Leipzig, der Spuk nimmt kein Ende

Leipziger AntifaschistInnen 30.08.2008 00:56 Themen: Antifa
Zusammenfassung der letzten Ereignisse rund um den Tod des 8-jährigen Mädchens Michelle und die erneute Demonstration von Nazis am kommenden Montag dem 1.9.08
Leipzig, der Spuk nimmt kein Ende

Nazis benutzen den Tod der 8-jährigen Michelle für ihre Menschenverachtende Propaganda

Die Nazis führten zu diesem Thema bereits mehre Demonstrationen durch eine am Donnerstag( http://de.indymedia.org/2008/08/225035.shtml), eine am Freitag und am Montag( http://de.indymedia.org/2008/08/225462.shtml). Bei der letzten Demonstration nahmen laut Polizeiangaben mehr als 300 Neonazis aus Leipzig und anderen Städten Teil. Zu dem fanden zu dieser Thematik weitere Demonstrationen in Pirna ( http://de.indymedia.org/2008/08/225316.shtml), Zittau ( http://de.indymedia.org/2008/08/225498.shtml) Zwickau statt und laut dem Freien Netz wurden in Leisnig Flyer verteilt. Meist liefen die Demonstrationen unter derselben Parole „Todesstrafe für Kinderschänder“.

Den AutorenInnen ist bewusst, dass es sich um ein problematischen Anlass handelt, jedoch können die ständigen Naziaufmärsche und die Instrumentalisierung dieses Mordes - der uns ebenfalls betroffen macht - nicht einfach so schweigend hingenommen werden. Die Demonstrationen und Mahnwachen haben längst nichts mehr mit Trauerveranstaltungen zu tun, sie dienen lediglich der Inszenierung eine vermeintlichen Mehrheitsmeinung „Todesstrafe für Kinderschänder“, dies verwundert auch nicht, wenn man bedenkt von wem diese Veranstaltungen organisiert werden. Was jedoch einige daran verwundert ist die Teilnahme von BürgerInnen, in einer Pressemitteilung aus Leipzig wird darauf wie folgt eingegangen:

„Gerade deshalb war das Gemisch von Nazis und BürgerInnen auf den beiden „Trauermärschen“ nicht ungewöhnlich, sondern leider folgerichtig. Schon vor dem Auffinden der Leiche hatten die „Freien Kräfte“ Bürgerwehren ins Feld geschickt, um selbsttätig nach Opfer und Täter zu fahnden, um im Ernstfall auch selbst aburteilen und vollstrecken zu können. Im Reflex auf den Einzelfall machen sie den individuellen Täter zum allgemeinen und abstrakten Volksfeind, der erst verschwindet, wenn er getilgt ist - weswegen die Anwendung härterer Mittel, schnelleren Zugriffs und höherer Strafen empfohlen wird. Dabei ignorieren sie nicht nur den ins Auge springenden Widerspruch ihrer Forderung: Ein Täter wird bei seiner Tat prinzipiell davon ausgehen, nicht geschnappt und verurteilt zu werden, weshalb die Strafhöhe keine Verhinderung einer Tat bedeutet. Auch wird damit die Einsicht ausgelassen, dass das Problem nicht einfach auf dem Delinquententum Einzelner beruht, sondern wesentlich den durch und durch „legalen“ Zuständen einer Gesellschaft geschuldet ist, die so viele Härten kennt und produziert, dass auch die Ermordung von Kindern denkbar wird und tatsächlich vorkommt. Stattdessen wird bezüglich der angeblichen Bedrohungssituation und eines vermeintlichen staatlichen Versagens ein Zerrbild von der Umwelt gepflegt, das mit der Realität rein gar nichts gemein hat.“
(  http://left-action.de/antifa/)

Nach dem nun die Demonstration am Montag stattgefunden hat, organisiert von einem Elternbündniss, welches kein Problem damit hatte, dass hunderte Nazis in dieser Demonstration mitliefen und die Todesstraffe forderten, was die VeranstalterInnen laut ihren Aussagen nicht täten. Wurde die nächste Demonstration, für kommenden Montag (1.9.)auf angeblichen drängen des Polizeipräsidenten zurückgezogen, weil laut Informationen, die Nazis bereits bundesweit zu dieser Demonstration mobilisiert haben.

Dies hinderte nun jedoch die Nazis nicht, am Monatg eine eigene Demonstration anzumelden, Anmelder ist ein gewisser Enrico B, starten soll die Demonstration um 19 Uhr in der Martinstraße (Reudnitz) und führt zum Innenstadtring nähe Augustusplatz. Angemeldet ist die Demonstration von 18-20Uhr.
Auf diese Anmeldung reagieren mittlerweile auch einige Bürgerinitiative der Stadt, die sich schon vor der Anmeldung der Nazidemo überlegt hatten, die Nazis aus der vorher noch von dem Elternbündnis organisierten Demonstration zu drängen. Daher wird es nun eine Bürgerkundgebung von 16-20 Uhr auf dem Augustusplatz geben. In einem offenen Brief der Bürgerinitiative Buntes Reudnitz heißt es dazu:

„Offener Brief an alle Reudnitzerinnen und Reudnitzer
Rechtsextreme instrumentalisieren den Tod von Michelle
Wie alle Leipziger Bürgerinnen und Bürger sind tief betroffen und entsetzt über den schrecklichen Mord an der 8-jährigen Michelle in unserer Stadt. Unser Mitgefühl gilt den Eltern und Angehörigen des Opfers, deren Leid niemand ermessen kann. Mit großer Sorge erfüllt uns, dass Rechtsextreme das Verbrechen an dem Mädchen ausnutzen, um ihre menschenverachtende und demokratiefeindliche Ideologie zu verbreiten. Der Schock, die Wut und die Ratlosigkeit in der Bevölkerung werden von Rechtsextremen in ungeheurer Respektlosigkeit gegenüber dem ermordeten Kind für ihre politischen Zwecke missbraucht. In den vergangenen Tagen fanden in Reudnitz mehrere Demonstrationen statt, die Rechtsextreme offen vereinnahmt haben, um auf Transparenten unverhohlen einen „Nationalen Sozialismus“ zu fordern. Noch bevor die schreckliche Vermutung zur Gewissheit wurde, dass Michelle einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen ist, forderten sie die „Todesstrafe für Kinderschänder“. Diese Forderung darf nicht verwechselt werden mit dem verständlichen Ruf nach einer harten Bestrafung der Täter. Sieht man solch eine populistische Phrase in Verbindung mit Plakaten wie „Nationaler Sozialismus jetzt!“, so wird deutlich, worum es den Neonazis wirklich geht: Nicht in erster Linie um den Schutz unserer Kinder, sondern um den Aufbau eines totalitären Staates. Wir alle verurteilen dieses furchtbare Verbrechen. Dennoch sollten wir in dieser aufwühlenden Situation besonnen bleiben und uns nicht von Rechtsextremen vereinnahmen lassen. Demokratie und freiheitlicher Rechtsstaat sind und bleiben die Grundlage für den Schutz unserer Kinder und die gerechte Bestrafung von Menschen, die ihnen Leid antun.
Bürgerinitiative Buntes Reudnitz“

Desweiteren wird es noch eine Kundgebung an der Ecke Köbisstraße Ecke Täubchenweg geben, angemeldet von 17-23 Uhr unter dem Motto: Nazis – Keine Kinderfreunde sondern Menschenfeinde!
Es bleibt ab zu warten wie viele Nazis am Montag in Leipzig demonstrieren werden, allerdings hat die hohe Beteiligung am vergangenen Montag (mehr als 300) gezeigt, dass mit vielen Teilnehmern zu rechnen ist. Deshalb ist es dringend nötig, diesem Spuk ein Ende zu bereiten, nicht nur in Leipzig...

Weitere Informationen auf:

Left-action.de/antifa

www.ladenschluss.blogsport.de
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Ergänzungen

hm

mm 30.08.2008 - 02:10
... Grundsätzlich ein gut (und verständnisvoller) formulierter Text mit einem berechtigten Anliegen. Ob er in diesem speziellen Fall durchschlagen wird ist m.E. dennoch fraglich. Da einer der in dieser Sache führenden Rechtsextremisten ein Onkel des Opfers ist (und viele Reudlitzer das auch wissen), weiß ich nicht, ob die Leute das von dem Ausnutzen und Instrumentalisieren durch die Nasen für bare Münze nehmen oder doch den tatsächlich vorhandenen persönlichen Bezug als ausschlaggebend ansehen.

RTL wirbt für Neonazis

Token 30.08.2008 - 04:13
Eine peinliche Panne hat sich RTL in seinem Boulevard-Magazin "Extra" geleistet. In einem Blog-Artikel erhob der Journalist Stefan Niggemeier ("BILDblog") schwere Vorwürfe gegen den Sender.

RTL hatte in einem Beitrag zunächst das Gerücht verbreitet, die einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallene achtjährige Michelle sei sexuell missbraucht worden. Dazu hat die Polizei bislang allerdings noch gar keine Angaben gemacht.

Der reißerische Beitrag sollte den angeblichen Willen der Leipziger Bürger thematisieren, die Todesstrafe für Sexualtäter einzuführen. In Leipzig treibe nun die Angst die Menschen auf die Straße, heißt es in dem Beitrag: "Sie machen sich Sorgen um ihre Kinder und fordern drakonische Strafen. Allein im Raum Leipzig sollen 350 Kinderschänder registriert sein. Die Bürger hier wollen jetzt keine Haftstrafen mehr für verurteilte Pädophile, sie fordern die Todesstrafe."

Unterlegt wurde dieser Off-Kommentar in der Sendung mit Bildern demonstrierender Personen, dabei ist ein Plakat zu sehen, das neben der Aufschrift "Todesstrafe für Kinderschänder" auch eine Internetadresse zeigt. Was der Sender in diesem Zusammenhang verschweigt: Die Bilder stammen von einer Neonazi-Demonstration, hinter der eingeblendeten Adresse verbirgt sich ein Netzwerk von Neonazis aus verschiedenen Bundesländern.

Dazu Stefan Niggemeier: "Die ahnungslosen und sensationslüsternen Möchtgernjournalisten von RTL haben der Strategie der Neonazis nichts entgegenzusetzen. Sie gehen ihr gleich doppelt auf den Leim, wenn sie zumindest voreilig die Fixierung auf das Thema "Kinderschänder” übernehmen und die Nationalen gleichzeitig als diejenigen zeigen, die den Volkswillen repräsentieren."

RTL-Sprecher Matthias Bollhöfer hat die Panne gegenüber der Internet-Plattform Meedia inzwischen eingeräumt: "Uns sind Fehler unterlaufen.Wir haben das zum Anlass genommen, unsere diesbezüglichen Kontrollmechanismen noch einmal zu verschärfen." Wie es zu dem Vorfall kam, ist allerdings noch ungeklärt.

28.08.2008 - Michael Brandes/wunschliste.de
Quelle: meedia.de, stefan-niggemeier.de

 http://www.wunschliste.de/index.pl?news&newsid=3597

Weitere Infos

Leipzig 30.08.2008 - 10:24
Für diesen Tag wird es auch einen WAP-Ticker geben:
 http://ticker.hopto.org/

Die EA-Nummer:
0341-2119313

Bewegt euch am Tag in Gruppen,da mit vielen Nazigruppen gerechnet wird,die auch erstmal nach Reudnitz kommen müssen.

noch weitere spannende Hintergrundinformatioen,findet mensch auch auf:
 http://leipzig.noblogs.org/

Kommt am 1.9 nach Reudnitz und lasst uns den Naziaufmarsch verhindern!

Erneute Nazi-Demonstration in Reudnitz

antifa.sozialbetrug 30.08.2008 - 13:38
Reudnitzer planen Montagsdemos und wollen Eltergruppe gründen

Vier Tage nach dem Fund der Leiche der getöteten Michelle haben gut 500 Demonstranten - darunter laut Polizei mehr als 300 Rechtsextreme - in Leipzig härtere Strafen für Kinderschänder gefordert. Der Protestzug startete am Montagabend vor der Grundschule des getöteten Mädchens und endete am Stötteritzer Wäldchen, wo die Leiche der Achtjährigen gefunden worden war.

Aus dem Zug wurden Rufe laut wie: „Keine Gnade für Kinderschänder“ und „Kinderschänder - Todesstrafe“. Etwa hundert Teilnehmer trugen uniformähnliche Kleidung, wie sie in der rechtsextremen Szene üblich ist. Wie Polizeisprecher Uwe Voigt mitteilte, verlief die Kundgebung jedoch friedlich und ruhig. Auf Seiten der rechtsextremen Szene im Internet war seit Michelles Verschwinden die Todesstrafe für Kinderschänder gefordert worden.

Auch im Fall des ermordeten Mitja hatten Rechtsextreme die Situation auszunutzen versucht: Sie verteilten Flyer, in denen sie ihren Parolen freien Lauf ließen. So wurde gegen Ausländer und so genannte „Volksentfremdete“ gehetzt. Mitglieder der Szene demonstrierten damals mehrmals.

Dass die rechtsextreme Szene ausgerechnet im Fall Michelle wieder massiv aktiv wurde, ist kein Zufall: Der Onkel des ermordeten Mädchens, Istvan R., zählt zu den führenden Köpfen des Neonazi-Netzwerks Freie Kräfte Leipzig. Allein in diesem Jahr trat er bei zahlreichen Rechtsextremen-Kundgebungen, etwa in Reudnitz, Grünau und Großzschocher als Anmelder auf.

Bereits bei den Worch-Demos in früheren Jahren sichteten ihn Staatsschützer in den ersten Reihen des Marschblocks. Vor einem Monat stand er im Zusammenhang mit einem Überfall auf das alternative Jugendzentrum Bunte Platte in Grünau vor Gericht. Wegen des Vorwurfs der Beleidigung wurde er damals zwar aus Mangel an Beweisen freigesprochen. Allerdings muss er sich voraussichtlich im November wegen der bei diesem Überfall begangenen Körperverletzung verantworten.
Angemeldet hatte die Demonstration vom Montag Simone Thalheim, die in dem Viertel von Michelles Familie wohnt. Eine Initiative aus Eltern und Anwohnern habe sich spontan zusammen geschlossen, so Thalheim. Es gehe ihr aber nicht nur um den Fall der getöteten Michelle, sondern um die generelle Sicherheit der Kinder und den Umgang mit Sexualstraftätern.

Sie bestätigte außerdem, dass "rund 100 Leute aus der rechtsextremen Szene" an dem Protestzug teilnahmen und dabei auch mit Megafonen Anweisungen für Schweigeminuten während der Kundgebung gaben. "Die Forderung der Todesstrafe lehnen wir aber ab", sagte Thalheim. Sie habe deshalb am Montagabend auch dafür gesorgt, dass diese Rufe schnell wieder verstummten.

Die Demonstrationen sollen von nun an wöchentlich am Montagabend stattfinden. Geplant ist eine Strecke über die Zweinaundorfer Straße, die Breite Straße und die Dresdner Straße bis zum Augustusplatz, wo die Demonstration jeweils mit einer Kundgebung beendet werde, so Thalheim.

Am kommenden Sonnabend solle in Leipzig zudem eine Kinderschutzgruppe gegründet werden. Vorbild ist die Berliner Organisation "Carolin". Der Verein hatte sich 2005 gegründet. Damals war die 16-jährige Carolin aus dem Ostseebad Graal-Müritz in einem Wald vergewaltigt und erschlagen aufgefunden worden. Die Elterninitiative aus Bundeshauptstadt betreibt Präventiomn und Aufklärung und hilft Thalheim zufolge beim Aufbau der Leipziger Vereinigung.

Zusätzlich zum Spendenkonto der Stadt Leipzig (Konto 1 000 000 040, Sparkasse Leipzig, Bankleitzahl 860 555 92, Verwendungszweck: Michelle), richtete auch die Elterninitiative ein Konto zugunsten der Familie von Michelle ein (Konto 10 88 100, Bank für Sozialwirtschaft, Bankleitzahl 100 20 500, Verwendungszweck: Spende für Michelle).

 http://leipzig.noblogs.org/post/2008/08/26/lvz-online-vom-26.08.08

 http://antifasozialbetrug.siteboard.de/antifasozialbetrug-post-2563.html#2563

Neonazis missbrauchen Tod der kleinen Michelle
 http://antifasozialbetrug.siteboard.de/antifasozialbetrug-about751.html

 http://www.myspace.com/antifasozialbetrug

Eltern gegen Instrumentalisierung

Leipziger 30.08.2008 - 14:27
@hm

auch die Eltern von Michelle sind gegen die Instrumentalisierung des Mordes durch die Nazis:

 http://www.lvz-online.de/aktuell/content/71620.html

"Die Eltern von Michelle distanzierten sich laut Tust deutlich von rechtsextremistischen Kreisen, die zusammen mit Bewohnern des Viertels Trauermärsche zu Demonstrationen für die Todesstrafe umfunktionierten. Rechtsextremistische Kundgebungen, die auch von einem jüngeren Bruder der Mutter Michelles mitorganisiert wurden, hätten ohne ihr Wissen stattgefunden. Der Vater habe angekündigt, er werde versuchen, seinen Schwager von einer weiteren Instrumentalisierung abhalten."

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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Lazy Dog oder was!?

telemediale zellen LE 30.08.2008 - 14:00
...genossInnen in zukunft schriebt eure Artikel mal etwas früher am Abend und vor allem nicht gerad dann, wenn ihr druffen vom Lazy Dog nach ause geschwankt seid.


schwieriges thema?

bla 30.08.2008 - 18:12
die eltern des toten kindes haben sich (laut leipziger-volkszeitung) deutlich von den nazis distanziert; daher betrachte ich die thematik in dem sinne, daß das mädchen zum zweiten mal zum opfer wird, wenn es nicht schlimm genug ist, daß sie vergewaltigt und ermordet wurde, sondern der fall auch noch von den schlimmsten idioten zu propagandazwecken benutzt wird...

nachdenken!

antifa 30.08.2008 - 22:47
"dass es sich um ein problematischen Anlass handelt"
das stimmt schon, aber nicht so wie ihr es meint. natürlich ist dieser mord traurig, aber statt emotionaler sicherheitsforderungen sollte es um eine kritische analyse gehen. denn ob da jetzt nazis mitdemonstrieren, die auch noch ne "volksgemeinschaft" fordern oder normale bürger und medien großen scheiß von mehr "achtsamkeit für die kinder" labern ist auch egal.
die fakten sind nämlich, das im jahr etwa drei kinder opfer eines mordes mit sexuellem hintergund werden - so viele menschen wurden alleine in den letzten wochen von nazis oder rassisten ermordet (mageburg, berlin-marzahn, templin in brandnburg). fakt ist auch, das der überwiegende teil sexueller gewlat (an kindern und allgemein) von verwandten oder nahen bekannten ausgeübt wird, der fokus auf gewalttäter im park oder auf dem schulweg also das wahre problem verschleiert statt angeht. dazu sollte mal interveniert werden statt immer nur aktiv zu werden, wenn die bösen nazis dabei sind. die sind in diesem land nämlich nicht das hauptproblem. wie viele menschen sterben bei/nach abschiebungen? wie viele frauen werden täglich vergewaltigt? wie viele menschen werden gezwungen ihre arbeitskraft zu verkaufen?

peter borchert von angels gefickt

der lurch 02.09.2008 - 15:42
Kiel – Ein Prozesstermin um eine Messerstecherei vom März 2007 hat gestern Morgen vor dem Kieler Amtsgericht eine Massenschlägerei zwischen „Hell´s Angels“ und mutmaßlichen Neonazis ausgelöst.
Nach Polizeiangaben kam es unmittelbar vor dem Justizgebäude Ecke Schützenwall/Deliusstraße zu massiven Ausschreitungen zwischen den gegnerischen Gruppen. Bei den Auseinandersetzungen wurden mindestens drei Männer verletzt, zwei davon schwer. Von den insgesamt 30 Beteiligten nahm die Polizei nach eigenen Angaben etwa 20 vorläufig fest. Zu den Verletzten sollen zwei Männer gehören, die bereits in den Morgenstunden des 3. März 2007 in der Kieler Diskothek „Mausefalle“ aneinander geraten waren. Damals hatte ein 35-jähriger Anführer der „Hell's Angels“ nach einer Schlägerei in der Gaststätte einen lebensgefährlichen Messerstich in die Leber erlitten.
Der mutmaßliche Täter, ein 32-jähriger Kieler, sollte sich gestern ab 9.30 Uhr wegen gefährlicher Körperverletzung vor dem Schöffengericht verantworten. Bereits eine Dreiviertel Stunde vor Prozessbeginn sollen die Kontrahenten mit ihren Anhängern in der Deliusstraße aufmarschiert sein. Direkt vor den Augen der Justizbeamten, die den Eingangsbereich des Gerichtsgebäudes überwachen, kam es schließlich zum Handgemenge. Der Angeklagte, der dem Kreis der Rechtsradikalen zugerechnet wird, wurde dabei leicht am Kopf verletzt. Der Nebenkläger, der bei der Kieler Motorrad-Gang eine leitende Rolle spielen soll, erlitt erneut einen Messerstich und wurde ins Krankenhaus eingeliefert. „Der Prozess wird ausgesetzt“, erklärte ein sichtlich erblasster Vorsitzender angesichts der Entwicklung.
Offenbar war die Polizei schon vor Ausbruch der Tätlichkeiten vor Ort, konnte jedoch die Eskalation der Gewalt nicht verhindern. Nach Mitteilung von Polizeisprecherin Merle Neufeld war man mit rund 40 Zivilkräften und uniformierten Beamten auf die Situation eingestell

bei dem messerstecher handelt es sich um Peter Borchert