Demo gegen das Ausreisezentrum Trier 06.09.08

Passierschein A38 - Super wir bewegen uns 29.09.2008 16:38 Themen: Antifa Antirassismus
Am Samstag den 06.09.08 trugen ca. 100 Menschen ihren Unmut gegen das Ausreisezentrum Trier auf die Straße. Sie forderten die Schließung.
Arbeitsverbot, Perspektivlosigkeit, Schimmel an den Wänden

Bürger demonstrieren gegen das Trierer „Ausreisezentrum“


Forderungen wie „Ausreisezentrum abschaffen“ und „Solidarität statt Repression“ standen auf den Schildern und Bannern der rund hundert Trierer Bürgerinnen und Bürger, die am Samstag den 06.09.2008 ihren Unmut gegen das Ausreisezentrum Trier bekundeten. Von Trommeln begleitet zogen die Demonstranten vom Hauptbahnhof über die Porta Nigra bis nach Trier Nord in die Dasbachstraße zur sogenannten Landesunterkunft für Ausreisepflichtige.
„Niemand flieht ohne Grund!“ erklärt Lydia Tomaschowski vom Multikulturellen Zentrum Trier e.V. Im Ausreisezentrum befinden sich Flüchtlinge, die keine Chance auf Asyl haben und nicht abgeschoben werden können, da ihre Identität ungeklärt ist. „Die Zustände im Ausreisezentrum sind untragbar“, erläutert Maria Kronenberg vom Arbeitskreis Asyl der Arbeitsgemeinschaft Frieden. Die Wände seien schimmelig, die Inneneinrichtung unhygienisch, in den kargen 6-Bett-Zimmern sei eine Privatsphäre undenkbar. Zudem herrsche ein Arbeitsverbot, was die dort lebenden Menschen vom sozialen und kulturellen Trierer Stadtleben ausschließt.
Dieser Meinung ist auch Daniel Neumann von der Gruppe „Passierschein A38 – Super, wir bewegen uns!“. Er verlangt in seinem Redebeitrag ein „Umdenken in der Europäischen Flüchtlings- und Asylpolitik“. „Unser Wohlstand wird auf der Armut von Entwicklungsländern aufgebaut .Wir fordern Europa auf, sich seiner Verantwortung dafür zu stellen. Wir müssen die Fluchtursachen bekämpfen, nicht die Flüchtlinge“.
Zudem stehe es jedem Bundesland frei ob es ein Ausreisezentrum betreibe oder nicht.
Deshalb fordert Tamara Breitbach von den Jusos Trier die Landesregierung auf, ihre Abschiebepraxis zu ändern. „Das Ausreisezentrum Trier und der Abschiebeknast Ingelheim gehören abgeschafft“ gibt sie vor der Porta Nigra kund. Applaus von den Demonstranten, Touristen und Passanten vor dem Wahrzeichen Triers.
In der Dasbachstraße angekommen, nutzten die Demonstranten bei einem gemeinsamen Essen mit den Flüchtlingen die Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen und sich auszutauschen. Die Organisatoren – die Gruppe „Passierschein A38“ und das Multikulturelle Zentrum Trier e.V. zeigten sich sehr zufrieden mit dem Verlauf der Veranstaltung. „Wir hoffen, mit dieser friedlichen Demonstration unserem Ziel einen Schritt näher gekommen zu sein: Das Ausreisezentrum Trier muss geschlossen werden“, so Neumann. „Nur so kann das Menschenrecht auf Asyl verwirklicht werden“.
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