Ein kurzer Blick in die Szene der Islamkritik

Thomas Wendel 14.08.2008 23:15 Themen: Antifa
Wie weit das Bemühen die ideologischen Lücken in der imaginierten Verteidigungsfront gegen ‚den Islam’ mit den Werten der ‚deutschen Nation’ und der ‚deutschen Kultur’ zu schließen bereits vorangeschritten ist, zeigt die AutorInnenliste des neuerschienenen Sammelbandes mit dem bezeichnenden Titel „Gegen die feige Neutralität – Beiträge zur Islamkritik“. In diesem schreiben, neben dem in der Linken bekannten Hartmut Krauss, Ralph Giordano und Autoren aus dem Umfeld der Giordano Bruno Stiftung, zahlreiche konservative und extrem rechte Autoren gegen den Islam an.

überarbeitete Version des Autors in Berücksichtigung einiger Ergänzungen

In deutschen Sümpfen – Ein kurzer Blick in die Szene der IslamkritikerInnen



Spätestens seit dem 11. September 2001 werden Muslime und der Islam als totalitäre Bedrohung wahrgenommen. Im bundesdeutschen Diskurs werden dabei häufig genug soziale, kulturelle, religiöse und nationale Diskurse zusammengeworfen und unter dem Islambegriff subsumiert. Egal ob Flüchtling in Peschawar, Aktivist der Hamas oder migrantischer Jugendlicher der 3. Generation in Berlin Kreuzberg, sie alle gelten im Mehrheitsdiskurs als Teil einer patriachalen, gewalttätigen und rückständigen religiösen Kultur, deren Mitglieder es kaum erwarten können, als SelbstmordattentäterInnen Nicht-Muslime in die Luft zu sprengen.
Der Hinweis darauf, dass Roland Koch noch 1999 mit einer Kampagne gegen die doppelte Staatsbürgerschaft eine Landtagswahl gewonnen hat, oder die CDU sich erst Anfang diesen Jahrtausends dazu durchringen konnte Deutschland als Einwanderungsland zu bezeichnen, ändert nichts an der Tatsache, dass es in der Wahrnehmung des bundesdeutschen Mainstreams ‚der Moslem’ als ‚der Ausländer’ ist, der sich absondert. Dabei soll hier nicht der Eindruck erweckt werden, als gäbe es in den Lebenszusammenhängen nicht-deutscher und/oder muslimischer Menschen keine Gründe für eine emanzipatorische Kritik. Von Interesse ist hier jedoch eher wohin es führen kann, wenn der Hinweis auf Binnendifferenzierungen innerhalb des Islam oder auf bestehende vielfältige Diskriminierungsformen durch die deutsche Mehrheitsgesellschaft gegenüber Nicht-Deutschen als „vordergründiger Gutmenschlichkeit, die einer progressiv-humanistischen Kampf- und Abwehrbereitschaft beständig in den Arm fällt“[1] (Hartmut Krauss) abgetan wird.
Diese Frontstellung gegenüber dem Islam im Namen einer abendländisch geprägten Kultur der Aufklärung und des Humanismus westlicher Demokratien verschafft auch der ‚Neuen Rechten’ Möglichkeiten in den Mehrheitsdiskurs einzugreifen. In der ‚Neuen Rechten’ sieht der Politikwissenschaftler Rainer Benthin ein Bindeglied zwischen radikaler und demokratischer Rechte, eine ‚modernisierte’ Variante des zeitgenössischen Rechtsradikalismus, deren Ideologie sich u.a. aus einem völkischen Nationalismus speist. Ihr Ziel ist die Schaffung einer nationalistischen Sammlungsbewegung als Revolte gegen die Moderne und den Liberalismus.
Die ‚Neue Rechte’ profitiert davon, dass die Wertvorstellungen der ‚Aufklärung’ und des ‚Humanismus’ für die Anti-Islam KämpferInnen bürgerlicher Couleur, ihre fassbare Form in den westlichen Gesellschaften und Nationalstaaten gefunden haben. Für die ‚Neurechten’ bietet sich hier ein Deckmantel ihre Ideologien einer ‚deutschen Nation & Kultur’ im Mehrheitsdiskurs zu verbreiten. Die 'Neue Rechte' kann dabei zu Recht davon ausgehen, dass ihre Identitätsangebote, ob des dezionistischen Charakters und/oder des emotionalen Gehalts wegen, dankbar rezipiert werden. Dies gerade dann, wenn wieder mal erkennbar wird, dass die gegen den Islam in Stellung gebrachten Identitäten der intellektuellen Aufklärung und des Humanismus sich nicht nur in Abschiebeknästen und ausgebrannten Wohnhäusern in Afghanistan und dem Irak in Widersprüchlichkeiten brechen, und damit ihre Kraft als einigendes Band im Angesicht des Feindes verlieren.

Wie weit das Bemühen die ideologischen Lücken in der imaginierten Verteidigungsfront gegen ‚den Islam’ mit den Werten der ‚deutschen Nation’ und der ‚deutschen Kultur’ zu schließen bereits vorangeschritten ist, zeigt die AutorInnenliste des Sammelbandes mit dem bezeichnenden Titel „Gegen die feige Neutralität – Beiträge zur Islamkritik“. In diesem schreiben, neben dem in der Linken bekannten Hartmut Krauss, Ralph Giordano und mind. einem Autor aus dem Umfeld der Giordano Bruno Stiftung, zahlreiche konservative und extrem rechte Autoren gegen den Islam an.
Wer sich das Umfeld und die Publikationen der verschiedenen AutorInnen des Sammelbandes ansieht, merkt schnell, dass es diesen nicht um eine emanzipatorische Religionskritik geht, sondern lediglich um ein weiteres Eingraben im 'Kampf der Kulturen'. Allein acht[2] der 25 AutorInnen des Sammelbandes traten entweder als UnterstützerInnen, AutorInnen oder InterviewpartnerInnen des publizistischen Kanonenrohrs der ‚Neuen Rechten’, der ‚Junge Freiheit’ auf.
Herausgegeben wurde der Band „Gegen die feige Neutralität – Beiträge zur Islamkritik“ von Stefan Etzel und Armin Geus. Erschienen ist er im hauseigenen Basilisken Presse Verlag von Armin Geus.
Der Mitherausgeber des Sammelbandes Stefan Etzel ist ehemaliges Vorstandsmitglied des ‚Bundesverbandes der Bürgerbewegungen zur Bewahrung von Demokratie, Heimat und Menschenrechten e.V.’. Dieser Verband ist mittlerweile mit Udo Ulfkotte’s ‚Pax Europa’ zur ‚Bürgerbewegung Pax Europa. Für europäische Werte und Freiheiten’ fusioniert. Der Sammelband „Gegen die feige Neutralität – Beiträge zur Islamkritik“ wird hier als Publikation, die im Rahmen der Aktivitäten der Bürgerbewegung entstanden ist, angeboten.
In diesen Kreisen sieht man nicht nur im Islam eine Bedrohung für das Christentum. Auch die Anwesenheit von Menschen mit türkischstämmigem Hintergrund in der BRD wird als Angriff auf die nationalstaatliche Verfasstheit Deutschlands interpretiert. So heißt es in einer Pressemitteilung des Bundesverbandes zur Islamkonferenz im März diesen Jahres: „Die letzten Wochen haben gezeigt (…), dass die 5%-Minderheit der türkischen Zuwanderer offen die Machtfrage zu stellen beginnt. Ziel ist die schrittweise Transformation Deutschlands in eine türkische Kolonie.“[3] In bester völkischer Tradition wird in der Zuwanderung, die Unterminierung des „Selbstbestimmungsrecht des Staatsvolkes“[4] gesehen. Etzel selbst bezieht sich in seinem Beitrag zum genannten Sammelband positiv auf diese Pressemitteilung und gibt bereits einen ersten Rat, was zu tun sei, wenn die Analysen und Handlungsforderungen des Bundesverbandes keinen Eingang in die Politik finden. Mit Popper empfiehlt er als Maßnahme gegen Muslime:„Wir sollten daher ‚für uns das Recht in Anspruch nehmen, sie, wenn nötig, mit Gewalt zu unterdrücken’.“ [5]

Sieht Etzel in seinem Beitrag, im Islam noch eine Waffe imperialistischer Tendenzen der Türkei gegenüber Deutschland, zieht mit Rolf Stolz ein weiterer Autor des Sammelbandes die Frontlinie dorthin, wo sie nach Meinung der KulturkriegerInnen hingehört: entlang des Mittelmeers und um Europa herum. Stolz sah bereits 2005 in den Riots in Pariser Vorstädten den „ersten massenhaften und überregionalen Bürgerkriegsangriff einer islamisch-orientalisch-afrikanischen Einheitsfront in Westeuropa.“[6] Diese Front hat sich in der Analyse von Stolz längst auf Deutschland ausgeweitet: „Daß Deutschland sich orientalisiert und afrikanisiert, kann jeder sehen […]. Die schlichte Wahrheit, daß Deutsche in Teilen des Landes allenfalls noch als lästige Ureinwohner geduldet werden, wird totgeschwiegen.“ [7]. Als 'linker Patriot' (Stefan Etzel über Stolz)[8] kennt er den Grund für die Misere und Bedrohung des deutschen Michel: Es ist die Dominanz der „Gutmenschen“, die „einerseits [buckeln] gegenüber der herrschenden Meinung und den Herrschenden und (…) dem Volk aufbürden, unerbetene und oft illegale "Gäste" in großer Zahl durchzufüttern, die noch dazu allzuoft ihre eigenen Gesetze - die Scharia, albanische Ehrenkodexe, polnische oder russische Ghetto-Maximen - und ihre Gegen-Macht brutal durchzudrücken versuchen.“[9] Hervorgegangen seien diese „Gutmenschen“ aus der „re-education“. Diese diente laut Stolz dazu, die Deutschen unter „die Kontrolle des amerikanischen Oberherrn und damit unter die Kontrolle unkontrollierbarer kleiner Machtzirkel aus Hochfinanz und Polit-Aristokratie zu bringen […].“[10] Anschließend hätten „Karrieristen und Wendehälse […] die nachwachsenden Generationen in diesem neuen Ungeist“ erzogen. Abhilfe sei nur zu schaffen, wenn es gelänge „die […] unüberwindliche Einheit aller Deutschen aus allen politischen Lagern, religiösen Bekenntnissen, sozialen Schichten und ethnischen Herkünften zu erreichen - eine Einigung auf geistig-politischer Basis, die eine aufgeklärte Liebe zum eigenen Land und zum eigenen Volk verbindet […].“[11]
Rolf Stolz, Mitbegründer und Mitglied der Grünen, ist unter bürgerlichen IslamkritikerInnen durch zahlreiche Bücher bekannt und offensichtlich geschätzt. Auch er fand ihn dem ‚Bundesverband der Bürgerbewegungen zur Bewahrung von Demokratie, Heimat und Menschenrechten e.V.’ einen politischen Wirkungsort. So soll Stolz laut einem Bericht von Hartmut Krauss [12] auf einem vom Bundesverband einberufenen ‚Islamkritikertreffen’ am 02. Juni 2007 die Vorstellungen der VeranstalterInnen von einer „Regenbogenkoalition“ vorgestellt haben. Die Versuche, diese auch auf das Spektrum der „1. Kritischen Islamkonferenz“ die vom 31. Mai - 01. Juni 2008 in Köln stattfand, hin auszudehnen erwiesen sich allerdings als holprig. Organisiert wurde die damalige Konferenz vom Zentralrat der Ex-Muslime, der Redaktion Hintergrund, der Giordano Bruno Stiftung, der Aktion 3. Welt Saar sowie dem Alibri Verlag und denkladen.de. Er wurde aufgrund seiner Autorentätigkeit für die ‚Junge Freiheit’ von der 'Kritischen Islamkonferenz' ausgeladen, erschien jedoch am ersten Tag der Konferenz und verschaffte sich Einlass. Verschiedenen Internetmeldungen zufolge, herrschten über die Ausladung von Rolf Stolz unter den OrganisatorInnen durchaus Meinungsverschiedenheiten. [13]

Wenn bei Stolz der Ruf nach der Liebe zum eigenen Land und Volk noch ein bisschen allgemein klingt, versucht der Bayreuther Ethnologie Prof. Dr. Thomas Bargatzky in einem anderen Artikel für die ‚Junge Freiheit’ hier Abhilfe zu schaffen. Er plädiert gegen den, so wörtlich, „blutleeren“ Verfassungspatriotismus Habermas’scher Prägung. Bargatzky will dagegen einen Patriotismus als emotionale Hinwendung an die Nation, der er identitätstiftende Elemente zuschreibt. Zu diesen zählt er u.a. „Familie, Kirche […] Streitkräfte“. Für Bargatzky ist dies die „Antwort auf die Frage nach der deutschen Identität.“[14]. In der Forderung nach der rechtlichen Gleichstellung von gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinschaften mit der Ehe sieht er eine Gefahr für die Familie, die „somit auch aus ihrer demographischen Funktion herausgelöst“[15] werde. Mensch fragt sich ob auch einem weiteren Autor des Sammelbandes, Günther Rohrmoser, langjähriges Präsidiumsmitglied des rechten Think Tanks ‚Studienzentrum Weikersheim’, diese Sorgen um den Nachwuchs für das deutsche Volk umtrieben, als er auf einem Kongress in Weikersheim einen homophoben Angriff auf Volker Beck während des Moskauer CSD 2007 mit den Worten quittierte, „wir brauchen diesen russischen Konservativismus als Gegengewicht gegen die liberale Dekadenz, die sich bei uns ausbreitet. Ich will nicht darüber frohlocken, daß sie den Hauptvertreter des deutschen Schwulentums in Moskau ins Gesicht geschlagen haben, aber ich bin sicher, daß durch diesen Vorgang Rußland neue Freunde, wenn nicht 10, dann 100 000 dazugewonnen hat.“ [16]

Einer der Autoren des Sammelbandes Günther Zehm, fiel bisher weniger durch Islamkritik, als durch seine Verankerung in der extrem rechten Szene auf. Zehm gehört zum Urgestein der ‚Junge Freiheit’. Diese widmete ihm 2003 eine Festschrift [17]. In dieser finden sich u.a. Beiträge von Alain de Benoist, Ernst Nolte und Angelika Willig, mittlerweile Chefredakteurin des NPD Theorieorgans ‚hier & jetzt’. Zu den Gratulanten gehören u.a. André Picker, heute Vorstandsmitglied von Pro NRW [18] und bevorzugter Anwalt der Dortmunder Neonazi Szene [19] sowie Günther Kissel, Bauunternehmer aus Solingen, bekannter Finanzier extrem rechter Aktivitäten und seit Januar 2008 ebenfalls Mitglied bei Pro NRW [19].
Günther Zehm prägte bereits 2000 in einer Kolumne für die ‚Junge Freiheit’ den Begriff des ‚Holocaust als Religion’[20], der sich seitdem zu einem Dauerbrenner in den Diskursen der extremen Rechten entwickelte. Die Shoa wird in diesem Konstrukt als Kern eines ‚Schuldkultes’ und Ursache für eine ‚deutschen Negatividentität’ betrachtet, die dazu führe, dass Deutschland seine souveränen Interessen nicht wahrnehmen könne und eine positive Identifikation der Deutschen mit ihrer Nation verhindere.[21] Stattdessen würden die Deutschen unter Verweis auf die Verantwortung für die Shoa von fremden Kräften (wahlweise Linke, Juden, Amerikaner, Gutmenschen etc.) instrumentalisiert und erpresst und hätten diese fremden Interessen auch schon als Eigene verinnerlicht. Ein Wiederauferstehen der deutschen Nation sei nur möglich durch ein Abwerfen dieser Negatividentität, indem der Bruch von 1945/68 überwunden wird und die ‚deutsche Kultur’ erneut über die ‚westliche Zivilisation’ (Thomas Mann) triumphieren könne.
Dabei hat sich der Begriff des „Schuldkultes“ mittlerweile in abgeschwächter Form in den Anti-Islamdiskurs begeben. Ralph Giordano sprach auf der Eröffnungsrede der Islamkonferenz an die Adresse all derer, die eher zu Bedächtigkeit aufrufen, anstatt Europa mit dem flammenden Schwert zu verteidigen: „wie wirksam in Deutschland immer noch das […] Totschlagargumente der political correctnes ist: ‚Wer gegen den Bau von Großmoscheen ist oder gar den Islam kritisiert, der macht die Sache der Nazis von heute.’ Ich kenne keine schamlosere Ausbeutung des generationsüberhängenden Schulddrucks aus der Nazizeit an den schuldlosen Generationen von heute, als diese Chefanklage deutscher Umarmer, Gutmenschen vom Dienst, Multikulti-Illusionisten, xenophiler Einäugiger und unbelehrbarer Beschwichtigungsdogmatiker. Darunter nicht zuletzt maßgebliche Politiker der 68er. Mit Erschrecken registriere ich, wie unfähig gerade sie sind, […] die intellektuellen Wertmesser ihrer Jugend in Frage zu stellen. Stattdessen tragen sie weiter dazu bei, daß ein großer Teil der deutschen Gesellschaft immer noch auf ihre infame Diskriminierungsformel starrt wie der Vogel auf die Schlange, zungengelähmt und in eingeschüchterter Defensive.“ [22]
Nun kann man Ralph Giordano nicht den Vorwurf der Kumpanei mit Pro Köln und der extremen Rechten machen. Im Gegensatz zu ihnen, lehnt er den Zorn des Volksmobs ab. Er hat sich häufig und laut genug von Pro Köln distanziert und es gibt keinen Grund ihm dies nicht abzunehmen. Interessant und aufschlussreich bleibt aber dennoch die Frage, was einen Überlebenden der Shoa dazu bewegt, in der Auseinandersetzung mit dem Islam, das diskursive Fahrwasser der extremen Rechten zu streifen.

Ob sich Hartmut Krauss in einem derartigen Umfeld wohl fühlt, weiß mensch nicht. Allerdings sollte er sich einmal die Frage stellen, wo er in seinen Analysen und Schlussfolgerungen überhaupt noch von manchen seiner Mitautoren zu trennen ist. Denn auch Krauss hat sich längst in die Phalanx all derer eingeordnet, die in jeder inszenierten Parallelgesellschaft einen Brückenkopf des Islamismus sehen. Differenzen in der Wahrnehmung des Gegners lässt er nicht zu, für ihn steht fest: „Die zentrale […] intramuslimische Unterscheidungslinie verläuft […] nicht primär zwischen ‚Mehrheit der Muslime’ und ‚Minderheit islamistischer Extremisten’, sondern zwischen subjektiv überzeugten ‚streng gläubigen Muslimen’ konservativer bis fundamentalistischer Couleur einerseits und innerlich glaubens- und weltanschauungsdistanzierten ‚Zwangsmuslimen’. Was den ‚streng gläubigen’ Teil der Muslime betrifft, so zeigt sich tatsächlich, dass die Abgrenzung zwischen Islam und Islamismus, Orthodoxie und Extremismus nicht nur schwierig und willkürlich ist, sondern im Grunde realitätswidrigem westlichen Wunschdenken entspringt.“ [23]
Differenzierte Argumentationen finden sich bei Krauss hingegen nur in der Verteidigung von VertreterInnen des Kulturkreises, dem er sich zugehörig fühlt. Dabei fällt er auch schon mal hinter den Aufklärungsstand des bürgerlichen Gesetzbuches zurück. So beurteilte Krauss die Anschläge auf muslimische Einrichtungen, kurz nach dem Mord an dem niederländischen Filmregisseur Theo van Gogh, als „keine geplanten Handlungen von strategisch vorgehenden Rassisten oder Rechtsextremisten“ sondern „spontan-emotionale Überreaktion von Leuten, die den erfahrenen islamistischen Haß gegen Ungläubige in Rage versetzt, […] und die sich durch die Ausbreitung einer antiliberalen Gegengesellschaft mit Vermummungsgeboten, Zwangsverheiratungen und aggressiven Sittenwächtern herausgefordert fühlen.“ [24]
Ähnlich viel Verständnis für das Überfremdungsgefühl von Menschen die ‚unsere’ Lebensweise bedroht sehen und zur militanten Verteidigung schreiten, hatte auch der Bürgermeister der sächsischen Kleinstadt Mügeln, Gotthard Deuse, nachdem in seiner Stadt im August 2007 ein Mob von 50 Menschen einige Inder unter „Ausländer raus“ Rufen, attackierten. In einem Interview mit der ‚Junge Freiheit’ nahm er seine Schützlinge gegen den Vorwurf des Rechtsextremismus in Schutz. Denn schließlich bestehe „ein Unterschied zwischen ausländerfeindlichen Parolen von Betroffenen und Rechtsextremismus.“ [25]
Während Krauss rechtfertigende Worte für den militanten Rassismus der Mitte findet, weiß er auch im Einklang mit vielen seiner Co-Autoren, das eine „geistig-kulturewlle Dekadenz der deutschen Aufnahmegesellschaft […] [eine] begünstigende Rahmenbedingung dieser islamistischen Terraineroberung“ [26] ist.
Doch es ist nicht nur das diagnostizierte, durch liberale Kräfte geschwächte Selbst-Bewusstsein der deutschen Mehrheitsgesellschaft, was ihm Sorgenfalten auf die Stirn treibt. So fragt mensch sich zwangsläufig welche Form des Widerstandes er der „deutschen Aufnahmegesellschaft“ (Krauss) wohl empfehlen mag, wenn er analysiert, dass „Was bleibt ist die Option einer allmählichen Islamisierung Europas durch […] eine im Vergleich zur einheimischen Bevölkerung nachhaltig höhere Geburtenrate.“ [27]
Bei derartigen Positionen überrascht es nicht mehr wirklich, wenn Krauss auch die ‚Islamkritik’ aus dem Umfeld des ‚Bundesverband der Bürgerbewegungen - zur Bewahrung von Demokratie, Heimat und Menschenrechten e.V.’ in der bürgerlichen Mitte verordnet, und vor der Bezeichnung als rassistisch und fremdenfeindlich, verteidigt.[28] So taucht er also nicht zufällig in einem Sammelband auf, bei dem die Herausgeber der Meinung sind, das „die Tatsache, dass sich entschiedener Widerstand unabhängig von weltanschaulichen Überzeugungen beziehungsweise parteipolitischen Standpunkten organisiert, beweist (...), wie unbrauchbar inzwischen die alten Schlagworte von Rechts und Links geworden sind.“ [29]

Erfreulicherweise wurde Hartmut Krauss von der in Köln vom 5. - 7. September stattfindenden Antifa Konferenz „feel the difference“ ausgeladen.

Darüber hinaus zeigt die Herausgabe des Sammelbandes „Gegen die feige Neutralität – Beiträge zur Islamkritik“, das es Anlass genug gibt, auch die IslamkritikerInnenszene jenseits der Aktivitäten von Pro Köln einer genaueren antifaschistischen Kritik zu unterziehen. Denn die verbalen Abgrenzungsbemühungen von ‚Pax Europa e.V.’ gegenüber „Rechtsextremisten und Ausländerfeinden“ kann mensch getrost als Augenwischerei abtun.
Im Gegenteil, dient diese ‚Distanzierung’ bei gleichzeitiger Zusammenarbeit mit AutorInnen aus dem ‚neurechten’ Spektrum wohl eher dazu, die Vorstellungen von ‚europäischen Werten’ weiter völkisch aufzuladen, gesellschaftlichen Rassismus für sich nutzbar zu machen und reaktionäre Gesellschaftsbilder durchzusetzen.





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[1] Hartmut Krauss (2006): (Euro-)Islamismus und die Unbelehrbarkeit der journalistischen "Islamversteher" - http://www.glasnost.de/autoren/krauss/EIslam.html
[2] Klaus Rainer Röhl, Stefan Etzel, Günther Zehm, Rolf Stolz, Tilman Nagel, Thomas Bargatzky, Günter Rohrmoser, Karl Doehring, Björn Schumacher. Der Titel des Sammelbandes, „Gegen die feige Neutralität“, ist einem Artikel von Karl Doehring aus der Junge Freiheit vom 08. Februar 2008 entnommen.
Weitere AutorInnen sind: Dr. h.c. Ralph Giordano (Köln), Prof. Dr. Paul Edward Gottfried (Elizabethtown, USA), Prof. Dr. Thomas Junker (Tübingen), Dr. Siegfried Kohlhammer (Tokyo), Hartmut Krauss (Osnabrück), Carl Lang (Wiesbaden), Michael Miersch (Köln), Prof. Dr. Hubertus Mynarek (Odernheim), Daniel Pipes (Philadelphia), Prof. Dr. Herbert Rosendorfer (St.Michael-Eppan), Dr. Michael Rumpf (Grünstadt), Dr. Hiltrud Schröter (Frankfurt/Main), Christiane Schulz (Potsdam), Anne Siegfried, Prof. Dr. Aloysius Winter (Fulda), Helmut Zott (Waiblingen)
[3] Pressemitteilung des Bundesverbandes der Bürgerbewegungen e.V. vom 17.03.2008
[4] Ebd.
[5] http://etzel.wordpress.com/was-heist-toleranter-islam/
[6] Rolf Stolz (2005): Wir sind die Mehrheit, in Junge Freiheit 47/05 vom 18. November 2005
[7] Rolf Stolz (2006): Diskussionen ums Löschwasser, in Junge Freiheit 18/06 28. April 2006
[8] http://etzel.wordpress.com/2008/05/29/islamkritiker-islamkritiker/
[9] Rolf Stolz (2007): Von deutschem Selbsthaß in Junge Freiheit 26/07 vom 22. Juni 2007
[10] Ebd.
[11] Ebd.
[12] Hartmut Krauss (2007): Wie sich die bürgerliche Mitte gegen den Islam wehren will - http://www.glasnost.de/autoren/krauss/islamkonf.html
[13]http://etzel.wordpress.com/2008/06/04/spatstalinistischer-kindergarten-nachbetrachtungen-zur-kritischen-islamkonferenz/
[14] Thomas Bargatzky (2006): Leitkultur oder Patriotismus?, in Junge Freiheit 40/06 vom 29. September 2006
[15] Thomas Bargatzky (2008): Familie als kulturelle Universalie. Sie war, sie ist, sie wird sein in Junge Freiheit 15/08 vom 04. April 2008
[16]http://www.studienzentrum-weikersheim.de/content.php?kat=PUBLIKATIONEN&ukat=WEIKERSHEIMER+BL%C4TTER&briefid=3&artikelid=70
[17]de Benoist, Alain, u.a. (Hrsg.) (2003): Über den Tag hinaus. Festschrift für Günther Zehm, Berlin
[18] http://www.kongress.pro-nrw-online.de/content/view/259/197/#picker
[19] Jan Spreuk (2006): Rechts-Anwälte. „Kanaken sind ein Südseevolk…“, in: LOTTA. Antifaschistische Zeitung aus NRW 22/2006, S.15-17
[19] http://www.pro-nrw.org/content/view/61/24/
[20] Pankraz, „Zivilreligionen und die Abschaffung der Politik“ in: Junge Freiheit Ausgabe 09/00 vom 25 Februar 2000
[21] Vgl. das ‚neurechte’ Institut für Staatspolitik 2007: „Meine Ehre heißt Reue“. Der Schuldstolz der Deutschen, Schnellroda
[22] http://hpd.de/node/4706
[23] Hartmut Krauss (2004) Euroislamismus statt Euroislam - die Quittung für multikulturalistische Ignoranz, http://www.glasnost.de/autoren/krauss/EIslam.html
[24] ebenda
[25] "Ein neues Sebnitz" / Nach der Gewalt in Mügeln steht der Ort am Pranger. Bürgermeister Gotthard Deuse kämpft für seine Stadt, in Junge Freiheit 36/07 vom 31. August 2007
[26] Hartmut Krauss (2007): 99,9 Prozent „friedliebende Muslime“? Zur Unhaltbarkeit einer betrügerischen Standardlegende. http://www.glasnost.de/autoren/krauss/99.html
[27] ebenda
[28] Hartmut Krauss (2007): Wie sich die bürgerliche Mitte gegen den Islam wehren will - http://www.glasnost.de/autoren/krauss/islamkonf.html
[29] http://etzel.wordpress.com/2008/08/05/gegen-die-feige-neutralitat-erschienen/
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Ergänzungen

Die vollständige AutorInnenliste

Thomas Wendel 14.08.2008 - 11:37
Die vollständige AutorInnenliste lautet:

"Autoren von Gegen die feige Neutralität - Beiträge zur Islamkritik sind Prof. Dr. Thomas Bargatzky (Bayreuth), Prof. Dr. Dres. h.c. Karl Doehring (Heidelberg), Dr. Stefan Etzel (Fulda), Dr. h.c. Ralph Giordano (Köln), Prof. Dr. Paul Edward Gottfried (Elizabethtown, USA), Prof. Dr. Thomas Junker (Tübingen), Dr. Siegfried Kohlhammer (Tokyo), Hartmut Krauss (Osnabrück), Carl Lang (Wiesbaden), Michael Miersch (Köln), Prof. Dr. Hubertus Mynarek (Odernheim), Prof. Dr. Tilman Nagel (Göttingen), Daniel Pipes (Philadelphia), Dr. Klaus Rainer Röhl (Köln), Prof. Dr. Günter Rohrmoser (Bietigheim), Prof. Dr. Herbert Rosendorfer (St.Michael-Eppan), Dr. Michael Rumpf (Grünstadt), Dr. Hiltrud Schröter (Frankfurt/Main), Christiane Schulz (Potsdam), Dr. Björn Schumacher (Saarbrücken), Anne Siegfried (), Rolf Stolz (Neunkirchen), Prof. Dr. Aloysius Winter (Fulda), Prof. Dr. Günter Zehm (Bonn), Helmut Zott (Waiblingen)."

Quelle:  http://www.buergerbewegung-pax-europa.de/

Ergänzung

antifa 14.08.2008 - 12:05

Na, dann ist ja alles klar...

Der Autor macht es sich mal wieder schön einfach, schon die Frage zu stellen
ob der Islam aufgrund fehlender Reformation und einer anderen historischen Entwicklung
nicht eine Politreligion ist gilt sofort als rassistisch.
Natürlich ist es widerlich, dass Krauss u.a. mit Rechten zusammen veröffentlichen, damit sind aber doch seine Argumente noch nicht widerlegt.

Der Artikel steht in der Tradition von schlechtestem Fahndungsantifaschismus, der sich inhaltlich nicht auseinandersetzen will. So wird das wohl nix mit einer emanzipatorischen Position...

Und übrigens, der Krauss Artikel endet (wie ich finde ganz richtig) so:
"3) Zurückzuweisen ist die Forderung, der Steuerzahler solle die Ausbildung von islamischen Religionslehrern an deutschen Universitäten übernehmen. Stattdessen muß die Abschaffung von konfessionsgebundenem Religionsunterricht an deutschen Schulen durchgesetzt werden. Im Interesse interkulturellen Lernens muß das Fach Religion durch ein neu zu schaffendes Fach "Religions- und Weltanschauungskunde" ersetzt werden, indem die Heranwachsenden sowohl mit den Grundinhalten aller Weltreligionen sowie der aufklärungshumanistischen Religionskritik bekannt gemacht werden. Ein solche neutrale Informations- und Wissensvermittlung ist die beste Prophylaxe gegenüber einem "Kampf der Kulturen".


@antifat

tagmata 14.08.2008 - 14:04
"Der Autor macht es sich mal wieder schön einfach, schon die Frage zu stellen
ob der Islam aufgrund fehlender Reformation und einer anderen historischen Entwicklung nicht eine Politreligion ist gilt sofort als rassistisch."

Ist ja wohl in der Einleitung geklärt. So wie die Nazis jeden jüdischen Intellektuellen, Arzt, Arbeiter und Vergewlatiger in einen Topf warfen, so wird der Islam pro tot gesehen, die Frage ob ein sufisch geprägter Schöngeist, ein wahhabischer Selbstmordattentäter und ein dosenschießender (wenn das der Prophet wüßte!) Lan nicht eine ganze Menge Trennendes neben dem sie formell vereinenden Background der Religion haben pauschal verneint. "Wer Moslem ist, bestimmen wir".

@marxisten und islamkritik

ist egal 14.08.2008 - 16:33
Die Frage ist doch nicht ob marxisten den Islam und im übrigen alle Religionen als herschaftssichernde Ideologien ablehnen. (Ein Unterschied zwischen Religion und Politik erübrigt sich für marxisten wohl auch weitesgehend, da jede Religion ja auch Klassenkampf von oben ist.)

Die Frage ist doch eher ob Teile der Antideutschen sich die Parole "der Hauptfeind steht im eigenen Land" nicht ein bischen mehr beim Thema Religion zu herzen nehmen sollten. Es ist ja richtig das anti-amerikanismus ein herschaftssicherner rassismus seien >kann<. Das ist aber nicht anders mit anti-islamismus. Das man als Mitglied einer christlich geprägten Welt meint man müsste den Islam bekämpfen ist nichts anderes als herschaftssicherung. Immerhin haben wir eine betont Christliche Partei an der Macht die den deutschen Imperialismus voran bringt und auch der Irakkrieg wurde in England und den USA noch betont mit Segen des Christlichen Gottes geführt.

Zu meinen man müsste als linker in solchen Verhältnissen gegen den Islam hetzen, deutet nunmal sehr auf eine rassistische einteilung in "zivilisierte" Kulturen im Westen und "babarische" kulturen im mittleren Osten hin. Das ist auch grundsätzlich in diesem System nichts ungewöhnliches, aber als marxist, oder generell als linker muss man sich doch mit den realen Konsequenzen der eigenen Ideologie auseinandersetzen und jede Ideologie die etwas außerhalb des eigenen Systems so stark kritisiert, dass man die Kritik am eigenen System verdrängt ist nunmal herschaftssichernd und damit als Kommunist (oder kommunist oder communist)im Kapitalismus abzulehnen und zu bekämpfen.

Deswegen sind "anti-islamisten" nunmal reaktionär und das nicht weniger, aber auch nicht mehr als "anti-amerikanisten" oder Free Tibet Aktivisten.

Desinformation zu Rolf Stolz

Amorpheus 14.08.2008 - 17:56
Welche Desinformation Herr Wendel bezüglich des Umgangs mit Rolf Stolz bei der Kritischen Islamkonferenz im Frühjahr sät, wird aus seiner eigenen Anmerkung 13 deutlich. Fakt ist: Stolz wurde die Registrierung als Teilnehmer verweigert. Während es ihm am ersten Konferenztag dennoch gelang, ohne Teilnahmegebühr entrichtet zu haben den Saal zu betreten, wurde ihm am zweiten Tag der Einlass verwehrt, worüber er und seine Freunde sich bitter beklagt haben. Bezüglich "pro Köln" ist noch eine wichtige Klarstellung angebracht: "pro Köln" ist nicht islamfeindlich, sondern dort ist Aufgeschlossenheit bis hin zur Sympathie mit dem Islam festzustellen, was sich durch Äußerungen von Vertretern der Organisation ganz klar belegen lässt. "pro Köln" ist allerdings der Auffassung, dass der Islam nicht nach Deutschland und nicht nach Europa gehört.

linkspam

sucuk 14.08.2008 - 18:12
zu harmut krauss, der gottseidank (!) vom antifa kongree ausgeladen würde gibts hier was zu lesen:
 http://wendy.blogsport.de/2008/07/16/zur-personalie-hartmut-krauss-auf-dem-antirassistischem-antifa-kongress-in-koeln/

dann gibts hier nen artikel dazu, wie viele soziale bewegungen religiös sind:
 http://bkpnk089.blogsport.de/2008/08/12/eine-soziale-bewegung/

und hier wird darüber diskutiert, wie wichtig oder unwichtig islamkritk in deutschland ist. etwas dissige discussion zum schluss, aber mei. ein paar interessante argumente und fragen sind da schon drin:
 http://bkpnk089.blogsport.de/2008/08/08/zur-mobilisierungsveranstaltung-gegen-den-anti-islam-kongress/

grüss gott & viel spass!

hm?

Islamkritiker 14.08.2008 - 21:40
das antideutsch oder was auch immer,könnt ihr euch sparen,dazu zähle ich mich nicht.
einige sollten sich mal etwas intensiver mit islam(ismus) beschäftigen.
diese religion steht der linken konträr gegenüber,da gibt es nicht die geringsten ansätze, wenn der haß auf usa ,israel aber so groß sein sollte, da verbündet man sich schon einmal mit den konservativen und politischen islam.
das neue feindbild scheinen ja auch nicht mehr neonazis zu sein, sondern rechtskonservative und rechtspopulisten.
wie auch -neonazis sehen den islam ja auch als positive integrationsbremse und sympathisieren mit islamisten, warum ist wohl klar.
einige können ja nictmal unterscheiden zwischen migranten und einen konservativen und politischen islam - dieser politische islam der an die NS Ideologie anknüpft.
 http://www.kritische-islamkonferenz.de/index08.htm
 http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,450090,00.html
das ist falsch verstandene toleranz.
es wird geschwiegen zum antisemitsmus der natürlich in dieser religion weit verbreitet ist, zur homophobie und zur frauenunterdrückung.
alle das wofür eint die linke angetreten ist.
 http://www.ksta.de/html/artikel/1179501390701.shtml
lernt endlich zu unterscheiden zwischen migranten, liberalen und kulturmuslimen und einer reaktionären religion die gegen das gegenteil ist von emanzpation und linker ideologie.
das der autor jetzt nur die rechten "islamkritiker" herausgepickt hat und nicht die unzähligen leute im liberalen und linken lager, war ja irgendwie klar.

Ergänzung

Stefan Etzel 14.08.2008 - 21:54
Sicher ohne böse Absicht hat Herr Wendel das von mir verwendete Zitat aus Karl Poppers "Die offene Gesellschaft und ihre Feinde" verkürzt widergegeben. Hier daher das vollständige Zitat im Kontext des letzten Absatzes meines Textes
 http://etzel.wordpress.com/was-heist-toleranter-islam/

>> Hier könnte das zweite Paradox der Toleranz Leitschnur sein, das der Philosoph Karl Popper angesichts des roten und braunen Terrors 1944 wie folgt formulierte: “Uneingeschränkte Toleranz führt mit Notwendigkeit zum Verschwinden der Toleranz. Denn wenn wir die unbeschränkte Toleranz sogar auf die Intoleranten ausdehnen, wenn wir nicht bereit sind, eine tolerante Gesellschaftsordnung gegen die Angriffe der Intoleranten zu verteidigen, dann werden die Toleranten vernichtet werden und die Toleranz mit ihnen.” Wir sollten daher “für uns das Recht in Anspruch nehmen, sie, wenn nötig, mit Gewalt zu unterdrücken”. <<

Daraus dürfte ersichtlich sein, daß dieses Recht auf Selbstbehauptung der Toleranten sich nicht pauschal gegen Muslime richtet, sondern gegen jene Islamisten, die als Feinde unserer offenen Gesellschaft agieren.

An dieser Stelle sei einmal darauf hingewiesen, daß Toleranz eine Bringschuld des Tolerierenden beinhaltet: Er hat etwas zu ertragen, was ihm u.U. zutiefst gegen den Strich geht. Insofern gibt es einen großen Nachholbedarf auf Seiten der Linken, wo die Tendenz besteht, Toleranz einseitig als Bringschuld des politischen Gegners zu verstehen, linke Positionen zu ertragen, ohne selber diesen politischen Gegner im Sinne wohlverstandener Toleranz anzuerkennen. Von anderen "Toleranz" fordern und dabei selber intolerant sein, wird auf Dauer niemanden überzeugen und die Entwicklung einer Kultur der Toleranz eher behindern als fördern. Wechselseitigkeit ist eben eine Grundbedingung von Toleranz.

Immerhin freut es mich, zu sehen, daß Herr Wendel den Anstand besaß, in seinem Beitrag die Abqualifizierung der Bürgerbewegung PAX EUROPA als "völkisch-rassistisch" zu streichen. Nichts wäre falscher als dieses Attribut. Das kann man natürlich nur wissen, wenn man die Menschen persönlich kennt, die sich hier in Sorge um die Zukunft ihres Landes zusammengefunden haben. Das Spektrum der Orientierungen reicht von ziemlich links bis ziemlich rechts, und das ist gut so. Unsere Grundidee ist die der die politischen Lager transzendierenden "Regenbogenkoalition" - was für jeden ein gerüttelt Maß Toleranz erfordert. Insofern ist Pax Europa ein Laboratorium der Toleranz. Nazi-Ideologen habe ich hier noch nicht getroffen, und sie würden auch nicht toleriert. Hier ist die Grenze im Sinne Karl Poppers. Von daher bedauere ich auch, daß Herr Wendel schreibt: "In der Selbstdarstellung des Vereins heißt es man lege „Wert darauf, sich klar von Rechtsextremisten und Ausländerfeinden abzugrenzen und […] diese nicht auf[zu]nehmen“.[3]Doch dies kann mensch getrost unter strategischen Lippenbekenntnissen abheften."

Wie kommt Herr Wendel zu diesem diffamierenden Urteil, ohne sich persönlich ein Bild gemacht zu haben? Leichthin dem Anderen - dem geistig "Fremden" - unlautere, verkappte Ziele zu unterstellen, zeugt jedenfalls nicht von Toleranz.

Ich will nicht von Menschenverachtung sprechen, aber an dem Text von Herrn Wendel fällt auf, daß er das Buch, das er bespricht gar nicht kennt (außer meinen Aufsatz, der online steht). Dafür schießt er sich auf die Autoren ein, ohne auf deren Aussagen einzugehen. Für eine Rezension ist das schlechter Stil. Sollte der Erwerb des nicht gerade billigen Bandes ein Hartz IV-Problem sein, würde ich ihm den Band gerne kostenlos zur Verfügung stellen.









Islamismus

Pat 14.08.2008 - 23:46
Gehört getrennt gesehen vom Islam mit all seinen Ausprägungen. Wie bei allen Religionen gibt es auch im Islam liberalere und orthodoxere Strömungen. In diesem Artikel wird zurecht eine mangelnde Differenzierung zwischen diesen Strömungen bemängelt. Es geht Islamhassern (im Unterschied zu ernsthaften und ausgewogenen Kritikern) schließlich nicht darum, einen friedlichen Islam etablieren zu helfen, und damit eine Integrationshürde zu meistern, sondern darum, allgemeine Angstzustände/Vorurteile zu erzeugen und/oder zu verschärfen.

 http://de.youtube.com/watch?v=sAoQyuNX0ok

Nachhilfe in Diskursanalyse

Leser*in 15.08.2008 - 03:05
Danke dem Autor für den Artikel. Schade nur, dass die Stoßrichtung nicht verstanden wird.

Das, was hier gezeigt wird, nämlich dass es eine Diskursformation gibt, von Leuten von ganz links quer durch die bürgerliche Mitte bis ganz rechts, die unter dem Thema "Islamkritik" eine Querfront ("Regenbogenkoalition") bildet. In dieser Diskursformation tauchen vermehrt kulturelle Zuschreibungen auf: Wir, die Europäer, die, die Muslime. Dies dient einer nationalen Identitätskonstruktion, der sich die "Neue Rechte" bedienen kann und sie im gesellschaftlichen Diskurs stärkt.

Diese Beobachtung ist erstmal unabhängig davon richtig, wie mensch nun zur Islamkritik steht. Ich würde prinzipiell vielen Kommentaren aus der gemeinhin als "Anti-Deutsch" betitelten Ecke zustimmen: Die Ideen des Islam, besonders des poltischen Islam stehen einer emanzipativen Politik diametral gegenüber. Auch wäre es fatal, wenn nicht Konsens wäre, dass die liberale bürgerlich-kapitalistische Gesellschaft einer Islamischen Republik bei weitem vorzuziehen wäre.

Trotzdem geht es bei einer Diskursanalyse nicht nur darum, was einzelne Leute sagen, sondern auch wo, in welchem Kontext, und in Übereinstimmung mit wem: Und wenn ein Stefan Etzel zusammen mit Leuten, die im Umfeld der "Neuen Rechten", insbesondere der "Jungen Freiheit" sich tummeln, zusammen in einem Band publiziert, dann muss mensch sich als Antifaschist_in fragen, was da nicht stimmt. Und sich herausreden, er kenne diese Leute und die seien nicht rechts und außerdem müsse man da "tolerant" sein, und die hier zitierten Texte vermitteln da wohl ein falsches Beispiel, zeugen von Kaltschneuzigkeit und Dumm-Dreistheit. Wer sind denn gefährliche Rechte? Nur die freien Kameradschaften und die NPD? "Junge Freiheit" sind keine Nazis. Sie sind bloß völkisch-national denkende Intellektuelle.

Wie lässt sich Islamkritik formulieren, ohne sich in eine diskursive Phalanx mit rechts-konservativen, Reaktionären und Neofaschist_innen einzureihen?

Ich denke, Thomas Wendel hat eine Möglichkeit einer solchen Kritik am Anfang schon genannt: Wenn "der Islam" nicht als Block gesehen wird, sondern deutlich zwischen den einzelnen Graden religiöser und politischer Vorstellungen, wie auch anders tradierten nicht-religiösen Vorstellungen (Patriachat, Homophobie) bei Einwandererfamilien der x-ten Generation zu unterscheiden, anstatt eine einheitliche Bedrohung zu imaginieren.

Außerdem ist immer wieder daran zu erinnern, dass Antisemitismus, Homophobie und Sexismus kein exklusiv "muslimisches" oder "türkisch-arabisches" Phänomen ist, sondern in der deutschen Mehrheitskultur (und in der radikalen Linken leider auch) fest verankert sind. Trotzdem ist natürlich die spezifischen Ausprägungen in migrantischen Communities nicht einfach aus "Gutmenschlichkeit" (ein wahrer Kampfbegriff der Reaktion!) zu übersehen.

Es ist eben nicht alles schwarz oder weiß. (Außer unsere Blöcke...)

Zehm

Borne 17.08.2008 - 11:23
Zehm ist kein "Urgestein" der Jungen Freiheit. Er war 26 Jahre Mitarbeiter der Tageszeitung "Die Welt" - von 1977 bis 1989 sogar stellvertretender Chefredakteur. Seine Pankraz-Kolumnen veröffentlichte er seit 1975 erst bei der "Welt", später beim Rheinischen Merkur. Erst seit 1995 schreibt er für die Junge Freiheit, die es zu diesem Zeitpunkt allerdings schon einige Jahre lang gab!

Dilemma der Islamkritik

die ... 18.08.2008 - 21:45
Das Dilemma dieser Islamkritiker liegt darin, wie es schon tagmata deutlich gemacht hat, dass sie bestimmen was islamisch ist und was damit Moslem ist. An erster Stelle rücken sie die Analyse der Theologie und führen sie dann auf die betreffen Teile der Gesellschaft über(1). Auf einer rein Koran-reduktionistischen Sichtweise bestimmen sie, wie er zu lesen ist und was der Islam sei. Die Beziehung von Islam zu Moslem stellen sie her, indem sie behaupten, dass jeder Moslem auch an "ihren Islam" glaubt. Sie haben keinen Moslem nach seinen Sichtweisen befragt. Sie haben auch keine islamischen Theologen analysiert.
Genährt wird diese dürftige Methode durch einige empirische Informationen, die sie natürlich je nach gusto einpassen können. So finden sich neben Ausführungen zum Koran auch Empörungen über Jugendkriminalität, Ehrenmorde und Zwangsheirat. Ihr Determinismus aus "ihrem Islam" = Glaube der Moslem kollidiert dabei gewaltig mit der Realität. Denn es müssten ihnen doch selber klar werden, dass diese sozialen Phänomene nicht bei allen Moslems anzutreffen sind.(2) Letztlich erfährt man nichts über Moslems, aber um so mehr über die "Islamkritiker".(3)

Hartmut Krauss, Klaus Blees wie auch das Gros der Pro-Israelis - formerly known as A-Deutsche - folgen der selben Methodik. Nun will ich aber nicht zu ungerecht gegenüber den Pro-Israelis und Blees sein, wenn ich sie mit den NeuRechten und H. Krauss vergleiche. Denn es gibt einen erheblichen Unterschied, die Motivation. Den NeuRechten und H.Krauss ist es egal, wenn eine türkische Frau geschlagen wird, solange es nicht bei ihnen in Deutschland passiert. In der Türkei ist es dagegen egal. Sowohl die Pro-Israelis, als auch Blees geht es um die Emanzipation von Unterdrückung und Patriarchat. Diesen Unterschied sollte man dabei immer beachten. Man kann ihnen allerdings sehr wohl den Vorwurf machen, dass ihre Methodik miserabel ist und sie überhaupt keine Ahnung vom Thema Islamismus haben.

Die Mehrheit der "Islamwissenschaftler", die v.a. im NeuRechten Spektrum zitiert werden, haben überhaupt kein Interesse an Moslems. Viele von ihnen betreiben Islamwissenschaft nur als Feindaufklärung aus einer christlich-fundamentalistischen Sicht. Neben Ursula Spuler-Stegemann ist vor allem Hans-Peter Raddatz zu nennen. In "Von Gott zu Allah" legt er dar wie die Globalisierung zu einer Warenzivilisation wird und dabei jede Kultur untergräbt, da sie alle menschlichen Beziehungen in Form von Gütern und Geld zum Ausdruck bringt. So weit so schlecht. Ein guter Linker nennt das zum einen Kapitalismus, zum anderen geht es Raddatz nur um ganz bestimmte Kulturformen: Nationalismus, Identität und die christliche Familie. Raddatz treibt seine "Globalisierungskritik" sogar so weit, dass er eine US-Lobby als dahinterliegende Kraft vermutet, die nichts anderes als die Weltdominanz anstrebt. Wer sich mit den Schriften Benoists auch nur oberflächlich auseinander gesetzt hat, erkennt den eigentlichen Ideengeber. Die "Kultur" wird durch die "Zivilisation" der "Globalisierung" angegriffen und ersetzt. Jede Kultur hat ihren "authentischen" Charakter und soll deswegen auf seine "natürliche Heimat" beschränkt werden. "Ethnien" werden nicht verfolgt, sondern dürfen sich in ihrem natürlichen Habitat erhalten, denn man ist ja immerhin "Ethnopluralist". (4)
Methodisch ähnlich schlecht wie die NeuRechten "Islamkritiker" sieht es auch bei Raddatz aus. Auch er stellt seinen Determinismus aus "seinem Islam" und Glauben und Verhalten der Moslems her. Zwar macht er das geschickter, in dem er den weitläufigen historischen Kontext und einige Strömungen darstellt. Aber im Resultat lebt seine Methodik von Auslassungen und Verengungen. Er bezieht sich nur auf den arabischen Raum und dort eigentlich auch nur auf Ägypten und Arabien bis ins maximal 12. Jahrhundert. Annähernd 700 Jahre sind vollkommen ausgeblendet und auch der ganze Rest der "islamischen Welt". In seiner Verengung kommt er für diese Zeit gerade mal auf Ibn-Tajmija zu sprechen und sieht in der Sufi-Bewegung einen Rückzug ins Private vor gesellschaftlichen Konservatismus.(5) Gerade mal acht Autoren in seiner mehr als 15 Seiten langen Bibliographie sind Araber, noch nicht mal Moslem, und alle lehren/lehrten in Europa oder den USA. Moslem ist für ihn nur der Araber, aber da dann immerhin alle Araber, auch die Millionen christlichen und jüdischen Araber. Was er über sie weíß, weiß er nur aus zweiter Hand, in dem er Informationen anderer Autoren kompiliert hat. Dass sich in dieser Willkür der Gesellschaftserkenntnis auch Informationen finden, die richtig sind (z.B. eine islamistische Bewegung) verwundert nicht bei dem kompilativen Charakter.

Für eine sonstwie geartete emanzipatorische Kritik am Konservatismus, sei er religiös oder nationalistisch motiviert, kann es bei partieller Überschneidung in der Bewertung aber nicht darauf ankommen mit NeuRechten "Islamkritikern" gemeinsame Sache zu machen. Die Motive sind zutiefst unterschiedlich. Wichtig ist, dass man eine sachgemäße Analyse durchführt, die die entsprechenden Strömungen und Verhaltensweisen in den Fokus der Kritik rückt. Die bisherige Analyseform ist vollkommen untauglich und schmweißt jeden Moslem, wie gläubig er auch sein mag, mit islamischen Konservativen zusammen. In einer phänomenologischen Sichtweise, d.h. eine Sichtweise, die Wahrnehmungen und Bewertungen in den Mittelpunkt rückt. Denn jede Religion, jede Ideologie ist nur das Ergebnis menschlicher Handlungen. Es geht dabei darum das Bild, die Bedeutung, herauszufinden, nicht die Chiffre. Denn die Chiffre bleibt bestehen, die Bedeutung kann sich aber wandeln.
Das genügt natürlich noch lange nicht, denn neben dem Inhalt der Ideologie, muss man auch die Funktion und Verwirklichung untersuchen. Denn darin unterscheiden sich emanzipatorische und konservative Bewegungen grundlegend. Hierin zeigt sich ihr Gesellschaftsbild und die Rolle ihrer Ideologie in der Gesellschaft sowie nicht zu vergessen, welche Bedeutung sie abweichenden Ansichten einräumt und aus welchem Motiv heraus.


Fußnoten:
(1) Deswegen nennt man sie und auch sie sich selbst Islamkritiker, da sie nur religiöse Texte bewerten.
(2) Die Bürgerbewegung Pax Europa hat dies auch sprachlich genauso geregelt wie Hartmut Krauss oder Klaus Blees. Moslems, die ihrem Determinismus nicht gerecht werden, werden zu bloßen "Kulturmoslems" degradiert. Im erheblichen Umfang haben auch sie hier Probleme mit der Wirklichkeit, da sich gläubige Moslems selber dem Islam zugehörig fühlen und nicht entsprechend deviantes Verhalten zeigen oder sich in die Luft sprengen.
(3) Verschiedene (ex-)moslemische Feministinnen wie Mernissi, Hirsi Ali, Nasreen, Ates und Kelek nennen sich zum Teil selbst Islamkritikerinnen. Das eigentliche Ziel ihrer Kritik ist aber der Konservatismus.
(4) Raddatz wird dabei aber nie so deutlich, dass er von Authenzität oder Ethnopluralismus redet. Er meint aber genau das selbe, wenn er sich wörtlich gegen Freiheit und Toleranz und christliche Dialoge richtet.
(5) Er hätte an dieser Stelle mal lieber eines seiner selten verwendeten Bücher eines Araber genauer lesen sollen, nämlich Albert Hourani. Dieser hat den Ursprung des Islamismus auf den Naqschbandiya-Orden zurückgeführt. Türkische Islamisten wie der VIKZ stehen in ähnlicher Sufi-Tradition. Das Märchen vom friedlichen, nach Erleuchtung suchenden Sufi gilt in diesen Fällen ganz sicher nicht. Ganz im Gegenteil, lehnt z.B. der Naqschbandiya-Tariqa viele seiner Sufi-Brüder und -Schwestern wegen unislamischen Verhaltens ab.

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Islam-Kritik? — Igna

Multikulti-Ignoranz — Kranaos2

Koranzitate? — Shalom

aufwachen leute — 3. welt saar

Kleine Ergänzung — ruhrpott antifa

NachFrage — Angela