Der Kampf um ein autonomes Zentrum in HD

HeidelbergerIn 09.09.2008 15:50 Themen: Freiräume
Es tut sich was in Heidelberg: derzeit verhandelt ein Bündnis verschedener Gruppen mit der Stadt Heidelberg um das Bahnbetriebswerk als neues autonomes Zentrum.
Anfang des Jahres 1999 wurde das autonome Zentrum in Heidelberg geräumt. Damals versprach die Stadt unter Druck noch baldmöglichst Ersatz. Im Gespräch war auch das ehemalige Bahnbetriebswerk in Wieblingen-Pfaffengrund. In einer Abstimmung entschied sich damals der Gemeinderat dagegen, das Gebäude zur Verfügung zu stellen.

In den darauffolgenden Jahren kam es immer wieder zu vielfältigen Aktionen und Demonstrationen mit teilweise über tausend Menschen. Auch das Cafe Gegendruck entstand aus dieser Bewegung mit dem Ziel einen Ort zu haben, den Kampf für ein neues AZ in Heidelberg zu koordinieren. Doch wie es nun mal so häufig ist, bröckelte die Bewegung mit der Zeit dahin, Aktionen wurden immer schlechter besucht. Auch der vorübergehende Aufwind des Heidelberger Sozialforums vor ca. 5 Jahren änderte daran langfristig nichts. Schließlich wurde es fast schon still um das autonome Zentrum im Exil.

Seit nun etwa anderthalb Jahren hingegen kommt es wieder häufiger Aktionen die die Forderung nach einem selbstverwalteten Zentrum postitulieren, nicht unbeteiligt war daran auch die neue Gruppe AKUZA (autonome KulturzentrenAktion). Über die größeren Aktionen dieses Jahr und einen genaueren Hintergrund berichtete das autonome Medienkollektiv:
 http://de.indymedia.org/2008/04/214012.shtml
 http://de.indymedia.org/2008/06/220068.shtml

Und inzwischen hat sich auch etwas bewegt: Ein Bündnis verschiedener Gruppen verhandelt mit der Stadt Heidelberg um ein Gebäude als neues selbstverwaltetes Zentrum. Im Gespräch ist erneut das ehemalige Bahnbetriebswerk, dass auch die letzten 9 Jahre weiterhin leerstand und verfiel, so sind zum Beispiel die früheren Holzböden, 1999 noch intakt, inzwischen verschimmelt.

Ob es diesmal etwas wird mit dem Bahnbetriebswerk? Das zeigt die baldige Zukunft, denn der Haushaltsplan der Stadt Heidelberg der nächsten zwei Jahre wird im Oktober und November beschlossen. Um der Stadt Druck zu machen ist auch schon eine Aktionswoche vom 27. September bis zum 4. Oktober geplant, die auf dem Gelände des Bahnbetriebswerks stattfindet und mit einer Nachttanzdemo durch die Stadt am 4. Oktober endet.

Und selbst wenn nichts draus wird, sind die Stimmen in Heidelberg wieder lauter geworden und werden im kommenden Frühling 10 Jahre ohne autonomes Zentrum bestimmt nicht kampflos feiern.
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Ergänzungen

wann und wo

akuza 09.09.2008 - 16:15
Aktionswoche: 27. September - 4. Oktober

Wieblinger Weg 81/1 nahe OEG-Haltestelle Ochsenkopf und S-Bahnhaltestelle Wieblingen-Pfaffengrund

Programm siehe akuza.de.vu

Demo: 4. Oktober: 19 Uhr HBF

- AKUZATruck (Electro by Party Fett)
- Freiraummobil (Drum'n'Bass by Rebelvoice)
- Jugendgemeinderatswagen (Hiphop)
- Kritische Initiative (Punk and soundplash by KI-Bär)
- Unheilbar: queere peer group (perlende ElectroIndiePopSounds)

oder auch

in bildern 09.09.2008 - 16:21
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