Geithain: Nazis blockieren statt ignorieren

luna 03.10.2008 22:36 Themen: Antifa
400 Menschen versammelten sich am 3.10. in der Stadt Geithain (zwischen Leipzig und Chemnitz) um eine Nazidemonstration zu verhindern und dem offiziellen Deutschland eine Absage zu erteilen. Hintergrund waren eine vom "Freie Netz", einem regionalen Netzwerk sich als autonome Nationalisten verstehender Nazis, angemeldete Demonstration und der Feiertrag des offiziellen Deutschlands
Mit völkischen und antisemitischen Hetztiraden wollten die "Freien Kräfte" unter dem Motto “Revolution ist machbar - Nationaler Sozialismus jetzt” dem System öffentlich ihre Gegnerschaft erklären. Ihre Alternative heißt nationale Volksgemeinschaft und bedeutet Unterordnung, Ausschluss und Gewalt. Der Versuch der örtlichen Versammlungsbehörde die Losungen„Revolution ist machbar“ und „Nationaler Sozialismus jetzt“ zu verbieten, scheiterte im Übrigen. Das Verwaltungsgericht Leipzig gab dem Einspruch der Nazis statt.

Nach einer kurzen Wegstrecke scheiterte nach zähen Verhandlungen und Ausdauer der anwesenden AntifaschistInnen auch der Versuch einer Blockade der Nazidemo.
Nachdem die in nur fünf Tagen mobilisierten 400 Menschen zum Markt demonstriert waren, drängte die Polizei auf ein schnelles Weitergehen zum angemeldeten Endpunkt der antifaschistischen Demonstration. Diese allerdings hatte sich entschlossen, den Aufmarsch der Nazis aktiv zu verhindern und blieb auf dem Markt, ein Punkt auf der Route der „Freien Kräfte“ sitzen. Die Polizei reagierte nicht mit direkter, wohl aber mit indirekter Gewalt. Den zum großen Teil per Bus angereisten AntifaschistInnen wurde gedroht, ihre Busse aus der Stadt zu verweisen, so dass diese mit dem Zug aus Geithain abreisen hätten müssen. Angesichts der Tatsache, dass die Nazis per Zug anreisen, keine optimale Aussicht. Die Sitzblockade löste sich im Zeichen dieser Drohgebärde auf.
2 Stunden später marschierten lediglich 200 Nazis durch die Stadt. Maßgeblicher Akteur war der Leipziger Neonazi Istvan Repacki.

Im Vorfeld des 3.10. war die Geithainer Bürgermeisterin (CDU) von der Idee der nazistischen Demonstration offensiv entgegenzutreten abgerückt, sehr wahrscheinlich aufgrund Drucks von oberer Stelle. Stattdessen ging die offizielle Stadtpolitik dazu über im Zeichen des unsäglichen Extremismusparadigmas Rechte und Linke in einen Topf zu werfen und die Bürgerschaft aufzurufen, an diesem 3.10. zu Hause zu bleiben.
Einmal mehr bewies eine sächsische Kleinstadt damit, dass sie die rechte Bedrohung, die im Umkreis von Geithain – Colditz oder Mittweida – krasseste und gewaltvolle Ausmaße annimmt, nicht ernst nehmen. Weder in einer Ausnahmesituation wie im Falle der Nazidemo noch im Alltag.

Wir kommen wieder, keine Frage.
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Ergänzungen

Bilder von der antifaschistische Demo

... 03.10.2008 - 22:54
Zusatz: Am Morgen des 3.10., am Abfahrtspunkt des Chemnitzer Busses, gab es einen rechten Übergriff auf die im Abreisen begriffenen Antifas.zwei Menschen wurden dabei verletzt.
Und hier noch 2 Bilder aus Geithain, Quelle: sachsen-zeit.de

400 Antifaschisten protestierten gegen 150 Na

antifa.sozialbetrug 04.10.2008 - 23:22
Man traf sich auf einem Parkplatz in Chemnitz.
Durch die Veröffentlichung des treffpunktes wussten leider auch
unerwünschte Gäste, wo man zu finden war!
Und so dauerte es nicht lange, bis eine Gruppe komplett
in Schwarz, geschlossen auf einen zu kam und sich vermummte.
Der Überraschungseffekt war groß!
Somit hatte man die Antifaschist_innen vertrieben, doch wenig später sammelte man sich erneut und stieg in den nun endlich angereisten Bus ein.

Bei dieser aktion wurde ein Antifaschist verletzt und bestohlen.
Auf diesem Wege: Gute besserung und hoffentlich ist die Nase noch gerade!

In Geithain angekommen.
Musste man ein par Meter vor der Sammelstelle aussteigen,
die Strassen und Gassen von Geithain machten es fast
unmöglich für den Busfahrer zu Manövrieren.
So sammelte man sich nach und nach auf dem Platz neben dem
Geithainer Freibad.
Die Polizei wies immer wieder darauf hin;
Sie hatte eine Kontrollzone für Geithain eingerichtet,
somit konnte jeder bis 24 Uhr ohne Angabe von Gründen Kontrolliert
werden.
Diese Maßnahme sollte wohl die Einhaltung der 'Auflagen' sichern.
Es waren Glasflaschen verboten, sowie sämtliche Art von Waffen o.ä.
und Alkohol war ebenfalls verboten.
Weiterhin wurde öffters auf den doch so strengen Zeitplan hingewiesen.
Als es hieß los gehen... hielt die Polizei ca. 20 Meter weiter den
kompletten Mob noch für eine weile an. Warum? Kein erkennbarer Grund.
Nach geraumer Zeit konnte man dann endlich richtung Geithainer Markt
laufen und demonstrieren.
Der Lauti machte Musik und der Mob machte aufmerksam.
So lief man nun auf den Markt,
zu diesem Zeitpunkt wurden ca. 400 Teilnehmer_innen gezählt.
Auf dem Markt angekommen wurden Kundgebungen gehalten,
Redebeiträge vorgelesen und Livemusik performt.
Die Polizei bemängelte "zu lange transparente" (...)
Was könnte man mit zu langen Transparenten anstellen?
Hierfür habe ich keinerlei Erklärung! Ich wäre froh über eine Auskunft,
die mir erklärt, warum Transparente eine bestimmte länge haben müssen /
nicht überschreiten dürfen!
Nach einiger Zeit auf dem Markt, machte die Polizei einen Vorschlag;
Man könnte doch jetzt einfach nachhause fahren.
Was? Hatte man sich verhört?
Nein!
Man fährt doch nicht einfach so nachhause, bevor es überhaupt losgeht!
Warum war man eigentlich da?
Weil es nichts zu feiern gab! Die Nationalisten wollten in Geithain
Demonstrieren und den 3.10. feiern.
Das konnte man nicht zulassen und wollte es verhindern.
Am 3.10. gab/gibt es nichts zu feiern, man war da um Deutschland den
Rücken zu-zu-kehren und die Demonstration der NeoNazis aufzuhalten!
Doch diese ging noch nichteinmal los!
Man bekam die information das sich schon ganze 2 davon am Bahnhof
eingefunden hatten, aber dies sollten wohl noch mehr werden!
Immer und immer wieder verhandelte die Polizei und sagte man solle
doch nun nachhause gehen...
Man schlug vor die Busse auf den Markt zu holen, so das man einsteigen
konnte und nachhause fahren könne...
Die Busse kamen, die Gegendemonstranten der Demonstration,
welche noch garnicht begonnen hatte, setzten sich hin um zu zeigen:
"Wir bleiben hier" !
Nach einem wirren hin und her und einiger Zeit später wurde die
Versmmlungsleiterin unter Druck gesetzt und hatte nur noch eine einzige
Möglichkeit... Sie musste die Versammlung als beendet erklären.
Somit war also die Versammlung beendet und die versammelten Antifaschist_innen
standen nichtmehr unter dem Schutz des Versammlungsrechtes.
Promt fuhr ein Polizeiwagen vor und verkündete, das dies die erste Verwarung ist,
man solle den Platz verlassen, in die Busse steigen und gehen!
Doch warum?
Nocheinmal von vorne, man fuhr nach Geithain um die Demonstration der NeoNazis
aufzuhalten, um zu zeigen das es Probleme gibt, um zu sagen wir feiern kein deutschland.
Doch die Demonstration der sog. "Autonomen Nationalisten" des Freien Netzes fand erst
13/14 Uhr statt... es ging noch nichteinmal los...
Die Polizei drohte mit Ordnungswiedrigkeiten, die man begeht.
Die Polizei verwarnte und Drohte.... obwohl doch alles Legal und abgeklärt war.
Warum änderte die Polizei dann ihre Meinung?
Willkür? Wollte man die Gegendemonstranten los werden?
Hierfür besteht noch starker Aufklärungsbedarf!
Mit der 2. oder 3. Verwarnung der Polizei, erhöte Sie den Druck maßgeblich!
Sie Drohte damit, das Die Polizei die Busse, mit oder ohne Insassen, zurück nachhause
schicken würde.
Ernsthaft? Die Busse sollten, leer oder nicht, nachhause geschickt werden?
Was hatte man dann für Alternativen?
Zum Bahnhof laufen und mit dem Zug nachhause fahren?
Und somit den Demonstranten in die Arme laufen?
Gut, vom äußerlichen Aspekt betrachtet machte es wohl keinen Unterschied!
Schließlich benutzen die sog. Autonomen Nationalisten Linke Symbolik, Aussehen und auch
Lifestyle?
Durch die Androhung dieser harten Maßnahme hatte die Polizei ein großes und effektives
Druckmittel! Bravo! Super!
Schickt die Gegendemonstranten nachhause, damit die NeoNazis in ruhe Demonstrieren können.
Somit dauerte es zwar ein Weilchen aber man wurde ja quasi gezwungen in den Bus einzusteigen!
So fuhr man dann gen Heimat... doch das konnte man nicht auch sich sitzen lassen!
In Chemnitz.
Man kam also in Chemnitz an.. insgesammt ca 3 Busse fuhren nach Chemnitz.
Dort sammelte man sich erneut, rollte die Transparente wieder aus und rannte lautstark
wieder zurück auf die Strasse!
Eine Spontane Demonstration in Chemnitz.
Es waren zwar weitaus weniger Antifaschist_innen in Chemnitz, als wie in Geithain,
doch in Chemnitz versprte man Wut und Empörung, welche man durch die doch angenehme
Lautstärke deutlich zu hören bekam!
Man Demonstrierte nun also in Chemnitz, doch warum?
Man wurde vertrieben, ja schon gezwungen Geithain zu verlassen.
Die Demonstration in Chemnitz könnte man beschreiben mit
Deutschland in den Rücken fallen, es gibt nichts zu feiern, schon gar keine Naziläden!
Der Mob lief durch die Innenstadt, auf der Zentralhaltestelle,
weiter an der Postback vorbei richtung McD/Bahnhof.
Aufeinmal stehen ein par grün uniformierte Beamte in der Laufrichtung des Mobs.
Die Versuche, die Transparente zu beschlangnahmen (Warum denn?) gingen teilweise daneben
Allerdings wurde ein/e Antifaschist_in mitgenommen, eventuel auch ein Transparent!
Bei dem Versuch, mit der Polizei zu reden, ihn/sie gehen zu lassen, machte ein Beamter
ganz besonders auf sich aufmerksam.
Dieses Verhalten habe ich bis dato erst ein einziges mal erlebt!
Er stellte sich hin mit gezogenem Schlagstock und verkündete Lautstark
"Ich krieg den ersten, der erste gehört mir, na wer will? Ich krieg euch"
(Dies ist kein genaues Zitat, es gab ja keine Aufnahmen)
Lernt man nicht in der Ausbildung die sogenannte "De-Eskalation"?
Nun dieses Verhalten und diese Aussagen, sind alles andere als De-Eskalierendes Verhalten!
Im gegenteil, man verspürte doch nur noch mehr Wut und Unverständnis!
"Der erste gehört mir" (Dieses Zitat ist 100%ig original so gesagt worden)
Kurzerhand ging man an den Uniformierten vorbei und Demonstrierte weiter und lautstark.
Man lief am bekannten Nazi-Laden in der Chemnitzer Innenstadt vorbei.
Vorbei? Wohl kaum, in dieser Situation brach es aus, man wurde vertrieben und bedroht!
Und diesen Laden konnte man nicht Tollerieren.
So hat es das Schutzgitter und den Eingang getroffen, bis die Polizei eintraf.
Mit schnellerem Schritt ging es also richtung Bahnhof und in die eine oder andere
Nebengasse.
Leider wurden mehrere (min. 30) Antifaschist_innen für ein par Stunden festgenommen,
doch wer war es? Somit keinerlei strafen und die Freilassung.
Andere hatten mehr Glück und fanden ohne Hindernisse den Weg in die Heimat.

Fazit:
In Geithain war eine Gegendemonstration geplant, welche bevor es überhaupt losging
durch Drohungen seitens der Polizei aufgelöst wurde!
Doch in Chemnitz setzte man Zeichen und machte auf dieses und jenes Aufmerksam.
Hätte die Polizei die Gegendemonstration der Antifaschist_innen nicht aufgelöst,
was wäre dann passiert? Dann wäre es in Chemnitz nicht dazu gekommen.

Doch am späteren Nachmittag / Abend waren wohl noch einige aus Geithain zurückgereiste
Nationalisten am Bahnhof anzutreffen.

Die Reaktionen der Polizei sind mir ein Rätsel.

 http://antifasozialbetrug.siteboard.de/antifasozialbetrug-about926.html

NAZILÄDEN SCHLIESSEN!
 http://antifasozialbetrug.siteboard.de/antifasozialbetrug-about51-75.html

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