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Die Springerstiefel der BILD-Zeitung

Wolf Wetzel 06.09.2008 14:13
Die BILD-Zeitung schreitet wieder einmal die Front ab: Dieses und jedes Mal tritt sie auf Arbeitslose ein, bevor ihre Forderung, die Armen einfach verhungern zu lassen, Regel(-satz) für Hartz IV-EmpfängerInnen wird
Die Springerstiefel der BILD-Zeitung

Seit einer Woche ruft die BILD-Zeitung zur Jagd auf ›Sozialschmarotzer‹ auf.
Dass damit nicht Menschen gemeint sind, die auf Kosten der Gemeinschaft ein prachtvolles verschwenderisches Leben führen (Unternehmensbosse, Millionäre, Eliten, ihre Schmiergeldabteilungen und ›schwarzen Kassen‹ politischer Parteien etc.) wird schnell klar: Die Jagd gilt wieder einmal denen, die nicht viel haben und dennoch viel zu viel haben … an Mitleid, an Aufmerksamkeit, an Hartz IV-Almosen, an Ansprüchen.
Kaum ein Tag vergeht, an dem BILD nicht wieder einen ›Hartz IV-Betrüger‹ entlarvt, sich und seine Leser suggestiv fragen lässt: »Wozu arbeiten? Hartz IV reicht doch!« (BILD.de) und dann um den Verstand bringt: »Wer arbeitet ist der Dumme«. Vorläufiger Höhepunkt dieser Kampagne ist ein nur mühsam kaschierter Aufruf, die Armen endlich verhungern zu lassen: »138 Euro Hartz IV sind genug« BILD vom 6.9.2008

Diese feigen und widerlichen Kampagnen sind bei der BILD-Zeitung nicht neu – sie haben Tradition und Kontinuität: In den 60/70er Jahren gipfelte diese intellektuelle Lynchjustiz im Aufruf, den ›Staatsfeind Nummer 1‹, Rudi Dutschke zur Strecke zu bringen. Nicht wenige, die das damals miterlebt hatten, konnten dabei zusehen, wie BILD die Waffe des Attentäters geladen hatte, der Rudi Dutschke tatsächlich lebensgefährlich verletzte. Eine perfekte Auftragsarbeit: Abgedrückt hat definitiv ein anderer, eine dumme, arme Sau.

Man mag sich an diese Art von medialer Lynchjustiz mittlerweile gewöhnt haben.

Was diese Kampagne von der Kampagne gegen ›Kommunisten und andere Staatsfeinde‹ der 70er Jahre unterscheidet ist eines: Damals traf es zumindest den politischen Gegner, der zwar bei Weitem nicht die Mittel des BILD-Konzerns hatte, sich immerhin zur Wehr setzen konnte …. und mit einer ›BILD lügt‹ Kampagne antworten konnte, die recht wirkungsvoll die denunziatorischen Methoden und das System der Lügen des BILD-Konzerns thematisieren konnte und in den Versuchen gipfelte, die Auslieferung dieser Zeitung zu verhindern.

Das widerliche und besonders widerwärtige an der BILD-Kampagne heute ist, dass sie gegen Menschen gerichtet ist, die nicht nur – im wahrsten Sinne des Wortes - mittellos, sondern so gut wie wehrlos sind. Sie haben so gut wie keine (politische) Stimme, sie sind nicht organisiert. Es ist nicht der politische Gegner, den die BILD-Zeitung treffen und schlagen will. Es ist die perverse politische Lust, auf Wehrlose einzutreten – scheinbar völlig gefahrlos…
Was für die BILD-Zeitung die ›Sozialschmarotzer‹ sind, sind für die Neonazis die ›Assis‹. Was für Neonazis ihre Springerstiefel sind, sind für die BILD-Zeitung ihre Schlagzeilen.
Ein lebendes Beispiel dafür, wie neofaschistische Programmatiken und der Extremismus der Mitte Hand in Hand arbeiten.

Wolf Wetzel
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Ergänzungen

Ge Bildet

Meinungsbilder 06.09.2008 - 19:46
Der Irrsinn geht weiter.
 http://www.bild.de/BILD/news/wirtschaft/2008/09/06/hartz-iv/empfaenger-sollen-auf-tabak-und-alkohol-verzichten.html
Professor Dr. Friedrich Thießen: Hartz-IV-Empfänger sollen auf Alkohol und Tabak verzichten - Bild.de

Professor hält 132 Euro im Monat für genug Kein Alkohol und Tabak für Hartz-IV-Empfänger!

Bekommen die Empfänger von Hartz IV zu viel Geld vom Staat?

Nach einer Studie der Technischen Universität (TU) Chemnitz ist der Regelsatz von derzeit 351 Euro im Monat für Bedürftige deutlich zu hoch! Um den Bedarf zum Leben abzudecken, seien 132 Euro genug. Würden Alkohol und Tabak dazugerechnet, seien 278 Euro ausreichend.
Die Hartz-IV-Studie stammt von Professor Dr. Friedrich Thießen und Diplom-Kaufmann Christian Fischer. Sie hatten anhand der Daten von 2006 untersucht, ob die Leistungen erhöht werden müssten.

Ergebnis: „Für eine pauschale Erhöhung der Geldleistungen für alle Empfänger spricht derzeit nichts.“ Die Leistungen lägen „bereits über dem“, was zum Leben notwendig ist. „Dass man damit „zufrieden“ sein soll, ist nirgendwo festgelegt worden.“

Die Rechnung des Professors:

• Lebensmittel: 68 Euro im Monat sind für eine „ausreichende, gesunde, abwechselungsreiche Kost nach Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation ausreichend“. Für Alkohol und Tabak soll es kein Geld geben und zum Trinken nur Leitungswasser. Bei Hartz IV gibt es nur für Lebensmittel 132 Euro im Monat. Die Studie: „Diese üppige Ausstattung des Regelsatzes mit Geld für Nahrungsmittel ist mit den Zielen der Sozialhilfe insoweit nicht erklärbar.“

• Bekleidung/Schuhe: Ausreichend seien 17 Euro im Monat, wenn nur beim Billiganbieter eingekauft würde. Bei Hartz IV werden heute aber tatsächlich 34 Euro gezahlt. Laut Studie ist das „deutlich mehr Geld“ als „mit den Zielen der Sozialhilfe vereinbar“. Nicht notwendig seien z. B. ein Regenschirm und ein Anzug.

• Möbel: Sozialhilfeempfänger sollten das „unglaubliche Überangebot an Gebrauchtmöbeln, die sogar in großer Menge kostenlos abgegeben werden“, nutzen. „Es widerspricht keinem einzigen Ziel der Sozialhilfe, wenn die eigene Wohnung mit Gebrauchtmöbeln ausgestattet ist.“

• Kommunikation, Unterhaltung: Notwendig sind nur ein Fernseher und eine Jahreskarte für die Stadtbibliothek. Auch mit einem „Minimum an Geld“ könne man ein „geselliges, gesellschaftsbezogenes Leben führen“. So gebe es in der Stadtbibliothek kostenfreien Zugang zu Büchern, Zeitungen und Internet.

Sozialverbände und Politiker haben die Studie scharf kritisiert. Ein Sprecher von Sozialminister Olaf Scholz (SPD): „Die Ergebnisse und Schlussfolgerungen sind ganz und gar abwegig. Die bestehenden Regelsätze fußen auf seriösen, repräsentativen Berechnungen.“

 http://www.bild.de/BILD/news/wirtschaft/2008/09/02/hartz-vier-abzocke/ex-anwalt-hat-schon-1000-polen-zu-deutschen-gemacht.html
Hartz-IV-Abzocke - Ex-Anwalt hat schon 1000 Polen zu Deutschen gemacht - Bild.de

 http://www.bild.de/BILD/news/wirtschaft/2008/09/01/grosse-hartz-vier-report/so-wird-der-staat-abgezockt.html
Der große Hartz-IV-Report: So wird der Staat abgezockt - Bild.de

 http://www.bild.de/BILD/news/wirtschaft/2008/09/02/hartz-IV-erhoehung/kostet-steuerzahler-zehn-milliarden-euro.html
Geforderte Hartz IV-Erhöhung kostet Steuerzahler zehn Milliarden Euro - Bild.de

 http://www.bild.de/BILD/news/vermischtes/2008/06/06/hartz-4-stasi/amt-beschatten-thueringerin.html
Hartz-IV-Stasi: Amt lässt junge Thüringerin beschatten - Bild.de

 http://www.bild.de/BILD/hamburg/aktuell/2008/06/02/hamburgs-schlimmster/sozialschmarotzer-verurteilt.html
Hamburgs schlimmster Sozialschmarotzer verurteilt - Hamburg - Bild.de

 http://www.bild.de/BILD/berlin/aktuell/2008/04/23/ich-bin-siebenundzwanzig-und/habe-noch-nie-gearbeitet.html
Ich bin 27 und habe noch nie gearbeitet – Berlin - Bild.de

 http://www.bild.de/BILD/news/wirtschaft/2008/09/05/hartz-iv-serie/freche-klagen-der-sozial-betrueger.html
Hartz-IV Serie: Die frechen Klagen der Sozial-Betrüger - Bild.de

 http://www.bild.de/BILD/news/wirtschaft/2008/09/04/hartz-iv-serie/sozial-abzocker.html
Hartz IV Missbrauch - Sozial Abzocker - Bild.de
PS: Das Thema auf die Startseite, hier kann man mal ne Ausnahme machen.

Beschwert euch bei den Hetrzern

Classwar 07.09.2008 - 08:33
Dieser Professor ist ein Wirtschaftswissenschaftler wie er im Buche steht, gnadenloser Anhänger des Kapitalismus und Sozialdarwinist.Schaut man/frau auf seine www-Seite wird das klar:  http://www.tu-chemnitz.de/wirtschaft/bwl4/index.php. Ein widerlicher Typ, sagt ihm doch einfach was ihr von ihm haltet:

Büro: Thüringer Weg 7 / 4. Stock / Zimmer 418
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04. September 2008


Natürlich sollte man die Bildzeitung nicht vergessen, sie ist das Sprachrohr der Hassprediger!! Wendet euch an "eure" Lokalsredaktionen, Adressen aus dem Netz!



Florida-Rolf

Wolf Wetzel 07.09.2008 - 15:44
2002 hatte die Medien bereits ihren neuen inneren Feind gefunden: "Florida-Rolf".
Auch damals war diese Kampagne breit und mittig aufgestellt - sie reichte von der BILD-Zeitung bis hin zum "Spiegel"....

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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