Hannover Demo "Wieder einer Weniger! Kriegs-

dienste verweigern! 06.09.2008 20:50 Themen: Medien Militarismus Weltweit
Heute haben ca. 30-40 Menschen in Hannover gegen den gesellschaftlichen Diskurs, der BundeswehrsoldatInnen einseitig als die Opfer von „feigen Anschlägen“ darstellt, demonstriert. Die Demonstration startete um 17 Uhr am Steintor.
Die Bundeswehr beteiligt sich seit mittlerweile 7 Jahren an einen blutigen Krieg, unter dem die Zivilbevölkerung Afghanistans am meisten leidet.
Krieg bedeutet Folter, Verstümmelung, Vergewaltigung und Mord.
Erst letzte Woche erschossen Bundeswehrsoldaten eine Frau und zwei Kinder an einem Kontrollpunkt. Während Kriegsminister Jung diese Morde als „bedauerlichen Zwischenfall“ verharmlost, bezeichnete er die Anschläge auf Bundeswehrsoldaten als „feige“ und „hinterhältig“. Wir fragen uns was „feiger“ und „hinterhältiger“ ist: Ausgerüstet mit modernstem Kriegsgerät ein fremdes Land zu besetzten und ZivilistenInnen zu erschießen oder eben diese Besatzung zu bekämpfen. Das heißt nicht, dass wir Anschläge auf BundeswehrsoldatInnen gutheißen. Diese Anschläge sind aber eine Reaktion auf die Besatzung und den Krieg, den die NATO in Afghanistan führt.
Wenn die toten Bundeswehrsoldaten als Opfer gesehen werden können, dann als Opfer der nach Macht strebenden deutschen Kriegspolitik.

Die Demonstration ging einmal durch die, wegen des evangelischen Gospelfestivals, gerammelt volle Innenstadt.
Die Cops verboten wegen der, in Hannover üblichen, nicht erfüllten "50 Teilnehmer-Auflage" die Benutzung der Musikanlage. Außerdem kündigte die Polizei an eine Anzeige wegen "Verstoß gegen das Versammlungsgesetz gegen den Anmelder einzuleiten. Die Demo sei nicht rechtzeitig angemeldet worden.
Trotzdem wurde lautstark bis zum Agiedientorplatz demonstriert und auf dem Weg einige hundert Flyer und zig tausende kleiner Parolen-Schnippsel verteilt.
Positiv aufgefallen ist uns, dass die Verknüpfung von Konfrontation der Öffentlichkeit mit toten Bundeswehrsoldaten und der offensiven Aufforderung Kriegsdienste zu verweigern, sehr geeignet ist zu polarisieren. So gab es kaum Leute die auf die verteilten Flyer oder das Fronttransparent keine Reaktionen zeigten.
Einige waren extrem entsetzt und reagierten nach dem Schmema: "Schämt ihr euch eigentlich gar nicht? Die Soldaten halten doch auch für euch den Kopf hin"
Überraschend viele Leute äußerten aber auch Zustimmug.
Auffällig war, dass sich besonders ältere Menschen positiv äußerten.
Sehr nett war z.B. eine ältere Dame: "Ich habe den 2.Weltkrieg mit erlebt. Da sind so viele junge Leute in ihr Verderben gerannt. Ich finde gut was ihr macht. Jeder kann verweigern. Wehrt euch!"
Genau so ist es: Kriegsdienste jetzt verweigern!
Insgesamt eine kleine aber nette Aktion die öfter mal wiederholt werden könnte.
Wehrkraftzersetzung muss praktisch werden!


Büro für antimilitaristische Maßnahmen (BAMM), veröffentlichte das "Hassplakat" gegen die Bundeswehr über das sich BILD, Bundeswehr und verschiedene Politiker seit Tagen "empören".
 http://www.bamm.de

Guter Kommentar zur Debatte um das "Hassplakat"
 http://www.bamm.de/empoerung.pdf

Hannovers antimilitaristische Homepage:
 http://antimilitarismus.blogsport.de
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