Proteste bei NPD-Aufmarsch in Berlin-Neukölln

AutorIn des Beitrags 24.08.2008 01:06 Themen: Antifa
An diesem Samstag demonstrierten ca. 130 Neonazis durch den Ortsteil Britz in Berlin-Neukölln. Insgesamt protestierten ca. 800 Gegendemonstranten mit vielfältigen Aktionen gegen den NPD-Aufmarsch, welcher laut Presse von ca. 800 Bullen geschützt wurde. Am Rande des Aufmarsches kam es zu vereinzeltem Barrikadenbau und ein Naziauto brannte ab.
  • Die Anreise und Vorabdemos
    Um 11 Uhr trafen sich bereits die ersten Antifaschist_innen um vom Hermannplatz zur Britzer Brücke zu ziehen. An der Demo beteiligten sich in der Spitze ca. 160 Menschen, die Veranstaltung wird um 12.45 Uhr schließlich aufgelöst und die Menschen verstreuten sich, um noch zum Auftaktort der Neonazis zu gelangen, da die Polizei die Britzer Brücke teilweise sperrt bzw. nur Kleinstgruppen zeitlich versetzt passieren lässt, wie es im Vorfeld bereits vermutet wurde.
    Derweil haben sich am S- und U-Bhf. Neukölln ca. 60 Linke versammelt um gemeinsam nach Britz zu fahren. Sie werden jedoch von der Polizei wieder aus dem Bahnhof gedrängt als mit der Ringbahn rund 50 Neonazis eintreffen, die von ihren Schleusungspunkten im Ostteil der Stadt kommen. Der Polizei gelingt es nach einigem Aufwand die beiden Lager zu trennen ohne dass es zu größeren Zwischenfällen kommt. Ein weiterer großer Nazimob mit ca. 40 Neonazis kommt aus Rudow, darunter Patrick Weiß und Sebastian Thom. Am Vorabtreffpunkt U-Bhf. Rudow (laut Polizei, Tagesspiegel spricht von Lichtenberg) hatte die Polizei zuvor bereits den ehemaligen Anführer der KS-Tor Björn Wild wegen einem offenen Haftbefehl festgenommen. Am Abend wurde er aber wieder auf freien Fuß gesetzt. Außerdem steigen einige Neonazis am U-Bhf. Johannisthaler Chaussee zu und nur wenige fahren direkt zum Auftaktort. Ein Naziauto mit einem großen „Thor Steinar“-Heckaufkleber wird später am Tage in Brand gesetzt und brennt bis zum Totalschaden aus.



  • Die Antifademo
    Während die Neonazis noch spärlich eintreffen, sammeln sich am Nordausgang des U-Bhf. Blaschkoallee bereits mehrere hundert Antifaschist_innen, die an der Demonstration des Antifaschistischen Bündnis Neukölln (ABN) teilnehmen wollen. Um 12.45 Uhr setzt sich schließlich diese Demo mit knapp 500 Teilnehmer_innen in Richtung Riesestraße in Bewegung, wo der Hindutempel gebaut werden soll, gegen den die NPD hetzt. Nahe der Baustelle findet aus diesem Grund außerdem eine Zwischenkundgebung statt.
    Anschließend bewegt sich die Demonstration weiter über die Blaschkoallee zum Britzer Damm. Während dessen lösen sich immer wieder Kleingruppen aus der Demonstration und sickern in nahegelegende Wohngebiete der Hufeisensiedlung ein. Verschiedene, eher halbherzige Durchbruchsversuche der Demonstration scheitern jedoch am Polizeiaufgebot.
    Auf dem Buckower Damm kommt es im späteren Verlauf, aus nicht ersichtlichen Gründen, zu einer Festnahme durch die omnipräsenten Beamten des LKA.
    Nachdem die Demonstration in die Gutschmidtstraße einbiegt, verlassen immer mehr Grüppchen die Veranstaltung, die im Verlauf auf ca. 250 Personen zusammenschrumpft. Gegen 14 Uhr erreicht die Demonstration, noch deutlich vor den Nazis, ihren Abschlussort am U-Bhf. Britz Süd. Da hier auch die Nazidemo in kleiner Entfernung vorbeikommen soll, gibt es massive Polizeiabsperrungen mit den wohlbekannten „Hamburger Gittern“.
    Bei dem nun folgenden Durchbruchsversuch werden einige dieser Gitter weggeräumt. Mehrere Verhaftungen, eine nervöse Einsatzleitung und, laut Polizeiangaben, ein verletzter Bulle sind die Folgen der Aktion.
    Als die Nazidemo die Abschlusskundgebung der Antifademo passiert, werden sie von dem stärkeren Gegenprotest lautstark übertönt. Nachdem die Nazidemo passiert ist, löst sich die linke Kundgebung, die am Ende erneut auf 500 Personen angewachsen ist, auf.
    Auf der Route der Antifademo gab es übrigens neben unserer Demonstration noch eine Minidemo der Jungen Union/CDU-Neukölln mit mehreren Dutzend Teilnehmern, die unsere Route entgegengesetzt liefen.





  • Die Nazidemo
    Nachdem die Neonazis wie beschrieben vollständig angereist sind, laufen sie vom Süd-Ausgang des U-Bhf. Blasckoallee gegen 13.30 Uhr los. Als Redner treten Udo Voigt, Jörg Hähnel und Thomas Vierk auf. Vierk nutzte übrigens, wie die vielen hundert Gegendemonstranten, den Stadtplan der Antifa um sich im Gebiet zu orientieren. Es beteiligen sich Neonazis aus Neukölln, Treptow-Köpenick, Pankow, Lichtenberg, Marzahn-Hellersdorf, Königs Wusterhausen, Teltow-Fläming und sogar Cottbus an dem Aufmarsch, der mit 130 Nazis deutlich schlechter besucht ist als die Gegenproteste. Diese Zahl stellt auch einen deutlichen Rückgang zum Dezember letzten Jahres dar, als noch rund 600 Neonazis durch Rudow und Britz marschierten.
    Als Ordner waren heute u.A. Andreas Thürmann und Thomas Markgraf unterwegs, während David Gudra, Patrick Weiß, Michael Skupin und Paul Schneider versuchten Anti-Antifa-Fotos zu machen.
    Laut anderen Indymedia-Meldungen, soll sich auch ein Mensch, der bereits vor einigen Jahren glaubhaft ausgestiegen ist, an der Nazidemonstration beteiligt haben. Dies ist jedoch eine Falschmeldung und beruht wahrscheinlich auf einer Verwechslung.
    Der Naziaufmarsch kommt zunächst nicht weit, da sich ca. 50 Antifaschist_innen wenige hundert Meter nach dem Auftaktort auf der Fritz-Reuter-Allee/Onkel Herse Str. zu einer Blockade zusammengefunden haben. Nachdem die Berliner Polizei diese brutal räumt, kann der Aufmarsch seinen Weg jedoch fortsetzen. Kurz darauf stoppt die Demo erneut als die Polizei Sebastian Thom, der Mitglied im Landesvorstand der NPD ist, festnimmt. Thom, der an diesem Tag als Ordner und Pressesprecher auftritt, hat einen Schlagstock in seinem Ärmel versteckt (vielleicht aus Angst wegen einem Outing letzter Woche?) und wird deshalb von der Polizei einkassiert. Zunächst scheint es die anderen Neonazis nicht weiter zu interessieren, nach einigen Minuten stoppt der Aufmarsch jedoch und fordert die Freilassung von Sebastian Thom.
    Dieser wird am U-Bhf. Britz-Süd auch wieder aus dem Gewahrsam entlassen. Der bereits Vorbestrafte ist nun um eine Strafanzeige reicher und muss den Heimweg eintreten, da ihm die weitere Teilnahme an der Demonstration untersagt wird.
    Wärend des Aufmarsches skandieren die Nazis u.A. folgende rassistische Parolen: „Buschmann, Hindu, Muselmann – Ihr müsst bald nach Hause fahr’n“, „Ali, Mehmet, Mustafa – ab zurück nach Ankara“ und „Hindu-Tempel, die sind schön – solange sie in Indien steh’n“. In ihren Reden forderten sie „endlich wieder Herr im eigenen Haus“ zu sein (Jörg Hähnel) und fürchteten sich vor „bunt geschmückte Elefanten“ die „über die Hermannstrasse von einem zum anderen Hindutempel“ ziehen (Thomas Vierk).
    Neben der Zwischenkundgebung der Nazis am U-Bhf- Britz-Süd muss der Aufmarsch auch einige weitere Male kurz stoppen, weil Menschen und Barrikaden auf verschiedenen Streckenteilen erst geräumt werden müssen.




  • Die dezentralen Gegenaktionen
    Neben den beiden antifaschistischen Veranstaltungen, beteiligten sich zudem rund 300 Antifas, die entweder die Antifademo rechtzeitig verlassen hatten oder erst gar nicht dort gewesen sind, an direkten Aktionen und Blockaden gegen den Naziaufmarsch.
    Von der Anreise abgesehen, ereignete sich die erste nennenswerte Aktion kurz nach dem Auftakt der Neonazis gegen 13.35 Uhr an der Fritz-Reuter-Allee/ Onkel-Herse-Straße:
    50 Linken ist es gelungen durch das Hufeneisenviertel auf die Route zu sickern und eine Blockade zu etablieren. Die teilweise vermummten Gegendemonstranten forderten auf Transparenten: „Wassismus bekämpfen – ohne wenn und aber“ und „Schulter an Schulter gegen Faschismus“. Erst nachdem die Polizei Verstärkungskräfte von der Parchimer Allee hinzuzieht, gelingt es ihnen die Blockade zu räumen und der Aufmarsch kann seinen Weg fortsetzen.
    Zehn Minuten später bauen etwa 30 Vermummte Barrikaden auf der Fritz-Reuter-Allee/Talberger Straße, sie räumen dazu Mülltonnen auf die Straße und setzen diese in Brand. Entlang dieses Teilstücks werden schließlich bis kurz vor Britz-Süd wiederholt Gegenstände auf die Fahrbahn gebracht um den Aufmarsch zu behindern. Dieser stockt kurz, der Polizei gelingt es jedoch ohne größere Schwierigkeiten die Barrikaden zusammen mit Anwohner_innen zu beseitigen. Von nun an agieren die Polizeikräfte zunehmend nervös, da es ihnen trotz massiver Präsenz von Zivilkräften des LKA nicht gelingt solche Aktionen zu unterbinden.
    So gelingt es gegen 15 Uhr mehreren hundert Antifas sich an der Kreuzung Grüner Weg/Rudower Str. erneut zu sammeln und Barrikaden zu errichten. Die Polizei antwortet mit mehreren Festnahmen.
    Anschließend versuchen die Antifas dem Aufmarsch auf der Rudower Straße entgegen zu gehen und die Straße zu blockieren, dabei werden sie teilweise in Nebenstraßen abgedrängt und es kommt zu zwei Kesseln. Insgesamt gelingt es der Polizei jedoch nicht die Straße vollständig zu kontrollieren und die Lage in der Rudower Straße ist sehr unübersichtlich. Vereinzelt zieht sogar die Nazidemo noch an brennenden Müllcontainern vorbei.
    Der Aufmarsch wird zusätzlich seit Britz-Süd von einem Spalier von ca. 80 Linken begleitet, welche die Nazis permanent auspfeifen.
    Um die Nazis am Grünen Weg vorbeileiten zu können, werden an der Kreuzung ungefähr 50 Linke gekesselt und bis zum Ende des Naziaufmarsches festgehalten. Nachdem die Nazis diese Kreuzung passiert haben, ziehen die meisten Antifas sich zum Nordeingang des U-Bhf Blasckoallee zurück. Dieser ist jedoch durch die BVG bereits gesperrt wurden. Unter dem Vorwand, Angriffe der Linken mit Steinen auf die Nazidemo unterbinden zu wollen, geht die Polizei gegen die anwesenden Antifas im Park vor. Dafür gelingt es anderen einen PKW aus Teltow-Fläming abzufackeln. Das Auto hatte einen großen „Thor Steinar“-Aufkleber im Heck und parke wenige hundert Meter vom U-Bhf. Blasckoallee entfernt.
    Nachdem die Nazis in selbigem Bahnhof verschwunden sind und mit der U-Bahn abreisen, versuchen einige Antifas sie am U-Bhf. Grenzallee abzufangen, werden dort jedoch von der Polizei gestellt.







  • Der Polizeieinsatz
    Laut verschiedenen Presseberichten und Polizeiangaben zur Folge waren zwischen 800 und 1000 Beamte im Einsatz. Zudem konnten wir ein Großaufgebot an Zivilkräften des LKA Berlin beobachten, die teilweise sogar besser als gewohnt getarnt waren. Die uniformierten Kräfte konzentrierten sich darauf die wichtigen Punkte zu besetzen und dort Absperrungen aufrecht zu erhalten. So gab es am Naziaufmarsch, der linken Demo und an den wichtigen U-Bahnhöfen massive Polizeipräsenz. Mit einiger Verspätung bewegten diese sich dann jeweils an die Brennpunkte, an denen Antifas Blockaden errichtet hatten. Eine weiträumige Absperrung der Demoroute war nicht zu erkennen, in Kleingruppen und geschicktem Taktieren war es gut möglich auf die Route zu kommen.
    Die Zivilkräfte des LKA hatten meistens einen recht guten Überblick über die Situation und fungierten als eine Art „zweite Einsatzzentrale“, da sie an allen wichtigen Punkten präsent waren so Empfehlungen an die Uniformiertenkräfte weitergeben konnte. Auch an den Nazischleusungspunkten oder bei antifaschistischen Kleingruppen waren die Kräfte in Zivil, im Gegensatz zu den uniformierten, fast immer vertreten.
    Wenn es zu entschlossenen antifaschistischen Aktivitäten kam, hatten die LKAler dem jedoch trotzdem nichts entgegenzusetzen: Uniformierte Unterstützungskräfte kamen teils viel zu spät, kamen nicht zu dem Ort durch oder waren schlicht zu dem Zeitpunkt nicht ausreichend vorhanden. So konnten Antifas wiederholt trotz LKA-Präsenz agieren, da die Kräfte in Zivil eigentlich nicht intervenierten und sich auf Beobachtungen beschränkten.
    Insbesondere zu früheren Zeiten scheint sich die Rolle des LKA/PMS zunehmend von eingreifenden Kräften zu nur beobachtenden und anweisenden Kräften zu verändern.
    Letztendlich lässt sich feststellen, dass die Polizei heute zwar omnipräsent war, entschlossenes Auftreten von Antifa-Seite so aber trotzdem möglich sind, wie diverse direkte Aktionen am heutigen Tag gezeigt haben. Bei einer Präsenz von Zivilkräften sollte also nicht nur die Devise „Scheiße ich hab Zivis am Arsch“ gelten, sondern vielmehr auch gesehen werden, dass nicht unbedingt im nächsten Augenblick Maßnahmen seitens der Polizei erfolgen müssen. Heute fehlten ihnen hierzu oft die Kapazitäten und die Polizei beschränkte sich auf Beobachtungen.
    Die Polizei spricht insgesamt von sieben Festnahmen auf unserer Seite, unserer Beobachtung nach liegt diese Zahl höher, teilweise wurden jedoch auch nur Personalien festgestellt und die Leute anschließend laufen gelassen. Es gab u.a. Anzeigen wegen Verstoß gegen das Versammlungsgesetz, gefährlicher Körperverletzung und schwerem Landfriedenbruchs.



  • Fazit des Tages
    Vorneweg die negativen Ergebnisse des Tages: Wir haben es nicht geschafft den NPD-Aufmarsch zu verhindern und wir waren weniger als 1000 Leute, was für eine Stadt wie Berlin natürlich eine viel zu geringe Zahl ist.
    Dennoch werten wir den Tag zumindest als Teilerfolg für uns. Trotz der geringen Mobilisierungszeit ist es uns gelungen mehr oder mindestens genauso viele Antifaschist_innen als im Dezember 2007 zu mobilisieren. Auch wurde der Großteil der Aktionen von linksradikalen Aktivist_innen getragen, die radikale Linke hat einmal mehr gezeigt, dass sie der kontinuierlichste und kompetenteste Akteur im Kampf gegen Neonazis ist.
    Dadurch konnten wir die anderen gesellschaftlichen Akteure zwingen sich ebenfalls zu engagieren und Position zu beziehen. Denn die Antifa in Berlin hat gezeigt, dass sie handlungs-und aktionsfähig ist und Impulse setzen kann.
    Die Aktionen am Samstag können in Hinsicht auf den kommenden Dezemberaufmarsch zwar nur als Generalprobe gewertet werden, die ist uns unserer Meinung nach aber ganz ordentlich gelungen. Nichtsdestotrotz werden wir das im Dezember noch besser hinbekommen und deshalb:
    See you on the barricades! Naziaufmarsch im Dezember durch den Berliner Süd-Osten zum Desaster machen!

  • Zur weiteren Information:
    Pressemitteilung des Antifaschistischen Bündnis Süd-Ost (ABSO) und der Autonomen Neuköllner Antifa (ANA) vom 23. August 2008
    Indymedia-Artikel vom 22. August 2008 - Last Updates: Naziaufmarsch Berlin 23.08.
    Indymedia-Artikel vom 15. August 2008 - Naziaufmarsch am 23.8. in Berlin-Neukölln
    und die Webseite des Antifaschistischen Bündnis Süd-Ost (ABSO) www.abso-berlin.tk
    und das Webportal der Antifa-Neukölln www.antifa-neukoelln.de.vu

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Ergänzungen

hermannplatz

11uhr 24.08.2008 - 10:52
Folgender Redebeitrag wurde auf der 11Uhr Demo von Hermannplatz zur Britzerbrücke abgespielt:

"Seit Jahren terrorisieren die Nazis Neukölln.
Ihre Aktivitäten sind breit gefächert.
Die NPD sitzt in der Bezirksverordneten-Versammlung und zeigt ihr "demokratisches Gesicht", das ist ihr "Kampf um die Parlamente".
Ihnen angeschlossen sind die sogenannten "Freien Kräfte Rudow".
Im vermeintlichen Antifa-Outfit verstehen sie sich als "Autonome Nationalisten" und marschieren in "rechtsextremen Schwarzen Blöcken" auf überregionalen Aufmärschen.
In ihrer Freizeit laufen sie auch mal gern durch "Migrantische und Linke Kieze" im Norden Neuköllns und terrorisieren die Bewohner durch Übergriffe und Sprühereien.
Sie werden heute garantiert auch dabei sein.


Da die Nazis sich 13 Uhr am U Bahnhof Blaschkoallee (Süd Ausgang) treffen und gegen "Hindu-Tempel" marschieren wollen, lag es nahe das sie unter Umständen durch das von überwiegend Migrant_Innen bewohnte "Nord-Neukölln" laufen würden.
Aufgrund dessen organisierten wir eine Antifa-Demo durch Nord-Neukölln, die gegebenenfalls die Nazis aufhalten würde.
Doch das war nicht der einzige Grund.
Mittlerweile wissen wir, daß die Nazis im wesentlichen südlich des Teltow-Kanals und östlich der U7 ihre faschistische Propaganda skandieren werden, deshalb finden wir es um so wichtiger die Menschen im Norden Neuköllns zu sensibilisieren und zu mobilisieren.

Ausserdem wollen wir dort die Menschen erreichen wo die sozialen Brennpunkte sind.
Dort wo Menschen aufgrund von steigenden Mieten im Rahmen der Stadtumstrukturierung zugunsten von Profiten vertrieben werden.
Als Linksradikale, die sozial-revolutionäre Veränderungen in der Gesellschaft anstreben, wollen wir auch die etablierte vorgeblich "Linke" Politik im Rathaus kritisieren.
Diese Politik versucht nämlich nicht diese Probleme abzumildern, sondern verschärft sie.
Der von Linkspartei und Grüne mitgewählte SPD Bezirksbürgermeister Heinz Buschkowsky hetzt regelmäßig gegen Araber, Türken und Arbeitslose. Bezirksbürgermeister Heinz Buschkowsky von der SPD halluziniert zum Beispiel "No-Go-Areas für Deutsche" in Nord-Neukölln.
Er forderte eine "Zuzugsbeschränkung für Migranten" und ausserdem meint der Bürgermeister, daß sogenannte "Spätaussiedler" und „Polen“ sich viel eher integrieren würden als sogenannte "Araber und Türken". Mit diesem rassistischen Müll bereitet der von "LINKS gewählte" Bürgermeister den Nazis den Weg. Deswegen stehen wir heute unter anderem vor dem "Neuköllner Rathaus".

Ein sogenanntes Antifa-Bündnis Neukölln, unter anderem bestehend aus Parteien die genau diesen Bürgermeister gewählt haben, organisiert eine Kundgebung am Aufmarschort der Nazis um 12 Uhr.
So sehr wir eine Kundgebung auch begrüßen und unterstützen, so wollen wir doch darauf hinweisen, daß es genau DIESE bürgerlichen Parteien sind, die das gesellschaftliche Klima in Neukölln rassistisch aufheizen.
Sie bereiten den Nazis und ihrer Demagogie auch den Weg...
Wir glauben das sie die Proteste möglichst gering und leise halten wollen.
Ein weiteres Indiz dafür ist, daß dieses Bündnis unter keinen Umständen will, daß unsere Antifa-Demo die letzten 600 m von der Britzer Brücke zur Blaschkoalle läuft um gemeinsam den Nazis zu zeigen, daß sie nicht willkommen sind.

KAPITALISMUS UND BÜRGERLICHE POLITIK IST SCHEISSE!!!

Und genau deshalb demonstrieren wir hier, weil die Nazis ein Problem des Kapitalismus sind und die Bewahrer desselben.

Der Kapitalismus bietet erst die gesellschaftlichen Grundlagen für Rassismus, Nationalismus und damit auch den Faschismus:

Wir denken das der antifaschistische Kampf unbedingt auch ein Antikapitalistischer sein muß.

Für die Polizei sind wir mit unserer Demo das "linksradikale Schmuddelkind". Sie denkt das von uns eine große Gefahr ausgehen könnte und hat Angst vor "DEZENTRALEN" Aktionen.

Wir wollen den Nord-Neuköllner Kiez mobilisieren und antirassistisch sensibilisieren, da immer öfter auch Übergriffe in Rixdorf und dem Rollbergviertel stattfinden. Ausserdem wollen wir die kapitalistische Gesellschaftsordnung als das "eigentliche Problem" angreifen.

Deshalb ist heute das Ziel den Nazis den Weg in den Norden
Neuköllns zu versperren.

Wir verstehen uns als Autonom und Anarchistisch.

Wir denken das unser Kampf gegen die Nazis nur Linksradikal und Sozialrevolutionär geführt werden kann.

Mit anarchistischen Grüßen

Hoch die Antinationale Solidarität!"

RBB Bericht zur Demo

leon 24.08.2008 - 11:26
Hallo ich habe dern Abendschau Bericht Gestern gespeichert und in Youtube hochgeladen vielleicht wollt ihr das mal anschauen....
 http://www.youtube.com/watch?v=tVj46Q8TK7A

Viele grüße leon

Neukölln

Mensch 24.08.2008 - 14:18
Also an dieser Stelle mal einen Gruss an RASH,war nett mal ein paar nette Parolen zu hören, die doch für einigen Unmut unter den Nazis sorgten.Ausserdem zeigte sich an diesem Tag das es gut möglich war dicht an die Nazis ranzukommen,was ja auch der sinn ist.Ganz selbstkritisch angemerkt haben viele es nicht verstanden,das sich die Bündnisdemo schon recht früh auf den Weg machte und dann wie zu erwarten war weit ab von der Nazidemo dann stoppte,und da viele keinen Bock mehr drauf haben,dort dann zu verharren finde ich das mit dem durchsickern wesentlich sinnvoller.Dazu kommt innerhalb vieler Linker der verdruss über die leidigen Streitereien unter der Antifa.Wer mit wem,und ganz krass gesagt und da spreche ich glaube im Namen einiger,es kotzt uns an.Fakt ist doch wohl das wir alle gegen Nazis sind und da sollte doch wohl einigkeit herrschen.Ich denke wenn das mal klar rüberkommen würde dann würden sich auch mehr Menschen beteiligen,die sonst zuhause bleiben.

fotos gefunden

AAPM 24.08.2008 - 14:53
hab welche gefunden, würde mcih über weiteres matterial sehr freuen!

 http://www.flickr.com/photos/iguerilla/

Video

Dein Name 24.08.2008 - 15:40
Video vom Tag mit Nazis und Auseinandersetzungen an den Polizeiabsperrungen.
 http://www.youtube.com/watch?v=v0j8d2XHaEk

Proteste bei NPD-Aufmarsch in Berlin-Neukölln

he,she,it 24.08.2008 - 17:17
19.-21. Spetember Antifa-Action days in köln
infos : www.no-racism.mobi

Hitler-Gruß

Dein Name 26.08.2008 - 00:31
Offenbar wurde auch ein Nazi wegen eines Hitler-Grußes rausgezogen...? Foto von www.morus.tk

Was ist mit der Rede Buschkowskys

Antirassismus & Antifa 26.08.2008 - 09:35
Neben vielen hier in den (teilweise schon versteckten) Ergänzungen angesprochenen "Merkwürdigkeiten" in diesem Artikel fehlt ein wesentlicher Grund, warum viele Leute nicht auf die Demo von ABSO und ANA wollten:
Dort redete Neuköllns Bezirksbürgermeister H. Buschkowsky. Er ist ein rechtsaussen-Vordenker der Berliner SPD. Er hat sich sowohl in der Vergangenheit (z.B. gegen migrantische Jugendliche im Rollbergviertel) als auch im aktuellen Anlass (Nazidemo gegen Hindutempelbau) rassistisch in derÖffentlichkeit zu Wort gemeldet. Er kommmentierte die Nazidemo von letzten Samstag im Vorfeld sinngemäß mit der Spitzfindigkeit, er "verstehe garnicht, was die gegen diese Ausländer haben. Das sind doch mit die tüchtigsten in Neukölln..." Mkit anderen Worten, er könne schon Ablehnung von sog. "Ausländer_innen" verstehen, nur nicht gegen diese.
Im Artikel meint also die Autorin des Artikels, die radikale Linke habe durch ihre schnelle Mobilsierung andere dazu gezwungen, sich antifaschistisch zu engagieren.
Es gibt nicht wenige linksradikale Berliner_innen, die sowas eher als Steigbügelhalterei bezeichnen. Ne harmlose Demo von den Nazis weg organisieren ohne sich vorher mit anderen Gruppen abzustimmen.
Die 11 Uhr Demo z.B. wurde schon mehrere Tage vor diesem Alibimarsch in der Blaschkoaallee angemeldet. Die Blockade von Nazis an der S-Bahn war auch kein "Zufall", so wie das der Artikel hier beschreibt. Die vielen Antifas an der Naziroute sind zumeist nicht von der Demo "durchgesickert", sondern haben rechtzeitig erkannt, dass diese Demo in Bullenabsperrung als Sackgasse enden würde und sich garnicht erst dran beteiligt.
Das die Berliner Szene so zerstritten ist, würde ich nicht mal sagen. Im einzelnen reden sehr viele unterschiedliche Menschen miteinander. Lediglich Gruppen, die ständig versuchen, ihr Label allem aufzudrücken (bestes Beispiel: dieser Artikel), nerven ohne Ende.

Das der Tag ein "Teilerfolg" aus antifaschistischer Sicht war, lag zuallererst an denen, die nicht durch die Britzer Seitenstrassen demonstriert sind, sondern eigenständig agiert haben.

@Was ist mit der Rede Buschkowskys

Dein Name 26.08.2008 - 12:09
"Dort redete Neuköllns Bezirksbürgermeister H. Buschkowsky" stimmt einfach nicht. Gegen deine Behauptung sprechen der obige Artikel und alle Presseerscheinungen zum Tag. Sowie die Menschen die bei der Demo waren und es mitgekriegt haben.

"Ne harmlose Demo von den Nazis weg organisieren ohne sich vorher mit anderen Gruppen abzustimmen.
Die 11 Uhr Demo z.B. wurde schon mehrere Tage vor diesem Alibimarsch in der Blaschkoaallee angemeldet"

Komisch, ne Demo im völlig falschen Kiez (Nazis waren in Britz, 11Uhr Demo in Nord-Neukölln) durchzuziehen, obwohl alle Berliner Antifagruppen sich auf 12 Uhr Blaschkoallee geeinigt hatten (und dazu weitere Bündnispartner wie Parteien, Gewerkschaften, etc. geholt haben) ist schon ne strange Verklärung der Dinge. Liegt nicht an mangelnder Absprache, sondern lediglich am Anmelder des 11 Uhr Häufchens. (Ist ja nicht das erste Vorkommniss dieser Art, nicht war).

Wer nicht peilt, das so eine (große) Demo Bullen massiv bindet und ein Rankommen (für Andere) an die Route überhaupt erst ermöglicht, hats einfach nicht begriffen. Soll doch jede/r selbst seine Aktionsform wählen. Und wer die Blockade-Actions und die Bündnis-Demo zur Konkurrenz verklärt, offenbart doch den eigentlichen Kern der Aussage, deren Motivation (wie auch der Rest der Disse hier in den Kommentarspalten) relativ leicht zu erkennen ist. Hier versucht sich der Klüngel um den 11 Uhr Anmelder einfach selbst zu profilieren bzw. die Organisatoren des Gegenprotests zu diskreditieren...

@ Antirassismus & Antifa

anwesende 26.08.2008 - 12:10
Buschkowsky hat auf der Bündnisdemonstration nicht gesprochen. Die Position der ANA & ABSO zu ihm kann übrigens jedeR interessierte gerne im antifa aufruf nachlesen.

@ Dein Name

ich 26.08.2008 - 12:59
"""""""""""""""""""""""""
Komisch, ne Demo im völlig falschen Kiez (Nazis waren in Britz, 11Uhr Demo in Nord-Neukölln) durchzuziehen, obwohl alle Berliner Antifagruppen sich auf 12 Uhr Blaschkoallee geeinigt hatten (und dazu weitere Bündnispartner wie Parteien, Gewerkschaften, etc. geholt haben) ist schon ne strange Verklärung der Dinge. Liegt nicht an mangelnder Absprache, sondern lediglich am Anmelder des 11 Uhr Häufchens. (Ist ja nicht das erste Vorkommniss dieser Art, nicht war).
"""""""""""""""""""""""""

da hat wohl jemand einen bock ... oder sinds einfach nur versuche, die eigene schlechte vorstellung auf andere abzudrücken ?
rein gar nichts, habt ihr mit eurer 12uhr demo erreicht !
ratet dochmal wo die leute herkamen die zu eurer dämlichen kundgebung später kamen und immer wieder auf der route waren ... . nicht von euch !!!!!

und der satz " alle Berliner Antifagruppen" ... dafür waren ja nicht grade viele da !
und wer sowas behauptet lügt ! aber das weißt du/ihr ja am besten !!! ;)

nicht vergessen, sollte mensch auch nicht, dass es euch und eurem bündis ja zu verdanken ist, dass teilnehmer der 11 uhr demo teils große umwege laufen mussten um ranzukommen !
aber sowas hats natürlich nie gegeben wa ?! ... lächerlich .

(muss ausgefüllt werden)

(muss ausgefüllt werden) 28.08.2008 - 07:22

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