BMW R1200GS Motorrad-Rückruf: Selber zahlen!

Freudloser 01.08.2008 20:51
Rückrufe in der Fahrzeugindustrie müssen von den Herstellern nicht kostenlos durchgeführt werden. Die Warnung vor Verletzungsgefahr reicht aus. Der Hersteller BMW scheint damit auf Kosten der Kunden gut zu sparen.
Es ist nun hinreichend bekannt, dass BMW Anfang Juni 2008 für die Motorrad-Modelle BMW R1200GS und BMW R1200GS Adventure in Absprache mit dem Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) eine „Rückrufmaßnahme zur Beseitigung von erheblichen Mängeln für die Verkehrssicherheit“ nach § 35, Abs. 2, Nr. 1 Straßenverkehrsgesetz [StVG] unter Nutzung der Halterdaten aus dem Zentralregister des KBA durchgeführt hat. Diese Maßnahme umfasste ein mehrseitiges Anschreiben mit Warnhinweisen, ein „Einlegeblatt für die Bedienungsanleitung“, eine „Einbauanleitung für Aufkleber“, sowie einen „Aufkleber für Handschutz rechts“ und einen „Aufkleber für Handschutz links".

Ebenfalls bekannt ist, dass die Modelle BMW R1200GS und BMW R1200GS schon seit Oktober 2007 mit völlig neu konstruierten Handschützern ausgestattet werden, bei denen die Gefahr von Vorderradblockaden und Kupplungs- wie auch Bremsenfehlfunktionen während der Fahrt nicht mehr besteht. Ganz einfach aus dem Grund, weil die Handprotektoren die Hebel nicht mehr berühren können.

Bekannt ist auch, dass die "alten" Handprotektoren bei BMW-Vertragshändlern seit spätestens April nicht mehr bestellt werden können, es erfolgt jedenfalls keine Liefrung. Es gibt auch kein einziges Ersatzteil für die "alte" Ausführung. Eine Reparatur beschädigter “alter" Handprojektoren ist also nicht möglich – seit spätestens April 2008, wohlgemerkt.

Brandneue Information ist, dass es nun doch einen Nachrüstsatz für die Handprotektoren geben soll. Also quasi ein Upgrade auf die ‘08er Handprotektoren, von denen keine Verletzungsgefahr infolge Radblockaden und Brems- wie Kupplungsfehlfunktionen ausgeht. Die Teile-Nummer wird mit 71 60 7 705 265 angegeben.

Der Vorgang erscheint nun wie eine recht innovative Form des "Rückrufs", passend zur aktuellen Gewinnwarnung der BMW AG. Die Minimalleistung für die Gefahrenabwehr nach dem Geräte-und Produktsicherheitsgesetz (GPSG) war die Warnung vor der Verletzungsgefahr, mehr muss ein Hersteller nicht tun (in Absprache mit dem KBA, wohlgemerkt). Wer nun einen "echten Rückruf" will, der soll offenbar selbst bezahlen. Das ist soweit rechtlich sicher nicht zu beanstanden, denn es gibt kein Gesetz, das Rückrufe kostenlos vorschreibt.

Vielmehr haben die Halter ja noch Glück gehabt. Es wäre auch ein Vernichtung oder Stillegung in Frage gekommen, ebenfalls kostenneutral für den Hersteller.

Allerdings: Es gibt 24 Monate Gewährleistung auf BMW-Motorräder. Und wenn die alten Protektoren mangelhaft waren - das waren sie ja wohl bei der Komplettsperre, es gibt nichtmal Ersatzteile, das ist ein Indiz - dann könnten zumindest Besitzer aus ungefähr Juni 2006 bis Oktober 2006 eine Nachbesserung verlangen.

Um die 110 Euro soll das Umrüstkit kosten. Knapp 12 Millionen Euro hat die BMW AG nun wohl dadurch gespart, dass die 108.000 betroffenen Kunden weltweit früher oder später den “Rückruf” selbst durchführen und bezahlen werden.
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Ergänzungen

EU warnt jede Woche vor Verletzungsgefahr BMW

Ergänzung 02.08.2008 - 11:15
Die Europäische Kommission warnt inzwischen jede Woche vor Verletzungsgefahr beim Verwenden von BMW Motorrädern infolge von Qualitäts- und Konstruktionsmängeln.

Week 30 (published on 01-08-2008): 15 0818/08


Week 28 (published on 18-07-2008): 25 0782/08

Week 27 (published on 11-07-2008): 12 0738/08

@zappa

egal 02.08.2008 - 13:12
"etwas übertreibt"? das ist jetzt der 6 oder 7 bricht dazu und das nervt da es dem autor nur um sein kleines problemchen geht.
 http://de.indymedia.org/2008/07/223395.shtml
 http://de.indymedia.org/2008/06/219837.shtml
 http://de.indymedia.org/2008/06/220148.shtml
 http://de.indymedia.org/2008/02/208881.shtml
und noch mehr
durch immer schnellere entwicklungszeiten wird nicht soviel oder meißtes am computer getestet,die dadurch resultierenden rückrufaktionene sind dabei schon fest eingeplant und kein problem von bmw sondern von fast allen herstellern.
nur dieser spezi begreift das nicht und führt hier einen kleinkrieg gegen bmw.
seine argumente das das hier stehen muß weil es sonst nicht veröffentlicht wird sind absurd da das meißte eh von anderen seiten abgeschrieben ist.

Literatur zum BMW Motorrad Integral-ABS seit Herbst 2004:

The Sunday Times
Nicholas Rufford: CURIOUS CASE OF THE BMW SUPER-BRAKES THAT DIDN’T STOP THE BIKE. In: The Sunday Times. 07.11.2004
ARD
Sven Herold: Sicherheitsrisiko BMW - Wenn Premium-Motorräder von der Straße abkommen. In: M€X. 09.06.2005
Sven Herold: Abgefahren - Sind BMW-Motorräder lebensgefährlich?. In: Plusminus. 05.07.2005
Sven Herold: Überprüfung von Motorrad-Bremssystem (Position 8:44 bis 10:44). In: Tagesschau. 09.07.2005 (18:00, 20:00)
Der Spiegel
Christian Wüst: BMW-Motorräder haben Probleme im Bremssystem. In: Der Spiegel 27/2005. (Vorschau SpOn: 02.07.2005)
Süddeutsche Zeitung
Jörg Reichle: Gefahr - Gebremstes Vertrauen. In: Süddeutsche Zeitung. 04.07.2005
dpa: Motorrad-ABS. Kein Recht auf Rückgabe. In: Süddeutsche Zeitung. 11.07.2005
Frankfurter Allgemeine Zeitung
Gerd Gregor Feth: Die sicherste Bremse der Welt’ soll künftig besser informieren. In: FAZ. 29.07.2005
Berliner Morgenpost
dpa: Staatsanwaltschaft untersucht BMW-Motorräder. In: Berliner Morgenpost. 03.07.2005
Berliner Zeitung
N.N.: Staatsanwalt ermittelt bei BMW. Probleme mit Bremssystem. In: Berliner Zeitung. 06.07.2005
Netzeitung
Frank Mertens: Staatsanwaltschaft ermittelt gegen BMW. In: Netzeitung. 05.07.2005
Frank Mertens: BMW überprüft kostenlos ABS-Motorräder. In: Netzeitung. 08.07.2005
Frank Mertens: BMW-Motorradchef Diess garantiert für die Sicherheit des Bremssystems: In: Netzeitung. 19.07.2005
Frank Mertens: BMW kämpft um Vertrauen der Kunden. In: Netzeitung. 29.07.2005
Frank Mertens: BMW ruft Motorräder in Werkstätten. In: Netzeitung. 05.04.2006
Die Welt
Thomas Delekat: Wie ein Internet-Surfer BMW in Bedrängnis brachte. In: Die Welt. 18.12.2004
Thomas Delekat: BMW, die Hydraulik und die Lawine. In: Die Welt. 09.07.2005
Thomas Delekat: Für den Fall der Fälle. In: Die Welt. 16.07.2005
Thomas Delekat: BMW räumt Probleme bei Motorrad-Bremse ein. In: Welt am Sonntag. 17.07.2005
Spiegel Online
Jürgen Pander: BMW-Motorrad-ABS / Drosseln der Druckspitzen. In: SPIEGEL ONLINE. 07.04.2006
Münchner Merkur
Marion Englert: ABS-Ärger: BMW bietet kostenlosen Brems-Check. In: Münchner Merkur. 29.07.2005
Motor-Kritik
Wilhelm Hahne: Motorräder bauen und Motorradfahrer verstehen ist offenbar zweierlei. In: Motor-Kritik. 10.02.2004
Wilhelm Hahne: Arrogant - überheblich - kundenverachtend. In: Motor-Kritik. 27.05.2004
Wilhelm Hahne: DIE WELT schafft das Problem nicht tatsächlich aus der Welt. In: Motor-Kritik. 20.12.2004
Wilhelm Hahne: Umsetzen der bisherigen Praxis-Erfahrungen in ein einfacher strukturiertes System …. In: Motor-Kritik. 20.01.2005
Wilhelm Hahne u.a.: BMW unter Artenschutz? In: Motor-Kritik, 15.08.2005
Wilhelm Hahne: Vollkommene Perfektion mit BKV? In: Motor-Kritik. 15.08.2005
Wilhelm Hahne: Mit erweiterter Bedienungsanleitung aus der Verantwortung?: In: Motor-Kritik. 12.09.2005
Wilhelm Hahne u.a.: Aus einer Reihe von Nullen macht man leicht eine Kette. In: Motor-Kritik. 18.01.2007
Wilhelm Hahne u.a.: Der Tod nimmt keine Rücksicht auf's Motorrad-ABS. In: Motor-Kritik. 15.11.2007


es ist also schon viel darüber geschrieben worden und da diese verweise vom autor stammen weiß der das auch und müllt indy trotzdem mit der schei..e zu.

und zuguter letzt beweihräuchert er sich selbst da er unter anderen namen seinen eigenen artikel in der ergänzungsspalte positiv bewertet.HALLO ZAPPA

EU warnt !!!

M. Sciotto 05.08.2008 - 12:58
BMW Motorrädern infolge von Qualitäts- und Konstruktionsmängeln. .......... niemmer mehr würde ich eine f 100 fahren !

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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