[Köln]: Demo am Freitag war ein Erfolg
Anlässlich der erfolgreichen Verhinderung des Treffens der europäischer Rechtspopulisten am Freitag und Samstag in Köln durch Blockaden und militante Aktionen von mehren tausend AntifaschistInnen aus dem gesamten Bundesgebiet, sieht man sich im Umsganze-Bündnis bestätig: „Die Proteste in Köln zeigen die Notwendigkeit einer eigenständigen, linkradikalen Bewegung."
"Es ist zwar schön, dass vielen Rechten die beiden Tage in unangenehmer Erinnerung bleiben werden. Die Verhinderung des Kongresses war staatlicherseits jedoch zumindest einkalkuliert. Das ist kein Ausdruck eines Linksschwenks, sondern nur der Tatsache, dass man im Moment offenbar keine Konkurrenz rechts der CDU zulassen will. Es ging dem bürgerlichen Bündnis um dem Oberbürgermeister nicht darum, Rassismus und Nationalismus tatsächlich zu bekämpfen, sondern das Monopol darauf zu behaupten. Das zeigt wie richtig es war, dagegen auf einen linksradikalen Ausdruck schon am Freitag zu setzen,“ findet etwa Sahra Brechtel von der autonomen antifa [f] aus Frankfurt.
Bereits am Freitag Abend hatten in Köln fast 3000 Menschen an der linksradikalen Demonstration “Fight the Game - Rassismus, Islamismus, Nationalismus und Kapitalismus bekämpfen!“ teilgenommen. Die Demonstration richtete sich gegen die ideologischen und gesellschaftlichen Grundlagen der verschiedenen reaktionären Bewegungen. Aus der Demonstration heraus wurde die Kölner Ausländerbehörde mit Farbflaschen angegriffen, danach kam es zu Rangeleien mit der Polizei.
Die Antifa-Sprecherin erklärte dazu: "Während der Oberbürgermeister über den Rassismus von Pro Köln spricht, drangsaliert seine Ausländerbehörde tagtäglich und ganz „demokratisch“ MigrantInnen für den „Standort Deutschland“. Die Aktionen gegen die Ausländerbehörde waren der konsequente Ausdruck einer linksradikalen Bewegung, mit der kein Staat zu machen ist. Wir wollen schließlich keinen demokratischen Rassismus und Nationalismus, sondern gar keinen.“ Die entschlossene Teilnahme von so vielen Menschen an der eigenständigen linksradikalen Demonstration am Freitag sei in diesem Sinne als ein Schritt in die richtige Richtng zu bewerten.
Die autonome antifa [f] ist Teil des bundesweiten, linksradikalen UmsGanze-Bündnis, das unter dem Motto "Religiöse und nationale Kollektive kippen: Für den Kommunismus!" auch nach Köln mobilsiert hat.
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Hier noch der Redebeitrag der autonomen antifa [f] aus Frankfurt auf der Antifa-Demo am Freitag, die bestimmt keiner verstanden hat... :
Liebe Linksradikale,
Antifaschismus – das ist nicht neu – bedeutet den Kampf gegen die gesellschaftlichen Grundlagen aus denen heraus Menschen die Bereitschaft entwickeln, reaktionäre Denk- und Verhaltensmuster anzunehmen. Daher ist das Kriterium unseres Antifaschismus nicht die Masse an Leuten, die Anzahl an Fernsehberichten, das Image der Stadt oder sonst ein Quatsch. Unser Kriterium ist die Wirksamkeit in der Praxis. Und das unterscheidet uns grundsätzlich von den Standortverwaltern von Grünen bis CDU – unser Antifaschismus ist keine Ordnungspolitik.
Faschistischen Bewegungen und dem ideologischen Bodensatz aus dem diese heraus entstehen, lässt sich am besten mit dem Mittel des militanten Antifaschismus, mit direkten Aktionen, mit Aufklärung, Outings und inhaltlicher Kritik entgegentreten. Wir machen das, weil wir das am besten können. Und das werden wir morgen Pro Köln und Co. auch nachhaltig deutlich machen!
Aber – Und das wissen die meisten Antifas auch schon seit einigen Jahren – Antifaschismus ist damit eben nicht der Kampf „ums Ganze“: Dem Kapitalismus und dem Elend, der Ausgrenzung und der Entfremdung, die er tagtäglich produziert, lässt sich mit dem Mittel des Antifaschismus nicht viel antun. Schließlich geht es bei der Abschaffung des Kapitalismus um nicht weniger als den Kampf für Vergesellschaftung der Produktionsmittel, die Abschaffung der Herrschaft von Menschen über Menschen – den Kommunismus.
Die Verteidigung der bürgerlich-demokratischen Herrschaft ist dabei nur die Verteidigung von Bedingungen, unter denen wir den Kampf für das ganz andere überhaupt denken und angehen können. Es ist die Verteidigung eines Zustandes, den wir als KommunistInnen überwinden wollen. Trotzdem muss dieser Kampf geführt werden. Denn das frustrierende Hamsterrad des Antifaschismus wird die radikale Linke unter kapitalistischen Bedingungen nicht verlassen können.
Was also sind dann die „gesellschaftlichen Grundlagen“ denen ein linksradikaler Antifaschismus auf die Pelle rücken sollte?
Es sind die irrationalen und menschenfeindlichen politischen Ideologien, die diese kapitalistische Gesellschaft immer wieder selbst produziert, die aber mit dieser eben nicht automatisch in eins fallen. Sie produziert diese Ideologien mit schlafwandlerischer Sicherheit, weil ihre alltägliche Praxis selbst immer wieder beweist, dass Unmenschlichkeit und Unvernunft die Funktionsprinzipien des Kapitalismus sind.
Die Sortierung von Menschen in Nationen, die Verachtung von Schwäche, sexistische Rollenbilder, eine autoritäre Organisation der Gesellschaft – all das sind keine Alleinstellungsmerkmale faschistischer Bewegungen, sondern schon innerhalb der bürgerlichen Gesellschaft angelegt.
Reaktionäre Bewegungen knüpfen daran an und radikalisieren die Irrationalität der bürgerlichen Gesellschaft, indem sie diese noch als „natürlich“ oder „gottgegeben“ konstruieren. Soziale Handlungen und Konflikte werden bei ihnen in „natürliche“ umgelogen. Und mit Gewalt versuchen sie dann, diese Lüge wahr zumachen.
Nationalsozialistische, faschistische und regressive Bewegungen bieten sich dem bürgerlichen Subjekt somit als Krisenlösungen an. Sie wollen die widerstreitenden Interessen im Kapitalismus nicht überwinden, sondern dem identitären Kollektiv unterordnen und das Individuum darin aufgehen lassen; nicht zuletzt, indem zur Hetzjagd auf einen angeblich äußeren Feind geblasen wird.
Darin sind sie sich die Kulturrassisten von Pro Köln, die völkischen Nazis von der NPD und den „Autonomen Nationalisten“ oder auch die Islamisten von Milli Görüs bei allen Unterschieden einig.
Das zeigt: Ein linksradikaler Antifaschismus muss sich inhaltlich bestimmen; zumindest wenn er mehr sein will als reine Recherche-Antifa. Er muss sich auf die Seite des Individuums und gegen nationale, religiöse oder auch kulturelle Zwangskollektive stellen. Ganz egal, von wem der reaktionäre Mist ausgeht – d.h: egal ob von Nazis, Rechtspopulisten, Islamisten, Grauen Wölfen, christlichen Fundamentalisten oder sonst wem.
In diesem Sinne ist es höchste Zeit, auch den Islamismus als politischen Gegner ernst zu nehmen: Nicht nur, weil er als politische Ideologie extrem autoritär und sexistisch ist, sondern auch, weil an Einfluss gewinnt und die bürgerlichen Parteien in Europa ihn zur Kontrolle von sozialen Konflikten dann trotz aller Lippenbekenntnisse gegen ihn doch auch einsetzen. Ihrem Antifaschismus geht es eben nicht um größtmögliche Freiheit unter den bürgerlichen Bedingungen, sondern im Zweifelsfall um Ruhe und Ordnung für den Standortwettbewerb im Kapitalismus.
Wer zum Islamismus schweigt, sabotiert mithin auch jede vernünftige Mobilisierung gegen staatlichen Rassismus und autoritäre Formierung.
Dagegen sollten wir das Spiel der Kulturkämpfer nicht mitspielen: Religionsfreiheit heißt dann zwar natürlich gleiche Rechte für alle, aber wir sollten uns maßgeblich für das Recht auf Freiheit von der Religion einsetzen. Statt noch mehr Religionsunterricht, Kirchen und Moscheen, etc. wollen wir eine radikale Säkularisierung. Machen wir uns nicht zum Diener der Pfaffen. Das Paradies gehört nicht ins Jenseits, sondern auf die Erde: Also Kirchen zu Trinkhallen, Moscheen zu Tanzschuppen.
Ein linksradikaler Antifaschismus kann sich aber nicht in allgemeinen Phrasen verlieren. Vielmehr muss er von den realen Verhältnissen ausgehen. Und damit kann unser Antifaschismus auch vor der Linken nicht halt machen.
Denn die aktuellen reaktionären Projekte, mit denen regressive Bewegungen aller Couleur hausieren gehen gehen, sind auch innerhalb der Linken anzutreffen: Antiamerikanismus, nationalistische Globalisierungskritik, der Bezug auf Volk und Vaterland, der Hass auf Israel – all das lässt sich auch, von Linksruck bis zu Teilen der Linkspartei, finden. Hier sollte die Antifa klar Position beziehen. Nicht in identitären, antideutschen Abgrenzungsspielchen, sondern in politischen Auseinandersetzungen und Widersprüchen. Denn wer die Chancen der Rechten begreifen will, der muss sich anschauen was die Linken zu sagen haben. Und wenn sich das nicht mehr groß voneinander unterscheidet, wird es düster.
Keine Frage, die Chancen für eine dagegen antretende, linksradikale Bewegung sind nicht die Besten. Sie werden sich aber auch nicht von alleine und schon gar nicht virtuell einstellen. Diese Bewegung muss nicht gebloggt, sondern in der real world organisiert und gemacht werden. Und dafür ist die Antifa-Mobilisierung hier nach Köln schon ein Schritt in die richtige Richtung gewesen.
Rassismus und Nationalismus, Rechtspopulismus und Islamismus sind immer nur der der schlechte Ersatz für den Traum, den die Welt der Menschheit so nachdringlich auszutreiben versucht. Als Antifaschisten rufen wir dazu auf, diesen Ersatzhandlungen heute und morgen mit der nötigen Militanz entgegen zu treten. Unser Ziel als Kommunisten aber bleibt es, diesen Kampf überflüssig zu machen.
In diesem Sinne: Für eine linksradikale antifaschistische Bewegung!
Paradise now – …ums Ganze! Für den Kommunismus!
Bereits am Freitag Abend hatten in Köln fast 3000 Menschen an der linksradikalen Demonstration “Fight the Game - Rassismus, Islamismus, Nationalismus und Kapitalismus bekämpfen!“ teilgenommen. Die Demonstration richtete sich gegen die ideologischen und gesellschaftlichen Grundlagen der verschiedenen reaktionären Bewegungen. Aus der Demonstration heraus wurde die Kölner Ausländerbehörde mit Farbflaschen angegriffen, danach kam es zu Rangeleien mit der Polizei.
Die Antifa-Sprecherin erklärte dazu: "Während der Oberbürgermeister über den Rassismus von Pro Köln spricht, drangsaliert seine Ausländerbehörde tagtäglich und ganz „demokratisch“ MigrantInnen für den „Standort Deutschland“. Die Aktionen gegen die Ausländerbehörde waren der konsequente Ausdruck einer linksradikalen Bewegung, mit der kein Staat zu machen ist. Wir wollen schließlich keinen demokratischen Rassismus und Nationalismus, sondern gar keinen.“ Die entschlossene Teilnahme von so vielen Menschen an der eigenständigen linksradikalen Demonstration am Freitag sei in diesem Sinne als ein Schritt in die richtige Richtng zu bewerten.
Die autonome antifa [f] ist Teil des bundesweiten, linksradikalen UmsGanze-Bündnis, das unter dem Motto "Religiöse und nationale Kollektive kippen: Für den Kommunismus!" auch nach Köln mobilsiert hat.
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Hier noch der Redebeitrag der autonomen antifa [f] aus Frankfurt auf der Antifa-Demo am Freitag, die bestimmt keiner verstanden hat... :
Liebe Linksradikale,
Antifaschismus – das ist nicht neu – bedeutet den Kampf gegen die gesellschaftlichen Grundlagen aus denen heraus Menschen die Bereitschaft entwickeln, reaktionäre Denk- und Verhaltensmuster anzunehmen. Daher ist das Kriterium unseres Antifaschismus nicht die Masse an Leuten, die Anzahl an Fernsehberichten, das Image der Stadt oder sonst ein Quatsch. Unser Kriterium ist die Wirksamkeit in der Praxis. Und das unterscheidet uns grundsätzlich von den Standortverwaltern von Grünen bis CDU – unser Antifaschismus ist keine Ordnungspolitik.
Faschistischen Bewegungen und dem ideologischen Bodensatz aus dem diese heraus entstehen, lässt sich am besten mit dem Mittel des militanten Antifaschismus, mit direkten Aktionen, mit Aufklärung, Outings und inhaltlicher Kritik entgegentreten. Wir machen das, weil wir das am besten können. Und das werden wir morgen Pro Köln und Co. auch nachhaltig deutlich machen!
Aber – Und das wissen die meisten Antifas auch schon seit einigen Jahren – Antifaschismus ist damit eben nicht der Kampf „ums Ganze“: Dem Kapitalismus und dem Elend, der Ausgrenzung und der Entfremdung, die er tagtäglich produziert, lässt sich mit dem Mittel des Antifaschismus nicht viel antun. Schließlich geht es bei der Abschaffung des Kapitalismus um nicht weniger als den Kampf für Vergesellschaftung der Produktionsmittel, die Abschaffung der Herrschaft von Menschen über Menschen – den Kommunismus.
Die Verteidigung der bürgerlich-demokratischen Herrschaft ist dabei nur die Verteidigung von Bedingungen, unter denen wir den Kampf für das ganz andere überhaupt denken und angehen können. Es ist die Verteidigung eines Zustandes, den wir als KommunistInnen überwinden wollen. Trotzdem muss dieser Kampf geführt werden. Denn das frustrierende Hamsterrad des Antifaschismus wird die radikale Linke unter kapitalistischen Bedingungen nicht verlassen können.
Was also sind dann die „gesellschaftlichen Grundlagen“ denen ein linksradikaler Antifaschismus auf die Pelle rücken sollte?
Es sind die irrationalen und menschenfeindlichen politischen Ideologien, die diese kapitalistische Gesellschaft immer wieder selbst produziert, die aber mit dieser eben nicht automatisch in eins fallen. Sie produziert diese Ideologien mit schlafwandlerischer Sicherheit, weil ihre alltägliche Praxis selbst immer wieder beweist, dass Unmenschlichkeit und Unvernunft die Funktionsprinzipien des Kapitalismus sind.
Die Sortierung von Menschen in Nationen, die Verachtung von Schwäche, sexistische Rollenbilder, eine autoritäre Organisation der Gesellschaft – all das sind keine Alleinstellungsmerkmale faschistischer Bewegungen, sondern schon innerhalb der bürgerlichen Gesellschaft angelegt.
Reaktionäre Bewegungen knüpfen daran an und radikalisieren die Irrationalität der bürgerlichen Gesellschaft, indem sie diese noch als „natürlich“ oder „gottgegeben“ konstruieren. Soziale Handlungen und Konflikte werden bei ihnen in „natürliche“ umgelogen. Und mit Gewalt versuchen sie dann, diese Lüge wahr zumachen.
Nationalsozialistische, faschistische und regressive Bewegungen bieten sich dem bürgerlichen Subjekt somit als Krisenlösungen an. Sie wollen die widerstreitenden Interessen im Kapitalismus nicht überwinden, sondern dem identitären Kollektiv unterordnen und das Individuum darin aufgehen lassen; nicht zuletzt, indem zur Hetzjagd auf einen angeblich äußeren Feind geblasen wird.
Darin sind sie sich die Kulturrassisten von Pro Köln, die völkischen Nazis von der NPD und den „Autonomen Nationalisten“ oder auch die Islamisten von Milli Görüs bei allen Unterschieden einig.
Das zeigt: Ein linksradikaler Antifaschismus muss sich inhaltlich bestimmen; zumindest wenn er mehr sein will als reine Recherche-Antifa. Er muss sich auf die Seite des Individuums und gegen nationale, religiöse oder auch kulturelle Zwangskollektive stellen. Ganz egal, von wem der reaktionäre Mist ausgeht – d.h: egal ob von Nazis, Rechtspopulisten, Islamisten, Grauen Wölfen, christlichen Fundamentalisten oder sonst wem.
In diesem Sinne ist es höchste Zeit, auch den Islamismus als politischen Gegner ernst zu nehmen: Nicht nur, weil er als politische Ideologie extrem autoritär und sexistisch ist, sondern auch, weil an Einfluss gewinnt und die bürgerlichen Parteien in Europa ihn zur Kontrolle von sozialen Konflikten dann trotz aller Lippenbekenntnisse gegen ihn doch auch einsetzen. Ihrem Antifaschismus geht es eben nicht um größtmögliche Freiheit unter den bürgerlichen Bedingungen, sondern im Zweifelsfall um Ruhe und Ordnung für den Standortwettbewerb im Kapitalismus.
Wer zum Islamismus schweigt, sabotiert mithin auch jede vernünftige Mobilisierung gegen staatlichen Rassismus und autoritäre Formierung.
Dagegen sollten wir das Spiel der Kulturkämpfer nicht mitspielen: Religionsfreiheit heißt dann zwar natürlich gleiche Rechte für alle, aber wir sollten uns maßgeblich für das Recht auf Freiheit von der Religion einsetzen. Statt noch mehr Religionsunterricht, Kirchen und Moscheen, etc. wollen wir eine radikale Säkularisierung. Machen wir uns nicht zum Diener der Pfaffen. Das Paradies gehört nicht ins Jenseits, sondern auf die Erde: Also Kirchen zu Trinkhallen, Moscheen zu Tanzschuppen.
Ein linksradikaler Antifaschismus kann sich aber nicht in allgemeinen Phrasen verlieren. Vielmehr muss er von den realen Verhältnissen ausgehen. Und damit kann unser Antifaschismus auch vor der Linken nicht halt machen.
Denn die aktuellen reaktionären Projekte, mit denen regressive Bewegungen aller Couleur hausieren gehen gehen, sind auch innerhalb der Linken anzutreffen: Antiamerikanismus, nationalistische Globalisierungskritik, der Bezug auf Volk und Vaterland, der Hass auf Israel – all das lässt sich auch, von Linksruck bis zu Teilen der Linkspartei, finden. Hier sollte die Antifa klar Position beziehen. Nicht in identitären, antideutschen Abgrenzungsspielchen, sondern in politischen Auseinandersetzungen und Widersprüchen. Denn wer die Chancen der Rechten begreifen will, der muss sich anschauen was die Linken zu sagen haben. Und wenn sich das nicht mehr groß voneinander unterscheidet, wird es düster.
Keine Frage, die Chancen für eine dagegen antretende, linksradikale Bewegung sind nicht die Besten. Sie werden sich aber auch nicht von alleine und schon gar nicht virtuell einstellen. Diese Bewegung muss nicht gebloggt, sondern in der real world organisiert und gemacht werden. Und dafür ist die Antifa-Mobilisierung hier nach Köln schon ein Schritt in die richtige Richtung gewesen.
Rassismus und Nationalismus, Rechtspopulismus und Islamismus sind immer nur der der schlechte Ersatz für den Traum, den die Welt der Menschheit so nachdringlich auszutreiben versucht. Als Antifaschisten rufen wir dazu auf, diesen Ersatzhandlungen heute und morgen mit der nötigen Militanz entgegen zu treten. Unser Ziel als Kommunisten aber bleibt es, diesen Kampf überflüssig zu machen.
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Ergänzungen
geh
Nazis blamieren sich in Köln
Der groß angekündigte “Antiislamisierungskongress” wurde erfolgreich verhindert. Erst wurden die bürgerlich-wirkenden Nazis am Freitag für 5 Stunden auf den Rhein vertrieben, ihre Bustour durch “Problemstadtteile” wurde verboten und von den angekündigten 1500 Teilnehmern waren nur wenige gekommen.
Belustigend sind die Versuche mancher Nazis diese Blamage jetzt zu schönigen. Dazu hier 2 Statements von Nazis: Gegendemonstranten rufen “Nazis raus”, Harald Vilimsky, der Generalsekretär der “Freiheitlichen Partei Östereichs” versucht den Gegenprotest herunterzuspielen: Reporter: “Die hören sie, oder? Vilimsky: “Naja, ich hör wahrscheinlich da ein paar, sog ich mal, bezahlte Provokateure der linksmilitanten Szene, wir kennen das ein bischen kleiner aus Östereich. Die bekommen ihr Geld von diversen kommunistischen und sonstigen Vereinigungen, dafür, dass sie da laut schreien.”
Reporter:”Sie sind stundenlang mit “Moby Dick” auf dem Rhein getrieben, ist das´n bischen peinlich für die Rechten?” Markus Beisicht ( Vorsitzender von Pro Köln) : “Nö, es war doch nett auf dem Rhein. Wir hatten gutes Wetter und wir hatten, sind, anständig beköstigt worden.”
Einfach das Video mal angucken;) Hier gehts zu dem Video
Am Samtag wurde dann auch noch die Demo der Nazis verboten, der eigentliche Höhepunkt des Kongresses. Übrigens gab es am Freitag bereits eine Demo unter dem Motto “Fight the Game! Rassismus, Islamismus, Nationalismus und Kapitalismus bekämpfen!” mit mehreren Tausend Leuten. Samstag waren es wohl aber etwas mehr als 10.000. Auffällig war aber, dass der Oberbürgermeister von Köln, Fritz Schramma, durch Auftreten bei den Gegenaktionen und deutliche Ansagen gegen den Kongress den Protest für sich vereinnahmen konnte. Letzlich wird bei einigen, politisch nicht so informierten, Leuten der Eindruck zurückgeblieben sein, dass die CDU engagiert antifaschistisch & antirassistisch ist. Schramma als Führer der AntinaziBewegung, diesen Eindruck konnte man in einigen Zeitungsartikeln bekommen. Hierbei wird natürlich immer vergessen, dass ohne linksradikale Gruppen die Gegenaktionen deutlich kleiner gewesen wären und, dass so mancher CDU-Politiker auch gerne mal rechtspopulistische Phrasen benutzt. Mehr Informationen findet man derzeit in vielen Medien, Indymedia etc.
Seltsam finde ich nur, dass man zu einem Kongress von 280 Nazis über 10000 Leute mobilisieren kann, es aber bei 2 der größten Naziaufmärschen des Jahres (Hamburg jetzt mal nicht berücksichtigt, da war großer Protest), also Dresden und Dortmund, effektives Blockieren nicht wirklich möglich ist und das nur wegen der geringen Anzahl an Demonstranten. Entscheidend für die hohe Anzahl in Köln und auch Hamburg war sicher auch die Mobilisierung, die schon lange im Vorraus begann. Dazu kommt, dass die Gegenaktionen in Dresden und Dortmund von antideutschen Gruppen organisiert wurden, im Gegensatz zu den breiten Bündnissen in Köln und Hamburg. Nur sollte sich ein mancher fragen ob es denn nicht wichtiger sei die Nazis zu vertreiben, als nicht mit israelsolidarischen Antifas zu demonstrieren.
Da zeigt sich bei dem ein oder anderen dann auch die wahre Gesinnung.
zum redebeitrag
Videos:
http://www.youtube.com/watch?v=zPWMAqwajhk
http://www.youtube.com/watch?v=awSug-wwC4Y
@sprachduktus
Insofern Erfolg auf ganzer Linie.
Man kann natürlich hergehen und die publicity für die Pro Bewegung als positiv einschätzen, aber das große Bündnis das sich hier in Köln gegen Rechts formiert hat ist denke ich auch bei einigen Leuten angekommen.
videogame
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
ach leute...
bitte mehr gegen rechts als links
Ok, das war ein böswilliger Reflex, aber es tut manchmal wirklich weh, wie naiv grosse Begriffe in der Antifa-Bewegung gebraucht werden.
Viele Linke, die sich in der BRD so einen Vorwurf gefallen lassen müssen, unterstützen US-Amerikaner_innen. Sei es Soliarbeit für politische Gefangene (Leonard Peltier, Cuban 5, Mumia Abu-Jamal...), Antiglobalisierunghsproteste oder kritische Berichterstattung über die sozialen Zustände in den USA (z.B. während und nch dem Hurrican Katrina 2005, als die US-Regierung die Betroffenen sich selbst überlies.)
Eines ist klar: um Nazis erfolgreich zu stoppen un letztendlich zu überwinden, müssten alle Linken ein Stück zusammenrücken. Wahrscheinlich sind wir immer noch bedeutend zahlreicher, besser organisiert und sozial verwurzelt, als diese Staatsschutzgeförderte Vollidiotenbewegung. Und jetzt sage hier niemand: "die sind aber cleverer oder anschlussfähiger geworden" Bei soviel Unterstützung wäre es zu verwunderlich, wenn sie nicht wenigstens ein paar Schritte nach vorne gemacht hätten.
Da es aber "ums Ganze" geht, wird diese Sichtweise vielleicht einleuchten.
Und selbstverständlich bekommen wir als Aktivist_innen den vollen Gegenwind des Repressionsapparates, wenn wir es ernst meinen.
Gerade deshalb sollten wir mal wieder über den Begriff Solidarität nachdenken, anstatt ständig allen vorzuhalten, wo sie nicht mit unserer eigenen "Sekten"-Haltung konform gehen.
In den 80igern gab es den Begriff der "Kritischen Solidarität", z.B. während der 1. Intifada.
Auch damals waren sog. Anti-Imps eine Minderheit in der linksradikalen Szene, aber es reichte hin und wieder zu der Erkenntnis, dass wir in bestimten Fragen besser zusammengehen.
Manchmal kommt es mir heute so vor, als ob die Antifa-Szene der unter 30-Jährigen mehr gegen andere Linke als gegen Patriarchat, Kapitalismus, Rassismus, weltweite Ausbeutung von Mensch und Natur... kämpft. Da meine ich "beide" Lager. Wacht bitte endlich mal auf.
Natürlich sollte jedes Individuum und jede autonome Gruppe genau überlegen, welche Inhalte die eigene Politik transportiert.
Nur sind die Differenzen gegen Unterdrückeng und Ausbeutung innerhalb der Linken oft kleiner als im gesamtgesellschafftlichen Diskurs.
Wenn wir es also ernst meinen und auch Verantwortung für die von uns eingeforderte grundsätzliche Umwälzung der herrschenden Ordnung übernehmen wollen, sollten wir "das Ganze" nicht mit innerlinken Grabenkämpfen permanent aus den Augen verlieren.
Der im Artikel dokumentierte Redebeitrag ist meiner Meinung nach leider eine hohle Phrase.
@Mein Name
Was willst Du denn damit sagen? Sieht so friedlicher Protest aus, indem man fremdes Eigentum von dazu noch unbeteiligten zerstört??? Solche Aktionen sind Grund genug, sich vom antifaschistischen Widerstand zurückzuziehen, indem man kriminelle Handlungen begeht, macht man sich selbst zum Feind!
Nachdenkliche Grüße
mal nachdenken
worst demo ever
Dagegen
Aber ich würde gerne mal erklärt bekommen warum denn nun der Islamals Religion scheiße und Rückschrittlich ist der Zionismus aber emanzipatorisch. Ihr wettert immer gegen Antifaaktivisten das sie wenn sie die Unterdrückung und Anfeindung von Moslimen thematisieren Religiöse Partei ergreifen würden und das falsch sei, aber ihr seid doch auch für eine Religion. Also Warum ist die eine Releigion nun scheiße eure aber nicht.
Warum wird der Islam verteufelt und der Zionismus angebehtet aber von euch kein Wort zum Christentum verloren.
Ihr wettert immer gegen den Koran und scheint mit der Bibel keine Probleme zu haben.
Kommunisten wollt ihr sein aber Antiamerikanismus ist scheiße...dann leitet mir mal das freidliche Verhältniss zwischen AMerika und den Kommunisten her. Wenn ich nicht ganz falsch liege dann war Amerika einer der Vorreiter im Kampf gegen den Kommunismus.
Eure westlichen Werte seien das Maß aller Dinge verbreitet ihr und meßt alles und jeden daran aber ist euch mal in den Sinn gekommen das UNSERE westlichen Werte vielleicht Fehler enthalten?
Also jetzt mal nicht immer nur Hetzen sondern Position beziehen!
Ich will von euch wissen warum man als Emanzipatorischer Mensch Zionist sein muss, warum man Amerika geil finden muss und warum man gegen Moslime sein soll...und wie diese Geistesposition mit dem Kommunismus zu vereinbaren sein soll.
Vielen Dank im Vorraus für euer Erklärung..
Ihr seid so deutsch das ihr meint ihr wert Anders.
Pöbelei zu später Stunde
Oh wie schön, ihr seid schon lange auf der straße, seid alt und wisst also genau bescheid wie alles läuft? Habt Erfahrung? Wisst noch wo die wirklichen Feinde stehen? Und seid alt genug um zu wissen, wie böse die USA doch eigentlich sind?
Ihr seid mal wieder ein paar ganz tolle Exemplare die auf der „intellektuellen“ Höhe (eigentlich viel eher Tiefe) von Kaltem Krieg, 68 oder den Imperialismus-Theorien des Herrn Lenin stecken geblieben sind. Wenn ich das schon wieder les, was es nicht alles in den 80ern gab! Einer von euch ausm Rhein-Main gebiet? Dann dauerts bestimmt nicht lang, bis ne Startbahn-Geschichte ausgepackt wird, hm?
Dann noch so sätze wie „der Zionismus angebehtet, der Islam verteufelt“. Spitze! Da kann man nur wieder sagen „Wer lesen kann, ist klar im Vorteil!“, vielleicht noch mal UG-Aufruf und Redebeitrag ein bisschen genauer lesen. Mal davon abgesehen, dass UG die Unterscheidung zwischen Islam und Islamismus macht: warum wird wohl die Existenz eines jüdischen Staates verteidigt? Hm? In Geschichte aufgepasst?
Oh man, ich les bei euch so viel Scheiße, dass ich nicht weiß wo ich anfangen soll. Deshalb lass ich’s jetzt mal. Empfehle euch noch mal ein wenig Lektüre, vielleicht auch noch mal Geschichtsunterricht irgendwo in ner Schule besuchen oder die eindringliche Bitte: Nervt nicht mehr mit eurem geistigen Dünnschiss!
Bevor ihr jetzt denkt „oh wieder so ein Anti-D“: Euch und die identitären Weiß-Blaue Fahnenmacker in einen Sack und Knüppel drauf, man trifft immer den/die richtige/n. Ich bin euch und euren Gegenpart endgültig leid! Zum Glück seid – zumindest ihr – ein aussterbendes Häuflein.
PS: Kritische Solidarität führt zu nichts: Wenn ich vom meinem Standpunkt aus einen anderen von seinen theoretischen Wurzeln auf für vollkommen falsch halte, macht es keinen sinn mit seinem vertreter an der überwindung der gesellschaft zu arbeiten auch wenns uns doch allem um "die Überwindung des Kapitalismus" geht. Ich geb doch theoretischem Müll keine Rückendeckung!
@dafür?
Mit euren old-school Gelaber kann man nicht diskutieren, da ihr auf die Argumente gar nicht eingeht, sondern euch antideutsche Papkameraden zusammenbaut, gegen die ihr dann
hetzen könnt - und damit triffst du die Aussage der Demo am Freitag aber gar nicht.
Also lies doch erst mal:
http://umsganze.blogsport.de/2008/08/19/paradise-now-fuer-den-kommunismus/
zum Redebeitrag: noch ein Versuch...
Oder sie macht sich mal Gedanken, dass der eigene Standpunkt nicht notwendigerweise der Nabel der Welt sein muss (time will tell...) und versucht, ihre Positionen etwas verständlicher auszudrücken.
Natürlich glaube ich der frankfurter Antifa, dass sie gegen Rassismus z.B. gegen Muslime sind. Schliesslich wendet sie sich gegen eine politische Auslegung des Islam, den "Islamismus".
Nur bleibt der fahle Nachgeschmack, dass es damit schon erledigt ist mit der politischen Religionsanalyse. Wie kann mensch z.B. solidarisch mit der US-Regierung sein, die vor einigen Jahren noch von "Kreuzzügen" schwadronierte und angeblich "westliche" Werte wie Demokratie und Menschenrechte durch Angriffskriege durchsetzen wollte. Wenn wir gleichzeitig sehen, dass die eigentlichen Hintergründe dieser Kriege Ausplünderung von Ressourcen ( z.B. im Irak) und Errichtung von neuen Diktaturen (definitiv in Afghanistan mit Scharia und Todesstrafe, u.a. für "Ehebrecherinnen") sind. Oder das Destabilsieren der süd- und zentralamerikanischer Staaten, die sich nicht den Wirtschaftsvorstellungen der US-Regierung unterordnen sondern mehr für ihre jeweilige Bevölkerung erwirken wollen.
Das z.B. Israel ein vitales Interesse an der Zusammenarbeit mit jeder US-Regierung haben muss, liegt auf der Hand. Dass die Existenz des Staates Israel auch für viele einen Schutz vor Antisemitismus darstellt, ist unbestritten. Das es in Israel aber eine wahrnehmbare Friedensbewegung und auserparlemtarische Linke gibt, die einen Ausweg aus der jahrzehntelangen Gewaltspirale sucht, an der bisher die meisten israelischen Regierungen mitgedreht haben, wird z.B. hier gerne übersehen.
Es ist völlig unverständlich, warum Linke hier und heute sich nicht mit israelischen Linken auseinandersetzen sondern in einer vermeintlich "historischen" Alliiertenhaltung verharren, die so grundsätzlich anti-faschistisch schon seit der Jalta-Konferenz nicht war (und bestimmt auch nicht davor...).
Gerade das Funktionalisieren der alten Nazistrukturen im Kalten Krieg durch die Westalliierten (Stichwort Wiederbewaffnung, Gladio etc.) der späten 40iger Jahre oder das Funktionalisieren von Antisemitismus in den stalinistischen Säuberungswellen gegen Linke in der SU sollten doch eigentlich bekannt sein.
Es ist immer sinnvoller, innerhalb der gesamten "Linken" nach Gemeinsamkeiten zu suchen, als sich aus einem Gefühl der momentanen eigenen Stärke unwiderruflich in Sekten, Strömungen etc. abzugrenzen. Das war ein historischer Fehler in der Weimarer Republik.
Nun wird bestimmt wieder "alter 68, Kalter Kriegs-MLer" etc. gerufen werden. Schon lustig. Das habe ich selbst mal älteren Linken vorgeworgen, jetzt kommt es zu mir zurück. Aber die "geläuterten Antideutschen" werden von einer der nächsten Wellen entpolitisierten "linken" Denkens auch noch überrascht werden, das ist sicher.
@ Kritische Solidarität
@ Kritische Kritik
antideutsche über die demo
Weitere Bilder
http://www.flickr.com/photos/pm_cheung/sets/72157607440490167