1. Wormser Critical Mass

Auf der Strecke quer durch die Stadt blieb auch immer mal wieder ein wenig Zeit, mit Autofahrern und Fußgängern zu kommunizieren, ihnen Infomaterial zu überreichen. Die allermeisten standen der Aktion ganz offen gegenüber. “Seid radikaler!“ rief sogar ein Passant. “Mit der Radikalität ist das aber so eine Sache. Wir wollen die Menschen ja überzeugen, da müssen wir schon mit ihnen reden!” so die Mannheimerin Erika Ciesla. “Dass der eine oder andere Autofahrer gestresst oder auch beleidigend reagiert, kennen wir ja alle aus dem Alltag.” Nur die nicht ungefährlichen Manöver zweier Autofahrer hätten nicht sein müssen. “Wir haben aber auch schnell dazugelernt, und uns an unübersichtlichen Stellen gegenseitig abgesichert.”

Der weiteste Teilnehmer kam übrigens aus Tübingen: Marian Hensche, standesgemäß mit dem Fahrrad angereist, wollte sich die Wormser Premiere nicht entgehen lassen: “Ich will die Idee auch nach Tübingen importieren, und wollte mir dazu mal anschauen, wie die Wormser das machen. Es hat riesig Spaß gemacht!”
“Dass das Event die unterschiedlichsten Menschen erreicht, hat uns besonders gefreut: Schüler und Studenten, Mütter mit Kind, Senioren, barfuß und mit Clickpedal, Rennrad- und Freizeitfahrer, dazu die Fahrradrikscha und eine Fahrradchopper. Wir waren so bunt durchmischt, dass man nicht sagen kann, das sei nur irgendein Grüppchen gewesen,” ergänzt sein Mitstreiter Jan Schumacher. “Das gibt uns Mut weiterzumachen!”

Tatsächlich wird die Critical Mass nun eine feste Wormser Institution: Auch künftig wird sie jeden 2. Freitag im Monat jeweils um 17 Uhr starten. Die 2. Wormser Critical Mass am 12. September wird ein besonderes Highlight – wird an ebendiesem Tag doch die neue Wormser Rheinbrücke eröffnet. “Die einzuweihen wird ein Riesenspaß” so Sünderhauf, “und es wird Radfahren wieder ein Stück mehr im Bewusstsein der Öffentlichkeit verankern!”