Mexiko/Kolumbien:Solidarität mit Lucia Morett

Fabzgy 10.09.2008 04:59 Themen: Militarismus Repression Soziale Kämpfe Weltweit
Lucia Morett, eine der drei Überlebenden der Luftangriffe auf ein Lager der FARC im März 2008, ist zur Zeit in Nicaragua im Exil weil sie durch eine ultrarechte Gruppierung in Mexico wegen Spionage und Internationalem Terrorismus angezeigt wurde. Ausserdem fürchten die Eltern um die Sicherheit ihrer Tochter falls diese nach Mexico zurückkommen würde.
Am 1. März 2008 wurden durch einen illegalen Angriff der kolumbianischen Streitkräfte 25 Personen auf ekuatorianischem Territorium ermordet. -1-, -2-, -3- Die kolumbianische Luftwaffe feuerte 11 mit Thermosensoren ausgestattete Bomben auf ein Lager der revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (FARC) ab. Dieser Angriff wurde von Alvar Uribe Vélez angeordnet obwohl dieser Akt gegen internationales Recht verstößt und die Hoheitsrechte Ecuador verletzt.Nachdem die kolumbianischen Bomber den zweiten Angriff abgeschlossen hatten drangen kolumbianische Landstreitkräfte in das Lager ein. Ermordeten einige Verletzte und “beschlagnahmten” alles was interessant erschien.

Unter den 25 Todesopfern befanden sich unter anderem vier mexikanische Studenten der UNAM. Verónica Velásquez Ramírez, Juan Gonzáles del Casillo, Soren Avilés Ángeles und Fernando Franci Delgado. Eine der drei Überlebenden, Lucía Morett Álvarez, gehörte auch zu dieser Gruppe mexikanischer Studenten. Sie war in diesem Lager um für ihre Abschlussarbeit zu forschen. Die Gruppe kam am Abend vor dem Angriff im Lager an.Am Montag, 08 September fand in der Philosophischen Fakultät der UNAM eine Konferenz, die von den Eltern von Lucía Morett organisiert wurde, statt. Während der Konferenz wurde ein Interview mit Lucía Morett gezeigt indem sie die Vorfälle in der Bombennacht beschreibt.

Lucía berichtet, dass sie im ersten Luftangriff verletzt wurde und bewegungsunfähig im Lager blieb. Als nach dem zweiten Luftangriff die kolumbianischen Soldaten im Lager auftauchten hörte sie wie die Soldaten die Toten zählten und um Hilfe bittende Verwundete erschossen.Als die Soldaten Lucía entdeckten fesselten sie ihr die Hände auf den Rücken und versorgten ihre Wunden. Für ungefähr 12 Stunden hielten die kolumbianischen Soldaten Lucía gefangen. Lucía wurde das Recht verweigert zu urinieren. Sie wurde entkleidet., beschimpft, mit Gefängnis und Tod gedroht und sexuell belästigt. Während der Gefangenschaft wurde sie ständig verhört und gefilmt. Als die ekuatorianischen Streitkräfte auftauchten zogen sich die kolumbianischen Streitkräfte zurück. Die ekuatorianischen Soldaten versorgten die Wunden von Lucía und brachten sie am folgenden Tag mit einem Helikopter in Sicherheit.

Am 14. April bezichtigt Uribe in Cancun, Mexiko die Opfer dieses illegalen Angriffs als Drogenhändler und international Terroristen. Die UNAM protestiert offiziell gegen diese Anschuldigungen. Der fragwürdige Präsident Mexiko, Felípe Calderon zog es vor sich nicht zu äußern.

Eine Gruppierung mit starken Verbindungen zur Regierungspartei PAN erhob Anklage gegen Lucïa Morett und 15 weitere Personen wegen internationalem Terrorismus und Spionage. Die “Beweise” sind ein paar kolumbianische Zeitungsartikel die in regierungstreuen Medien veröffentlicht wurden und zwei Karten von Ecuador.
Aufgrund dieser Anklage und einer Schutzkampagne der mexikanischen Medien befindet sich Lucïa Morett zur Zeit in Nicaragua im Exil. Es ist zu befürchten, dass sie in Mexiko eingesperrt oder von rechtsradikalen paramilitärischen Gruppen gekidnappt und/oder ermordet wird.

Die Eltern von Lucía Morett fordern das die Anklage vom Gericht abgewiesen wird und die mexikanische Regierung die sichere Rückkehr von Lucïa Morett garantiert.
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