NPD-Veranstaltung in Berlin-Treptow
Im Endeffekt erschienen rund 100 größtenteils Berliner Neonazis im großen Rathaussaal um den angekündigten Rednern Udo Voigt (NPD-Bundesvorsitzender, Verordneter in der BVV Treptow-Köpenick), Eckardt Bräuniger (ebenfalls örtlicher BVV-Verordneter) sowie Stefan Lux („Fraktionsgeschäftsführer“ der NPD) zu lauschen. Neben den Bundeskadern Frank Schwerdt und Peter Marx waren auch lokale NPD-Mitglieder wie Hans-Joachim Henry (NPD-Berlin Vorstand) und Sebastian Thom (rechtsextremer Gewalttäter aus Rudow, ebenfalls im Vorstand der Berliner NPD und Sprecher am NPD-Infotelefon für den Nazi-Aufmarsch am 23. August in Neukölln) anwesend. Der Ordnerdienst, dem auch Andrew Stelter angehörte, wurde von Manfred Börm geleitet.
Medienberichten zufolge berichtete Udo Voigt davon „wie alle Anträge der NPD in Treptow-Köpenick mit 52 zu 3 Stimmen abgelehnt werden. Und wie sie es trotzdem schafft, ihre Politik gegen die „Mafia der Etablierten“ durchzusetzen, die sich doch nur für „Rote, Asylanten und Ausländer“ interessiere. Die Menge applaudiert.“
NPD-Bundesgeschäftsführer Eckart Bräuniger warf dem Bezirksamt vor, Straftaten billigend in Kauf zu nehmen. So sei der NPD-Antrag abgelehnt worden, das Ordnungsamt gegen illegale Zigarettenhändler einzusetzen.
Die NPD musste jedoch aufpassen, wie sie sich äußert. Da das Bezirksamt erstmals einen Raumnutzungsvertrag, entwickelt mit dem Know-How der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus (MBR), den Rechtsextremen vorlag, in dem sie sich verpflichtete, keine rechtsextremen, rassistischen oder antisemitischen Inhalte zu verbreiten. „Ich werde mich heute wohl zurücknehmen müssen“, meint Eckhart Bräuniger deswegen zu Beginn seiner Rede. „Aber wir lassen es nicht zu, dass Deutsche in Deutschland nicht mehr ihre Meinung sagen dürfen“, poltert er und holt sich den sicheren Applaus ab.
Die NPD will den Vertrag im Nachhinein von einem Gericht prüfen lassen.
Am Montagabend versammelten sich aber auch mehrere hundert Personen vor dem Rathaus um gegen das Nazi-Treffen zu protestieren. Sie folgten dem Aufruf des Antifaschistischen Bündnis Süd-Ost (ABSO), den auch die Parteien in der BVV SPD, Linke, Grüne, FDP und sogar die CDU unterzeichneten. Auch die Gewerkschaft Verdi und der VVN-BdA waren Mitunterzeichner.
In diesem heißt es, die NPD versuche sich als normale Partei und als „Vertreterin des einfachen Bürgers“ darzustellen. „Das ist sie aber mitnichten! Die NPD ist und bleibt eine zutiefst menschenverachtende Partei.“ Schreibt das ABSO in ihrem Aufruf. Das es die rechtsextreme Partei „nicht allzu leicht haben sollte, versteht sich von selbst. Deshalb werden auch wir immer wieder da sein und die NPD-Veranstaltungen lautstark und kreativ begleiten.“ Schließlich wurde gefordert: „Gegen diese Provokation der Nazis muss protestiert werden!“
Mehrere Hundertschaften der Berliner Polizei trennten Neonazis und Gegendemonstranten voneinander, sodass der Protest lediglich verbal artikuliert werden konnte. Die Autonome Neuköllner Antifa (ANA) war mit einem Transparent mit der Aufschrift „Gegen jeden Antisemitismus, nieder Mit Deutschland, für den Kommunismus“ und das ABSO mit „Kein Dialog mit Nazis, ob im Parlament oder anderswo“ vor Ort.
Es wurden Flugblätter verteilt und Redebeiträge gehalten, die den Naziaufmarsch am kommen Samstag in Berlin Neukölln thematisierten. Es wurde dazu aufgerufen, den Aufzug der Rechten zu blockieren und sich zahlreich an den Gegenaktionen zu beteiligen.
Die Fotos sind entnommen von www.morus.tk, der Fotograf ist Theo Schneider. Mehr Bilder gibt es hier.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
Ergänzungen
Zu Voigts Rede
http://npd-blog.info/?p=2054
ab in die provinz
Unterstützt den Antifablock in der Bündnisdemo am 23.08.08 in Quedlinburg!
weitere Infos unter: querstellen.tk
Antifa-Demo in Rixdorf/ Nazimarsch in Britz
U-Bahnhof Blaschkoallee
Am südlichen Ausgang, da wo die Nazis sich treffen ist auch schon eine Absperrung. Diese geht genau in die "Sitzreihe", die im Park ist. Also die "linke Kundgebung" ist ca 30 Meter von der Nazi-Kundgebung entfernt. Und wenn die Bullen es nicht zulassen sehen sich die Gegnerischen Veranstaltungen nicht einmal.
Ansonsten ist ein "Aufkleber"-Krieg rund um den U-Bahnhof entbrannt. Antifaschist_Innen reißen Nazisticker und Nazis Antifa-Aufkleber ab!
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
hehe — ichhier
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