Berlin: Smash § 218 / Gegen 1000 Kreuze
Am Samstag, den 20.09.08, marschierten selbsternannte Lebensschützer vom Neptunbrunnen zur Hedwigs-Kathedrale in Berlin. Ihre als Trauermarsch in dunkler Kleidung und mit weißen Kreuzen inszenierte Veranstaltung wurde von bunten Aktionen begleitet. Die Polizei tat sich durch unverhältnismäßig brutales Vorgehen und völlig unsinnig begründete Festnahmen hervor.
Das Bündnis Gegen Abtreibungsverbot // Gegen christlichen Fundamentalismus hatte für Samstagmorgen zu einer Kundgebung an der Spandauer Str./ Ecke Karl-Liebknecht-Str. aufgerufen. Anlass war der alle zwei Jahre stattfindende „Trauermarsch“ des Bundesverbands Lebensrecht e.V. Mit diesem Marsch wird gefordert, das Recht auf Abtreibung weiter einzuschränken. Die selbsternannten Lebensschützer zeichnen sich dabei durch ein christlich-konservatives Weltbild aus, ihre Vorstellung von Gesellschaft sieht die heterosexuelle, patriarchale Kleinfamilie im Zentrum. Homosexualität, Feminismus und emanzipatorische Bewegungen sind den Lebensschützern ein Graus. Bei aller Ordnungsliebe gehört Rechnen allerdings nicht zur Stärke der Christ_innen: Nach eigenen Angaben schleppten ca. 1000 von ihnen ihr Kreuzlein durch Berlins Mitte, realistische Schätzungen gehen von maximal 400 Teilnehmer_innen aus. Das sind damit ca. 150 Christ_innen weniger als vor zwei Jahren. Ähnlich schwer fällt den „Lebensschützern“ die Berechnung der Anzahl der Abtreibungen in Deutschland: Der Bundesverband Lebensrecht spricht von 250.000 Abtreibungen für 2007, tatsächlich waren es ca. 117.000. Oder sollte da etwa jemand gegen das achte Gebot verstoßen haben? Nach eigenen Angaben erhielten die „Lebensschützer“ nicht nur Unterstützung von diversen obskuren evangelikalen Gruppierungen, sondern auch von Politiker_innen der CDU, u.a. der Vorsitzenden der Frauen-Union, Maria Böhmer.
Die Kundgebung des von feministischen und antifaschistischen Gruppen getragenen Bündnisses wandte sich bunt und laut gegen die Zumutung, sich die verstaubt- verschwurbelten Gesänge der Christ_innen anhören zu sollen, ebenso wie gegen den Paragraphen 218, der Abtreibung in Deutschland nach wie vor als Straftat wertet. Gegen 11.30 versammelten sich ca. 150 Menschen in der Spandauer Straße. Mit Transpis, lauter Musik, einer Sambagruppe, Konfetti, Luftballons, Lebensfreude und diversen Redebeiträgen wandten sie sich gegen christlichen Fundamentalismus, gegen den §218, gegen den heterosexistischen Normalzustand. Weitere Menschen bewegten sich zwischen den Christ_innen, um auch in deren Leben ein wenig Farbe und Intellekt zu bringen. Die Redebeiträge wurden gehalten vom ak linker feminismus, der Forschungsgruppe Christlicher Fundamentalismus, Gisela Notz aus dem Bundesvorstand von pro familia und dem Antifaschistischen Bündnis Südost. Sie sind auf der Webseite des Bündnisses dokumentiert.
Bereits zu Anfang der Kundgebung verloren die für unser aller Schutz anwesenden Polizist_innen offenbar alle Nerven. Zwei Personen, die sich auf Grund der Änderung des Kundgebungsortes gegen 11.45 Uhr noch am Neptunbrunnen aufhielten, wurden von Polizisten brutal festgenommen, ebenso wie eine weitere Person, die sich unter die Christ_innen gemischt hatte. Im weiteren Verlauf der Kundgebung wurden die Teilnehmer_innen immer wieder aufgefordert, nicht die Straßenseite zu wechseln, es wurden Platzverweise erteilt. Das Verhalten der Polizei war unverhältnismäßig aggressiv, die rechtlichen Begründungen eher fadenscheinig.
Gegen 12.45 Uhr machten sich die Christ_innen am Neptunbrunnen bereit, ihre Kreuze zu schultern. Die Begegnung mit Lesben und Emanzen schien sie aber so sehr zu ängstigen, dass die Route des Schweigemarsches kurzfristig geändert werden musste, und so ein Vorbeimarschieren der Christ_innen an der Gegenkundgebung vermieden wurde. Nachdem die Kundgebung des Bündnisses aufgelöst wurde, machten sich Kleingruppen auf den Weg, um die „Lebensschützer“ weiterhin auf ihrem schweren Gang zu begleiten. Trommeln, Fahrradklingeln, Konfetti, laute Sprüche, Kondome und Brauseherzen kamen dabei zum Einsatz.
Ein weiteres Zusammentreffen von „Lebensschützern“ und Gegendemonstrant_innen gab es am Bebelplatz. Die Hedwigskathedrale, in der ein ökumenischer Gottesdienst den Abschluss der Veranstaltung bilden sollte, wurde mit Kondomen und Flyern verschönert. Eine Gruppe von ca. 20 Aktivist_innen hießen die Christ_innen sodann mit Konfetti und Sprechchören willkommen. Ein Versuch, die gerade vorbeiziehendenden Teilnehmer_innen der Afghanistan-Demo für lautstarken Protest gegen die Christ_innen zu begeistern scheiterte leider an völligem Desinteresse seitens der Demo. Um so mehr Interesse am Mitspielen zeigte leider Team Green. Schon bei Betreten des Platzes wurden mit der Begründung Platzverweise erteilt, das die Personen bereits an der anderen Kundgebung teilgenommen hätten. So wurde die Gruppe Protestierender von den Polizist_innen bis zur Straße Unter den Linden abgedrängt. Doch auch in der Kirche konnten die Christ_innen nicht ganz ungestört verweilen. Zwei Blasfeministinnen gelang es, sich unter die Irrgläubigen zu mischen. Sie rissen sich die T-Shirts vom Leib, küssten sich und bekundeten ihre Ablehnung christlichen Unfugs, bis sie von Polizist_innen abgeführt wurden.
Insgesamt ist das Konzept von Kundgebung und dezentralen Aktionen gut aufgegangen. Ein breites Bündnis von antifaschistischen und feministischen Gruppen hat eine vielfältige Kritik an christlichem Fundamentalismus, Heterosexismus, Patriarchat und kapitalistischem System zum Ausdruck gebracht. Im Angesicht der Mobilisierung nach Köln (an dieser Stelle: Thumbs up für die Antifaschist_innen in Köln!!!) und der zeitgleich stattfindenden Afghanistan-Demo ist die zahlenmäßige Beteiligung an der Kundgebung zufriedenstellend. Der Bundesverband Lebensrecht hat angekündigt, den geschmacklosen Trauermarsch nicht mehr zweijährlich, sondern jährlich abhalten zu wollen – das Bündnis gegen Abtreibungsverbot und christlichen Fundamentalismus kann sich also auf noch buntere, lautere und größere Aktionen im nächsten Jahr vorbereiten.
Kein Gott – Kein Staat – Kein Patriarchat!
Die Kundgebung des von feministischen und antifaschistischen Gruppen getragenen Bündnisses wandte sich bunt und laut gegen die Zumutung, sich die verstaubt- verschwurbelten Gesänge der Christ_innen anhören zu sollen, ebenso wie gegen den Paragraphen 218, der Abtreibung in Deutschland nach wie vor als Straftat wertet. Gegen 11.30 versammelten sich ca. 150 Menschen in der Spandauer Straße. Mit Transpis, lauter Musik, einer Sambagruppe, Konfetti, Luftballons, Lebensfreude und diversen Redebeiträgen wandten sie sich gegen christlichen Fundamentalismus, gegen den §218, gegen den heterosexistischen Normalzustand. Weitere Menschen bewegten sich zwischen den Christ_innen, um auch in deren Leben ein wenig Farbe und Intellekt zu bringen. Die Redebeiträge wurden gehalten vom ak linker feminismus, der Forschungsgruppe Christlicher Fundamentalismus, Gisela Notz aus dem Bundesvorstand von pro familia und dem Antifaschistischen Bündnis Südost. Sie sind auf der Webseite des Bündnisses dokumentiert.
Bereits zu Anfang der Kundgebung verloren die für unser aller Schutz anwesenden Polizist_innen offenbar alle Nerven. Zwei Personen, die sich auf Grund der Änderung des Kundgebungsortes gegen 11.45 Uhr noch am Neptunbrunnen aufhielten, wurden von Polizisten brutal festgenommen, ebenso wie eine weitere Person, die sich unter die Christ_innen gemischt hatte. Im weiteren Verlauf der Kundgebung wurden die Teilnehmer_innen immer wieder aufgefordert, nicht die Straßenseite zu wechseln, es wurden Platzverweise erteilt. Das Verhalten der Polizei war unverhältnismäßig aggressiv, die rechtlichen Begründungen eher fadenscheinig.
Gegen 12.45 Uhr machten sich die Christ_innen am Neptunbrunnen bereit, ihre Kreuze zu schultern. Die Begegnung mit Lesben und Emanzen schien sie aber so sehr zu ängstigen, dass die Route des Schweigemarsches kurzfristig geändert werden musste, und so ein Vorbeimarschieren der Christ_innen an der Gegenkundgebung vermieden wurde. Nachdem die Kundgebung des Bündnisses aufgelöst wurde, machten sich Kleingruppen auf den Weg, um die „Lebensschützer“ weiterhin auf ihrem schweren Gang zu begleiten. Trommeln, Fahrradklingeln, Konfetti, laute Sprüche, Kondome und Brauseherzen kamen dabei zum Einsatz.
Ein weiteres Zusammentreffen von „Lebensschützern“ und Gegendemonstrant_innen gab es am Bebelplatz. Die Hedwigskathedrale, in der ein ökumenischer Gottesdienst den Abschluss der Veranstaltung bilden sollte, wurde mit Kondomen und Flyern verschönert. Eine Gruppe von ca. 20 Aktivist_innen hießen die Christ_innen sodann mit Konfetti und Sprechchören willkommen. Ein Versuch, die gerade vorbeiziehendenden Teilnehmer_innen der Afghanistan-Demo für lautstarken Protest gegen die Christ_innen zu begeistern scheiterte leider an völligem Desinteresse seitens der Demo. Um so mehr Interesse am Mitspielen zeigte leider Team Green. Schon bei Betreten des Platzes wurden mit der Begründung Platzverweise erteilt, das die Personen bereits an der anderen Kundgebung teilgenommen hätten. So wurde die Gruppe Protestierender von den Polizist_innen bis zur Straße Unter den Linden abgedrängt. Doch auch in der Kirche konnten die Christ_innen nicht ganz ungestört verweilen. Zwei Blasfeministinnen gelang es, sich unter die Irrgläubigen zu mischen. Sie rissen sich die T-Shirts vom Leib, küssten sich und bekundeten ihre Ablehnung christlichen Unfugs, bis sie von Polizist_innen abgeführt wurden.
Insgesamt ist das Konzept von Kundgebung und dezentralen Aktionen gut aufgegangen. Ein breites Bündnis von antifaschistischen und feministischen Gruppen hat eine vielfältige Kritik an christlichem Fundamentalismus, Heterosexismus, Patriarchat und kapitalistischem System zum Ausdruck gebracht. Im Angesicht der Mobilisierung nach Köln (an dieser Stelle: Thumbs up für die Antifaschist_innen in Köln!!!) und der zeitgleich stattfindenden Afghanistan-Demo ist die zahlenmäßige Beteiligung an der Kundgebung zufriedenstellend. Der Bundesverband Lebensrecht hat angekündigt, den geschmacklosen Trauermarsch nicht mehr zweijährlich, sondern jährlich abhalten zu wollen – das Bündnis gegen Abtreibungsverbot und christlichen Fundamentalismus kann sich also auf noch buntere, lautere und größere Aktionen im nächsten Jahr vorbereiten.
Kein Gott – Kein Staat – Kein Patriarchat!
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(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
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Ergänzungen
mehr berichte, bilder,...
http://aka.blogsport.de/?p=306
http://starblog.olifani.eu/archives/1631
http://schokolade.olifani.de/?p=581
http://immomentvorbei.blogsport.de/2008/09/21/das-kreuz-mit-den-fundamentalisten/
mehr bilder gibts hier:
http://flickr.com/photos/schoko-blog/
und außerdem noch der aufruf für münchen:
http://asabm.blogsport.de
http://bkpnk089.blogsport.de/2008/09/19/bin-ja-mal-gespannt/
gegen Krieg und Patriarchat!!!
Nichts gegen (gute) Redebeiträge, auch nichts gegen Selbstaufklärung, aber in solchen Situationen halten wir das direkte Stören, Pöbeln oder Irritieren - oder zumindest den Versuch dazu für sinnvoller.
Schön war, dass es dann während des Kreuzmarsches direktere Aktionen gab.
Auch seltsam: das bashing gegen die Antikriegs-Demo in diesem und einem der frühren Beiträge auf indymedia. Es gab durchaus Menschen, die es wichtig fanden, an beiden Orten aktiv zu sein und ein Streit darüber, dass die eine Demo wichtiger sei als die andere ist doch ziemlich affig.
Vielleicht wäre ein Austausch von dem einen oder anderen Redebeitrag zwischen den beiden Demos hier der schlauere Weg gewesen.
"Holy Revolution School"
Weiter geht's
http://de.youtube.com/watch?v=DS9ShBhf5Ro
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
hmmm
@Glaser
Alles nie wieder machen!
Und was ist mit
Ne , ich bin nicht in der Kirche oder so
Differenzierte Auseinandersetzungen..
Als Behinderter...
ey, lieber "beobachter"
scheiss bulle!
eine frage
die entscheidung was sich in deinem bauch befindet und was nicht fällst du doch viel früher und verlierst so jedes recht darüber zu urteilen ob du das kind in deinem bauch abtreiben darfst.
und wenn bei der besten verhütung was daneben geht.. das ist keine legitimation ein lebewesen zu töten.
es gibt menschen die sterben unglücklich in verkehrsunfällen, andere gewinnen millionen im lotto, und wiederum andere werden bundeskanzler.. und ihr meint eine ungewollte schwangerschaft ist so etwas furchtbares, dass man freiwillig zu so einem egoisten verkommen darf?
und das wo ihr euch doch so für die schwachen und unterdrückten dieser gesellschaft einsetzt, so viel gemüse esst und euch so für die menschenrechte einsetzt..
die widersprüchlichkeit euer lebensform ist mir ein rätsel.
heino..
wissenschaftlichkeit wahren
definiert doch bitte mal ungeborenes leben. am anfang seiner entwicklung ist da im weiblichen körper lediglich ein kleiner zellhaufen, der mit einem menschlichen körper soviel zu tun hat wie eine birne oder weil es euch christen vielleicht besser einleuchtet, wie ein apfel.
von ungeborenem leben kann man in wirklichkeit vielleicht erst im letzten oder vorletzten monat der schwangerschaft sprechen, aber da ist abtreibung eh gesetzlich verboten es sei denn, die schwangerschaft und geburt ist lebensgefährlich für die mutter.
scheiß fundamentalisten.
wann rennt ihr mit bombengürtel in ein krankenhaus, weil da abtreibungen stattfinden?
KEIN GOTT! + KEIN STAAT! + KEIN PATRIARCHAT!
Ab wann Leben
Meinst Du ernsthaft, daß Frühchen, die vor dem letzten oder vorletzten Monat geboren werden, kein Leben sind?
Mach mal Deine Hausaufgaben und schau nach, ab wann Frühgeborene mittlerweile überleben!!!
@ Data Becker
Ein anderer Beitrag meinte, dass Nichtabtreibung nicht gegen den Willen der Schwangeren geschehen solle. Das ist neben vielen Anderen hier endlich auch einmal ein akzeptables Argument. Andererseits habe ich dabei Bauchschmerzen. Welches Recht steht höher: das der Selbstbestimmung oder das Recht auf Leben? Auch insofern halte ich unser System mit der Beratungspflicht und anschließenden Entscheidung nicht für das Schlechteste!
Zuletzt einfach mal so auf die Frage, wann Leben eigentlich Leben ist: es gibt wissenschaftlich belegtes Bildmaterial, das zeigt, wie sehr sich auch ein kleiner Fötus gegen die Indikation wie Absaugen oder Vergiften zu wehren versucht...!
titel
außerdem:
scheißt auf die antiamerikanischen 'friedensdemonstrationen'.
@ honk attack /feminist. kriegsgegnerinnnen
Fundamentalismus
Aber wenn Christen ihre Meinng vetreten seid ihr Linken wieder auf der Straße, belästigt sie und wirft der Polizei wieder Unverhältnismäigkeit vor.
Da wünscht man sich manchmal das ihr mal an die falschen geratet. Geht doch mal Nachts durch stark islamisch bewohnte Stadtteile. Mal sehen wie ihr mit eurer " Peace " Mentalität kommt.
titel_II
war auch keine schuldzuweisung an dich oder das bündnis, eher anstoß fürs nächste mal. denke mit beweglichem, dynamischen protest von 100-200 leuten ist zu solchen anlässen mehr zu erreichen als mit einer immobilen kundgebung, die von einer handvoll bullen mit zwei ketten leicht in schach gehalten werden kann.
mit unauffälliger kleidung war es kein großes problem, sich unter die christen zu mischen. man hätte sich auch ein kreuz schultern können um damit allerhand schabernack zu treiben (umdrehen, parolen rufen, plakate dran befestigen usw).
Ergänzung
Ok, dann muß man aber auch den Arsch in der Hose haben laut zu sagen, dass das auch bedingungslos für Moslems, insbesondere dem Fundamentalismus, gilt.
Ich möchte nicht gegen den Islam grundsätzlich negative Stellung beziehen, doch bitetet er genug Angriffsfläche dazu. Die ergibt sich einerseits aus verschiedenen Auslegungen von gemäßigt bis radikal-militant-fundamental bi shin zu den Charakteren der jenigen die ihn ausleben.
Eine Vermutung könnte sein, das die Christen harmlossind und keine Gegenwehr kommt. Macht das mal, wenn die türkischen " Grauen Wölfe " oder Kurden ( nicht nur politisch sondern auch als Moslem ) demonstrieren, verhaltet euch dort mal so, wie bei den Abtreibungsgegnern! Laut dem Spiegel verteidigen bei solchen Aktionen junge Türken oder Moslems ihre Religion oft sehr heftig, die sich ansonsten in ihrer Freizeit, wenn darum kümmern.
Setzt euch mal mit dem Koran auseinander und mit der islamischen Welt.
Für die Christen sind die Kreuzzüge schon lange vorbei, für den fundamentalen Islam, also für die Islamisten, ist er gerade dabei oder steht vor der Tür.
Warum, um Himmels Willen, geht man hier gegen harmlose Christenspinner vor, wo dann einerseits das Geschrei nach Toleranz und für den Islam in Köln groß ist, obwohl der Fundamentalismus eine unberechnbare Gefahr dar. Was wäre gewesen, wenn in Deutschland die Sauerlandzelle oder der Kofferbomber in Köln erfolgt gehabt hätte.....Und für was. Weil man Deutschland und die Deutschen hasst, ( als verweichlicht und moralisch verkommen ) weil man alle Ungläubige als minderwertig sieht. Was würden die Angehörigen der Opfer sagen? Was ist mit den Angehörigen der bisher durch radikalen Terror ums Leben gekommen sind, bei dem Spiel welche Kultur und Religion die beste ist.
Oft wird gegen den Fundamentalismus keine Stimme erhoben, weil man auch oft die Schuld im Westen sucht, aber auch aus Angst und Zweifel im Fadenkreuz der Terroristen zu stehen.
Das ist doch total paradox.
@feministische kriegsgegner_innen
Mein Bauch gehört mir
Wieso sollte z.B. eine Schwangere auf Alkohol, Tabak und andere Drogen verzichten? Es wäre doch zwangsläufig legitim, den Fötus grob fahrlässig oder vorsätzlich zu schädigen. Schließlich könnte sie ihn ja auch nach eigenem Belieben töten lassen.
Es ist schade, daß diese wichtige Diskussion anscheinend nur ein Entweder-Oder kennt. Viele Aspekte fallen - oftmals unpassenden - Schlagwörtern zum Opfer. Nur um einen Aspekt zu nennen: Die verbesserte pränatale Diagnostik führt zu einem Geburtenrückgang von Menschen mit Down-Syndrom - aber ist diese Form der Eugenik überhaupt wünschenswert?
Abtreibungsdiskussion
Kurios: Wir behandeln z.Zt. in einer 8.Klasse den Islam. Konfrontiert mit Aussprüchen aus dem Koran und Sunna, sollten die Schüler nicht nur bestimmen, welche eindeutig religiös zu interpretieren sind, sondern auch zwei heraussuchen, die für sie akzeptable Lebensregeln sind. Einer dieser Koransprüche lautet sinngemäß, dass man seine Kinder auch aus der Not heraus nicht töten sollte. Eine Schülerin fragte, ob sich das auf die Abtreibung bezöge. Nach einer Info über die Rolle der Abtreibung in islamischen Staaten entspann sich daraus eine Diskussion über die Abtreibung an sich. Viele Fragen der Kiddies und natürlich insbesondere der Mädchen. Mein Problem und eigener Konflikt: was kann/darf ich ihnen jetzt erzählen über das, was bei einer Abtreibung tatsächlich mit dem Fötus geschieht und welche medizinischen/psychologischen Folgen sie für die Betroffene haben kann? Wie kann man Leben/Lebensfähigkeit/Persönlichkeit definieren? Verschrecke ich sie nicht, wenn es um ihre Suche in einem solchen Fall geht? Wie weit kann verantwortliche Sexualerziehung gehen?
Lange Rede, kurzer Sinn: Wir kamen weg vom Islam, hin zu diesem schweren Thema, ich habe es laufen lassen, wie es sich ergibt. Entgegen meiner ursprünglichen Befürchtung, dass die Fragerin selbst vor dieser Frage steht, stellte sich heraus: Sie wurde als schwerstbehindert prognostiziert und ihre Mutter hätte sie fast "wegmachen lassen". Sie ist körperlich, sozial und geistig normal entwickelt und stellt zumindest in letztem Punkt die meisten ihrer Klassenkameraden in den Schatten...!!!
Filmtipp: "Juno"!
Ich verstehe nicht...
Patriarchatskritik ohne Kriegskritik???
Ebenfalls Blödsinn ist, sich als Feminist_innen möglichst gar nicht mit Widerstand und Protesten gegen Krieg zu befassen, weil man sich dabei ja an falschen Verbündeten die Finger dreckig machen könnte. Der Feind meines Feindes ist schließlich noch lange nicht mein Freund (- und schon gar nicht meine Freundin!!!)- weswegen Kritik an deutschen Kriegseinsätzen noch lange keine Solidarität mit fanatischen Selbstmordattentäter_innen o.ä. bedeutet. In genau so einem Vorwurf macht sich vielmehr äußerst plattes dualistisches Denken breit.
Patriarchatskritik ohne Auseinandersetzung mit Militarismus kann nur auf halber Strecke stecken bleiben.
Auch wenn es gute Gründe geben mag, auf genau diese Demo gegen die Verlängerung des Afghanistaneinsatzes der Bundeswehr nicht auf die Straße gehen zu wollen - die bisher hier nur angedeuteten waren nicht überzeugend...
Farbflaschenwürfe
Farbflaschenwürfe gegen Amtsgericht Tiergarten
Mitte
# 2912
Unbekannte haben in der vergangenen Nacht vier mit Farbe gefüllte Flaschen gegen die Fassade des Amtsgerichts Tiergarten geworfen. Ein Angehöriger des Wachschutzes stellte gegen 1 Uhr 45 gelbe und schwarze Farbe an den Mauern des Eingangs in der Turmstraße und auf dem Gehweg davor fest. Der Polizeiliche Staatsschutz hat die Ermittlungen übernommen.