Eutin (SH): 200 gegen Abschiebung der Culums
Am Montag, den 22. September demonstrierten an die 200 Menschen in Eutin (Schleswig-Holstein) gegen die geplante Abschiebung der Familie Culum, die seit 19 Jahren in Bad Schwartau (bei Lübeck) lebt.
Am Donnerstag letzter Woche hatte es in den Lübecker Nachrichten einen Zeitungsartikel gegeben, der über die geplante Abschiebung der 12 köpfigen Familie (bis auf zwei ältere Söhne, die mit Deutschen verheiratet sind) berichtete. Die Familie lebt seit 19 Jahren hier, der Großteil ist in Deutschland geboren. Abgeschoben werden sollen sie in die Türkei, obwohl niemand von ihnen Türkisch spricht (sie stammen aus dem Grenzgebiet zu Syrien und sprechen neben Deutsch nur Arabisch). Volker Fehring, Sachgebietsleiter der Ausländerbehörde Ostholstein, meint nun nach 19 Jahren falsche Angaben bei der Einreise der Familie entdeckt zu haben. (vgl. http://de.indymedia.org/2008/09/227643.shtml)
Als Reaktion auf den Zeitungsartikel wurden am Freitag morgen der Vater sowie zwei Söhne gegen 6.30 Uhr festgenommen und in Abschiebehaft gesteckt (sie sitzen im Abschiebeknast in Rendsburg). Der Rest der Familie sollte sich Dienstag in Neumünster einfinden, um dann Mittwoch von Düsseldorf aus mit dem Flugzeug in ein fremdes Land abgeschoben werden.
Daraufhin wurde spontan am Freitag auf Initiative von Basta (www.basta-linke-jugend.de), dem Lübecker Flüchtlingsforum und Einzelpersonen von der alternative in Rücksprache mit der betroffenen Familie eine Demonstration für Montag organisiert. Am Samstag wurden Flugblätter in der Lübecker Innenstadt verteilt sowie am heutigen Montag vor Lübecker und allen Bad Schwartauer Schulen (auch dort, wo die betroffenen Kinder zur Schule gehen). Parallel sammelten die Mitschüler eines Familienmitglieds Unterschriften gegen die drohende Abschiebung. Im Vorfeld war auch der Bürgermeister von Bad Schwartau angesprochen worden, der sich allerdings nicht zu den Maßnahmen äußern wollte (es gebe ja auch Bürger, die für Abschiebungen seien…).
Am heutigen Montag fanden sich dann an die 200 Menschen, darunter Familienmitglieder, MitschülerInnen, FreundInnen, Antifas und linke Jugendliche am Eutiner Bahnhof ein, um zum Sitz der Ausländerbehörde zu ziehen. Die Demo war sehr lautstark, von „Kein Mensch ist illegal – Bleiberecht überall“ bis zu „Feuer und Flamme den Abschiebebehörden“ reichten die Parolen.
Vor der Ausländerbehörde angekommen, sollten die über 130 an einer Schule gesammelten Unterschriften dem verantwortlichen Bürokraten, Herrn Fehring, übergeben werden. Dieser wagte sich allerdings nicht raus, was mit lautstarken „Fehring, komm raus“, „Du Feigling!“ und „Culum muss bleiben!“-Rufen beantwortet wurde. Die Unterschriften wurden dann von zwei Mitschülern im Gebäude Herrn Fehring, dem die Situation sichtlich unangenehm war, und zwei MitarbeiterInnen übergeben. Auch ein Kamerateam des NDR war anwesend. Anschließend zog die Demo weiter, um sich nach einer weiteren Zwischenkundgebung auf dem Marktplatz am Bahnhof aufzulösen.
Am Ende der Demonstration wurde dann eine frohe Botschaft verkündet: Dem Eilverfahren (d.h. der Beschwerde gegen die Abschiebung) war vor Gericht stattgegeben worden. Die DemonstrantInnen jubelten. Auch wenn die Familie damit nicht am Mittwoch abgeschoben wird, bedeutet diese Entscheidung keine Ablehnung der Abschiebung an sich. Es bedeutet nur, dass die Richter erst in Ruhe die Akten prüfen müssen. (Gegen diese Entscheidung könnte die Behörde jetzt auch einen Antrag auf Haftverlängerung stellen.)
Die für den morgigen Dienstag geplante Mahnwache in Neumünster wurde aus diesem erfreulichen Grund abgesagt. Allerdings gilt es jetzt, weiter am Ball zu bleiben und massiven öffentlichen Druck aufzubauen, um den verantwortlichen Schreibtischtätern klar zu machen, dass Abschiebungen mit uns nicht einfach so zu machen sind und die Familie Culum weiterhin in Bad Schwartau leben können muss!!
Als Reaktion auf den Zeitungsartikel wurden am Freitag morgen der Vater sowie zwei Söhne gegen 6.30 Uhr festgenommen und in Abschiebehaft gesteckt (sie sitzen im Abschiebeknast in Rendsburg). Der Rest der Familie sollte sich Dienstag in Neumünster einfinden, um dann Mittwoch von Düsseldorf aus mit dem Flugzeug in ein fremdes Land abgeschoben werden.
Daraufhin wurde spontan am Freitag auf Initiative von Basta (www.basta-linke-jugend.de), dem Lübecker Flüchtlingsforum und Einzelpersonen von der alternative in Rücksprache mit der betroffenen Familie eine Demonstration für Montag organisiert. Am Samstag wurden Flugblätter in der Lübecker Innenstadt verteilt sowie am heutigen Montag vor Lübecker und allen Bad Schwartauer Schulen (auch dort, wo die betroffenen Kinder zur Schule gehen). Parallel sammelten die Mitschüler eines Familienmitglieds Unterschriften gegen die drohende Abschiebung. Im Vorfeld war auch der Bürgermeister von Bad Schwartau angesprochen worden, der sich allerdings nicht zu den Maßnahmen äußern wollte (es gebe ja auch Bürger, die für Abschiebungen seien…).
Am heutigen Montag fanden sich dann an die 200 Menschen, darunter Familienmitglieder, MitschülerInnen, FreundInnen, Antifas und linke Jugendliche am Eutiner Bahnhof ein, um zum Sitz der Ausländerbehörde zu ziehen. Die Demo war sehr lautstark, von „Kein Mensch ist illegal – Bleiberecht überall“ bis zu „Feuer und Flamme den Abschiebebehörden“ reichten die Parolen.
Vor der Ausländerbehörde angekommen, sollten die über 130 an einer Schule gesammelten Unterschriften dem verantwortlichen Bürokraten, Herrn Fehring, übergeben werden. Dieser wagte sich allerdings nicht raus, was mit lautstarken „Fehring, komm raus“, „Du Feigling!“ und „Culum muss bleiben!“-Rufen beantwortet wurde. Die Unterschriften wurden dann von zwei Mitschülern im Gebäude Herrn Fehring, dem die Situation sichtlich unangenehm war, und zwei MitarbeiterInnen übergeben. Auch ein Kamerateam des NDR war anwesend. Anschließend zog die Demo weiter, um sich nach einer weiteren Zwischenkundgebung auf dem Marktplatz am Bahnhof aufzulösen.
Am Ende der Demonstration wurde dann eine frohe Botschaft verkündet: Dem Eilverfahren (d.h. der Beschwerde gegen die Abschiebung) war vor Gericht stattgegeben worden. Die DemonstrantInnen jubelten. Auch wenn die Familie damit nicht am Mittwoch abgeschoben wird, bedeutet diese Entscheidung keine Ablehnung der Abschiebung an sich. Es bedeutet nur, dass die Richter erst in Ruhe die Akten prüfen müssen. (Gegen diese Entscheidung könnte die Behörde jetzt auch einen Antrag auf Haftverlängerung stellen.)
Die für den morgigen Dienstag geplante Mahnwache in Neumünster wurde aus diesem erfreulichen Grund abgesagt. Allerdings gilt es jetzt, weiter am Ball zu bleiben und massiven öffentlichen Druck aufzubauen, um den verantwortlichen Schreibtischtätern klar zu machen, dass Abschiebungen mit uns nicht einfach so zu machen sind und die Familie Culum weiterhin in Bad Schwartau leben können muss!!
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Ergänzungen
NEUMÜNSTER FINDET STATT!!!
Sie begann heute bereits um 8 Uhr vor dem Rathaus und dauert bis 20 Uhr
Eine Demonstration findet ab 16 Uhr zum Abschiebelager in Neumünster statt.
In Rendsburg findet heute ebenfalls eine Mahnwache um 17 Uhr vor dem Abschiebeknast statt!
Presse
Alle sind momentan frei
Alle bleiben hier!
Abschiebung stoppen!
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
mir fehlen die worte — willkür stoppen
Frage — keine-inhaltliche