CHAOSTAGE revisited

BeobachterIn 03.10.2008 22:32 Themen: Indymedia Kultur Medien Repression
Max. 300 zumeist jugendliche punks waren heute wegen des konzerts der deutschpunkband TOXOPLASMA auf einem Festival in Hannovers Nordstadt erschienen.
Ganz offensichtlich waren sie auch einem mehr oder weniger deutlichen Aufruf zur Randale gefolgt,der von den Machern des neuen Films „CHAOSTAGE“ in umlauf gebracht worden war
 http://www.lifepr.de/pressemeldungen/sabotakt-filme-tarek-ehlail-matthias-lange/boxid-66570.html
Max. 300 zumeist jugendliche punks waren heute wegen des konzerts der deutschpunkband TOXOPLASMA, das bereits um 12h an diesem „Feiertag“ in der stadtbekannten ( und verschrieen ) „Asselpunk“ kneipe Kopernikus stattfand, auf einem Festival in Hannovers Nordstadt erschienen.
Interessant, dass sie ganz offensichtlich auch einem mehr oder weniger deutlichen Aufruf zur Randale gefolgt waren, der medienwirksam von den Machern des neuen Films „CHAOSTAGE“ in umlauf gebracht worden war
 http://www.lifepr.de/pressemeldungen/sabotakt-filme-tarek-ehlail-matthias-lange/boxid-66570.html

Der film, der sich als „ erster ( ?!) und härtester deutscher Punk Film“ ( info der Stuttgarter (!) fernsehproduktion ) großspurig selbst anpreist sowie mit einer ebenso illustren wie fragwürdigen deutschen Schauspieler-Riege und ( teilweise Oi!-)Bandsammlung für den Soundtrack aufwartet wurde, wie man der webseite entnehmen darf, von BMW und Coca Cola gesponsert.
Seine Macher feierten heute abend im Apollokino in der Limmerstrasse ( anderer Stadtteil ) und anschliessend im MARITIM HOTEL Hannover ihre Premiere, während die oben erwähnten Jugendlichen seit ca. 15h von einem Grossaufgebot von Polizei um die Kopernikus eingekesselt wurden. Mehrere junge Mädchen sollen von den Polizeibeamten sehr brutal zu Boden geworfen worden sein. Angeblich waren ein paar Flaschen geflogen.Die komplette Kopernikusstrasse wurde bis nach 20h abgesperrt, unter dem Vorwand, dort „polizeiliche Massnahmen“ durchführen zu müssen, die wohl in bis zur Nötigung gehender Personenkontrollen und einiger Ingewahrsamnahmen bestanden.

eine BeobachterIn.
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Ergänzungen

Chaostage - It's time to remember

rowdy 04.10.2008 - 01:43
Den Film besser nicht anschauen, dient nur der Unterhaltung und ist größtenteils an der Realität vorbei. Und die Sponsoren müssen hier gar nicht weiter kommentiert werden. Die (kleine) Randale am Rande ist natürlich klasse, dient sie doch dem weiteren Imageverlust. Also, lasst es rocken...

Die Presse, HAZ, schreibt ...

nnoonnaammee 04.10.2008 - 08:59
Punkerkrawalle: Ein Film verursacht Chaos

Um 16.20 Uhr war die Geduld der Polizei zu Ende. Zu Fuß und mit Pferden kesselten die Beamten die rund 200 Punks vor dem Kopernikus-Club in der Nordstadt ein und nahmen die Haupttäter in Gewahrsam, nachdem diese den Nachmittag über Steine und Glasflaschen auf die Beamten geworfen hatten.


Zu diesem Zeitpunkt hatte das Konzert der Hauptband Toxoplasma noch gar nicht begonnen. "Die Band steht noch am Weidendamm. Wir würden sie gerne reinlassen, weil der Beginn des Konzertes bestimmt eine deeskalierende Wirkung hätte. Aber derzeit ist es zu gefährlich", sagte Polizeivizepräsident Rainer Langer.

Eigentlich hätte die Rückkehr der Chaostage in Hannover nur auf der Kinoleinwand stattfinden sollen. Regisseur Tarek Ehlail hat die Aufzeichnungen über die Punkrevolte von Moses Arndt, Herausgeber der legendären Zeitschrift ZAP, verfilmt. Die Vorpremiere fand gestern im hannoverschen Apollo-Kino statt und wurde mit einem Punkrockfestival in der Nordstadt gefeiert. Ehlail kritisierte den massiven Auftritt der Polizei.

Erst im vergangenen Jahr hatte der 27-Jährige die Idee zum Film, reichte sie bei der Saarländischen Filmförderung ein und bekam 20.000 Euro. Dann kamen Stars wie Ralf Richter, Ben Becker, Helge Schneider, Martin Semmelrogge, Stipe Erceg, Rolf Zacher und Claude-Oliver Rudolph dazu.

"Ich wollte der Punkszene ein Denkmal setzen, einen echten Propagandafilm", sagte Ehlail. Der Regisseur provoziert gern, lobt in Magazinen immer mal wieder die Auseinandersetzung mit der Polizei und kündigte seinen Film als "Deutschlands erster und härtester Punkfilm" an. Die Polizei habe sich deshalb auch schon bei ihm gemeldet und ihm mitgeteilt, dass er sich für eventuelle Gewalttaten aufgrund seines Aufrufes verantworten müsse. Der Saarbrückener betont immer wieder, dass er mit dem Film nicht zur Gewalt aufgerufen wollte.

Doch viele der angereisten Mitglieder der deutschen Punkszene, von denen einige bereits auf ihrem Weg vom Hauptbahnhof zur Kopernikusstraße nach Sachbeschädigungen festgenommen worden waren, hatten gestern nur Randale im Sinn. "Viele Verletzungen bei den Punks sind durch Flaschenwürfe der eigenen Leute verursacht worden. Während des Konzertes sind die Gäste aufeinander los gegangen", sagte Polizeisprecher Stefan Wittke.

Nach dem Konzert ließen die Einsatzkräfte die Besucher in Zehner-Gruppen aus dem Gebäude. Jeder einzelne wurde kontrolliert. Diejenigen, die eine Einladung für die Filmpremiere oder eine Karte für die zweite Vorstellung um 21.45 Uhr hatten, setzten ihren Weg nach Linden fort. Polizeipräsident Uwe Binias, der sich vor Ort ein Bild der Ereignisse machte, kündigte am Abend an: "Wir werden bei Rechstbrechern ganz konsequent einschreiten. Wer randaliert, wird eingesperrt."

Nach dem Film war für einen Teil der Punks eine Party im Maritim Grand Hotel am Friedrichswall geplant. Hoteldirektor Oliver Risse hat die Filmmacher und Darsteller zur Aftershow eingeladen – und natürlich auch ein wenig auf die Prominenz spekuliert. Zumindest viele Punks, allen voran der Regisseur, Chaostagebegründer Karl Nagel, der Schauspieler Claude-Oliver Rudolph und der Schriftsteller Moses Arndt waren gekommen und feierten die Filmpremiere.

von Jan Sedelies und Tobias Morchner
Veröffentlicht am 03.10.2008 21:02 Uhr
Zuletzt aktualisiert am 03.10.2008 21:05 Uhr



Polizei: Alles friedlich bei der Punkerfilmpremiere am Abend

Nach den Ausschreitungen rund um das Punkkonzert in der Nordstadt am Freitagnachmittag und am frühen Abend ist es im weiteren Verlauf des Abends im Stadtgebiet ruhig geblieben.

Bis 0.30 Uhr kam es weder in der Nordstadt, noch in der Innenstadt oder in Linden, wo die Vorpremiere eines Punkerfilms gefeiert wurde, zu weiteren Störungen. Die Einsatzleitung der Polizei führt dies auf das frühzeitige, konsequente und entschlossene Eingreifen der Beamten zurück.

Die Gesamtbilanz: 22 Personen wurden bei den Auseinandersetzungen verletzt, alle noch bis zum frühen Abend, unter ihnen waren vier Polizeibeamte. 74 Personen wurden in Gewahrsam genommen, die Polizei leitete gegen zunächst rund 25 Punks Strafverfahren unter anderem wegen Landfriedensbruchs und Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte, Körperverletzung und Sachbeschädigung ein.


Veröffentlicht am 04.10.2008 08:42 Uhr
Zuletzt aktualisiert am 04.10.2008 08:43 Uhr

freibier

immer noch punk 04.10.2008 - 12:50
@ex punk:

die streetpunks hätten ohne problem ins maritim kommen können - nach der filmvorführung wurde im kino durchgesagt, dass auch leute ohne einladung reinkommen (und dem sind auch einige gefolgt). die musik (d.j.) im maritim war ganz gut und die getränke frei aber die location ist halt arg strange für einen derartigen film.

Gar nicht so schlimm

Alteingesessener 04.10.2008 - 13:32
Ich hab mich gestern bevor es losging mit den Produzenten des Films unterhalten, die die ganze Zeit vor Ort waren. Die beiden die hier als Geschäftsführer aufgeführt sind:  http://www.lbfilms.de/de/team/index/index.html

Waren eigentlich ziemlich sympathisch und hatten auch nicht unbedingt das große Geld im Auge. Der Film hatte wohl ein Budget von 140 000€, wenn man sich mal die Besetzung ansieht scheinen die meisten auch eher auf Geld verzichtet zu haben. Und auf die Party wäre man wohl tatsächlich ohne größere Probleme gekommen. Das Maritim ist ja, wie der Film selbst, auch eher thrashig, einer der beiden meinte er hätte Schimmel in seinem Zimmer.

Erst rechts, dann links

Graf Zahl 04.10.2008 - 20:18

Der Film „Chaostage“

http://www.fuldaerzeitung.de/ 05.10.2008 - 21:39
Der Film „Chaostage“ hat genauso wenig mit den realen Ereignissen der achtziger und neunziger Jahre zu tun wie die Krawalle am Freitag in Hannovers Nordstadt mit den Ausschreitungen, die einst die Landeshauptstadt in Schutt und Asche legen sollten.

Punker Mitch wird von Polizisten schikaniert, will sich rächen und erschießt einen Polizisten. Sein Freund Didi ist generell unzufrieden, ertränkt sich in einer Badewanne und rauscht mit dieser durch die Decke des unter seiner Wohnung gelegenen Supermarktes. Die Scheibe des Marktes zerspringt durch die Druckwelle, als sein Freund Kralle vorfährt. Der hat eben noch einen Neonazi verprügelt und beginnt sofort mit dem Plündern. Plötzlich tauchen Freunde des Neonazis auf, Punks strömen herbei, und die Massenprügelei beginnt. Als die Polizei zu schlichten versucht, eskaliert die Situation – die Chaostage brechen aus.

So weit die übersichtliche Handlung von „Chaostage – We are Punks“, einem Film, der genauso wenig mit den realen Ereignissen der achtziger und neunziger Jahre zu tun hat wie die Krawalle am Freitag in Hannovers Nordstadt mit den Ausschreitungen, die einst die Landeshauptstadt in Schutt und Asche legen sollten. Film und Krawalle blieben deutlich hinter der historischen Vorlage zurück. Regisseur Tarek Ehlail, zuvor eher Freizeitfilmer, bastelte aus Aufzeichnungen über die Chaostage innerhalb von drei Tagen die Hälfte des Drehbuchs. Die andere Hälfte der Handlung ist frei erfunden – und so platt, dass sie wirklich nur von einem Punk stammen kann.

Zwischen den in Videoclipmanier geschnittenen Filmsequenzen werden Interviewschnipsel gestreut. Alte Punks erklären und verklären, wie es damals wirklich war – und bezeugen natürlich, dass es Mitch, Didi und den fiesen Nazi Eddie gegeben hat. Alles frei erfunden, aber dafür spricht das Who’s who der deutschen Punkszene vor: Slime-Sänger Dirk Jora, Toxoplasma-Stimme Wally Walldorf, Mirco „Micro“ Bogumil von den Abstürzenden Brieftauben, Kassierer-Frontmann Wolfgang Wendland. Dazu erklärt der reale Chaostage-Anstifter Karl Nagel, dass „jede Generation das Recht hat, bescheuert zu sein“. Und Ben Becker tut so, als wäre es seine Pflicht gewesen, damals den ersten Stein zu werfen. Moses Arndt spielt passend zu dem Konzept einen Ritter, der permanent „Ich habe das Grauen gesehen!“ brüllt.

„Chaostage“ ist ein edel besetzter Trashfilm: So spielen Claude-Oliver Rudolph, Martin Semmelrogge und Stipe Erceg Polizisten, Ralf Richter steht an einer Supermarktkasse, Rolf Zacher ist Reporter, und Helge Schneider improvisiert als erboster Anwohner. Ein Starensemble bei Gesamtproduktionskosten von 50.000 Euro. 20.000 davon stammen von der Saarländischen Filmförderung. Der Rest sind zusammengeschnorte Sponsorengelder. Der Film soll demnächst auf ein, zwei Festivals in Saarbrücken und gar bei der Berlinale laufen. Ab Januar soll er nach dem Willen des Regisseurs ins Programmkino. Die Aussichten dafür stehen gut. Ein Film, der bei seiner Premiere für Straßenschlachten sorgt, gilt in der Szene vermutlich als gelungen und dürfte bei den kommenden Bauwagen-Open-Airs nicht fehlen. Ein wirklich guter Film ist „Chaostage“ nicht, aber ein bunter, greller und schneller Einblick in die Punkszene. Der Regisseur empfiehlt den Film ab drei Promille.

Gewahrsamname

Ein ex Knasti 06.10.2008 - 14:45
Ich bedanke mich herzlich an die krawall kinder die es ermöglicht haben das ich und meine Freundin getrennt wurden, sie nach hause deportiert wurde und ich in Gewahrsam genommen wurde, nur damit ihr eure kinder chaostage feiern konntet. und ein danke schön an die hannover polizei die es nicht zugelassen hat das meine freundin und ich uns aus der eskalation zurückziehen durften und somit der repression einer faschistischen bullen präsenz zu ordnen die es für das beste hält alles was bunte haare hat und schloss und riegel weg zu sperren.

man hat uns aufgeforder uns von den gewaltätigen zu entfernen. durften wir das ? NEIN.
meine Freundin wurde gesagt das sie doch SCHWARZ zurück nach hause fahren sollte.. Anstiftung zur Straftat !!!
ich wurde ohne grund in gewahrsam genommen wir ca 50 andere auch bzw ALLE die gekesselt wurden! die Bullen sind in den Kessel gekommen und haben alle jungen frauen rausgesucht und sie aus Hannover verwiesen! alle über 18 wurden in gewahrsam genommen, und ca ab 4 uhr morgens erst freigelassen.

ich selbst stand bis 22 uhr im kessel, wurde zur waterloo straße 9 gebracht und erst um 4 uhr morgens entlassen, und das alles der allgemeinen sicherheit willens !...

Hannover Polizisten, punk hasser und Faschisten !

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