Mord in Magdeburg

Antifa 19.08.2008 17:01 Themen: Antifa Indymedia Medien Soziale Kämpfe
In Magdeburg gab es scheinbar wieder einen Mord durch einen Neonazi.
Genaueres über das Opfer und Motiv wurden bislang nicht bekannt.
Das schreibt die Presse:
( http://www.mdr.de/sachsen-anhalt/5705645.html)

Nach Tod eines 20-jährigen Magdeburgers
Tatverdächtiger aus rechter Szene festgenommen
Zwei Tage nach dem gewaltsamen Tod eines 20-jährigen Magdeburgers ist am Montagabend ein Verdächtiger festgenommen worden. Der Mann ist ebenfalls 20 Jahre alt und kommt auch aus Magdeburg. Die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Magdeburg, Silvia Niemann, erklärte, er habe sich zwar bislang nicht zu den Vorwürfen geäußert, es gebe aber "Beweise, die ihn eindeutig belasten". Die Staatsanwaltschaft hat bereits Haftbefehl wegen Totschlags und Diebstahls beantragt. Der Verdächtige soll noch am Dienstag dem Haftrichter vorgeführt werden. Was der Verdächtige gestohlen haben soll, sagte die Sprecherin nicht und verwies auf die laufenden Ermittlungen.

Die Polizei hatte den Mann am Montag in seiner Wohnung in Magdeburg festgenommen. Der Verdächtige ist mehrfach vorbestraft, unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung und räuberischer Erpressung. Erst Ende Februar war der Mann nach zweijähriger Haft entlassen worden. Niemann sagte, er sei "eindeutig der rechten Szene zuzuordnen."

Nach Angaben der Polizei ist der 20-Jährige massiv getreten worden.
Schwere Misshanlungen führten zum Tod
Der Gymnasiast, dessen Leiche am Sonnabend in Magdeburg entdeckt worden war, wurde vor seinem Tod schwer misshandelt. Die Obduktion ergab, dass der 20-Jährige an seinem eigenen Blut erstickte. Zuvor sei er "massiv getreten und geschlagen" worden, sagte eine Polizeisprecherin am Montag.
Spaziergänger findet Leiche
Nach bisherigen Erkenntnissen der Polizei hatte der junge Mann am Freitagabend die Wohnung seiner Eltern verlassen, um mit Freunden die Diskothek "Funpark" in Magdeburg zu besuchen. Dort feierte das Opfer mit Freunden und ging anschließend allein zu einer nahegelegenen Bushaltestelle. Ein Spaziergänger fand den Toten am Sonnabend im Stadtteil Reform.
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Ergänzungen

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Süd-Magdeburger 19.08.2008 - 17:39
Das Opfer gehört nach einigen Angaben der Homosexuellen Szene an. Dies kann ein Grund des Mordes durch den Neonazi sein. Ich hoffe die Magdeburger Antifa (was davon noch über ist) recherchiert in der Sache genau damit es nicht zu einer Vertuschung der Tat kommt. Desweiteren sollte die Magdeburger Antifa öffentliche Aktionen durchführen wie eine Demonstration!

Naziterror stoppen!

@Süd-Magdeburger

antifa 19.08.2008 - 17:51
woher hast du die info? wenn du nen bischen mehr weisst dan schreib mal an:  flaque-noir@gmx.net...

support your local antifa......

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Süd-Magdeburger 19.08.2008 - 18:12
Dies wurde mir heute auf Arbeit von einem der aus Reform kommt gesagt. Diese Person kannte das Opfer nicht persönlich aber ein Freund von ihm.

Mahnwache der Angehörigen

Mann-Frau 19.08.2008 - 20:41
Um 20 Uhr findet eine Mahnwache der Angehörigen des Opfers In Magdeburg-Reform statt.
Der Vortreffpunkt für Interessierte ist um 19 Uhr am Hauptbahnhof (Bahnhofsvorplatz/Willy-Brandt-Platz)!
Achtet auf weitere Ankündigungen!

Unser Beileid gilt den Angehörigen.

Wut und Trauer zu Widerstand! No Pasaran!

"Motiv-Recherche"

egal 19.08.2008 - 21:04

@Süd-Magdeburger

durch die informationen auf dem studivz-account des opfers kann man eher nicht auf ein "typisches" motiv für einen neonazistischen hintergrund schließen. (was ich damit trotzdem nicht ausschließen würde, aber voreilige schlüsse/aktionismus nicht rechtfertigt)

er bezeichnete sich selbst als unpolitisch und macht (auf fotos und durch eigene angaben) auch nicht den eindruck man könne ihn optisch einer bestimmten szene zuordnen.
auch kann man hier nicht auf eine homosexualität schließen.
ebenfalls scheint ein migrantischer hintergrund auszuscheiden.

dies alles macht die tat NICHT besser/schlechter. allerdings sollte man vielleicht nicht zu sehr auf der rechten gesinnung des täters rumreiten und dadurch (wenn überflüssig) opfer und vor allem familie eine politische vereinnahmung ersparen, sofern gesinnung und motiv keinen direkten zusammenhang haben. solche methoden erwarte ich von anderer seite...(stollberg) da haben hier auch alle rumgeheult!
ne demo kann man trotzdem machen und zB gesteigerte gewaltbereitschaft thematisieren und damit politisch und thematisch glaubwürdiger sein!
es handelt sich nicht um nen links-rechts-fall wie bei carlos aus madrid oder jan aus tschechien.

prinzipiell sollte sicher nach dem motiv recherchiert werden und offen gelegt werden, falls versucht würde, etwas zu veschleiern. direkte aktionen sollten aber überlegt sein. ne mahnwache wäre erstmal sicher am schlausten.

(p.s.: wer jetzt schreibt/denkt nazi-posting ist selber schuld! sorry)

Zeitung vs. aussage

Ebelino 19.08.2008 - 21:15
"Nach bisherigen Erkenntnissen der Polizei hatte der junge Mann am Freitagabend die Wohnung seiner Eltern verlassen, um mit Freunden die Diskothek "Funpark" in Magdeburg zu besuchen"
...da denke ich kaum das er der Homosexuellen Szene nahe stand...

@haben 19.08.2008 - 21:51

---- 20.08.2008 - 11:52
Kannst du mir quellen oder Daten zukommen lassen zu den 6 morden in MD?
Ich kann kaum etwas finden.

Bisher hab ich nur gefunden, siehe:  http://news.die-gruppe-md.de/backgrounds/nazi-morde-in-sachsen-anhalt

für @haben

no ad´s 20.08.2008 - 13:41
also nach meinen erkenntnieszen gab es in magdeburg mit dem jetzt 4 morde, dies wären frank bötcher(punk), torsten lamprecht(punk), farid boukhit (algerier) und dann der jetzige fall.
es gab allerdings weitere rechtsradikale fälle in md:  http://www.asp.sachsen-anhalt.de/presseapp/data/prev-md/2008/397_2008_b9d36249b408ff7b0d3c253e5cbd29bb.htm

ps und was ich noch loswerden wollte an die leute die hier so ein mist schreiben, recherchiert mal vorher, bevor hier was gepostet wird.

mein beileid den angehörigen und freunden
naziterror stoppen

Insgesamt der fünfte Mord...

RASH 20.08.2008 - 14:20
Meiner Meinung nach müsste das dann der fünfte Mord in Magdeburg mit einem rechtsextremen Hintergrund sein:

Thorsten Lamprecht, 23 Jahre
Am 9. Mai 1992 wurde er in Magdeburg (Sachsen-Anhalt) bei einem Überfall von 60 Naziskins auf eine Punk-Fete mit Baseballschlägern getötet.

24.4.1993: Magdeburg: Mathias L. wird bei einem Nazi-Überfall auf eine Diskothek ermordet.

27.9.1994: Magdeburg: Farid Boukhit stirbt an den Folgen seiner Verletzungen vom Nazi-Pogrom in Magdeburg vom 12. Mai 1994.

9.2.1997: Magdeburg: Der Punk Frank Böttcher wird von Nazis ermordet:
Frank Böttcher, 17 Jahre
Er wurde am 8. Februar 1997 in Magdeburg (Sachsen-Anhalt) von einem Gleichaltrigen mit Springerstiefeln getreten. Am Boden liegend stach dieser ihm mit einem Butterfly-Messer mehrmals in den Rücken. Frank Böttcher starb kurz darauf im Krankenhaus.

Kommt alle am 14./15.11.08 zum Siempre Antifascista-Festival in Berlin! Dort wird es auch eine internationale Konferenz und eine grosse Antifademo anlässlich der zahlreichen Nazimorde der letzten Zeit geben. Nähere Infos findet Ihr unter www.red-skins.de/wrash und  http://siempre.red-skins.de

Mahnwache / Demo zum Tod von Rick L

Nadine Wollmann 20.08.2008 - 18:02
Im Interesse der Angehörigen und Freund/innen von Rick L. erscheint es angebracht, am Freitag bei der Mahnwache die Pietät zu wahren, und dort gemäß des Wunsches der Angehörigen keine politische Kundgebung abzuhalten.
Dies hindert organisierte und besonnene Antifaschist/innen sicher nicht, geeignete und respektvolle Formen der Trauer und des Protests zu finden.

Man/frau sollte den Freund/innen die sehr unerfahren und unpolitisch wirken, keinen Anlas geben, Angst vor antifaschistischen Aktionen zu haben.

Respekt und Trauer

Neonazismus bekämpfen

Gezielte Jagd auf Homosexuelle in Berlin

liebe 20.08.2008 - 19:15
Letzte Woche wurden von einer Dreiergruppe drei einzelne Männer brutal zusammengeschlagen, weil man sie für homosexuell gehalten hat. Einer von ihnen liegt sogar IM KOMA:

 http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2008/0816/berlin/0109/index.html

Schwulenhass ist weit verbreitet und erstreckt sich über alle sozialen Schichten. Wie kann man solchen Leuten das bloß austreiben?

Bitte reißt euch zusammen

Oliver S. 22.08.2008 - 01:37
Hallo,
Ich bin ein guter Freund vom verstorbenen Rick L. und bitte Euch die Mahnwache heute nicht für Demonstrationszwecken zu missbrauchen.
Auch wäre es toll wenn Ihr euch nicht vermummt weil das manchen Leuten Angst macht und auch stark eure politische Meinung zu ausdruck bringt was bei dieser Mahnwache nichts zu suchen hat. Ihr könnt gerne eine Demonstration gegen Rechte Gewalt und was auch immer machen aber bitte nicht gleichzeitig zur Mahnwache.

Vielen Dank und liebe Grüße aus Reform
der Oli

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