Berliner Bullen in der Müllabfuhr

Nora 03.09.2008 18:14 Themen: Repression
Heute gegen 16.30 stürmte die Berliner Polizei den Görlitzer Park in Berlin-Kreuzberg und führte eine rassistische Polizeikontrolle durch. Die PolizistInnen hatten sich Müllwagen der BSR verschafft, mit denen sie direkt vor eine Personengruppe fuhren um diese zu überrumpeln.
In der einen Sekunde bei einem friedlichen Plauderstündenchen, in der nächsten schon mitten in einem rassistischen Großeinsatz der Berliner Polizei. So ging es heute den BesucherInnen des Görlitzer Praks in Berlin-Kreuzberg. Gegen 16.30 schlugen circa 60 PolizistInnen, teils in grüner oder schwarzer Prügelmontur, teils in Zivil oder als Müllmänner verkleidet im Görli auf. Zwei orange Müllwagen der Berliner Stadtreinigung hielt bei einer Gruppe von Schwarzen. Heraus sprangen Riotcops um eine sofortige Hetzjagd auf die teilweise flüchtenden Menschen zu veranstalten. Von den Parkeingängen her kamen auch Bullen, teilweise mit Hunden. Viele der so gejagten, ausschließlich schwarzen Männer, wurden von den PolizistInnen auf den Boden geworfen und dort festgehalten. Unsere Aufforderung, die Leute nicht mit den Knie noch auf den Boden zu pressen bzw. die Leute gehen zu lassen bzw. den Grund für das Vorgehen zu nennen und die Leute wenigsten sitzen zu lassen wurde mit einem Platzverweis beantwortet. Ein Mann konfrontierte einen Zivi damit, das dieser ihn geschlagen hatte. Der Zivi dazu: "Heul doch!" Auf sein menschenverachtendes Verhalten angesprochen, fing der Zivi auch noch an mich zu beschimpfen. Leider mischten sich von den PassantInnen nur wenige ein oder die Leute reagiert erst sehr spät.
Nachdem circa 20-25 Männer von den PolizistInnen geschnappt wurden, wurde sie zusammengefercht, durchsucht und teils abtransportiert. Eine Person musste medizinisch versorgt werden, da die Person zwischen Gebüsche gedrängt wurde, konnte ich jedoch nichts Weiteres erkennen.

Also Leute- passt auf Euch auf und mischt euch verdammt nochmal ein, wann immer es geht! Gegen Rassismus und Sexismus gemeinsam aufstehen!
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Ergänzungen

27 Festnahmen

berlinonline.de 03.09.2008 - 19:08
Polizei schnappt Dealer bei Razzia im Görlitzer Park


Bei einer Razzia in Kreuzberg ist der Polizei am Mittwoch ein empfindlicher Schlag gegen den Drogenhandel gelungen. Insgesamt 27 verdächtige Personen wurden im Görlitzer Park durch die Beamten festgenommen, wie die Polizei mitteilte. Darunter waren zwei einschlägig bekannte Dealer, die schon länger im Visier der Fahnder standen.

Die Aktion richtete sich gegen einen 39-jährigen Nigerianer, der nach Polizeiangaben als Hauptdealer im Park gilt. Außerdem wurde ein 31-jähriger Komplize festgenommen. Ermittlungen hatten im Vorfeld ergeben, dass der 39-Jährige täglich mit mehreren Kilogramm Marihuana im Wert von einigen Tausend Euro dealte. Als Umschlagsplatz habe sich der Drogenhändler eine zentrale Stelle im Görlitzer Park gesucht und zur Tarnung oft einen Grill mitgebracht. Der Mann soll bewaffnet gewesen sein.

Die Razzia sei ein «minuziös abgestimmter» Einsatz von rund 100 Kreuzberger Polizisten, einem Spezialeinsatzkommando und Fahndern der Direktion 5 gewesen. Auch Drogenspürhunde kamen zum Einsatz.
© ddp
03.09., 18:02 Uhr

Unterstützung für Betroffene

KOP Berlin 03.09.2008 - 22:02
Betroffene dieses rassistischen Großeinsatzes können sich an die Kampagne für Opfer rassistischer Polizeigewalt (KOP) wenden: www.kop-berlin.de Am besten bei der Beratungsstelle ReachOut (www.reachoutberlin.de) melden, die Teil der Kampagne ist.

Zur Ethnisierung der Kriminalität, der Konstruktion von Schwarzen als Dealern und rassistischer Polizeigewalt sei auf diese Broschüre verwiesen:  http://www.polizeigriff.org/broschuere.html Bis auf die Interviews gibt es die Broschüre online auch auf englisch:  http://www.polizeigriff.org/en/broschuere/1vorwort.html
Wer auch gerne ein wenig mehr liest, sei zusätzlich auf das interessante Buch „Sie behandeln uns wie Tiere“ - Rassismus bei Polizei und Justiz in Deutschland vom AntiRassismusBüro Bremen (ARAB), herausgegeben von der Forschungsgesellschaft Flucht und Migration verwiesen. Eigentlich online als PDF hier ( http://www.antirassismus-buero.de/polizeipraxis/material/FFMHeft4.pdf) zu beziehen, zur Zeit scheint jedoch der Server nicht zu funktionieren. Ansonsten müsst ihr ein wenig online und offline suchen.
In der Broschüre und ausführlicher im Buch wird aufgezeigt, dass dieser Großeinsatz leider keineswegs einzigartig ist. Er ist nicht mal qualitativ oder quantitativ herausragend. Erschreckend genug.

na

habt 03.09.2008 - 22:59
ihr euch alle wieder lieb.
der einsatzt war medial motiviert.zwei tage oder einen lief eine reportage über die ohnmacht der behörden in der drogenhauptstadt berlin.zu sehen war dort der görlitzer park wo afrikaner dealten.also sah sich die polizei gezwungen da einzuschreiten,damit sich die dealer zumindest nicht mehr so öffentlich zeigen.

Fakten

Andreas 04.09.2008 - 20:20
.. die Fakten sind doch im grunde unmissverstaendlich: die Polizei hat einen glasklar rassifizierten Einsatz vorgenommen, es ging NICHT darum, nach monatelanger Observation GEZIELT einen oder zwei der eigentlichen Dealer festzunehmen, es ging darum, eine in einem gegebenen Areal anwesende, nach ethnischen Kriterien identifizierte Miderheit pauschal und in der grossen Mehrheit der Faelle ohne konkret manifestierten Verdacht, und zwar mit roher Gewalt, festzunehmen. Es geht hier nicht simplerweise um subtilen Rassismus oder Ueberreaktion, es geht um Gesetzesbruch: der Einsatz traegt obejektiv betrachtet die Kennzeichen einer Diskriminierung aufgrund von 'Rasse' bzw. Ethnie, es SEI DENN, fuer ALLE festgenommenen Personen, oder zumindest fuer die erdrueckende Mehrheit, lagen personalisierte Haftbefehle o.ae. vor, die GEZIELT umgesetzt wurden. Das aber muesste die Polizei, d.h. die involvierte Einsatzleitung vor Gericht im einzelnen zeigen, wenn sie im Zuge eines offenbar ziemlich angebrachten Verfahrens das Verhalten der eingreifenden Kraefte rechtfertigen wollte. Auch dieser Staat, auch ein latent rassistischer Staat hat Gesetze, die ueber die Faehigkeiten und den Horizont einiger seiner individuellen Konstituenten weit hinausgehen, diese Gesetze gilt es anzuwenden und sich GEZIELT gegen Willkuer zu wehren, sonst ist das das Ende, der Anfang vom Ende dieser Demokratie.

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Tja... — Chaot

bar — Rudi

Och nein — Hanna

Also... — Berliner

Unfassbar — ...

Scheiss Rassisten — Görlikonsument

Legalize it! — Dealerfreund

was zum teufel? — typ ausm plattenbau

unfassbar die 2. — .....

Grass odda Bier — Supergrobi

mach meinen dealer nicht an! — im*moment*vorbei

Aber Hallo! — Huhu!

Grass beim Gemüsehändler — Peter Lustig

Schade — Es wurde keinE AutorIn angegeben!

Ein Lehrstück in latentem Rassismus — @"unfassbar die 2."

Wieder ein Ticker weniger... — IchRaucheGern

hilfe — wo bin ich denn

Ich dachte... — ihr habt mehr drauf...

okok — spodfm

das eine und das andere — tutnixzursache

Gras für´n 10er bitte — Hasenheide-Qualität

Kritik — Mr. X

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