Dresden: Spontandemonstration nach rassistischen Angriffen
Etwa 50 Antifaschisten demonstrierten heute Nachmittag in der Dresdener Innenstadt. Hintergrund der Spontandemonstration war ein vermutlich rassistisch motivierter Brandanschlag auf Migranten. Der Demonstrationszug führte unter anderem am vom Neonazis betriebenen Geschäft 'Larvik' vorbei. Gegen Ende der Veranstaltung kam es zu Rangeleien mit der angerückten Polizei.
In der Nacht zum Mittwoch brannten ein von Vietnamesen betriebenes Geschäft im Dresdener Stadtteil Striesen vollständig aus. Tagsüber wurde, Medienberichten zur Folge, die 16-jährige Tochter von zwei Heranwachsenden rassistisch beleidigt und bedroht. Als ihr Freund zur Hilfe eilte, griffen die beiden Schläger auch ihn an. Darüberhinaus kündigten sie an, dass Geschäft der Eltern zerstören zu wollen. Augenzeugen wollen nach der Brandstiftung vom Tatort zwei Männer fliehen gesehen haben, auf die die Beschreibung passt.
Neben diesen Übergriff wurde in Redebeiträgen auch darauf verwiesen, dass es auch in Dresden-Löbtau zu einem Naziangriff kam. Vier bereits als Rechtsextreme bekannte Männer, griffen zwei Araber an und trat auch noch auf sie ein als diese bereits am Boden lagen. Die Angreifer konnten von der Polizei wenig später gestellt werden. Diese Angriffe reihen sich ein in einer Reihe von rassistischen Vorfällen, ein Höhepunkt stellt dabei der Angriff auf mehrere Dönerläden in der Dresdener Neustadt dar. Durch organisierte Schläger waren mehrere Dutzend Menschen während der EM verletzt worden und erheblicher Sachschaden entstanden.
Für Panik sorgte der kurze Besuch vor dem Naziladen 'Larvik' bei einer Angestellten. Ganz aufgeregt telefonierte sie und verbarrikadierte sich im Geschäft. Begeistert zeigte sich die Polizei von der Aktion. Von dem Fronttransparent sichtlich angetan, versuchten einige Fans in Grün es gleich mit nach Hause zu nehmen. Nach kurzer Rangelei behielten die Antifaschisten dieses jedoch lieber für sich. Ersten Berichten zur Folge kam es zu keiner Festnahme, jedoch wurde von mindestens einer Person die Personalien festgestellt.
Neben diesen Übergriff wurde in Redebeiträgen auch darauf verwiesen, dass es auch in Dresden-Löbtau zu einem Naziangriff kam. Vier bereits als Rechtsextreme bekannte Männer, griffen zwei Araber an und trat auch noch auf sie ein als diese bereits am Boden lagen. Die Angreifer konnten von der Polizei wenig später gestellt werden. Diese Angriffe reihen sich ein in einer Reihe von rassistischen Vorfällen, ein Höhepunkt stellt dabei der Angriff auf mehrere Dönerläden in der Dresdener Neustadt dar. Durch organisierte Schläger waren mehrere Dutzend Menschen während der EM verletzt worden und erheblicher Sachschaden entstanden.
Für Panik sorgte der kurze Besuch vor dem Naziladen 'Larvik' bei einer Angestellten. Ganz aufgeregt telefonierte sie und verbarrikadierte sich im Geschäft. Begeistert zeigte sich die Polizei von der Aktion. Von dem Fronttransparent sichtlich angetan, versuchten einige Fans in Grün es gleich mit nach Hause zu nehmen. Nach kurzer Rangelei behielten die Antifaschisten dieses jedoch lieber für sich. Ersten Berichten zur Folge kam es zu keiner Festnahme, jedoch wurde von mindestens einer Person die Personalien festgestellt.
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Ergänzungen
Presse zum Vorfall
Feuer zerstört Asia-Markt in Dresden
Dresden - Nach dem Feuer in einem Asia-Markt in Dresden sucht die Polizei nach Zusammenhängen mit einer fremdenfeindlichen Straftat am Ort des Geschehens wenige Stunden zuvor. Das Feuer hatte eine Baracke völlig zerstört, Menschen wurden nicht verletzt. Nach Angaben der Polizei hatten am Nachmittag zwei junge Männer die 16 Jahre alte Tochter des aus Vietnam stammenden Ladeninhabers wegen ihres Aussehens und ihrer Herkunft beleidigt. Als ein Freund der Jugendlichen - ein 17 Jahre alter Deutscher - dazwischen ging, sei die Auseinandersetzung eskaliert, hieß es. Der Beschützer wurde durch einen Kopfstoß verletzt. Der Vater des Mädchens habe schlichten wollen. Dabei hätten die Täter gedroht, den Laden zu zerstören.
Beschreibung der Täter liegt vor
Nach Angaben der Polizeidirektion Dresden ist auch der polizeiliche Staatsschutz in die Ermittlungen eingebunden. Federführend würden die Arbeiten aber von der Kriminalpolizei geleitet. Die Polizei lieferte auch eine Beschreibung der Täter. Gesucht werden zwei Männer im Alter von 20 bis 22 Jahren. Einer von ihnen trug kurze blonde Haare, die zu einem „Irokesenschnitt“ frisiert waren. Der zweite Mann hatte dunkle kurze Haare und zahlreiche Piercings an Nase, Lippen und Augenbrauen. Außerdem führte er einen kleinen Hund mit sich.
Die Feuerwehr war mit zehn Löschfahrzeugen und 27 Einsatzkräften vor Ort und verhinderte ein Übergreifen der Flammen auf benachbarte Gebäude. Die Polizei forderte die Bewohner angrenzender Häuser auf, ihre Fenster geschlossen zu halten. (dpa)
Die Polizei sucht Zeugen
Beschreibung Tatverdächtiger 1: Der Tatverdächtige, der den 17-Jährigen verletzt hatte, ist ein 20 bis 22 Jahre alter, ca. 170 cm großer Mann von schlanker Gestalt. Er hat blond gefärbte, kurze Haare, die zum "Irokesenschnitt" frisiert sind. Laut Zeugenaussagen hatte er ein Lippenpiercing. Bekleidet war er mit einem gestreiften Poloshirt, einer dunklen Hose und bunten Sportschuhe der Marke Nike.
Beschreibung Tatverdächtiger 2: Sein Komplize im Alter von ebenfalls etwa 20 Jahren ist ca. 180 bis 185 cm groß und von kräftiger Gestalt. Er hat kurze dunkle Haare, Piercings an Nase, Lippen und Augenbrauen. Bekleidet war er mit einem hellen T-Shirt und einer dunklen Hose. Er führte einen kleinen Hund mit hellem Kurzhaarfell mit.
Ob die beiden Unbekannten vom Nachmittag mit dem Brand in Verbindung stehen, ist Gegenstand weiterer Ermittlungen.
Die Dresdner Polizei fragt: Wer kennt die beschriebenen Personen oder kann Angaben zum Tathergang machen? Hinweise nimmt die Dresdner Polizei unter der Rufnummer (0351) 483 22 33 entgegen.
http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=1908773
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DNN-Online vom: Mittwoch, 13. August 2008
Feuer zerstört Asia-Markt - Ausländerhass als mögliches Motiv?
Dresden. Nach dem Feuer in einem Asia-Markt in Dresden sucht die Polizei nach Zusammenhängen mit einer fremdenfeindlichen Straftat am Ort des Geschehens wenige Stunden zuvor. Das Feuer hatte eine Baracke völlig zerstört, Menschen wurden nicht verletzt. Nach Angaben der Polizei hatten am Nachmittag zwei junge Männer die 16 Jahre alte Tochter des aus Vietnam stammenden Ladeninhabers wegen ihres Aussehens und ihrer Herkunft beleidigt. Als ein Freund der Jugendlichen - ein 17 Jahre alter Deutscher - dazwischen ging, sei die Auseinandersetzung eskaliert, hieß es. Der Beschützer wurde durch einen Kopfstoß verletzt. Der Vater des Mädchens habe schlichten wollen. Dabei hätten die Täter gedroht, den Laden zu zerstören.
Nach Angaben der Polizeidirektion Dresden ist auch der polizeiliche Staatsschutz in die Ermittlungen eingebunden. Federführend würden die Arbeiten aber von der Kriminalpolizei geleitet. Die Polizei lieferte auch eine Beschreibung der Täter. Gesucht werden zwei Männer im Alter von 20 bis 22 Jahren. Einer von ihnen trug kurze blonde Haare, die zu einem „Irokesenschnitt“ frisiert waren. Der zweite Mann hatte dunkle kurze Haare und zahlreiche Piercings an Nase, Lippen und Augenbrauen. Außerdem führte er einen kleinen Hund mit sich.
Die Feuerwehr war mit zehn Löschfahrzeugen und 27 Einsatzkräften vor Ort und verhinderte ein Übergreifen der Flammen auf benachbarte Gebäude. Die Polizei forderte die Bewohner angrenzender Häuser auf, ihre Fenster geschlossen zu halten. dpa
http://www.dnn-online.de/aktuell/content/70580.html
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Donnerstag, 14. August 2008
(Sächsische Zeitung)
Im Verkaufsraum gibt es nur noch verkohlte Reste.
Brandanschlag auf vietnamesisches Geschäft
Von Alexander Schneider
Die Polizei fahndet nach zwei Männern und glaubt, der Tat ging ein Streit mit fremdenfeindlichem Hintergrund voraus.
Unbekannte haben am Dienstagabend in Striesen eine Baracke abgefackelt und damit das Blumen- und Gemüsegeschäft einer vietnamesischen Familie zerstört. Der Brandstiftung ging laut Polizei möglicherweise ein fremdenfeindlicher Übergriff gegen die Tochter des Händlers voraus.
Der Streit war nachmittags eskaliert, als zwei Deutsche Anfang 20 die 16-Jährige vor dem Geschäft mit derben und fremdenfeindlichen Zoten beleidigt hatten. Als ihr Freund (17) dazwischen ging, wurde er mit einem Kopfstoß verletzt. Als dann der Vater kam, drohten die Täter, den Laden „platt zu machen“. Nach 21 Uhr brannten dann die hölzernen Verschläge. Als die Feuerwehr an der Ecke Dürer- / Wormser Straße eintraf, war nicht mehr viel zu retten. Immerhin wurden vier Propangasflaschen geborgen und so noch schlimmere Schäden verhindert. Gestern standen Kunden fassungslos vor dem verwüsteten Laden. In der Baracke war zwischen Tomaten und Kartoffeln ein verkohltes Kinderfahrrad zu erkennen. Die Reifen geschmolzen, der Lack abgeplatzt. Kein Kind wird damit mehr spielen. „Wer macht denn so etwas?“, fragte eine Frau. „Das war ein gutes Geschäft hier. Ich bin gerne hingegangen. Die Leute sind freundlich und es war preiswert“, sagte ein Mann.
Die Polizei ermittelt wegen Brandstiftung. Im Verdacht sind die beiden Männer vom Nachmittag, die auch abends in Tatortnähe gesehen worden sein sollen. Einer ist etwa 1,70 Meter groß, schlank mit blond gefärbten, zum Irokesen frisierten Haar. Er hat ein Lippenpiercing. Der zweite ist etwa 1,85 Meter groß, kräftig mit kurzen dunklen Haaren, Piercings an Nase, Lippen und Augenbrauen. Er hatte einen kleinen Hund mit Kurzhaarfell dabei. Hinweise an die Polizei unter 4832233.
http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=1909784
Text des verteilten Infoflyer
ZUNAHME DER NAZI-ÜBERGRIFFE IN DRESDEN
In Dresden und Umgebung nehmen die gewaltsamen Überfälle von Neonazis auf (vermeintliche) Migrant_innen und Menschen, die nicht in das rechtsextreme Weltbild passen in letzter Zeit massiv zu. Die Verantwortlichen der Stadt Dresden verschließen die Augen vor der Zunahme der Nazi-Gewalt.
Bereits im April wurde ein Kebap-Haus in Dresden-Cossebaude mehrfach attackiert und letztlich mit einem Molotov-Cocktail angezündet. In mindestens acht weiteren sächsischen Städten gab es in der ersten Jahreshälfte Brandanschläge von Neonazis. Am 01. Mai, der mit dem „Herrentag“ zusammen fiel gab es mehrere rassistische Überfälle. Unzählige Hakenkreuze wurden in den letzten Monaten im Stadtgebiet Dresdens geschmiert. Ende Mai dann zwei junge Migrant_innen, die mit ihren Kleinkindern spazieren waren, angegriffen und verletzt. Im Juni am Rande einer Neonazi-Demonstration in Dresden ein tschechischer Journalist und ein Ordnungshüter verletzt. Nach dem EM-Halbfinalspiel türkische Einrichtungen in der Dresdner-Neustadt von vermummten Neonazis überfallen und dabei mindestens 20 Menschen verletzt. Im Juli ein alternatives Wohn-und Kulturprojekt von Nazis attackiert. Und und und...
In den vergangenen Tagen gab es gleich zwei Übergriffe. Am 12. August wurde ein Asia-Markt in Dresden-Striesen von Neonazis angezündet. Dem voraus gegangen waren rassistische Pöbeleien gegen die 16jährige Tochter des Ladenbetreibers. Das Geschäft brannte vollständig aus. Die Feuerwehr konnte nur mit Mühe verhindern, dass das Feuer nicht auf Wohnhäuser übergriff. In der Nacht vom 12. zum 13.08.2008 überfielen vier bekannte Nazischläger zwei junge Migranten in Dresden-Löbtau, schlugen sie brutal zusammen und traten auf die am Boden liegenden Opfer ein.
Das alles sind keine Einzelfälle!
Die regionale Neonazi-Szene macht es sich derweil in ihrem Treffpunkt in der Oskar-Röder-Straße in Dresden-Reick gemütlich. Hier haben Kameraden Räumlichkeiten angemietet, in denen Treffen stattfinden, Feste gefeiert werden und in einem Fitnessraum für die nächsten Übergriffe „trainiert wird.“ Beste Kontakte bestehen seit eh und je zwischen der NPD und den gewaltbereiten Neonazis in Dresden. Im Nazi-Treffpunkt in der Oskar-Röder-Straße gehen NPDler, Mitarbeiter der NPD-Landtagsfraktion und Schlägernazis gemeinsam ein und aus.
WIR WERDEN DER NAZI-GEWALT NICHT MEHR TATENLOS ZUSEHEN, WIE ES DIE VERANTWORTLICHEN IN DIESER STADT TUN! UNSERE HEUTIGE DEMONSTRATION IST NUR DER ANFANG! WEITERE AKTIONEN WERDEN FOLGEN!
Watch out for more infos: http://venceremos.antifa.net
Bundesweite
Bundesweite Demo am 18.10. in Dresden
http://ladenschluss-jetzt.org/
sz.online, Freitag, 15. August 2008
Dresden - Etwa 20 Menschen haben am Donnerstag in Dresden gegen Rassismus und fremdenfeindliche Übergriffe demonstriert. Die Polizei in der Landeshauptstadt sprach am Freitag von einem friedlichen Aufzug. Auf Transparenten hätten die Teilnehmer unter anderem mehr Solidarität mit den Betroffenen rassistischer Gewalt gefordert. Dresden war in den vergangenen Wochen wiederholt Schauplatz von Übergriffen auf Ausländer: Im Mai hatte ein Mann zwei Frauen auf einem Friedhof attackiert, nach dem Fußball-EM-Sieg gegen die Türkei demolierten 30 Angreifer drei Döner-Läden. Am vergangenen Dienstag war auf einen Asia-Markt ein Brandanschlag verübt worden. (dpa)
http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=1911341
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