler Cavalcare la Tigre zu Ehren des italienischen Faschisten Julius Evola beisteuerten, der damals auch auf Eis & Licht erschien.
Evola, ein Verfechter der „Revolte gegen die Moderne“5 sowie eines „Heidnischen Imperialismus“6
gilt heute als Vordenker neofaschistischer Bewegungen.
1999 veröffentlichte Eis & Licht das Album „Sturmzeit“ der Band Von Thronstahl und im Jahr 2001 folgte „...and you will fear death not“ der ungarischen Formation Scivias.
Letztere orientiert sich in ihrem „spirituellen Kampf“ nach eigener Aussage an der Weltanschauung des japanischen antidemokratischen Fanatikers Yukio Mishima. 7
Zusätzlich finden sich in der Diskografie des Labels zwei Releases der australischen Gruppe Ostara .
Deren Vorgängerprojekt trug den Namen Strength Through Joy (Kraft durch Freude) und die beteiligten Musiker unterhielten gute Beziehungen zu Douglas Pearce 8 ( Death in June ) und Boyd Rice ( NON ).
Im Rahmen eines Interviews mit dem Magazin Heathen Harvest im Jahre 2004 benannte Gründungsmitglied Richard Leviathan unter anderem die einschlägigen Bands Current 93, Forseti und Blood Axis als seine persönlichen Einflüsse. 9
Neben dem Betrieb des Labels Eis & Licht zeichnete sich Stephan Pockrandt bis zum Jahr 2000 auch für die Herausgabe des Dresdner Fanzines Sigill verantwortlich, welches sich selbst als „Magazin für die konservative Kulturavantgarde Europas“10 verstand.
Nach und nach entwickelte er dieses zusammen mit seinen MitstreiterInnen zum „maßgeblichen Sprachrohr des extrem rechten Spektrums der Szene“. 11
Das Heft enthielt neben Interviews mit VIPs aus der braun-schwarzen Szene kulturpolitische Beiträge, in denen das geistige Machwerk von Vertretern der Konservativen Revolution und des italienischen Faschismus unreflektiert wiedergegeben wurde, sowie passende Buchrezensionen und Texte zu den Themen Esoterik und Neuheidentum.
Dabei beherbergte die Zeitschrift auch Autoren, die für die Junge Freiheit, Nation & Europa oder die NPD-Zeitschrift Deutsche Stimme schrieben.
Bezeichnenderweise erschien 1998, anlässlich des Todes von Ernst Jünger eine Würdigung in Sigill, in der der Kriegsfanatiker und ‚heroische Nihilist‘ für seine ‚aufrechte Haltung‘ und seine ‚Geradlinigkeit‘ gelobt wurde.
Im Jahr 2000 wurde Sigill in Zinnober umbenannt, womit auch inhaltliche Veränderungen einhergingen. Eine Abkehr von extrem rechten Inhalten fand dabei jedoch nicht statt.
Drei Jahre später wurde das Zinnober-Magazin schließlich an einen anderen Herausgeber verkauft.
Stephan Pockrandt widmet sich heute der Herausgabe des Fanzines Zwielicht, welches er auch über die Webseite seines Labels (www.eislicht.de) vertreibt.
Da sowohl Sonne Hagal als auch Nebelung mehrere Tonträger bei Eis & Licht veröffentlicht haben, ist davon auszugehen, dass beide Bands über die weltanschauliche Ausrichtung des Labels informiert sind und diese befürworten oder zumindest als unproblematisch ansehen.
Dass die Gruppe Sonne Hagal sich eindeutig am rechten Rand der Neofolkszene bewegt, wird anhand verschiedener Sachverhalte deutlich.
So traten die Musiker beispielsweise am 05.08.2000 im Saaletal zusammen mit Forseti und Aurum Nostrum auf. Ein Jahr später spielte die Band dann im Rahmen des Flammenzauber-Festivals in Heldrungen, auf dem wiederum auch Forseti und Aurum Nostrum zu Gange waren.
Organisator dieses Festivals war der Thüringer Christian Kapke, der sich in der Vergangenheit unter anderem bei der Jungen Landsmannschaft Ostpreußen, dem Thüringer Heimatschutz und bei der NPD engagierte.
Außerdem war Kapke Mitglied der rechtsextremen Band Eichenlaub, die auch schon auf Blood & Honor-Konzerten auftrat.
Angesichts dessen wundert es auch nicht dass der Headliner des Flammenzauber-Festivals im Jahr 2005 Blood Axis hieß.
Kapke ist heute Betreiber des Internetportals nonpop.de.
Neben den einschlägigen Livekonzerten lassen sich Sonne Hagal auch anhand ihrer Veröffentlichungen im rechten Bereich der Schwarzen Szene verorten.
1993 erschien deren erstes Tape Irrlichter, auf dem sich auch ein Cover des Songs Raven Chorus von Sol Invictus12 befand.
Im Jahr 2001 veröffentlichte die Band eine Split-LP mit der Gruppe Aurum Nostrum. Die 2002 und 2005 bei Eis & Licht bzw. Grunwald13 veröffentlichten Tonträger Helfahrt und Nidar entstanden jeweils in Zusammenarbeit mit Andreas Ritter (Forseti).
Auf der ebenfalls 2005 erschienen 7'' Dygel wirkte schließlich Ian Read von Fire & Ice mit.
Auch die Link-Rubrik auf der Webseite von Sonne Hagal spricht eine klare Sprache. Dort finden sich unter anderem Verweise auf die Homepages von Forseti, Waldteufel, Fire & Ice, Death in June und natürlich Eis & Licht.
Ein weiterer Faktor, der unserer Ansicht nach für die Absage der Veranstaltung am 27. September spricht, ist das zu erwartende Publikum.
Schon jetzt sind auf der MySpace-Seite der Equinoxe-Organization einige fragwürdige Kommentare zu lesen, darunter ein Eintrag, der ein Foto von Benito Mussolini zeigt, auf dem der Schriftzug „Kameradschaftliche Grüße“ zu lesen ist.14
Darüber hinaus wird die Veranstaltung auch auf www.eislicht.de beworben.
Auf der MySpace-Seite von Sonne Hagal wird sogar darum geben, Karten zu reservieren: „Reservierung erwünscht unter: info@equinoxe-organization.de oder heimdall.bifroest@web.de
! Achtung, Kapazität des Veranstaltungsortes 300 Besucher !“ 15
Man will also anscheinend unter sich bleiben und die kritische Teilnahme von AntifaschistInnen womöglich von vornherein ausschließen.
Wir bitten Sie, über unsere E-Mail-Adresse antifa-chemnitz@riseup.net mit uns in Kontakt zu treten und eine kurze Stellungnahme bezüglich der benannten Veranstaltung und unserer Kritik daran abzugeben.
Mit freundlichen Grüßen
Autonomes Aktionskomitee Karl-Marx-Stadt
1 Speit, Andreas (Hg.): Ästhetische Mobilmachung. Dark Wave, Neofolk und Industral im Spannungsfeld rechter Ideologien. Hamburg/Münster 2002, S. 169.
2 Auf dem Album Brown Book (1987) gab Read eine A-capella-Version des Horst-Wessel-Liedes zum besten.
3 http://eislicht.de/deu/firma/geschichte.html vom 28.08.2008
4 http://newdawnfades.blogsport.de/2008/04/03/rechte-neofolk-konzerte-in-halle/ vom 28.08.2008
5 Hauptwerk Evolas (1934)
6 Werk Evolas von 1928
7 Speit, Andreas (Hg.): Ästhetische Mobilmachung. Dark Wave, Neofolk und Industral im Spannungsfeld rechter Ideologien. Hamburg/Münster 2002, S. 178.
8 Pearce agierte als Produzent der Band
9 http://www.heathenharvest.com/article.php?story=20040415120908723 vom 28.08.2008
10 Untertitel des Heftes
11 Speit, Andreas (Hg.): Ästhetische Mobilmachung. Dark Wave, Neofolk und Industral im Spannungsfeld rechter Ideologien. Hamburg/Münster 2002, S. 14.
12 Projekt von Tony Wakeford und Ian Read
13 Label von Andreas Ritter
14 http://www.myspace.com/equinoxeorg vom 29.08.2008
15 http://www.myspace.com/sonnehagal vom 29.08.2008
Dies Natalis
"Aus gegebenem Anlass hier noch ein paar Worte zum Thema "Freundschaft". Für eine Myspace Freundschaft gilt für uns das Selbe wie im "echten Leben": Freunde wählt man sorgfältig aus. Freundschaftsanfragen von Menschen, die erkennbar nationalsozialistisches, rechtes und/oder gewaltverherrlichendes Gedankengut oder historische Romantizismen pflegen lehnen wir vehement ab!"
neuheidnischer Anarcho
Es ist neurechte Strategie, harte Faschisten wie Evola und eher progressive Leute wie Hermann Hesse in einer Liste aufzulisten. Das verwischt die Grenzen. Und darauf bis du offenbar ein wenig hereingefallen und reproduzierst das.
Hesse war relativ links, George eindeutig ein Rechter, der den NS abgelehnt hat, weil dieser 1933 nicht elitär und antidemokratisch genug erschien. Es geht dabei nicht um Begriffe wie "pc", es geht um Inhalte und unser wirkliches Leben. George ist Scheiße und ein Held der pseudointellektuellen Rechten. Dass weil "eine Menge seiner Dichterkreis-Freunde" von einer anderen rechten Gruppe umgelegt wurden, ändert nichts an seinem eigenen Rechtssein und der impliziten Menschenverachtung einiger seiner Dichterfreunde, einer davon, Klages, war übrigens selbst verkappter Antisemit. Es ändert auch nichts daran, dass Joseph Goebbels dem George die Leitung der Reichskulturkammer angetragen hat. Also so groß können die Differenzen gar nicht gewesen sein.
Und hallo, auch Röhm wurde von Hitler umgebracht, und in seinen letzten Zügen hat Hitler Göring und Himmler absetzen lassen und wollte sie liquidieren, na und?
Die Oswald Spenglers, Stefan Georges und Stauffenbergs dieser doitschen Nation bleiben trotzdem ultraharte Reaktionäre und Rassisten - ja, der tolle Held der BRD Stauffenberg war nicht nur elitärer Herrenmensch, Chauvinist und Ultranationalist ("Es lebe das heilige Deutschland"), sondern auch ein ausgewiesener Rassist und Antisemit ("polnischer und jüdischer Pöbel"). Die Nazis waren aber nicht Scheißer ex nomine weil sie Nazis waren, sondern weil sie rechts waren und ihre rechte Ideologie umgesetzt haben.
Alles beim Alten
Kritik und handfeste Kritik
Thor Steinar- ich hab sowas nicht gesehen, muss aber nichts heißen.
... nicht mein Ding, aber Nazis waren da nun wirklich nicht."
Thor Steinar muss nichts heißen? Naja, weil sich die Marke in bestimmten Kreisen etbaliert, aber das ist gerade das Problem. Es ist eine Marke von - für Rechtsradikale.
Selbst wenn keine überzeugten und politisierten Nazis dort waren - aber all die kleinen Hinweise ("Wie Geil!" im Tonfall von "Sieg Heil!", Uniformen, Sticker rechter Bands...) deuten zumindest etwas in diese Richtung - dann waren es zumindest Leute, die eher naiv und undifferenziert mit diesen Dingen umgehen und sich nicht bewußt sind, dass Vermainstreaming rechter "Kultur"-Inhalte Scheiße und letztlich zu einem Problem für uns alle wird. Das muss kritisiert werden.
Also wenn dort keine Nazis waren, okay, keine Ahnung, ich war nicht dort, aber es trotzdem legitim die rechte Ästhetik und die Nähe zu rechten Symboliken zu hinterfragen.
Vielleicht sollten sich die Neofolker selber mal gegen rechte Gruppen wehren, die ihre Symbole durch den braunen Dreck ziehen - also mich würds stören, wenn die nazistische "Artgemeinschaft", samt Peinlichkeiten aus der Ecke wie "rein germanische" Lebensgemeinschaft und Fertilisationsgesellschaft (!?!) auf einem Hof in Svenneby, Schweden, auf dem das Gesundheitsamt die gleichzeitig dort befindliche Schweinezucht wegen Hygienemangel geschlossen hat, z.T. das gleiche Symbol (Adler mit Fisch) verwenden würde mit dem ich rumrenne. Also ich trag das nicht, aber es WÜRDE mich stören. Also hört mensch entweder selber damit auf sowas zu tragen, oder - und das find ich besser - mensch tut was dagegen, das die Rechten das tragen. Notfalls auch handfest.
Von Thronstahl
Klumb "spielt" nicht nur mit faschistischer Ästhetik, er benutzt sie gezielt um rechte Inhalte zu transportieren, um - so das Ziel - die rechten Ideologie an breitere Gesellschaftsschichten anschlußfähig zu machen (vergleichbare Strategien der Rechten sind: Querfrontstrategie mit Linken, Neue Rechte mit bürgerlichen Konservativen).
Letztlich kann die Rechte nie wieder einen Sieg erringen, weil sie eben reaktionär, rückwärtsgewandt ist und mit dem heutigen Leben im 21. Jahrhundert nichts zu tun hat. Konservativ ist eben nicht "neu", und schon gar nicht "revolutionär", sondern wie der Name "konservativ" schon sagt eben veraltet bis rückwärtsgewandt. Um so mehr gilt das für die harten Rechten und Rechtsradikalen, die rechtsbürgerliche Ideen und Widersprüche in negativer, menschenverachtender Form bis zm Exzess ausleben wollen.
"Denunziant"
Mit der Kommunistenkeule wirst du übrigens hier nicht weit kommen, wir sind alle Linke hier und viele sind Marxisten. Auch sonst haben Hartz-4 und Bankenkrise so manchem die Augen geöffnet, und Menschen die entfremdet leben, vor allem Menschen im Elend fallen nicht mehr auf die rechtskapitalistische Propaganda herein, wonach ein die hohen Herren und besseren Bürger "gängelndes" soziales System schlimmer sei als das Verhungern von Menschen in der 3. Welt, oder Arbeitslosigkeit und Rassismus hierzulande.
Ergänzung
Mord und Tatschlag mit Maschinengewehren
Laut dada handelten zumindest die Texte der Bands nur von Weltschmerz und Naturverbundenheit, sind das schon rechte Themen? Muss ich das verhindern wollen, um “den Anfängen zu wehren?” Einige Hörer dieser Musik sind wohl Faschos, kann sein, einige Bands dieser Richtung auch. Ist dadurch Neofolk faschistoid? Wer betreibt hier Metaphysik?
Die Metaphysik rechten Denkens folgt viel zu oft dem Schema: einige, viele --> ALLE. Dieses Schema ist es, das ich auch in dem Artikel und einigen Ergänzungen wiederfinde.
Es gibt eben unter den Fans dieser Musik auch Linke und diesen erweist niemand einen Dienst, der dafür sorgt, das diese Musik nur in Fascholokalen zu hören ist.
@ angel 47 “Das zieht natürlich rechtes Publikum an und desensibilisiert unpolitische Fans für die Problematik.”
Was meinst Du wohl, welche Auswirkungen es auf “unpolitische Fans” hat, wenn solche Konzerte nur dort stattfinden, wo sich Braune treffen?
Dialektik ist schon eine feine Sache! Wer von der Frage ob es sinnvoll ist, ein Musikkonzert, zu verhindern, weil einige Besucher möglicherweise Rechte sein könnten, zu untätigem Zuschauen bei Mord kommt, kann sein Denken sicher mit dem Denker messen, der meinte, Preussen sei die Verwirklichung des Reiches der Freiheit.
“Es ist neurechte Strategie, harte Faschisten wie Evola und eher progressive Leute wie Hermann Hesse in einer Liste aufzulisten. Das verwischt die Grenzen. Und darauf bis du offenbar ein wenig hereingefallen und reproduzierst das.”
Bisher kam so eine grenzenverwischende Liste nur von angel47(Entschuldigung Wikipedia, aber angel47 hat sie hier geposted.) Wer reproduziert hier wohl was?
“Also meines Wissens ist Neofolk relativ stark von Rechten unterwandert, was nicht wundern kann, ist Neofolk doch eine halbe Abspaltung der Gothic-Szene. Die Abspaltung und Bildung eines eigenen Genres ging gerade auf Gruppen wie Death in June zurück, auch weil man sie in der normalen Gothic-Szene (zumindest in Teilen davon) nicht haben wollte.”
Teilweise richtig! Die Neofolkszene ist inzwischen viel stärker “von Rechten unterwandert”, als zu der Zeit, als sie noch stärker zur Gothic-Szene zugerechnet wurde. Ein voller Erfolg also eines Teils der Gothic-Szene, der unter dem Namen “Grufties gegen Rechts” bekannt ist. Glückwunsch dafür! Wenn es eine Gruppe gibt, die von Rechten unterwandert ist, dann steht doch zu vermuten, dass diese Gruppe nicht unbedingt rechts ist, sonst hätte sie niemand unterwandern müssen. Gelle?
Zum Brief:
“Auf der MySpace-Seite von Sonne Hagal wird sogar darum geben, Karten zu reservieren: „Reservierung erwünscht unter: info@equinoxe-organization.de oder heimdall.bifroest@web.de
! Achtung, Kapazität des Veranstaltungsortes 300 Besucher !“ 15
Man will also anscheinend unter sich bleiben und die kritische Teilnahme von AntifaschistInnen womöglich von vornherein ausschließen.”
Hier darf dann doch mal herzlich gelacht werden! Eine Band warnt ihre Fans, dass die Anzahl der Karten begrenzt ist und hier wird daraus ein Ausschluss von AntifaschistInnen. Der Architekt der den Raum entworfen hat ist bestimmt auch Nazi. Kein Wunder, dass der Veranstalter nicht auf diesen Brief reagierte.
Nicht dass man mich falsch versteht: Rechte Taten und rechtes Gedankengut sollte niemand tolerieren, aber vielleicht auch ein wenig auf das eigene Denken Acht geben.
Und sicher bin ich nicht dafür aus “liberalem” Denken heraus dem Faschismus Raum zu geben oder gar Mord/oder den Aufruf dazu zuzulassen. Das Verhindern und Verbieten von Mord und das verhindern und verbieten eines Musikkonzertes sind für mich noch sehr unterschiedliche Dinge. Es gibt aber sicher Menschen, die da keinen Unterschied sehen. Ich würde vermuten, dass auch Faschisten dazuzählen.
(Ein Beispiel zur Dialektik für angel47: Heinz wird gekündigt, weil sein kapitalistischer Arbeitgeber einen “Ausländer” einstellt, der für weniger arbeitet. Heinz denkt nicht nach und ist sauer auf Ausländer und nicht auf seinen Ex-Arbeitgeber(1. Fehler). Heinz wird ein “Rechter”. Ein Linker will links sein und etwas gegen rechts unternehmen, also demonstriert er die Musik, die Heinz gut findet.(2. Fehler) Beide müssen weiter in menschenverachtenden Verhältnissen leben, in denen das “Glück” des einen gegen das des anderen als Zwang genutzt wird. Super!)
Mal so ein paar Gedanken
Du sollst schon richtig lesen, bevor du gegen Aussagen ankämpfst, die niemand gemacht hat.
"Die Hinweise darauf folgen stattdessen dem Schema: x kennt y, y arbeitet für z und z hat mal a gesagt/getan..."
Und was? Ist es für dich nicht genug "etwas" GETAN zu haben, mit "etwas" EINVERSTANDEN zu sein, "etwas" zu BEFÜRWORTEN??
Dieses "etwas":
Dieser Joseph Klumb IST ein Nazi. Auf seiner Webseite bezeichnet er sich selbst als Faschist, mal ganz abgesehen davon, dass wir Aussagen von sowohl Naziaussteigern wie szeneinternen Nazis haben, die ihm klarklar Faschismus attestieren.
Allerdings genügt es bereits zu sagen, dass er faschistische Literatur liest und sich mit Freude damit beschäftigt. Denn, weißt du, wenn jemand am Faschismus Freude hat, dann ist er ein Faschist.
Also: Wen willst du verarschen oder beschützen?
"Weltschmerz und Naturverbundenheit, sind das schon rechte Themen?"
Oooh, sind das schon rechte Themen? Wozu die scheinheilige Frage? Du weißt verdammt genau, dass das "so" keine rechten Themen sind, du weißt - das erkenne ich an deiner Kenntnis über die Neofolk-Szene - ganz genau, dass sich die Themen und Symbole darauf keineswegs beschränken, und du weißt ganz genau, dass die dumme Frage auch so gelesen werden kann, als ob es impliziert überhaupt kein rechtes Problem gäbe, und wir grundlos die armen Joseph Klumbs, die armen unterdrückten Rechtsradikalen, Rassisten und Verherrlicher der faschistischen Menschenverfolgung angehen.
Weltschmerz ist, wenn es sich um wirklichen sensiblen Weltschmerz handelt und nicht um Misanthropie, kein rechtes Thema. Und Naturverbundenheit? Grüne Naturverbundenheit ist kein rechtes Thema, aber als Naturverbundenheit getarnte Überhöhung der "Heimat" ist ein rechtes Thema, oder als Naturverbundenheit getarnter Sozialdarwinismus, oder die Bekämpfung der Humanität als "hartes Gesetz der Natur" ist oft ein rechtes Thema.
Wenn Neofolk wirklich nur ganz naiv Weltschmerz und Naturverbundenheit wäre, dann wäre die zweideutige Frage berechtigt gewesen, aber Neofolk besteht de facto auch aus rechtsradikalen Gruppen, die Frage ist deswegen etwas selbstentlarvend - du willst diese Zusammenhänge irgendwie schützen.
Ich hab das Gefühl,du bist selbst ein Konsument von Neofolk und u.a. DESWEGEN verstehste nicht, dass wir Nichtneofolker in SA-Mänteln, Militärkleidung (wahrscheinlich + Waffenkult), "Wie Geil"-Rufen im Tonfall und Sprachduktus von "Sieg Heil"-Rufen, Symbolen die in Deutschland mehrheitlich Rechte benutzen (Adler mit Fisch), und ausschließlich rechten Symbolen wie Schwarzen Sonnen usw. ein kleines Problemchen haben. Du bist schon so abgestumpft, du merkst es gar nicht mehr.
Wir Antifaschisten finden diese Nähe problematisch, zumal eine integere Aufarbeitung ala Grufties gegen Rechts in der Neofolkszene bisher nicht erfolgte.
Ich sage nicht, dass jeder mit Flecktarn und Springerstiefeln oder sogar Eisernem Kreuz notwendig ein ausgewaschener Faschist ist - es kommt auf die Ideologie an. Aber FAST immer tendiert jemand der Flecktarn trägt auch nach rechts - es kommt natürlich auf den Einzelfall an.
Es besteht jedenfalls bei den Symbolen eine starke Nähe zum faschistischen Milieu, und die Faschisten können so unerkannt in der Neofolk-Szene untertauchen und sich in der Szene bewegen wie Fische im Wasser, zumal einige Bands *wirklich* faschistisch sind. Das ergibt den schlechten Ruf, und ihr solltet gegen die Rechten vorgehen, die der Neofolkszene einen schlechten Ruf geben, nicht diejenigen dumm anmachen, die diesen schlechten Ruf bemerken - es sei denn, bei aller "politischer Ablehnung" von Erstnhaftigkeit, ihr hättet die rechten Symbole mittlerweile ganz doll lieb gewonnen. Man verteidigt natürlich, was man liebgewonnen hat...
Solche Symbole sind sozusagen Einstiegsdrogen nach rechts, um sich im weiteren Verlauf näher mit rechter Ideologie zu befassen, und dann werden aus den Musikkonsumenten ggf. Faschisten. Gerade diese Mischung aus rechten und nichtrechten Bands kann so was bewirken, etwa so: jemand hört mehrheitlich nichtrechte Bands, trägt Flecktarn und Eisernes Kreuz und Totenkopfsymbol "zum Spaß", dann fängt der jemand an "mal" die rechten Gruppen zu hören, und sich mit dem Evola-Faschistenscheiß, Mussolini und Codreanu zu beschäftigen, den die Jay Kays da anbieten, "zum Spaß", und bilden sich politische Ansichten heraus. Da werden daraus ggf. Faschisten, zumindest Leute mit teilweise rechter Weltanschauung. Übrigens ist Diffusität der Ideologie kein Beweis dafür, dass jemand nicht rechts ist, sondern gerade ein Merkmal rechter Ideologisierung. Rechts ist fast immer diffus, gefühlsbetont, unscharf und willkürlich.
Es kann und wird also nicht unkritisiert bleiben, was da abgeht. Der Text und der Brief des Autonomen Aktionskomitees Karl-Marx-Stadt kann so eine Form des Umgangs mit dem Problem sein. Ich finde das sehr gut, ein guter Anfang.
Ich habe Neofolk mehrmals in Schutz genommen, habe geschrieben dass nicht jeder Neofolker rechts ist. Allerdings - wenn ich mir die Sauerei hier anschaue - ist die Unterwanderung oder die Selbsthingabe doch wohl weiter fortgeschritten als ich dachte... Es sollte Konsens darüber bestehen, dass man nicht mit SS-Symbolen rumrennt, dass das kein scheiß Spiel ist!
Aber darüber regst du dich nicht auf? Nach dem Motto: Ist doch egal wenn jemand faschistische Literatur liest und nen SA-Mantel zu Hause hat. Man darf so was auch nicht kritisieren, denn es könnte sein, dass derjenige den Faschismus gar nicht gut findet - seine Hand ist Schuld, nicht er. Ich bin ja entsetzt darüber, wie schnell hier jemand nach dem Schema "jemand tut was, also hat er auch was damit zu tun" zum Rechten erklärt wird. - Ist das deine Meinung? Kommt das in etwa hin?
"Dieses Schema ist es, das ich auch in dem Artikel und einigen Ergänzungen wiederfinde."
Ich finds nicht wider, im Gegenteil wurde klar differenziert. Andererseits ist die Akzeptanz für gewisse Symbole usw. - dort wo sie auftrifft - natürlich beschissen. Du nimmst die Kritik an der Verwendung bzw. die Normalisierung rechter Symbole sofort als Angriff auf alle Neofolk-Hörer. Das inkrimierte Schema wendest Du leider selber an, indem DU dich bzw. du die Neofolk-Szene fälschlich insgesamt angegriffen meinst.
Es gibt eben unter den Fans dieser Musik auch Linke und diesen erweist niemand einen Dienst, der dafür sorgt, das diese Musik nur in Fascholokalen zu hören ist.
Ich frag mich was für "Linke" mit Neonazis MANCHMAL die selben Konzerte besuchen gehen? Keine Linken aus dem anarchistischen oder kommunistischen Bereich!
Von wegen "dieser Musik": Musik von Gruppen die mit rechts nichts zu tun haben, die will niemand verhindern. Aber bei rechten Gruppen, die mit ihrer Musik rechte Propaganda und rechten Lifestyle machen, na... da siehts natürlich anders aus.
Die Fucker sollen in ihre eigenen Etablisments zurückgedrängt werden, oder noch besser: ganz verhindert werden!
Ein Linker geht nicht in Fascholokale um Musik zu hören, okay? Und wer das tut ist kein Linker.
Authentisch nichtrechte Gruppen würden in Fascholokalen ebenfalls keine Musik spielen. Du kannst dir deine Fans nicht aussuchen, das stimmt, aber mensch kann sich aussuchen, wo mensch ein Konzert macht, wo du auftrittst. Wenn jemand in einem AN-Naziskin-Club88 irgendwo auftritt, dann war er wohl vorher bereits rechts genug eingeweicht, und dann ist es gut, verdammt gut, dies enttarnt und entlarvt zu haben.
Rechte haben in linken Lokalitäten nichts zu suchen. Die Frage ist also, ob der Laden wirklich "linksalternativ" ist (ein linker Freiraum ists definitiv nicht), und die Frage ist, ob wirklich Rechte dort waren.
Also Leute wie Black Rose, die Schwarze Sonne tragen und selbst auf Ermahnung nichts dabei finden, gehören nicht in linke Läden rein, solange sie so scheisse drauf sind, auch wenn er ja angeblich "nicht politisch" ist (ein SS-Symbol, ein Mördersymbol ist für ihn nicht zum Kotzen, aber die Ermahnung darüber ist "echt krass und auch irgendwie total zum Kotzen" - das ist dann angeblich "unpolitisch" (Politik von Polis = Stadtstaat/Gesellschaft), nur weils wirklich naiv und unintelligent ist?). Wobei ja noch nicht geklärt ist, ob Black Rose nicht ein Pseudonym von jemand anderem ist - zeitlich von den Einträgen her würds passen.
Wenn Rechte drunter waren, dann ist es absolut berechtigt dass dada linke Gruppen/Personen darauf aufmerksam macht, was da eigentlich abging. Ich könnte mir vorstellen, dass Linke irgendwann keine Lust mehr haben in Läden zu gehen, in dem irgendwann (wenn man sich nicht beschwert) jeden Freitagabend zuvor die SchwarzeSonne-Träger drin waren...
Wenn keine Rechten drin waren, dann ists immernoch richtig darauf aufmerksam zu machen, weil mensch möchte ja über Entwicklungen usw. informiert werden. Allerdings hätte er/sie dann eine andere Wortwahl wählen sollen.
Neofolk als Genre ist NICHT automatisch faschistisch, aber auch nicht progressiv (sondern rückwärts in die Vergangenheit gerichtet - könnte mensch näher ausführen, aber hab dazu jetzt keinen Bock).
"Dialektik ist schon eine feine Sache! Wer von der Frage ob es sinnvoll ist, ein Musikkonzert, zu verhindern, weil einige Besucher möglicherweise Rechte sein könnten, zu untätigem Zuschauen bei Mord kommt"
Ideologie und praktische Umsetzung der Ideologie sind nicht das gleiche, aber haben miteinander zu tun.
Ein Verwandter von mir wurde grausam von Faschisten umgebracht, danach wahrscheinlich wahrscheinlich auf einen Leichenhaufen geworfen und zusammen mit anderen verbrannt. Ich kenne Leute, z.T. Genossen, die saßen im KZ - es sind nicht mehr viele, aber es gibt sie noch.
In Lateinamerika haben die Faschisten (die Contras in Nicaragua oder die Rechten in Chile unter Pinochet usw.) Kommunisten teilweise die Augen ausgebrannt, Finger/Beine/Arme natürlich ohne Schmerzmittel abgeschnitten, also verkrüppelt und verstümmelt, manche lebendig begraben, die bereits Toten, leblosen Leichname in Massengräbern zusammengeworfen und verscharrt, Genossinnen wurden Insekten in die Scheide gesteckt, danach das Geschlecht mit Nadel und Faden zugenäht, mit Wundkrampf, Eiter, allem was dazu gehört. Das könnte jeder von uns sein...
Wie es der Zufall will habe ich erst vorgestern einen dazu passenden Text gelesen:
"Ich sehe ihm in die tränengefüllten Augen. Er ist leichenblaß und hat Schweißperlen auf der Oberlippe und am Haaransatz. Er krümmt sich zusammen. Er verkrampft die Hände ineinander, so als könnte er sich auch heute, ähnlich wie damals, nur noch an sich selbst festhalten. Ich wußte vorher, daß Pablo einer der wenigen Überlebenden jenes Massakers war, das über fünfzig Companeros und Companeras das Leben kostete. Ich war mir jedoch nicht ganz sicher, ob er vielleicht der einzige war, der fliehen konnte. Ich wollte ihn eigentlich fragen, unter welchen Umständen am 19. März 1967 der bekannte Dichter Otto Rene Castillo und dessen Gefährtin Nora Paiz von der Armee aufgespührt, verwundet, und gefangengenommen werden konnten. Beide wurden danach vom Militär grauenhaft gefoltert, verstümmelt und schließlich lebendig verbrannt. Aber Pablo Monsanto verstummte. Ich schwieg. Das Tonband lief weiter."
(Ches Erben, Albert Sterr, ISP-Verlag)
http://en.wikipedia.org/wiki/Otto_Rene_Castillo
Über die Greuel des 2. Weltkriegs brauchen wir hier erst gar nicht anzufangen.
Für dich ist alles nur Spaß. Aber die wahre Welt ist voller Ungerechtigkeit, und die übelste Ideologie ist der Faschismus. Der Feudalismus - die Realität, nicht die musische Verklärung im Neofolk - war auch schlimm, mit Leibeigenschaft für 95% der Gesellschaft und anderen Dingen, aber das war damals die modernste Produktionsmethode und Gesellschaftsform die es gab, er war zu seiner Zeit sozusagen auf der höhe der Zeit, der Faschismus dagegen will bewußt und ohne Grund die Menschen in Herrenschicht und unterdrückte Massen zwingen, ohne Grund verherrlicht er den Eroberungskrieg, in Zeiten einer zusammenwachsenden Welt verherrlicht er den Nationalismus und Chauvinismus, entwertet Menschen als "Sozialschmarotzer", beschimpft Menschen rassistisch, diskriminiert Frauen, rechtfertigt Ausbeutung und Unterdrückung,uswusw In manchen Ländern kommen die ganz Rechten an die Macht. Für mich ist das kein Spaß. Ich bin für die Revolution, und die Toten die oben erwähnt wurden könnten genausogut Genossen sein, mit denen man 6 Monate zuvor vielleicht an einem Tisch ein Bier getrunken hat (ja, Genossen aus der 3. Welt kommen manchmal nach Deutschland) - oder auch ich selbst, wenn ich in diese Länder gehen würde, um den dortigen Genossen bei der Abwehr und Bekämpfung des Faschismus oder der Revolution zu helfen. Ob Genossen oder wir selbst, es könnte jeder von UNS sein, der da für die Revolution getötet wird, vielleicht grausam verstümmelt wird, da dann als Leiche vergammelt, jedem dem die Revolution ernst ist. In verschiedenen Ländern gibt es auch heute noch (und wieder verstärkt, das nimmt heute wieder zu) Guerillakämpfe gegen Ausbeutung, Unterdrückung und teilweise faschistische und repressive Systeme und Regimes - die oben genannten Beispiele sind aus der jüngsten Vergangenheit, die Kämpfe sind aktuell.
Und für mich ist es kein Spaß, wenn jemand für solche Ideologie, rechte und faschistische Ideologie, Werbung macht oder ihre Symbole ästhetisiert. Die Folgen spühren wir dann in 20-30 Jahren, ggf. am eigenen Körper. Es ist nicht gesagt, dass die Welt in 30 Jahren noch so aussieht wie heute.
Siehe Bankenkrise, der Kapitalismus könnte auch schon früher auseinanderbrechen. Die 700 Milliarden in den USA, die 2 000 Milliarden für die letzten Kriege im Irak und in Afghanistan, das wird nicht ohne reale Folgen bleiben. Das wird sich auch noch weiter zuspitzen. Die Schwäche der sich zuvor aggressiv gerierenden USA ist gleichzeitig die Stärke von z.B. sozialistischen Ländern wie Venezuela oder des revisionistisch-sozialistischen China, oder Russlands usw. Wenn der kapitalistische Westen einen gewissen Machttransfer, auch an die 3. Welt (Indien, Brasilien) nicht hinnimmt, dann stehen weitere Konflikte bevor, und die kosten wieder Milliarden...
Also spitzen sich die Konflikte zu, und jede rechte Propaganda gefährdet "nicht nur" Migranten und Schwule und Frauenrechte (die JF hetzt ja jede Woche gegen Feminismus), sondern tangiert auch noch größere Zusammenhänge - es besteht über mittlere Frist die Gefahr eines neuen Faschismus an der Macht, der Kölner Oberbürgermeister Schramma von der selbst rechtsbürgerlichen CDU (!) nennt es die Gefahr des "Eurofaschismus". In Österreich hat dieser (derzeit noch halb-biedere, nur mit Worten brandstiftende) Eurofaschismus gerade 30% Stimmen bekommen. Was weißt du, was in 30 Jahren aus 30% Stimmen werden kann, und wie rechte Kerle auf zuspitzende weltweite Kämpfe, Partizipation einfordernde MigrantInnen in Europa und knappe Weltressourcen reagieren?
Und weiter fällt mir der Schwur der Überlebenden von Buchenwald ein:
"Wir schwören deshalb vor aller Welt auf diesem Apellplatz, an dieser Stätte des faschistischen Grauens:
Wir stellen den Kampf erst ein, wenn auch der letzte Schuldige vor den Richtern der Völker steht!
Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung.
Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel."
"Dialektik ist schon eine feine Sache"
Das ist nicht Dialektik, das war klar tituliert als extremes *Beispiel*. Das ist was anderes. Beispiele sind niemals dialektisch, niemals die Sache selbst, sondern immer eine Abstraktion.
Wer reproduziert hier wohl was?
Die Nennung der Problematik ist keine Reproduktion der Problematik.
Du machst implizit die dialektische Methode schlecht, willst irgendwie dass das rechte Probleme in der Neofolk-Szene nicht angesprochen wird bzw. fühlst dich sofort und meinst diese Szene sofort als ganzes angegriffen, wiederholst mit "die Hinweise darauf folgen stattdessen dem Schema: x kennt y, y arbeitet für z und z..." neurechter Verschleierungstaktik, die ich ziemlich genau so aus der Jungen Freiheit kenne (als ob das Aufrechterhalten von Nazikontakten durch JF-Redakteure nicht auf ihre eigene Gesinnung Rückschlüsse zuliese, oder als ob die politischen Freunde Adolf Hitlers damals nicht naheliegenderweise selbst Nazis gewesen wären...), fragst scheinheilig ob "Weltschmerz und Naturverbundenheit" "schon rechts" sind, wohlwissend dass sie das nicht sind... Was soll das, das ist alles Scheiße!
Ich glaub die rechte Ideologisierung der Neofolkszene ist weiter fortgeschritten als ich dachte, und womöglich, ja WOMÖGLICH bist du ein Opfer davon, besonders dein letztes "Ausländer nimmt Job weg"-Beispiel ist ja wohl mehr als traurig.
"Teilweise richtig! Die Neofolkszene ist inzwischen viel stärker “von Rechten unterwandert”, als zu der Zeit, als sie noch stärker zur Gothic-Szene zugerechnet wurde. Ein voller Erfolg also eines Teils der Gothic-Szene, der unter dem Namen “Grufties gegen Rechts” bekannt ist."
Genau! Die Unterwanderung der Neofolkszene durch Rechte, die du selbst zugibst (wenn auch in Anführungszeichen - warum?), ist die Schuld der Grufties gegen Rechts... Sicher, hätte es die Abspaltung nicht gegeben, wäre der prozentuale Anteil an Nazis kleiner, weil die Szene dann größer wäre, du Genie.
Indem Menschen aufmerksam wurden, wurde das Problem isoliert und auf einen kleineren Gefahrenkreis beschränkt. Warum bedauerst du das?
Der Architekt der den Raum entworfen hat ist bestimmt auch Nazi"
Du brauchst wegen kleineren Fehler von dada nicht sofort die Warnung vor Nazis lächerlich zu machen.
Das Verhindern und Verbieten von Mord und das verhindern und verbieten eines Musikkonzertes sind für mich noch sehr unterschiedliche Dinge.
Es sind unterschiedliche Dinge, aber wenn auf einer Veranstaltung eine menschenverachtende und in weiterer Konsequenz mörderische Ideologie propagiert wird, der Faschismus eben, dann sind es ggf. miteinander verbundene Dinge.
Wenn man gar nichts täte, dann würde es Tote geben. Gabs auch schon, Anschläge auf Migranten, vor allem Anfang der 90er, aber das ist relativ gering, im Vergleich zu dem was käme, wenn die Rechten die Macht übernehmen würden.
Rassismus impliziert automatisch Willkürmaßnamen...
Es gibt aber sicher Menschen, die da keinen Unterschied sehen. Ich würde vermuten, dass auch Faschisten dazuzählen.
Niemand hier setzt Verschiedenes gleich, aber es gibt ZUSAMMENHÄNGE, Kausalitäten und empirisch nachweisbare Korrelationen. Und zwischen rechter Propaganda und rechten Handlungen gibt es nachweislich so eine Korrelation. Große Überraschung, was?
Und genau darauf mache ich aufmerksam: Erst die Enttabuisierung rechter Inhalte, dann die rechte Tat. Wie wollen denn die Rechten 15 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund loswerden, wenn nicht auch mit einschlägigen Mitteln. Rassismus läuft immer auf Willkürmaßnahmen heraus.
Du solltest aufhören diese petty-bourgeoise Logik zu reproduzieren, wonach ein Faschist derjenige ist, der dir irgendwie diffus nicht passt, bzw. der die kleinbürgerlichen Verharmlosungen, Beschwichtigungen und "Konservierungen" nicht mitmacht usw.
Du betreibst schon wieder schlechte Metaphysik. Die Linken haben den Faschismus bekämpft und gesellschaftlich unmöglich gemacht, also hat der Kleinbürger ein negatives Gefühl bei dem Begriff (was die Ästhetisierung in der Neofolk-Szene zu durchbrechen versucht). Auch du hast ein negatives Gefühl bei dem Begriff, aber nicht wegen den Greueln die die Faschisten konkret begingen, aus ihrer KLEINBÜRGERLICHEN KONKURRENZIDEOLOGIE HERAUS, dem wir die proletarische Solidarität zwischen allen Nationen entgegegen setzen, sondern du identifizierst den Begriff mit "irgendwas" schlechtem, d.h. du löst den Begriff Faschismus aus seinem historischen und realgesellschaftlichen Zusammenhang, und dann drehst du ihn um, zumindest implizit ausgerechnet auf Antifaschisten. Warum tust du das?
Nach dieser neurechten Logik ist jemand der vor dem Faschismus warnt ist Faschist. Ist das deine Meinung?
(Ein Beispiel zur Dialektik für angel47: Heinz wird gekündigt, weil sein kapitalistischer Arbeitgeber einen “Ausländer” einstellt, der für weniger arbeitet. Heinz denkt nicht nach und ist sauer auf Ausländer und nicht auf seinen Ex-Arbeitgeber(1. Fehler). Heinz wird ein “Rechter”. Ein Linker will links sein und etwas gegen rechts unternehmen, also demonstriert er die Musik, die Heinz gut findet.(2. Fehler) Beide müssen weiter in menschenverachtenden Verhältnissen leben, in denen das “Glück” des einen gegen das des anderen als Zwang genutzt wird. Super!)
1. Das ist keine Dialektik.
2. Heinz, Rechter in Anführungsstrichen, Ausländer nimmt Arbeitsplatz weg... also ich finde diese Gedankengänge echt ziemlich Übel, Junge.
In was für Kreisen bewegst du dich eigentlich, dass man auf solche schrägen Gedanken kommt? Wenn jemand den Arbeitsplatz so verliert, dann nicht wegen dem bösen Ausländer, sondern wegen der inheränten Profitlogik des kapitalistischen Marktsystems, welches sich einen Dreck um Menschen schert, und Arbeiter nur als Kostenfaktoren sieht - und die gilt es zu reduzieren: Lohnsenkung, Entlassung usw. Welches für den Markt produziert, für den Profit, statt für Bedürfnisse von Menschen. Und der Profit wird dann wieder reinvestiert, in bessere Maschinen, die wiederum zu Entlassungen von noch mehr Menschen führen. Das ist Kapitalismus! Die Entwicklung, die Verbesserung der Produktionsmethoden (bessere Maschinen), das Anwachsen des Wohlstands führt nicht zu einem besseren Leben für alle, sondern zu Entlassung und damit Armut.
Aber daran ist der Migrant nicht schuld. Es ist vielmehr Struktur der kapitalistischen Wirtschaftsordnung. Der Migrant ist selbst nur Opfer solcher Verhältnisse - gerade in Zeiten der Globalisierung. Und statt Solidarität MITEINANDER gegen das uns alle ausbeutende System zu üben, fängt der Rechte an den Ausländer die Schuld zu geben und tritt als vereinzelter, entsolidarisierter Kleinbürger gegen seine Mitmenschen, die er nur als Konkurrenten wahrnimmt. Der Kapitalismus ist die Ursache für Konkurrenzdenken und die Entfremdung des Menschen vom Menschen, was wiederum - in seiner Krisenform, sobald sich die Verhältnisse zuspitzen: Wirtschaftskrise, Krieg usw. - eine grundlegende Ursache des Faschismus ist.
Im Rahmen meines Geschichtstudiums habe ich sicher noch schlimmere Dinge gelesen: Lesen heisst nicht zustimmen!
Überhaupt mal lesen beugt Missverständnissen vor. Woher willst du wissen was da drin steht, ohne die Schrift zu kennen? Klumb und Thomsen sympathieren mit zentralen Inhalten dieser Schriften, das ist durch mehrere Aussagen und andere Informationsquellen bewiesen. Differenzieren beugt Missverständnissen vor, Knut. Ein Geschichtsstudium ist eine Sache, Verbreitung volksverhetzender Schriften eine andere - irgendwoher müssen sie (und andere Faschos) die Scheiße ja bezogen haben, auch wenn Besitz von volksverhetzenden Schriften in diesem sauberen Staat keine Straftat darstellt. Der, der ihnen diese Schriften zur Verfügung gestellt hat, hat sich wahrscheinlich strafbar gemacht - und da sie untereinander auch tauschen, verkaufen, ausleihen... Sowas lässt sich leider nicht nachweisen, aber das sind alles Straftaten.
Er wollte wohl nur vorsichtig sein. Vielleicht haben sich die Rechten ja vor ihm versteckt.
Aha, die Rechten haben sich "versteckt"... Und schon wieder ziehst du eine ernste Sache ins Lächerliche. Man muss sich fragen weshalb?
Genau ... lesen?
Und genau davon rede ich die ganze Zeit, dass nicht einmal gezeigt wurde, dass die Bands an diesem Abends etwas davon getan haben. Davon ist in dem ganzen Bericht nicht die Rede. Dennoch wird hier immer wieder von einem rechten Konzert geredet.
Da hilft es nicht zu belegen, dass Josef Klump ein ultrarechter Spinner ist. Das hat hier nämlich niemand bestritten.(Aber er ist das nicht, weil er Evola liest, sondern weil er das was er liest gut findet und verbreitet. Auch das: für mich ein Unterschied, für andere hier anscheinend nicht.)
Dada hat einzelne Rechte beobachtet, spricht aber selber von einer Mehrheit "durchschnitts" Gothics, die dort waren. Mir ist leider immer noch Schleierhaft, wie jemand darin ein "Rechtes Neofolkkonzert" erkennen will. Da ich das Konzert nicht miterlebt habe verlasse ich mich hier, genau wie a47 auf die Berichte von dada und Thomas. Es könnte also sein, dass es wirklich Gründe gab, dieses Konzert als ein "rechtes Neofolkkonzert" zu betiteln, bloss leider werden diese Gründe nicht mitgeteilt.
"diffus, gefühlsbetont, unscharf und willkürlich" ist leider vor allem die Diskussion hier.
Nein über Black Rose rege ich mich nicht auf, denn die ist offensichtlich entweder recht naiv oder ein Troll. In beiden Fällen würde Aufregen zu nichts führen. Falls sie naiv ist und nicht versteht, was es mit diesem Symbol auf sich hat, dann hat die aufgeregte Reaktion ihr wahrscheinlich nicht die Augen geöffnet.
@ kalaschnikow, ak, angel47 und a47: a47 behauptet, dass "wir Nichtneofolker" unter anderem ein Problem mit Waffenkult hätten. Dann habe ich wohl ein kleines Verständnisproblem: Worauf genau beziehen sich die genannten Namen? Ist das vielleicht auch rechte Symbolik, weil Waffenkult?
Das Schema von dem ich wiederholt sprach ist von a 47 leider falsch wiedergegeben:
"Ich bin ja entsetzt darüber, wie schnell hier jemand nach dem Schema "jemand tut was, also hat er auch was damit zu tun" zum Rechten erklärt wird."
Ich rede stattdessen von:"Jemand tut etwas also hat auch der ehemalige Arbeitgeber des Freundes seiner Schwester damit zu tun."(In der Form übertrieben, aber es geht mir hier darum ein Missverständnis zu klären und ich habe mir sagen lassen, dass Übertreibung verdeutlicht.)
Ergänzung II
ad Winston Smith
Schwarze Sonne
Dass ich Dich als naiv bezeichnet habe war vielleicht übertrieben, aber ich glaube Du machst einen Fehler, wenn Du glaubst, die Schwarze Sonne als nicht-politisches Symbol nutzen zu können. Die Naziideologen haben zwar viele alte Symbole missbraucht und diese wieder zurückzufordern ist sicher ein legitimes, wenn auch oft missverstandenes Unterfangen. Die Schwarze Sonne jedoch ist die Form des Sonnenrades, die die SS in der Wewelsburg genutzt haben, die zwar auf alten Sonnensymbolen beruht, aber so nur dort verkommt. Auch die Bezeichnung Schwarze Sonne bezieht sich auf das Aussehen dieser Dekoration dieses von den Nazis entworfenen Tempels. Somit glaube ich, dass ein nicht politisches Verwenden dieses Symbols genau so unmöglich ist wie die Verwendung einer doppelten Sig Rune, die einzeln ein altes Germanisches Symbol ist, als SS aber eine Erfindung der Nazis.
Schade, dass Du wegen eines Stirnbands das Konzert nicht betreten durftest.
@Knut
Grüße aus Berlin
AAK Blogspot
http://aak.blogsport.de/2008/10/12/offener-brief-von-mario-forberg/
unqualifizierter Artikel
Zu allererst etwas zu meiner Person: ich bin definitiv nicht rechts und Mitglied der Apfelfront. mein politische Einstellung muss hier also nicht in eine rechte schiene gestellt werden.
Sicherlich gibt es im Neofolk Bands mit rechten Inhalten und Nazis die aus dem Neofolk-Umfeld Nachwuchs rekrutieren wollen. Die Tatsächliche Anzahl an rechtem Publikum ist aber verschwindend gering. Oftmals handelt es sich wie beispielsweise bei Death in June einfach nur um Provokationen ohne rechten Hintergedanken. Gerade Death in June ist über Vorwürfe zu NS-Ideologien erhaben. Douglas Pierce hat seine Ursprünge im Punk und ist schwul. (Was sich jeder Anschauen kann der an australische schwulenpornos herankommt). Auch nach rechten Inhalten sucht man vergebens. Wer sich bei dem Lied "Rose clouds of Holocaust" mehr als den Refrain anhört wird auch einen andren Zusammenhang erkennen.
Wenn Neofolk permanent unter diesem Anschuldigungen, wie hier erhoben, steht - die dermaßen schlecht recherchiert sind - Führt das nur dazu dass die Szene komplett in den Untergrund abtaucht und irgendwann wirklich nur noch Nazis in der Szene vorhanden sind. Den 90% nicht rechten Bands wird damit ihre Existenzgrundlage entzogen und eine tolle Sparte Musik wird durch unberechtigte Anfeindungen vernichtet.
der durchschnittliche Neofolker weiß über seine Szene bescheid und weiß damit umzugehen und zu differntzieren. Eine höhere Instanz als Moralapostel brauchen wir bestimmt nicht.
Ich denke mal vielen Linken geht es bei den Anfeindungen gegen den Neofolk und alles Mögliche in erster Linie um das zur Schaustellen ihrer vermeintlichen moralischen Überlegenheit und nicht um die Sache. Denn wem es um die Sache geht der denkt vielleicht ein wenig nach...
Heil Boskop
Uli
Nicht über sondern mit den Menschen reden
Hier wurde moniert, dass Sonne Hagal nicht zu sofort zu jedem Vorwurf Stellung nahm. Ich kann das verstehen. Würde mir jemand erzählen, ich trüge rosa Hasenohren, wäre es mir auch keinen Kommentar wert. Offensichtlichen Lächerlichkeiten zu begegnen, ist reine Energieverschwendung, die nicht dazu geeignet ist, die Halluzinationen der Gegenseite aufzulösen.
Hier wird jemand als rechts tituliert, dem Zähne von Rechten ausgeschlagen wurden, der mehrere Narben von Verwundungen durch Rechte oder von Demos gegen Rechts trägt, dessen Wohnung von Rechten gestürmt wurde. Es wäre wirklich zum Lachen, wenn es nicht so traurig wäre, welche Anklagen von PC-Tastatur-Linken erhoben werden. Das kommt dabei heraus, wenn man nicht mit, sondern über Menschen spricht und sich in seiner Paranoia überall von Rechten umgeben sieht.
In der Wahrnehmung meines Bruders bin ich übrigens auch ein Rechter, weil eben alles, was nicht ultralinks ist, zwangsläufig rechts ist. Und er hätte definitiv etwas dagegen, mit mir in eine Ecke gestellt zu werden.
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
jaja alles — xyz
Frommer Christenarsch — Heide
dummes gelalle — Ich
Lesen und lesen — Knut
"dummes gelalle" — Black Rose
Obskure Logik — Winston Smith
Zusammenfassung — a47
AJZ — kenn ich
Am Thema vorbei! — Denunziant
Nur mal so... — Denunziant
Daumen hoch — FRX
An Sabine R. — Denunziant
offener Brief — :XXX:
Offener Brief von Mario F — Jey