NPD floppt in der Bochumer City

Sputnik 01.08.2008 00:49 Themen: Antifa
Heute am Donnerstag, den 31.Juli 2008, zog Claus Cremer der Landesvorsitzende der nordrhein-westfälischen NPD wie weiland Don Quijote auf Rosinante mit seinen Knappen Sancho Panza in die Bochumer City, um Windmühlen zu bekämpfen.
Wahrhaft von trauriger Gestalt war er, der Herr Cremer. Und eigentlich ist er es, der den Namen „sancho panza“ - „heiliger Bauch“ verdient. Wegen seines body mass index. Während sein Knappe, vermutlich Benjamin Dahlbeck, den dementen Eindruck der kreuzverwirrten Landpomeranze Don Q. abgab.
Die huschige Rosinante miemte ein pickliger Jüngling und später gab den störrischen Maulesel ein stierbenackter Grobmotoriker.
Das war`s dann auch, was die NPD an Personal gegen den angedachten Bau einer Klinik für verurteilte Sexualstraftäter aufzuweisen hatte.

Die linke Szene war binnen kurzer Zeit mit Leuten und bald auch mit einem Transparent „Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen“ vertreten. Dabei wuchs die Zahl der AntifaschistInnen auf das vierfache der Nationalen Sozialisten an. Diesen war nicht recht wohl zu Mute, da mit dem Transparent und einem gut auftretenden antirassistischen Redner, genügend Passanten auf die NS-Intentionen der Herrschaften hingewiesen wurden. MigrantInnen und einige feuchtfröhliche Mitbürger ließen dementsprechend ihre Kommentare gegen Cremer und Co ab. Fast wäre es noch zu Handgreiflichkeiten gekommen. Aber das Auge des Gesetzes wachte darüber, dass den braunen Schäfchen nichts passierte. Und auf der Antifa-Seite fehlte es deutlich an das, was man Entschlossenheit nennt.
Sancho Cremer und Don Dahlbeck zogen also einen Flunsch nach dem Nächsten und kamen nicht so recht zur guten Wetter Laune.
Um ca 18.00 Uhr sammelten zwei KameradInnen die vierköpfige Delegation aus Wattenscheid ein und verfrachtete diese Heim ("Wattenscheid statt Bochum" halt). Dort verfassten sie dann eine Notiz für ihre „N&S-Heimseite“ und schwelgten wie das historische Gespann in Phantasien über erfolgreiche und abenteuerliche Ausritte gen Bochum.
Aber allen Ernstes: Sehen so Gewinner aus?

Tja, es herrscht Sommerloch. Auch bei den Herrschaften der NPD.
Es ist damit zu rechnen, dass sie demnächst die Bochumer City und die Wohnumgebung der Bochumer Krümmede wieder mit ihrer Anwesendheit belästigen werden. Sancho Cremer, seit dem 16. Juni Landeschef der NPD, beginnt mit Don Dahlbeck & Gespann zur Zeit den Wahlkampf und probiert jetzt schon mal aus, was er im nächsten Jahr sich leisten kann.
Als Eingewöhnungsphase kann man wohl das derzeitige Auftreten bezeichnen. Die Bochumer Politlandschaft und Bevölkerung soll sich an den reibungslosen Auftritt der NPD im Bochumer Stadtbild gewöhnen. Das dem nicht so wird, dafür haben AntifaschistInnen Sorge zu tragen.
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Ergänzungen

Das fehlende Foto

Sputnik 01.08.2008 - 01:17
Hier das fehlende Foto.

Inhaltliche Ergänzung, betr. "Lookism"

RedZack 01.08.2008 - 13:27
Ich finde es ziemlich bedenklich, dass sich die Kritik in diesem Artikel nicht primär auf die menschenverachtenden Inhalte der Nazis bezieht, sondern vor allem an körperlichen Eigenschaften, für die kein Mensch etwas kann (Übergewicht, "Grobmotorik", "Stiernacken", Akne/Pickel...) festgemacht wird. Was soll das aussagen? Dass es übergewichtige, "pickelige", "grobmotorische" oder "stiernackige" Menschen nur bei den Nazis gibt, aber nicht bei der Antifa?

Was soll der Unsinn, Kritik an Körpermerkmalen (!) zu üben? Das ist nicht nur politisch völlig sinnlos, sondern fällt auch unter "Lookism" - also eine Form von Rassismus, die sich auf rein äußerliche Merkmale bezieht:

"Lookism ist die Annahme, dass das Aussehen ein Indikator für
den Wert einer Person ist. Sie bezieht sich auf die
gesellschaftliche Konstruktion einer Schönheits- oder
Attraktivitätsnorm und die Unterdrückung durch Stereotypen
und Verallgemeinerungen über Menschen, die diesen Normen
entsprechen und über diejenigen, die ihnen nicht entsprechen".

 http://de.wikipedia.org/wiki/Lookism

Naja

Naja 01.08.2008 - 17:26
Mensch kann Kritik natürlich auch einfach so abbügeln, aber die Verarsche von Menschen über ihr Aussehen ist schon nicht ganz unproblematisch. Niemand würde einer Kritik widersprechen, wenn in dem Artikel ein behinderter Nazi "Spasti", eine Nazifrau, die als Prostituierte arbeitet "Nutte" genannt worden wären. Warum? Weil das auf gesellschaftliche Diskriminierungsmechanismen Bezug nimmt. Genauso beim Lookism (der übrigens keine neue Erfindung ist, sondern in den USA schon ziemlich lange kritisiert wird...), der eine ziemlich handfeste Diskriminierung darstellt.
Ob die Nazis von sich behaupten, diesem Bild nicht zu entsprechen ist eigentlich völlig uninteressant, für die Frage, ob mensch diese Diskriminierungskategorien reproduziert oder stattdessen die Nazis als das lächerlich macht was sie nun mal sind: Nazis eben. (Und wenn sie nicht lächerlich sind, sondern im wahrsten Sinne des Wortes "mordsgefährlich", dann sollte mensch sich vielleicht überlegen, sich nicht über sie lustig zu machen, sondern ernsthaft mit dem Thema umzugehen...)

dann doch lieber...

ulf 02.08.2008 - 19:48
/b/

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Verstecke die folgenden 15 Kommentare

Schön und gut, aber...

---- 01.08.2008 - 01:27
... der linken könnte lesen wirklich langsam mal wieder gut tun.

Würdet Ihr bitte den vergleich Nazi = Don Quijote unterlassen?!

Lesen würde weiterhelfen! Besonders Don Quijote lesen, würde weiterhelfen!!!!

boooooring

valentino 01.08.2008 - 04:19
laaaaangweilig

Na klasse

Libanon 01.08.2008 - 07:24

"..und einige feuchtfröhliche Mitbürger ließen dementsprechend ihre Kommentare gegen Cremer und Co ab"

feuchtfröhliche Mitbürger ?.. schreibt doch gleich die üblichen Gesichter vom Bahnhofsvorplatz.
Ist die örtliche Antifa irgendeiner stalinistischer Säuberungsaktion zum Opfer gefallen oder ist das wirklich der "Reale antifaschistische Widerstand"?

Heul doch

Sensible Memme 01.08.2008 - 09:50
Einer wird sich immer auf den Schlips getreten fühlen.

@Schön und gut, aber...

pappkamerad 01.08.2008 - 10:54
Der Vergleich ist schon ok.
"Don Quixote de la Mancha" war eine zeitgemäße Verarsche der damaligen Ritterromane, die aus Rittern reine Superhelden des Mittelalters machten.
So kann man auch das patriachale, machistische und nationalsozialistische Gepose von Nazis a la C.Cremer verarschen.

Don Quijote lesen? Ja, sehr empfelenswert. Aber dabei nicht vergessen, dass dies ein Buch mit vielen Lebensweisheiten ist. Das vor allem eines besitzt Witz, Ironie und Humor.
Das sollte also auch solchen Berichterstattern wie Sputnik zugestanden werden. Sonst hat man "Don Quixote de la Mancha" nicht wirklich verstanden.

Kleiner Verweis:
 http://de.wikipedia.org/wiki/Don_Quijote

Der Vergleich Cremer - Don

Apollo 01.08.2008 - 11:25
War Don denn auch ein staatlich bezahlter Agent, oder hat Cremer dies dem Don voraus??

Die Linken haben echt nix drauf.

charly checker heißt der knabe 01.08.2008 - 11:44
2 cops schauen zu, wie sich 20 Linke halbherzig gegen 4 Nasen stellen. Ich hab gesehen, wie der eine Proll gegen das Pseudotischchen der NPD getreten hat. Fast hät`s ne Klatscherei gegeben. Hätten nur drei weitere mitgemacht und der Rest die Bullen vom Eingreifen gehindert: Nix wär passiert. Die peoples hättem locker die Biege machen können und die nasen hätten paar Hörnchen gehabt. Die Linken haben echt nix drauf.

Don

Quijotte 01.08.2008 - 12:16
War Don Quijotte nicht eher bemitleidenswert und steht als Sinnbild für die Unfähigkeit des Menschen in der Moderne mit ebenderen Herausforderungen fertig zu werden?

hihi

a.g.r.o. 01.08.2008 - 12:52
süß sind sie. können einem schon fast leid tun. wären da nicht diese rassistischen und menschenverachtenden parolen und die gewalttätigkeit im hintergrund.
clausi, das war es dann wohl. vielleicht sehen wir uns ja nochmal in diesem sommer. da ist noch eine rechnung zu begleichen. und wattenscheid ist klein. ;)

Inhaltliche Ergänzung

antifa 01.08.2008 - 13:01
Können sich mal bitte endlich alle für immer abgewöhnen die Nazis bei ihren selbstgewählten Politnamen zu nennen. Das sind keine "Nationalen Sozialisten" sondern Nazis, Faschisten von mri aus auch Nationalsozialisten.

dito

Raumkopf 01.08.2008 - 14:05
Muss dem Vorredner in seiner Abhandlung über "Lookism" komplett beipflichten und dabei auch den Vorvorrednern nochmal in die gedanklische Mischpoke quarzen: Immer das ewige "und die Antifa hat's nicht gerissen, die hätten wir doch heim nach Wattenscheid prügeln können", der ganze Karren in sowas von in die Belanglosigkeit gefahren worden. Mal im Ernst: Wenn jemand aus Bochum sich in einem Atemzug über die Wattenscheider Trottel und die fettleibigen Nazis lustig macht, wo ist da politisches Bewußtsein und Aufklärung?

Wenn man sowas liest, dann kann man so links sein wie man will, da wundert man sich nur noch, warum diese Typen sich gerade der Antifa angeschlossen haben. Wenns nur drum geht, gegen irgendwas zu sein und irgendwem eins aufs Maul zu geben und irgendwas zu verhindern, dann hätten das unter anderen Vorzeichen auch kleine Paradengänger und Strammsteher und Nachwuchsnazis werden können. Glück gehabt, mag man denken, und im nächsten Atemzug denkt man: Wirklich?

@RedZack

uiuuiuiuiuiui 01.08.2008 - 14:07
Hey, mal wieder ein "ism" ge- und erfunden.
Na hoffentlich hat sich das der/die ErfinderIn auch patentieren lassen.

Da werden Herrenmenschen, die sich gerne mit nationalsozialistischen "Schönheitsidealen" à la Breker und Riefenstahl identifizieren, ihre eigenen, gar nicht so arischen Körperformen, vorgehalten und schon: Zack
Oder besser RedZack.
War das jetzt political correct? War da etwa Häme und Spott im Spiel? Wo bleibt da die Ernsthaftigkeit? Ja wo sind denn hier die Inhalte?
Da hätten doch mindestens drei Din A4-Seiten Erklärung über Kapitalismus und Sexualität, patriachale Gesellschaftsstrukturen, sexualisierte Gewalt, Gender, Strafe, Schuld und Sühne in der Gesellschaft, Kritik an der Todesstrafe, (ähem hab ich was vergessen? -RedZack wird es wissen!)und und und kommen müssen.
Nur eine Information über die Behinderung eines schusseligen Nazistands. Nur ein Verblödeln des NPD-Landesvorsitzenden und seiner Komparsen. Da muß seine Majestät RedZack aber schnellstens sein Zepter schwenken.
Der König ist tot, es lebe der König!
schnettereteng...wollen wir ihn reinlassen? ... törrö

antifa ...

popelgang 01.08.2008 - 20:35
ja redzack, braver antifa, hast recht, sowas darf man nicht - bei euch!

und weil man bei euch alles nicht darf, den ganzen tag damit beschäftigt ist, zu kontrollieren ob irgendwas am eigenen auftreten, ausserhalb eurer richtlinien für politisch korrektes liegt, seid ihr die langweiler in der linken scene. unatraktiv für alle, die neben politischen anspruch, auch solchen auf kultur haben. ihr verbreitet dicke luft, und zwar nicht nur da, wo's angebracht ist.

der bericht oben, ist super geschrieben und macht spass zu lesen!

Npd Verteilaktion

Holgi 01.08.2008 - 22:42
wie man sehen kann hat die Braune Npd wieder neue Leute dabei gehabt wundert mich wie so dumme Kinder in der heutigen zeit noch dahin gehen können Gruß Holger

@antifa

der andere antifa 02.08.2008 - 12:39
Du schreibst, man solle sich abgewöhnen die Nazis "Nationale Sozialisten" zu nennen.
Besser sei Nazis, Faschisten oder auch Nationalsozialisten.

- der Begriff Nazis ist eine linke Beballhornung der Nationalsozialisten der 20ziger/30ziger Jahre. Heute eine allgemein übliche Bezeichnung.
Ok, ist kurz, griffig, jeder weiß wer und was gemeint ist.

- Faschisten sind die Herren der NPD auf keinen Fall. Zwischen Faschismus/Faschisten und Nationalsozialismus/Nationalsozialisten gibt es einige Unterschiede. In der Entstehungsgeschichte, der ideologischen Ausformung und (zum kleinsten Teil) ihrer Praxis.
Will man seine Feinde bekämpfen und besiegen, sollte man sich deren Differenzen, Schwächen und Stärken bewußt sein, um effektiv handeln zu können.
Also Faschisten sind die Herrschaften der NPD nicht.

- Nationalsozialisten. Ok, kann man auch sagen. Muß man nur riskieren, dass es dann die deutschen Juristen gibt, die so etwas als Beleidigung des so benannten Nationalsozialisten sehen und ahnden wollen.

Aber warum nicht Nationale Sozialisten?
Mal bei Zeev Sternhell, Jean Cremet, Bernhard Schmidt, Sven Reichardt u.a. geblättert und sich über die Entstehungs- und Ideologiengeschichte des Faschismus informiert?
Hier waren es unter anderem enttäuschte Linksrevolutionäre, Gewerkschaftler und Anarchosyndikalisten, die zum Milieu des sich entwickelnden Faschismus stießen.
Sie waren enttäuscht vom Internationalismus und vom Proletariat. Ihr neues revolutionäres Subjekt war die Nation. Sie sollte das ersehnte Kollektiv sein.
Mussolini, der vormalige Redakteur der sozialistischen Zeitschrift Avanti, sprach von Italien als eine "proletarische Nation".
National sind die Herrschaften der NPD allemal. Die Frage ist, was diese unter Souialismus verstehen. Das kann man noch verstärkter bei den so genannten "Autonomen Nationalisten" fragen.
Aber allen Ernstes: Was ist denn Sozialismus?
Meinst du die Zwangskollektivierung der Bauern Anfang der 20ziger Jahre in der Sowjetrepublik? Die Niederschlagung der Machnobewegung und Kronstadts? Die stalinistischen Säuberungen? Den Eispickel für Trotzki in Mexiko? Die stalinistische Geheimpolizei, die im spanischen Bürgerkrieg gegen die POUM, Linksmarxisten, Trotzkisten und Anarchisten eingesetzt wurde? Die Niederschlagung von Prag 1968?
Welchen Sozialismusbegriff hast du, von dem du ausgehst und meinst, diesen dürften Nazis nicht für sich verwenden?