Baustelle des Kohlekraftwerks in HH besetzt!

Etwa 300 Menschen wollten heute in Wilhelmsburg unter dem Motto „Wilhelmsburg geht baden“ gegen den Kohlekraftwerksbau durch den Energieriesen Vattenfall demonstrieren. Ziel war es sich solidarisch mit der lokalen Bevölkerung zu zeigen und u.a. auf die Gesundheitsrisiken durch die Feinstaubbelastungen aufmerksam zu machen. Wilhelmsburg ist eines der ärmsten Stadtteile Hamburgs mit einem hohen MigrantInnenanteil. Auf der Auftaktkundgebung an der S-Bahnstation 'Veddel' wurde bekannt gegeben, dass die Kraftwerksbaustelle von ca. 40 AktivstInnen besetzt wurde. Dabei kletterten fünf AktivistInnen auf hohe Baukräne und seilten sich mit einem Transparent („Energiekonzerne enteignen“) ab.

Spontan machten sich circa 200 UnterstützerInnen auf den Weg nach Moorburg. Von der S-Bahnstation 'Heimfeld' machte sich eine kraftvolle Demo auf den Weg zur Baustelle. Ein Kilometer vor der Baustelle wurde der Demonstrationszug durch BFE-Einheiten gestoppt. Dabei wurden Schlagstöcke eingesetzt und AktivistInnen einen Deich heruntergestoßen. Einigen AktivistInnen gelang es dennoch durch die Polizeikette durchzusickern. In kleinen Gruppen ging es weiter Richtung Baustelle. Einer Gruppe gelang es über ein angrenzendes Grundstück die Baustelle zu erreichen und drang auf das Gelände ein, um die AktivstInnen vor Ort zu unterstützen. Auf der Baustelle gab es dann zwei Kessel. Zum einen die 40 AktivistInnen, die die KranbesetzerInnen unterstützten, zum anderen die Gruppe von Menschen die solidarisch auf das Gelände eingedrungen waren.

Der Rest der UnterstützerInnen die auf dem Weg durch Polizeieinheiten aufgehalten wurden, meldeten eine Spontandemo an und zogen zum Baustelleneingang. Unter dem Vorwand, dass die Demonstration keine politische Kundgebung sei, sondern eine Musikveranstaltung wurde die Demonstration aufgelöst und die Personalien der DemonstrantInnen festgestellt. Alle Menschen auf dem Bauplatz wurden in Gewahrsam genommen und abtransportiert. Derzeit werden sie nach und nach wieder freigelassen. Nur die KletterInnen konnten nach Personalienfeststellung das Gelände verlassen.

Die heutige Aktion hat gezeigt, dass es möglich ist die Baustelle zu besetzen! Es wird heiß am Samstag. Kommt alle nach Moorburg um den Bauplatz zu besetzen und den Kohlekraftwerksbau zu verhindern.

Moorburg stilllegen – Energiekonzerne enteignen!